STAR TREK - AM RANDE DES WAHNSINNS

Kapitel 1: It begins..

Ein kleiner Raum.. Klein – Metallisch.. Wir werden drauf gehen..! Nur ein kleiner Riss in der Hülle und.. Puff! Man.. ich bin schon so paranoid wie mein Bruder.. Ich sollte weniger Zeit mit ihm verbringen, was irgendwie schwer sein wird auf einem Schiff. Schiff.. Enterprise.. Mit Kathi! Meine Akademien-Kumpanin! Der Weltall ist voller Krankheiten und Gefahr.. Eingepackt in Stille und Dunkelheit – am besten noch mit Rosa Schleifchen drum als wunderschönes Präsent..

Plötzlich riss mich Kathi, die am Fenster stand und in diese Todesfalle Weltraum blickte, aus meinen Gedanken:

„Unglaublich, oder?" sagte sie zu mir. Oh ja.. Unglaublich seinem Tod entgegen zu blicken..

Um nett zu sein und nicht gleich mit meinem Bruder Dr. Pillchen vom Krankenstatiönchen in eine Schublade gesteckt zu werden, antwortete ich ihr:

„Oh ja.. Dein Bruder dient auf diesem Schiff, oder?"

Wer sonst? Gibt ja wahrscheinlich nicht so viele Sternenflottenoffiziere mit dem Namen Scott, die im Maschinenraum eines Schiffes arbeiten..

„MG? Ja, im Maschinenraum als Chefingenieur. Deiner ist aber auch auf der Enterprise, oder?"
Leider Gottes, ja.. „Ja, Leonard. Oberarzt. Ich bin im Maschinenraum unter deinem Bruder und du auf der Krankenstation unter meinem."

Verdammt klang das zweideutig.. Aber gut, dass Kathi das nicht mitbekommen hat.. Also schön darüber schweigen..

Endlich da. Zwar noch immer Weltall, aber immerhin keine Mini-Blechbüchse mehr.

Zu Beginn begrüßte uns der Captain, der viel mehr nach einem Kerl aussah, der alles und jeden anbaggert, was nicht bei drei auf dem Baum ist..

Dann sah ich meinen Bruder.. Er guckte mich blöd an. Ich guckte ihn blöd an. Man, sieht der alt und faltig aus.. Seh ich auch so aus? Naja.. Hoffentlich nicht.. Sonst ende ich noch wie er..

Plötzlich machte der alte Sack – gut, dass er meine Gedanken nicht lesen kann.. Ich schmunzle - den Mund auf:
„Ok, ihr denkt, ihr seid gut auf das hier vorbereitet. Aber ich sage euch: Das Weltall ist nichts als Krankheit und Gefahr, umgeben von Dunkelheit und Stille. Das wird euch spätestens bewusst werden, wenn die ersten von den Neuen mit blutenden Augäpfeln ankommen werden. Dann müsst ihr denen so schnell das richtige Medikament geben und dürft nicht zögern."

Dann dreht Leonard zu Kathi um und redet mit ihr.. Da will ich mich mal nicht einmischen. Ich laufe eine Runde durch den Raum und stolpere auf einmal.

Dann sagt irgendwas

„Hey! Pass gefälligst auf!"

Ich bin total verwirrt. Bin ich jetzt völlig mischugge? Dann erblicke ich so ein kleines grünes Männchen, was mich finster anstarrt und auf's Böseste über meine Dummheit schimpft.

„E..Entschuldige, bitte.. Du bist so klei.." .. das war falsch.

Er rastet völlig aus:
„Klein!? KLEIN!? Du bist klein! Du und dein Gehirn! Du bist so.."
„Keenser!" sagte eine männliche Stimme plötzlich. Und ich öffnete langsam meine vor Angst, Scham und Fluchtgedanken zusammengekniffenen Augen.

Ein mittelgroßer, dunkelhaariger Mann reicht mir hilfsbereit seine Hand, um mir aufzuhelfen.

„Ich bin Commander Lieutenant Montgomery Scott.. Ich arbeite im Maschi..." Oh.. Kathis Bruder. Ich hätte ihn mir anders vorgestellt.. Dicker und jünger – hey! Wenigstens etwas Positives an dem Tag – ein recht hübsches Chefchen.

„Hallo?" Oh.. Ich hab nicht mehr zugehört und schaue ihn nun mit großen Augen an.

Er lacht. Na danke..

„Ich wollte wissen, wer du bist."

„Lieutenant Ela McCoy. Ich bin Kadett für.."

„MEINEN MASCHINENRAUM! Sag bloß du bist unser McCoy seine Schwester!" Autsch.. Böses Deutsch.. Ich schenke ihm am besten mal einen Duden..

Ich nickend sehe mich um und bemerke, dass Kathi und alle anderen verschwunden sind.

Nur Mr Scott, ich und dieser komische grüne Kobold sind hier.

„Wollen wir uns mal deine neue Heimat auf dem Schiff an sehen?" fragte mich Mr Scott mit einem fröhlichen Lächeln.

„Ehm.. Klar.. Gern." sagte ich – ein wenig irritiert durch seine Freude. (sowas kenn ich eigentlich nicht.. Ich kenne ja nur meinen Bruder.. Und unsere Eltern sind ebenso.)

Wir liefen die Flure entlang und standen dann vor einem Lift. Stiegen ein. Fuhren runter – oder hoch? Keine Ahnung.

Die Türen glitten auf.

Begrüßt wurden wir von hektischen, rotuniformierten Menschen und einem lauten Geknurre.

„Mr Scott.. Was i.."

„Nennen Sie mich doch Scotty." unterbrach er mich.

„Gut, Scotty.." sagte ich und machte um seinen Namen herum Gänsefüßchen in der Luft. „Was soll das Geknurre hier?"

„Knurren!? Das ist ein Schnurren. Unser Warp-Kern schnurrt wie ein kleines Kätzchen." erklärte er.

„Spuckt er auch Fellknäuele?" fragte ich.

„Dein Bruder kann dich nicht abstreiten.."

Mehr sagte er nicht.

„Hier! Anziehen!" sagte ein Rotuniformierter und warf mich meine Kleidung zu.

„Danke.." Rot.. Gibt's das auch in schwarz?

„Ich geh mich mal umziehen.." sagte ich zu Scotty und drehte mich auf der Hacke, um meine Kabine zu suchen.

Eigentlich ist der Maschinenraum ja toll. Auf dem Weg zum Lift kam ich an einer Konsole vorbei.. Sie blinkte.. Und dort war ein roter Knopf, wo ein Totenkopf drauf war.. Sehr verlockend.. Nur einmal drücken...?

Plötzlich haute mir Scotty auf die Finger.

„Na na na! Ab umziehen, Fräulein. Und drück keine roten, tödlichen Knöpfe!" schickte er mich weg.

Gut.

Auf dem Weg durch die Flure traf ich Kathi, die gespannt auf ihr Tablet guckte und sich versuchte zurecht zu finden.

„Na, wie ist es dir ergangen, Ela?", fragte sie mich neugierig. Ganz gut.. Bis darauf, dass ich über einen Kobold gestolpert bin.. Ob es hier irgendwo ein Goldtöpfchen – ach Quatsch.

„Oh du glaubst nicht, wie toll es im Maschinenraum ist, alles ist so aufregend, überall passiert was, die Konsolen blinken…" erzählte ich ihr. Weniger sarkastisch klingend als gedacht.

„Der Warpkern fliegt in die Luft…", ergänzte sie. Ich gab mir einen Klaps auf den Arm.

„Hat Lennys Sarkasmus und Pessimismus schon auf dich abgefärbt?" knurrte ich spaßeshalber.

„Weiß nicht, entweder er hasst mich oder er mag mich – ich bin mir nicht so sicher."

„Oh, er mag dich bestimmt. Quartier A14, weißt du, wo dass ist?"

„Sicherlich dicht bei Quartier A11."

„Dein Bruder hat mich gefragt, ob ich mit Doktor McCoy verwandt bin", brachte sie unser Gespräch wieder in Gang, nachdem wir ein paar Kurven gelaufen waren – ohne gegen die Wände zu rennen. Ein Wunder für uns.

„Doktor McCoy hat mich dasselbe gefragt."

„Der weiß doch aber, dass ihr nicht verwandt seid."

Kichernd liefen wir beide durch die Gänge, während sie hin und wieder „Du bist blöd"sagte – Komplimente über Komplimente! Leider ist es schwer, gleichzeitig zu kichern, zu laufen und zu gucken, wo man hinläuft. In unserem großen Talent war auch veranlagt, in jedes Fettnäpfchen zu treten. Also rannten wir zielgerichtet in zwei gelbuniformierte Menschen, die grade anscheinend von der Brücke kamen. Hinter ihnen war ein Vulkanier in blau und eine Frau in rot.

„Tschuldigung", murmelte Kathi in den gelben Bauch vor sich.

Und ich starrte einen großen, durchtrainierten Asiaten an.. Seit wann sind Asiaten so groß?

„Kjein Problemm", kam es zurück. - Cooler Akzent! Russisch! Ob er Vodka in seinem Quartier hat?

„Ihr seid neu auf dem Schiff", sagte der Vulkanier.

„Ja, Sir", antwortete ich.

„Dann sollten sie vielleicht in ihr Quartier gehen und sich für ihren ersten Dienst vorbereiten."

„Wir waren gerade auf dem Weg", erwiderte Kathi.

„Ich zjeige euich gjerne denn Wjeg", sagte der Russe, und der andere in gelb - ein Asiate - nickte.

„Vielen Dank", meinte ich.

Nette Menschen! Bis auf den Vulkanier.. Der wirkt steif.. Scheint eine Volkskrankheit zu sein..

Aber zurück zu den Gelbuniformierten: Es waren Hikaru Zulu und Pavel Chekov, mit denen wir später viele lustige Badminton-Turniere erlebt haben.

Endlich in meiner Kabine angelangt, schlüpfte ich in meine Uniform.

Ernsthaft, Leute? Ein Kleidchen? Für eine Frau, die im Maschinenraum arbeitet? Na super.. Wer hat die Teile designt!?