A midsummer night's dream (NaruXSasu)

~ Kapitel 1 ~

Es war heiß. So verdammt heiß. Natürlich, denn es war nervte diese ständige, seit Tagen nun schon anhaltende Hitze den schwarzblauhaarigen Ninja mehr als alles andere.
Zu allem Überfluss sah ein gewisser blondhaariger Ninja auch noch zum Anbeißen aus... Sasuke musste zugeben, dass es ihn beim täglichen Training wahnsinnig ablenkte, wenn Naruto die ganz Zeit über oben ohne durch die Gegend lief. Diese von der glühend warmen Sonne leicht gebräunte, weiche Haut... Seine verlockenden Lippen, welche sich immer wieder zu seinem typischen Grinsen verzogen. Wie sie wohl schmecken würden, wenn der Ältere sie mit seinen eigenen ganz sanft berührte?

/Verdammt! Sasuke was denkst du dir denn da schon wieder?! Reicht es dir denn nicht, wenn du schon fast jede Nacht von ihm träumst? Als ob das nicht genügen würde... Immerhin bringen mich diese Träume in letzter Zeit doch ab und zu um den Schlaf, sodass ich dann noch länger wach im Bett liege und an ihn denken muss.../

Während er schlief war ihm der Andere so viel näher, als er es ihm in Wirklichkeit jemals kommen würde. So viel näher, dass es wirklich nur ein Traum sein konnte. Aber der Schwarzäugige würde ihn nur zu gerne einmal richtig Küssen. Nur ein einziges mal. Mehr wollte Sasuke doch gar nicht.

O.k., eigentlich wollte er schon mehr, aber das kann er einfach nicht erwarten. Naruto würde sich ihm doch niemals einfach so hingeben und ihm vertrauen.

/Argh... Sasuke jetzt reicht es aber langsam! So was kannst du doch nicht allen Ernstes denken! Ich dreh hier irgendwann noch durch.../

Als ob er nicht schon genug Probleme hätte, wo heute auch noch Sommersonnenwende im Dorf gefeiert wurde. Das beliebteste Fest überhaupt. Sogar wichtige Ninja der ANBU oder Tsunade und Jiraiya ließen sich das nicht entgehen.
Die bunten Lichter, frische Blumenketten in allen möglichen Farben, so viele Leute auf den Hauptstraßen und an den Tempeln, die vielen kleinen Stände, überall roch es nach den unterschiedlichsten Gerichten, die Luft war schwül warm und um Mitternacht dann auch noch das große Feuerwerk des Sommers.
Die Zeit schien an diesem Tag noch schneller zu vergehen als sonst. Und alles nur, weil sich an diesem Tag die Sonne drehte und man sie dann von der anderen Seite sehen konnte. Als ob das so was Besonderes wäre. Das passierte schließlich zweimal im gesamten Jahr. Die Sommersonnenwende und die Wintersonnenwende...
An beiden Tagen wurden aufwendig vorbereitete Feste in Konoha gefeiert. Eigentlich war es ein ganz amüsantes Fest aber der ganze Trubel, der deswegen veranstaltet wurde, war Sasukes Meinung nach Zeitverschwendung und völlig übertrieben. Klar war es interessant mit anzusehen, aber er mochte diese Hektik nicht besonders.

Er hatte es gerade noch so geschafft, sich in den hohen, dichtbeblätterten Bäumen am kühlen Fluss zu verstecken. Bevor ihn diese lästigen Mädchen weiter verfolgen konnten. Wie naiv sie doch alle waren. Die meisten von ihnen kannte er noch nicht einmal. Trotzdem wollten sie mit ihm zum Fest gehen. Einfach nur total nervig. Sasuke würde viel lieber mit Naruto dorthin gehen aber er konnte ihn ja schlecht fragen. Wie würde das denn bitte aussehen, wenn er einfach zu ihm hinginge und ihn frage, ob er mit ihm zur Sommersonnenwendfeier gehen möchte? Das konnte er nicht machen.

Dabei war es doch die Gelegenheit dem Kleineren ein bisschen näher zu kommen. Es wäre die Gelegenheit, ihn zu küssen. Nur einmal seine weichen Lippen leicht und sanft mit seinen eigenen zu berühren.

/Nein Sasuke, dass kannst du einem Freund nicht antun!/

Der Schwarzblauhaarige wusste nicht, was er machen sollte. Dabei liebte er den Blauäugigen doch. Zumindest dachte er, dass es Liebe ist. Sicher war er sich da leider nicht. Wie definierte man Liebe? Wahrscheinlich war sie für jeden anders. So musste es sein. Jeder stellte sich unter Liebe etwas anderes vor. Da konnte es auch passieren, dass sich zwei Jungs ineinander verlieben. Aber Naruto würde es nicht verstehen. Er würde die Gefühle seines Teamkameraden nicht erwidern. Das hatte Sasuke nun davon, dass er den anderen so gern gewonnen hatte.

/Ich habe mich in ihn verliebt... wie konnte mir das nur passieren? Aber es macht mir nichts aus, denn er ist mir inzwischen wichtiger als mein eigenes Leben./

Es war wirklich zum Lachen, wenn der Uchiha daran dachte, dass er während ihrer letzten Mission verletzt wurde, nur weil er sich zwischen Naruto und den Feind gestellt hatte... Aber er konnte einfach nicht zulassen, dass es den frechen Ninja erwischte. Sasuke hätte es nicht ertragen, wenn Naruto noch weiter verletz worden wäre. Als man dem blonden Chunin ein Kunai in den Arm gestochen hatte, fühlte der Schwarzäugige einen stechenden Schmerz in seiner Brust. Fast so, also ob er die Schmerz auch ohne den gequälten Schrei wahrgenommen hätte. Fast so, als sei das Kunai ihm in den Arm gerammt worden und nicht Naruto. Sasuke hatte schon wieder vergessen, wie diese Mission eigentlich zu Ende gegangen war. Aber er war froh, dass dem Kleineren nicht wirklich etwas Schlimmes passiert war. Dass hätten diese Ninja bitter gebüßt! Denn die Rache des Uchiha-Erben an diesen fremden Ninjas wäre grauenhaft geworden! Aber an so was wollte er jetzt keine Gedanken verschwenden. Lieber träumte er ein bisschen von seinem Blondschopf. Wenigstens in seinen Gedanken gehörte dieser nur ihm.

Seine schwarzen Augen hatte er schon die ganze Zeit über geschlossen. Diese Ruhe war so angenehm. Abseits vom Trubel im Dorf fühlte er sich wohler. Der kühle Wind rauschte leise, kaum merklich in den dichten Blättern. Er wehte ihm einige schwarzblaue Strähnen mitten ins Gesicht. Es kitzelte ein bisschen und er musste anfangen zu lächeln.

„Sasuke!"

/Ach nein! Wer ist denn das nun schon wieder?/

Das Lächeln war dem Ninja sofort wieder vergangen. Doch er unternahm nichts, um sich irgendwie bemerkbar zu machen. Er hielt seine Augen immer noch geschlossen. Wenn er sie öffnete, verschwand Narutos Gesicht aus seinen Gedanken und genau das wollte der Schwarzblauhaarige nicht. Er dachte, dass er diese nervigen Mädchen losgeworden wäre. Dass er endlich seine Ruhe hätte. Aber da hatte er sich scheinbar geirrt. Wenn er Glück hatte, konnten die ihn hier oben eh nicht sehen. Eigentlich wusste nur Sensei Kakashi, dass Sasuke zum Nachdenken und zum Ausruhen öfter hierher kam. Es sei denn, dass er es mal wieder nicht für sich behalten konnte und geplappert hatte... kommt bei ihm ja öfters vor, als man denkt...

„Sasuke! Wo bist du denn?"

Jetzt war es wohl endgültig mit der Ruhe vorbei... Schade eigentlich, dabei wollte er doch nur seinen Gedanken nachhängen. Und zwar ohne laufend von kreischenden und hysterischen Mädchen genervt und unterbrochen zu werden... Wirklich ätzend...

„Sasuke-kun! Antworte mir doch bitte!"

Wobei, wenn Sasuke genauer hinhörte und mal einen Moment lang mal nicht darüber nachdachte, wie sehr ihn diese Gören doch nervten, dann kam ihm diese feine Stimme sogar bekannt vor. Er hatte sie schon mal gehört, nur wo war das denn gewesen?

„Sasuke! Verdammt noch mal! Wo zur Hölle hast du dich schon wieder versteckt?!"

O.k., bei dieser Stimme war er sich absolut sicher, wem sie gehört! Das konnte nur er sein.

/Er sucht mich... wie süß.../

„Naruto! Hör auf damit! Also echt, da hätte ich auf deine Hilfe verzichten können!"

Doch... auch diese Stimme kannte der Uchiha! Das war Sakura, aber wieso war sie mit Naruto auf der Suche nach ihm?

„Aber Sakura, wir sind doch ein Team! Nur weil Mr. Supertoll sich zu wichtig ist, um mit uns zu reden..."

„Hör auf damit, so über Sasuke zu reden."

„Hmpf... ich nenn ihn, wie ich will... HEY VOLLIDIOT, MÖCHTEGERN UCHIHA, SHARINGAN LOSER! KOMM ENDLICH RAUS AUS DEINEM VERSTECK, SONST KOMME ICH UND HOLE DICH PERSÖNLICH AUF DEN HARTEN BODEN DER REALITÄT ZURÜCK!"

„NARUTO! DU BAKA!"

Ja, jetzt war sich Sasuke sicher: dass konnten nur Sakura und sein süßer Naruto sein...

„Hey! Schreit nicht so rum, sonst kommen diese lästigen Mädchen wieder zurück."

Seine Antwort hatten sie gehört, nur scheinbar wussten sie nicht so genau, woher die Stimme kam. Eigentlich könnte er ihnen noch eine Weile beim Suchen zusehen, aber bei ihren Streitereien kamen nur diese Gören wieder. Also sprang der Schwarzäugige von seinem bequemen Ast. Das Laub raschelte einmal mehr und dann stand er auch schon hinter Naruto.

„So... du findest also, dass ich ein Vollidiot, ein Möchtegern Uchiha und ein Sharingan Loser bin, richtig?"

„Ähem... Sasuke... Hi… wie bist du denn so schnell hier her gekommen...?"

/Wie süß, er ist verlegen und hat Angst. Oh Naruto, wenn du doch nur wüstest, wie niedlich du eigentlich bist./

„Hmpf... es ist nicht sonderlich schwer besser zu sein als du, Loser."

Naruto schaute den Größeren protestierend an. Amüsant war, dass er seinen Mund auf und zu machte ohne, dass er dabei etwas sagte.

„Ah Sasuke... hast du mich erschreckt. Wir haben dich schon im ganzen Dorf gesucht, aber du warst ja nirgends zu finden und dann meinte Sensei Kakashi, dass du am Fluss seiest."

Sakura schien den Uchiha aber auch erst bemerkt zu haben, als er schon hinter Naruto stand. Wusste Sasuke es doch. Kakashi hatte es mal wieder nicht für sich behalten können... Von alleine wären die Beiden nämlich nie auf die Idee gekommen, hier nach ihm zu suchen. Damit Sasuke nicht in Versuchung kam, auf der Stelle über Naruto her zu fallen, stellte er sich etwas weiter von ihm weg. Seine beiden Teamkameraden drehten sich nun ganz zum Uchiha-Erben um.

„Also ähm... Sasuke... heute... ist doch..."

Komisch... Die Grünäugige redete nicht weiter. Sasuke war es gar nicht gewohnt, dass sie so vor sich hin stotterte und ihre Sätze nicht beendete. Ihm blieb ja quasi nichts anderes übrig, als sie fragend anzusehen. So zog er eine Augenbraue hoch. Forderte sie stumm dazu auf weiter zu reden.

„Ähm... was ich sagen wollte... ich... also nein... wir... also... äh..."

Jetzt war der Schwarzblauhaarige total verwirrt.

/Was will sie den von mir?/

Da seine Teamkameradin ihm scheinbar nicht antworten konnte, sah er dafür nun Naruto fragend an.

„Also, was Sakura dich fragen wollte ist, ob du nicht vielleicht Lust hast, mit uns nachher zur Sommersonnenwende zu gehen?"

Was? Naruto fragte ihn wirklich, ob der Schwarzhaarige mit ihm dahin gehen wollte? Träumte der Ältere denn immer noch? Und bildete er sich das etwa nur ein oder wurde der Blauäugige gerade rot? Jetzt war es Sasuke, der keinen Satz zustande bekam... Was sollte er denn jetzt antworten? In seinen Gedanken war es so einfach, aber wenn er ihm so gegenüber stand, traute er sich einfach nicht, etwas dazu zu sagen... Scheinbar schaute der Schwarzblauhaarige ein bisschen gequält, denn der Andere fragte ihn noch einmal.

„Und... willst du mit mir... äh... ich meine… mit uns... mit Sakura und mir zusammen hingehen oder... hast du schon jemand anderen gefragt?"

Naruto schaute ihn hoffnungsvoll und leicht zweifelnd an.

/Argh! Sasuke! Wenn du jetzt nicht gleich etwas sagst, dann geht er ohne dich... O.k., Sakura würde auch mitgehen, aber du könntest mit ihm zusammen gehen.../

„Also... eigentlich wollte ich gar nicht hingehen..."

Beide schauten ihn fassungslos und etwas enttäuscht an. Gelogen! Der Schwarzäugige hatte gelogen! Doch das wussten die Beiden ja nicht. Eigentlich wollte er zu dem Fest gehen, um Naruto aus sicherer Entfernung zu beobachten.

„Aber wir sind doch ein Team! Es macht bestimmt Spaß."

Sakura versuchte den sturen Ninja zu überreden, dabei kannte sie seine Antwort doch noch nicht.

„Bitte Sasuke... komm mit."

/Verdammt Naruto... wenn du mich so ansiehst und mit diesem leicht schmollenden Unterton bittest, kann ich einfach nicht anders... Wie du mich anschaust, macht mich irgendwann noch wahnsinnig!/

Sasuke seufzte, schloss seine Augen und antwortete dann doch.

„Wenn es unbedingt sein muss..."

„Juhu! Danke Sasuke!"

Jetzt schrien die Beiden wieder... der Uchiha konnte es nicht fassen! Er schielte aus den Augenwinkeln zum Blondschopf rüber und musste grinsen, wenn er ihn so jubeln sah. Scheinbar freute er sich wirklich darüber, dass der Schwarzäugige mit ihm bzw. den Beiden zusammen zum Fest gehen würde. Naruto strahlte ihn vor Begeisterung an, so dass auch Sasuke grinsen musste.

/Wenn du wüstest, wie gerne ich dich jetzt umarmen und küssen würde... aber ich reise mich zusammen, auch wenn's schwer fällt diesem Drang zu widerstehen. Lange werde ich nicht mehr widerstehen können... es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Verlangen irgendwann stärker sein wird, als mein Verstand.../

„Also... ähm... Sasuke... du ziehst doch einen Yukata an, oder?"

/WAS?! Dass auch noch?! Wieso sollte ich dass bitte tun?/

Er schaute Sakura entsetzt an.

Das konnte doch wohl nicht ihr Ernst sein.

/Ich ziehe doch keinen Yukata an. Nein! Niemals! Dass kann sie vergessen! Wahrscheinlich hab ich noch nicht mal einen.../

„Oh... ach so... tut mir leid..."

/Och nee. Jetzt ist sie traurig... Das hast du ja mal wieder toll gemacht Sasuke. Sogar deine Teamkameraden haben irgendwann genug von dir, wenn du sie immer so behandelst.../

Der Uchiha wollte etwas sagen, doch er wusste nicht was, also schaute er betreten zu Boden.

„Och komm schon Sasuke. Zieh einen Yukata an. Ich werde auch einen tragen also sein kein Spielverderber!

Bitte, bitte, bitte zieh auch einen an!"

/Ach verdammt Naruto! Schau mich nicht mit diesen großen Hundeaugen an. Da kann ich nicht lange stur bleiben. Außerdem ist die Gelegenheit, dich im Yukata zu sehen Grund genug, zum Fest zu gehen./

„Argh... wenn's sein muss... also gut. Ich werde auch einen Yukata anziehen, zufrieden?"

„Ja, Sasuke du bist der Beste!"

„Naruto! Lass das! Nimm deine Finger von mir! Hör auf mich zu umarmen! NARUTO!"

Verdammt, wieso musste er ihn jetzt umarmen? Wieso? Sasuke würde Naruto am liebsten nicht mehr loslassen, aber er stößt ihn trotzdem von sich.

„Baka!"

Lieber ließ er ihn gezwungenermaßen freiwillig los, als dass er zuließe, dass Naruto merkt, dass der Schwarzäugige sich in ihn verliebt hatte. Um sich nichts anmerken zu lassen, nannte er ihn Baka...

„Na und? Mir ist völlig egal, was du von mir hältst. Ich werde der nächste Hokage, ob es dir passt oder nicht, du wirst schon sehen, was du davon hast! Ätsch!"

Ja, dass hatte er nun davon. Naruto streckte ihm frech die Zunge raus und grinste danach wieder so wie immer.

/Du willst immer noch Hokage werden... Weist du eigentlich, dass ich daran glaube, dass du es schaffen wirst? Nein tust du nicht, denn ich habe es dir nie gesagt, aber irgendwann wirst du Hokage. Ich bin mir sicher, dass du es schaffen wirst! Ganz sicher sogar!/

Bei diesem Gedanken musste auch Sasuke wieder anfangen zu grinsen. Sakura lachte, also konnte sie nicht mehr enttäuscht sein, dass er keinen Yukata tragen wollte. Anscheinend fand sie es lustig, wie sie sich stritten. Aber es war besser, wenn der Schwarzblauhaarige so tat, als könnte er den Anderen nicht leiden, als wenn andere merkten, dass er ihn eigentlich sogar viel lieber hatte, als man es von einem Freund erwartete.

„Super, dann ist es also abgemacht! Du kommst mit uns beiden zur Sommersonnenwendfeier und ziehst sogar einen Yukata an!"

Ihre Teamkameradin war wieder Feuer und Flamme. Man konnte manchmal richtig Angst bekommen, wenn sie mit so viel Engagement bei der Sache war. Das war dem Uchiha auch schon bei ihren Missionen aufgefallen.

„Wir gehen also nur zu dritt? Was ist mit Sensei Kakashi? Kommt er nicht mit? Immerhin sind wir sein Team."

Fragend schaute Sasuke abwechselnd von Naruto zu Sakura und wieder zurück. Er wartete immer noch auf eine Antwort, doch die Beiden schauten nur betreten zu Boden. Wieso wurden sie bei seiner Frage denn so rot? War irgendetwas passiert, wovon der Schwarzäugige noch nichts wusste? Sein Blick blieb bei Naruto hängen und dieser verstand, dass man eine Antwort von ihm erwartete.

„Na ja... dass ist so... Sensei Kakashi... hat sich schon verabredet... und zwar mit... Sensei Iruka... die Beiden wollen... zusammen... zum Fest gehen..."

/Was? Das kann doch gar nicht sein... Die Beiden verstehen sich doch überhaupt nicht... Wieso sollten sie also zusammen gehen? Moment... zusammen? Ihr meint doch nicht etwa „so" zusammen, oder?/

Er stutze bei diesem Gedanken und schaue dich entsetz an.

/Es kann doch nicht so sein, wie ich es mir gerade gedacht habe.../

„Schau mich nicht so an... ich kann doch auch nichts dafür, dass es so ist..."

In der Tat. Der blonde Ninja konnte nichts dazu. Also, dass hätte ich von Sensei Iruka eher weniger erwartet... aber bei Kakashi kann man ja nie wissen, was er als nächstes vorhat. Es überraschte den Uchiha-Erben eigentlich nicht wirklich und er musste anfangen zu lachen.

„Na ja, dann sind wir halt nur zu dritt. Macht doch nichts. Es wird bestimmt auch so lustig."

Seine Antwort schien die zwei Ninja zu verwundern, doch letzten Endes fingen auch sie an zu lachen.

„Ok, wir sehen uns dann so um 21.00 Uhr an den Steingesichtern der ehrenwerten Hokage, einverstanden?"

Sakura war wirklich unverbesserlich. Naruto hatte schon zugestimmt, doch der letzte der Drei überlegte noch kurz.

„Sasuke..."

/Du siehst so niedlich aus Naruto... kommt es mir nur so vor oder bist du in letzter Zeit ein ganzes Stück gewachsen? Wenn ich jetzt nach vorne gehen würde, würden sich unsere Nasenspitzen treffen... und vielleicht auch unsere Lippen.../

„Sasuke... Hallo? Ist jemand zu hause?"

/Was zum... wieso fuchtelst du mir mit deiner Hand vor dem Gesicht rum?/

„Hey Sasuke! Sakura hat dich was gefragt und hör auf mich so komisch anzuschauen!"

Oh je, jetzt war es passiert... Er hatte nicht aufgepasst. Seine Gedanken waren in weite Ferne abgeschweift. Verdammt, natürlich hatte er so nicht mitbekommen, dass Sakura ihn etwas gefragt hatte. Abrupt schüttelte der Schwarzhaarige seinen Kopf, um zu vergessen, an was er da gerade gedacht hatte und wendete seinen Blick von Naruto ab. Stattdessen schaute er wieder zu Sakura, welche ihre Frage noch einmal wiederholte. Kurz überlegte der Uchiha und dann stimmte auch er zu.

„Dann bis später!"

War das letzte, was er sagte, bevor er mit einem einzigen Sprung wieder in den dichten Bäumen verschwunden war. Von seinem Ast aus konnte er Naruto und Sakura wieder in Richtung des Dorfes laufen sehen. Einige Momente waren die Stimmen der Beiden noch zu hören, dann war es wieder still. Obwohl der blonde Ninja nicht mehr in seiner Nähe war, konnte Sasuke ihn genau vor sich sehen. Dieses freche Grinsen, das er so an ihm mochte. Heute Abend würde er es die ganze Zeit über sehen können.

/Vielleicht kann ich Naruto dort sagen, was ich für ihn empfinde... Aber... wie wird er reagieren? Wird er es verstehen oder wird er sich angewidert von mir abwenden? Was wirst du tun, Naruto?/

Erneut an diesem heißen Tag schweiften die Gedanken des Uchiha weit in die Ferne ab. Ruhig schloss er seine Augen. Die erdrückende Hitze wurde durch den kühlen Wind sanft abgeschwächt. Lediglich das leise Rauschen in den Blätter nahm er noch wahr. Wie beruhigend es war. Als Sasuke seine schwarzen Augen öffnete, dämmert es bereits.

Verschlafen blickte er sich um. Nur schemenhaft erkennte er, wo er sich befand. Gähnend streckte er sich. Blinzelnd sah er in Richtung der bereits fast ganz untergegangenen Sonne. Schlagartig klärten sich seine Gedanken. Nicht mehr lange, dann würde er wissen, wie Naruto auf seine Gefühle reagiert.

Mit einer fließenden Bewegung strich er sich einige schwarzblaue Haarstränen aus dem Gesicht. Ein kurzer Ruck und er war von seinem bequemen Ast auf den weichen Grasboden gesprungen. Noch ein letzter Blick Richtung Dämmerung und dann lief er zum Dorf zurück. Wahrscheinlich war er sowieso schon spät dran. Es wurde Zeit, dass er nach Hause ging um sich seinen Yukata anzuziehen.

/Was tut man nicht alles... aber solange du auch einen trägst, Naruto, ist es die Mühe wert./

Bei der Vorstellung den blonden Ninja in einem Yukata zu sehen, musste Sasuke anfangen zu grinsen. Er musste aufpassen, dass er später dann nicht anfing bei Narutos Anblick zu sabbern. Wieso musste der Kleinere auch so niedlich sein? Kopfschüttelnd setzte der Uchiha seinen Weg fort.

Wer weiß, vielleicht reagierte Naruto auch ganz anders auf das Geständnis des Schwarzblauhaarigen, als dieser es sich vorstellte. Vielleicht ging ja doch alles gut. Vielleicht...

~ Kapitel 1 Ende ~