Wie das so ist... mir gehört nichts, JKR gehört alles – vor allem Dank für die Inspiration und das Erschaffen unseres verehrten Herrn Professor....
Liebe Leser
Vorab ein paar klärende Worte:
Nasse Katzen wurde geschrieben in Anlehnung an eine sogenannte "Story-Challenge" in der vorgegebene Elemente in eine Story eingebaut werden müssen. Für diese Challenge, die die "Schaumbad-Challenge" gennant wurde, wurden Elemente vorgegeben wie: Eine Sandelholzkerze, der Satz "Ehrlich gesagt, ist mir das scheißegal", die Fakten, daß einer der beiden in der Wanne sein muß und der andere hinzukommt, oder daß eine dritte Person hinzukommen muß, wahlweise Draco, Albus oder Minerva und so weiter.
Dadurch ergeben sich natürlich Dinge, die in einer "freien" Story so mit Sicherheit nicht entstanden wären - wie z.B. der Logikfehler, daß Hermines Kater sicherlich nicht einfach so in Snapes Räume hineinkommen könnte - aber wenn man sich derlei Kleinigkeiten einfach mit einem zwinkernden Auge wegdenkt, bleibt eine Story die einfach nur rundum albern gedacht war und trotzdem "halbwegs" in character bleiben sollte - - - hüstel - - - halbwegs....
Eigentlich bestand sie nur aus Kapitel 1....
...bis ich diverse Mails bekommen habe, von Lesern, die mich baten, die "Detention" doch bitte auch noch zu schreiben grins.
DAS geht dann in eine gänzlich andere - und überhaupt nicht mehr "komische" Richtung....
Aber lest selbst... Viel Vergnügen
Satia Entreri
-.-.-.-
NASSE KATZEN
Kapitel 1
Endlich.... ENDLICH konnte er in die Wanne. Den ganzen Tag hatte Severus Snape sich auf diesen Moment gefreut. Selten waren ihm die Gryffindor-Kids so auf den Geist gegangen wie heute - und dann noch gemeinsam mit ihnen im Garten unter Sprouts wachsamen Augen mit den reifen Alraunen hantieren zu müssen, hatte ihm den Rest gegeben.
Der Unterricht war noch nicht ganz beendet gewesen, da war er auch schon in seine Räumen geeilt und hatte die Wanne auf ganz unmagische Weise vollaufen lassen.
"Blubber, blubber, Schaum statt Krach - ich steig in die Wanne und bleib nur drei Sekunden wach" stieg ihm ein alberner Reim ein, den Lupin immer gesungen hatte, wenn er völlig erschlagen von seinen Mond-Touren wiederkam und sich in ein Bad sinken ließ - vorzugsweise SEIN Bad, weil er damals kein eigenes hatte und nicht die Gemeinschaftsbadewannen nutzen wollte.
Aber heute hatte er seine Wanne für sich alleine. Er zündete noch eine Sandelholzkerze an und ließ sich mit einem lauten Ausruf von Vergnügen in das heiße Wasser sinken.
"Aaaaahhhhhh....", er schloß die Augen. Herrlich...
Er hatte sich gerade den Rückenschrubber gegriffen, als er aus seinem Wohnzimmer ein Geräusch hörte.
Na toll... das fehlte ihm noch, daß ihn jemand beim Baden störte - und wie kam dieser Jemand überhaupt in seine Räume? Er erhob sich aus der Wanne und war im Begriff wieder aus ihr herauszusteigen.
Der Ärger über unerwarteten Besuch wandelte sich jedoch abrupt in Bestürzung, als er ein laut kratzendes Geräusch hörte, daß in schnellem Tempo auf das Badezimmer zukam.
Er wollte gerade das erste Bein aus der Wanne herausheben, als Krummbein, Hermine Grangers Katze mit einem lauten Fauchen ins Badezimmer gerast kam und mit einem kreischenden Geräusch exakt auf die Wanne zusprang.
"NEIN!!!" versuchte Snape kreischend das rote Fellknäul abzuwehren. Er streckte die Hände abwehrend nach vorne, aber so hektisch, daß er das Gleichgewicht verlor und mit einem lauten Platschen hintenüber wieder in die Wanne fiel. Das Wasser schwappte literweise über den Rand und Snape fand sich gemeinsam mit Krummbein wieder schaumbedeckt unter der Wasseroberfläche.
Die Katze, die ganz offensichtlich nicht beabsichtigt hatte, ein Bad zu nehmen, schriekte laut auf und setzte alles was sie zur Verfügung hatte - also in erster Linie ihre Krallen - ein, um wieder aus der Wanne herauszukommen. Dabei schlug sie eben diese in den Zaubertrankmeister, der nun ebenfalls laut aufschrie: "Ich bring dich um du Scheißviel!!!" Er schlug wild um sich, um die Katze irgendwie wieder aus der Wanne herauszuwerfen.
"Tun Sie ihm nichts, Professor!!!! Er kann nichts dafür!"
"GRANGER!!!???" Der Kater war irgendwie unter Wasser unter ihn geraten, wo er sich jetzt angesichts des Mangels an Atemluft besonders heftig wehrte. Eine Kralle traf Snape an einer extrem empfindlichen Stelle, er machte eine weitere hektische Ausweichbewegung, fand aber wieder keinen Halt und rutschte weg.
"GRANGER, NEHMEN SIE DAS MISTVIECH HIER WEG!! AUA!!!"
Hermine stürzte zu ihm und griff nach Krummbein. Sie war sofort ebenfalls pladdernaß, weil Snape beim neuerlichen Ausrutschen wieder etliches der Wannenfüllung über den Rand beförderte.
"Halten Sie...." keuchte sie "doch mal STILL!!!"
Sie sah, daß Krummbein im Begriff war, unter Snape durchzutauchen und packte kurzerhand tief in die Wanne - bekam aber nicht den Kater zu fassen, sondern ihren Zaubertranklehrer, der einen entsetzten Schrei von sich gab.
"WAS FÄLLT IHNEN EIN!!!!"
"Entschuldigen Sie!!! Er kann doch nichts dafür - er ist krank und er braucht Hilfe"
"Ehrlich gesagt, Hermine, IST MIR DAS SCHEISSEGAL!!!"
Er schlug vor Entrüstung mit beiden Armen heftig ins Wasser, was eine erneute überschwappende Welle zur Folge hatte die nun Hermine aus dem Gleichgewicht brachte. Auf dem nassen Boden gab es für ihre Schuhe kein Halten mehr und während Krummbein endlich einen Satz machte, der ihn aus der Wanne und sofort auch aus dem Badezimmer brachte, fiel Hermine mit einem gellenden Aufschrei zu Snape in die Wanne hinein.
Was sie dort augenblicklich veranstaltete, war der Szenerie mit Krummbein von gerade nicht unähnlich.
Einen Moment schlug Snape wieder abwehrend um sich, während Hermine überall Halt suchte, wobei sie allerdings immer nur auf die nackte Haut von Snape traf, der sie immer sofort wieder auszweichen versuchte, als habe sie sich an ihm verbrannt. Das Bild der beiden in der Wanne bot panisches Desaster, bis Snape sich mit vor Wut hochrotem Kopf stocksteif hinsetzte und sie mit vor Gift und Galle zu winzigen Schlitzen verengten, funkelnden Augen mit gepresster Stimme ankeifte: "VERSCHWINDEN SIE AUS MEINER WANNE!!! 500 PUNKTE ABZUG FÜR GRYFFINDOR!!!"
(Ein einsamer Gryffindor-Schüler, der in der Eingangshalle gerade unter den Punkte-Gläsern hindurchging, wurde ohnmächtig, als er sah, was mit dem Punktestand seines Hauses mit einem Schlag geschah - man brachte ihn schleunigst auf die Krankenstation, während unter den Gryffindors Panik ausbrach... aber das nur am Rande...)
Hermine gab es auf, mit wilden Ruderbewegungen ihren Weg aus dem Wasser zu suchen. Und mit vor Scham fast platzendem Kopf ließ sie sich resignierend in die Wanne fallen.
Jetzt saß sie - quer zur eigentlichen Richtung - auf Snapes nacktem Schoß, den Rücken gegen die eine Seite der Wanne gelehnt und die Beine auf der anderen Seite über den Rand gelegt.
Fassungslos sah sie ihn an, während ihr das schaumige Wasser in dicken Rinnsaalen aus den klatschnassen Haaren lief. Auch er triefte und pustete sich einige Wassertropfen von der Nase weg.
"Severus? Sind Sie da? Haben Sie den roten Kater von Hermine Granger gesehen? Das ganze Schloß ist auf der Suche nach dem Tier und Ihre Türe stand offen", kam eine Stimme aus dem Wohnzimmer.
Nein... bitte nein... hallte es in Snapes Kopf - nicht Minerva - nicht hier - nicht jetzt. Der Tag hätte so schön zuende gehen können... er hatte, trotz des Ärgers vom Vormittag noch gar keine Kopfschmerzen gehabt - diese stellten sich jetzt aber mit dem vertrauten Start-Pochen in seinen Schläfen ein.
Er ließ jetzt ebenfalls locker, stellte einen Ellenbogen auf dem Rand der Wanne auf und stützte völlig entnervt sein Kinn auf seiner Hand ab und verdrehte die Augen nach oben.
Sein Gesichtausdruck war steinerweichend frustriert.
"Der Kater ist schon wieder raus, Minerva", rief er ins Schicksal ergeben ins Wohnzimmer hinein.
"Kann ich hereinkommen?" mit diesen Worten stand sie auch schon im Tührrahmen. "OH GOTT!!!"
McGonagall war sofort wieder einen Schritt zurückgesprungen, um nicht sehen zu können, was sie aber natürlich trotzdem erkannt hatte.
"Severus, ist das Miss Granger da bei Ihnen in der Wanne???"
"Wonach sah es denn aus?", giftete er ihr zu.
"Könnten Sie mich jetzt bitte von dieser Gryffindor befreien, die offenbar den Weg aus meiner Wanne nicht selbst findet?"
Hermine schloß die Augen, bewegte sich nicht und hoffte, daß gar nicht auffallen würde, daß sie da war - vielleicht hatte sie ja Glück?
Oh - mein - Gott... ging es ihr durch den Kopf - ich sitzte genau in der Mitte... ich sitze auf - seinem ...
Sie preßte die Augen noch fester zu. Wenn sie nur fest genug die Situation ignorierte, wäre sie vielleicht gleich ganz von alleine wieder vorbei?!
"Nein, nein, Severus! Das machen Sie bitte alleine, ich suche den Kater. Miss Granger - ich erwarte Sie nach diesem Vorfall in meinem Büro!" McGonagalls Stimme klang etwas kratzig und einen Moment später hörte man die Tür zu Snapes Wohnbereich zufallen.
Hermine hielt die Augen zu - ignoriiieeeren - das KONNTE nicht real sein - es war VÖLLIG undenkbar, daß sie in Professor Snapes Badewanne auf seinem nackten Schoß saß, selber pudelnaß war und auf ihn tropfte. Es MUSSTE ein Traum sein.
Aufwachen, Hermine - AUFWACHEN!!!
"Ähem..." - Snape räusperte sich.
"Ähm - haben Sie vor, heute noch meine Wanne zu verlassen, Miss Granger?"
Hermine hatte das Gefühl, ein Zauberspruch liege auf ihr - sie fühlte sich völlig außerstande sich zu bewegen.
"MISS GRANGER!!!" fauchte er sie an.
Jetzt riß sie die Augen auf und starrte ihn mit offenem Mund an. Sie wollte etwas sagen - etwas passendes - etwas erklärendes - etwas entschuldigendes. Aber ihr fiel absolut nichts ein!
Hinzu kam, daß sie deutlich sehen konnte, daß Krummbein Snape ziemlich übel mitgespielt hatte. Er war völlig zerkratzt.
An einigen Stellen seiner nassen Haut traten Blutstropfen hervor.
Er sah sie genervt-interessiert an und trommelte mit den Fingern seiner rechten Hand auf dem Wannenrand.
"...Und?", er legte den Kopf schief.
"... passiert hier heute nochmal was? Sie sitzen auf mir, falls Ihnen das noch nicht aufgefalen sein sollte!"
Oh man - es war nur noch so viel Wasser in der Wanne, daß seine Beine und der "ähem"-Teil bedeckt war. Sie saß unmittelbar vor seiner nassen Brust, seinen nassen Schultern und sie konnte sehen, daß er ganz enorm gut gebaut war! Das hätte sie nie vermutet! Er schien zu trainieren - die Haut war hell und sehr ebenmäßig und darunter zeichneten sich in langen, schmalen Bahnen feste Muskeln ab.
Atemlos blieb sie sitzen und starrte seinen Körper an.
Snape blickte sie erst verärgert, dann fragend, dann erstaunt und dann plötzlich lachend an.
Er lehnte sich zurück und lachte laut los.
"Das darf doch jetzt echt nicht wahr sein!!! Das ist nicht Ihr Ernst, Miss Granger, daß Sie jetzt hier sitzen bleiben und mich so angucken, wie Sie mich angucken. Haben Sie noch nie einen Mann gesehen?"
"Noch nicht von so nah - und nicht so", hauchte Sie und kam sich völlig lächerlich vor.
Als sie den Blick senkte, stellte sie zu ihrem großen Entsetzen fest, daß die Bluse die sie trug den größten Teil ihrer Blickdichte eingebüßt hatte, als sie in die Wanne gefalllen war.
Was tun - was tun? Wenn sie aus der Wanne rauswollte, mußte sie sich zwangsläufig auf ihm abstützen...
Aber endlich schien er Mitleid zu haben, packte sie an der Taille und hob sie mit einer Leichtigkeit von sich runter, die sie für einen Atemzug vor Verehrung schwindelig machte. Sie hatte nie den MANN in ihm gesehen, aber er war einer - und WAS für einer - wie sie nun fasziniert feststellte!
Gemeinsam schafften sie es aus der rutschigen Wanne heraus, deren Wasserspiegel, als niemand mehr darin saß, nur noch eine gute Handbreit hoch war.
Professor Snape stand ohne jede Spur von Scham nackt vor ihr und sah mit verschränkten Armen und seinem üblichen Sarkasmus im Gesicht auf sie herab. Die Luft im Badezimmer war im Gegensatz zum Wasser sehr kühl gewesen und deshalb stiegen von seiner Haut feine Nebel auf. Dann griff er ohne Eile nach einem Handtuch und wickelte es sich um die schmalen Hüften.
So wieder gut verpackt sah er sie grinsend an. Er versuchte, seinen üblichen ernsten Ton anzuschlagen, aber es gelang ihm beim besten Willen nicht.
"Ich erwarte Sie heute abend zum Nachsitzen - wieviele Tage Sie sich das jetzt eingefangen haben, entscheide ich erst heute abend. Und wenn Sie jetzt nicht sofort das Bad verlassen, lege ich Sie übers Knie.
"WAS?", fassungslos sah sie ihn an. Hatte er das Ernst gemein? Professor Severus Snape hatte noch nie etwas NICHT ernst gemeint.
"Nein, Miss Granger, daß habe ich nicht ernst gemeint - aber wenn Sie nicht in zwei Augenaufschlägen aus meinen Räumen verschwinden, passiert hier noch etwas Unerwartetes - und DAS meine ich ernst." Er fuhr sich mit den Fingern durch die nassen Haare und drehte sich zum Waschbecken um.
"Raus jetzt!" fauchte er - obwohl Hermine immer noch glaubte, den leicht grinsenden Unterton zu hören.
Endlich kam Bewegung in sie und sie verließ fluchtartig seine Räume.
... und konnte den ganzen Weg zurück zu ihrem Zimmer nicht aufhören, darüber nachzudenken, ob er seine "Drohung" wahr gemacht hätte, wenn sie geblieben wäre...
