Der Kuss

„Hast du seine Augen gesehen? Die sind der Wahnsinn! Wenn er immer so traurig guckt, könnte ich dahinschmelzen." Rose blendete Esthers Schwärmerei aus. Seit Beginn des Schuljahres hatte Esther nur noch Leo im Kopf. Rose Gedanken schweiften mittlerweile schnell ab. Von der ganzen Clique um Avery war Leo sicher der Netteste, aber trotzdem misstraute Rose ihm.

Avery und seine Konsorten hatten ihr zu oft Beleidigungen an den Kopf geworfen oder versuchte sie hinter ihrem Rücken zu verhexen. Sie hasste diese eingebildeten, rückständigen Idioten, die am liebsten Voldemort wieder aufleben lassen würden. Für diese Typen war sie nicht einmal so viel Wert, wie der Dreck unter ihren Füßen.

Dieses ewige Gejammer, was hätte sein können. Es war nicht so und es würde auch nicht mehr so werden. Dank ihrem Onkel und ihren Eltern. Und wenn man logisch darüber nachdachte, dann war jedem doch klar, dass es damals sicher nicht besser gewesen war. Und an dieser Stelle fiel ihr immer wieder Scorpius Malfoy ein. Ein Ravenclaw und trotzdem schien er Averys Gerede aufzusaugen, wie ein Schwamm.

Rose drängte die Gedanken an Scorpius von sich und konzentrierte sich wieder auf Esther. „Gestern hat er mich in Zaubertränke angeschaut und ich schwöre dir, da ist was!"

Rose nickte. Das hatte sie alles schon gehört. Da sie aber nie zusammen Unterricht hatten, konnte sie Esthers Beobachtungen nicht bestätigen. Manchmal hatte sie das Gefühl, dass Leo Esther beim Essen oder in der Bibliothek beobachtete. Und er war auffällig oft an den gleichen Orten, wie Esther, aber das konnte alles auch ein Zufall sein. Außerdem war Rose überzeugt, dass Leo nicht denn Mumm hatte, sich mit Esther, einer Muggelgeborenen öffentlich zu verabreden. Das würde seine 'Elite'-gruppe nicht zulassen.

Das wäre vielleicht die Heilung für Esther und sie könnten zu anderen Themen, sprich anderen Jungs übergehen, die besser zu Esther passten. „Lade ihn doch zu der Party ein." schlug Rose vor. Esther sah sie mit großen Augen an. „Das kann ich nicht!" Rose setzte sich gerade hin. „Blödsinn! Wir nehmen das jetzt in die Hand! Du kannst das ganze Schuljahr für ihn schwärmen oder jetzt deinen Mut beweisen und ihn einladen!"

Esther kaute auf ihrer Unterlippe, dann sah sie Rose fest in die Augen. „Gut, ich mach das!"

ooo

Rose hatte alles genau durchdacht. Sie lugte um eine Ecke. Gleich müssten die Slytherins und Gryffindors aus den Kerkern kommen. Und tatsächlich kamen Singer und Cristobal Munoz-Parkinson die Treppe herauf. Einige Schritte hinter ihnen lief Leo.

Innerlich rieb Rose sich die Hände. Das war perfekt. Sie richtete ihren Zauberstab auf Leo und flüsterte einen Zauber. Der Gurt seiner Tasche riss. Mit lautem Gepolter fielen die Bücher aus Leos Tasche auf den Boden. Leise fluchend begann Leo, seine Bücher aufzusammeln.

Jetzt war Esther dran. Sie hatte jetzt schon einen hochroten Kopf. Rose spornte sie innerlich an. Hoffentlich verlor sie nicht die Nerven.

Rose war zu weit weg, um Esther und Leo zu hören, aber sie sah, wie Esther etwas sagte. Leo sah zu ihr und sah dabei vollkommen verblüfft aus. Dann lief auch er rot an. Er schaute verlegen zur Seite und dann wieder zu Esther. Dann nickte er langsam. Esther begann, über das ganze Gesicht zu strahlen. Und auch Leo begann zu lächeln.

Zum ersten Mal hatte Rose das Gefühl, dass Esther wirklich recht hatte. Vielleicht würde sich der ganze Aufwand lohnen. Vielleicht hatte Leo doch genug Rückgrat.

ooo

Die Party war im vollen Gang. Rose saß auf einer Couch und unterhielt sich mit Al und einigen anderen Verwandten und Freunden. Dabei behielt sie immer ein Auge auf Esther und Leo.

Die zwei hatten am Anfang etwas unsicher und verlegen beieinandergestanden, aber schienen sich nun wirklich gut zu unterhalten.

Rose Blick fiel auf Malfoy und Singer, die in einer dunklen Ecke an der Wand lehnten. Scheinbar amüsierten sie sich ebenfalls. Aber was wichtiger war: Sie machten keinen Ärger.

Roxy, Rose ältere Cousine beugte sich zu ihr. „Auch wenn die Typen vollkommen daneben sind, kann man nicht behaupten sie sehen schlecht aus. Und sie haben alle so eine Bad Boy Aura."

Rose zuckte mit den Schultern. Leo war der Kleine-Bruder-Typ, mit einem Hundeblick. Der um den sich alle immer kümmerten, weil man dachte, er schaffe es nicht alleine. Esther hatte ihr stundenlang von seinen braunen Augen und seinen dunkelbraunen Haaren vorgeschwärmt.

Scorpius war der Einzelgänger, grüblerisch, intellektuell und verschlossen. Er verbrachte mehr Zeit in der Bibliothek, als mit seinen Freunden. Um ihn brauchte man sich nicht kümmern. Er erschien immer, als wüsste er genau, was er tun sollte. Seine blauen Augen waren ungewöhnlich. Nicht so, wie die seiner Mutter. Rose hatte Frau Malfoy auf dem Bahnsteig gesehen, als sie ihren Sohn verabschiedet hatte. Aber trotzdem waren sie … unglaublich blau. Und seine Wangenknochen, Nase und Lippen hatten etwas Aristokratisches an sich. Viele Mädchen schwärmten für ihn. Sogar Ältere hatte Rose schon über ihn reden gehört.

Und laut Esther hatte er etwas für Rose übrig. Wenn man Rose fragte, würde sie sagen, er hätte eine Menge Abneigung für sie übrig. Aber Esther schwor Stein auf Bein, dass Malfoy sie 'mit diesem Glitzern in den Augen' ansah. Esther sah eindeutig zu viele schlechte Muggelfilme!

John war auch blond und blau-äugig. Aber im Gegensatz zu dem eher schlanken Malfoy war er bullig. Etwas Intensives umgab ihn. Als stünde er ständig unter Strom. Er war bekannt für sein aufbrausendes Temperament und seine brutalen Ausbrüche.

Aber Singer war nichts im Vergleich zu Avery. Avery war schlichtweg gruselig. Er war eigentlich ganz attraktiv, aber er hatte ständig eine Miene, als röche er etwas Unangenehmes. Und er behandelte alle, bis auf den engsten Kreis seiner Freunde wie Ungeziefer. Und manchmal brannte etwas in seinen dunklen Augen, das Rose eine Gänsehaut verursachte.

„Machst du mit, Rose?" Esther war vor ihr aufgetaucht. Rose hatte nicht zugehört und hatte erst am Ende wieder aus ihrer eigenen Welt in die Realität gefunden. Um es zu überspielen, nickte sie begeistert. „Ja, klar!" Sie hoffte nur, sie hatte nicht irgendeinem Blödsinn zugestimmt.

Esther zerrte sie zu einer Stelle vor dem Kamin, wo bereits einige Mitschüler im Kreis saßen. Rose schwante Übles. Als die Flasche herausgeholt wurde, bestätigten sich ihre Vermutungen.

Neben Esther hockte sich Leo hin. Schüchtern lächelte er Esther an. Rose hatte ein gutes Gefühl bei den beiden. Leo schien vollkommen vernarrt in Esther. Vielleicht könnte sie die Sache etwas in Schwung bringen.

„Also, damit auch nicht gelogen wird, haben wir hier einen Wahrheitsball. Derjenige, der dran ist, hält ihn in der Hand. Wenn der Ball rot wird, dann lügt derjenige, der den Ball hält. So, ich denke, jetzt können wir anfangen." erklärte Sylvia Lamberts, ein Mädchen aus Esthers Gryffindor-Jahrgang.

Gelangweilt hörte Rose zu, wie die Hälfte der Jungs gestand, in Melanie Sayer verknallt zu sein. Auch die meisten Küsse gingen an sie. Dann kam endlich etwas Brauchbares. „Auf wen die Flasche zeigt, muss denjenigen oder diejenige, die Links am nächsten sitzt küssen!"

Rose lächelte. Leo saß Links von Esther. Geschickt brachte sie ihren Zauberstab neben ihrem Unterschenkel in Stellung. Die Flasche auf Esther treffen zu lassen war ein Kinderspiel.

Mit hochrotem Kopf lehnte sie sich zu Leo. Der Kuss war kein harmloser Schmatzer. Rose freute sich unbändig für ihre Freundin.

Esther grinste glücklich vor sich hin, als sie die Flasche in die Hand nahm. Dann sah sie kurz zu Rose und zwinkerte ihr zu. „Auf wen die Flasche zeigt, muss denjenigen küssen, den er in der Runde am attraktivsten findet! Mit Zunge!"

Rose sah, wie sie die Flasche mit Schwung drehte und dann schnell wieder auf ihren Platz robbte. Sie versuchte, Esthers Hände im Auge zu behalten. Das Zwinkern war sicher nicht ohne Grund an sie gerichtet gewesen. Aber Rose konnte nur eine Hand sehen und die ruhte unschuldig auf Esthers Oberschenkel.

Mit einem Flattern im Magen beobachtete Rose die Flasche. Sie trudelte und wurde langsamer, dann kam sie zum Halten. Malfoy sah nicht glücklich aus, dass die Flasche auf ihn zeigte. Nun würde sich endlich herausstellen, dass Esther sich alles nur einbildete.

Irgendwer warf Malfoy den Ball zu. Es schien ihm unangenehm zu sein, so im Mittelpunkt zu stehen. Er sah sich in der Runde um. Sein Blick blieb auf Melanie haften. Rose verdrehte die Augen. Ein weiterer Kuss für Melanie. Sie konnte das Mädchen nicht leiden. Sie war arrogant und trug immer diese engen, weit ausgeschnittenen Oberteile. Es gab sicher billigere Mädchen an der Schule, aber Melanie war auch noch eine Klatschtante. Sie erzählte jedem, der es hören wollte oder auch nicht, wer ihr gerade wieder eine Liebeserklärung gemacht hatte oder wer sie anhimmelte und so weiter und so fort. Das war nicht nur langweilig, es gab auch allen anderen Mädchen in der Umgebung das Gefühl ein Mauerblümchen zu sein.

Und tatsächlich begann Malfoy: „Mel ..." Aber er kam nicht weiter, da rief Esther schon „Du lügst!" Rose sah auf den Ball, den er in seiner Hand hielt. Er strahlte in einem tiefen rot.

„Mach' schon, Malfoy!" hörte Rose, wie Christian Banisher angenervt rief. Rose hörte gar nicht richtig zu. Wieso hatte Malfoy gelogen? Er würde doch nur lügen, wenn … aber sie wollte, den Gedanken nicht zu Ende denken. Gebannt starrte sie auf den Ball und sah, wie er langsam seine Farbe verlor. Dann sagte Scorpius leise: „Rose."

Rose hatte das Gefühl, als würde alles um sie herum versinken. Sie hörte wie aus weiter Ferne Melanie quieken. Das geschah der eingebildeten Gans Recht! Als Rose aufsah und ihr Blick, den von Scorpius traf, war er nicht so unberührt wie gewohnt. Sie sah so etwas wie Unsicherheit in seinen Augen aufblitzen.

Langsam stand Scorpius auf und lief um die Sitzenden herum. Wie gebannt sah Rose ihm entgegen. Er sah immer nervöser aus, je näher er kam. Was machte ihn denn so nervös? Fand er sie wirklich so attraktiv? Hübscher als Melanie?

Rose erhob sich mit wackligen Knien. Der Gedanke, dass er sich zu ihr auf den Boden hinab beugte, um sie zu küssen, war ihr unangenehm. Ihre Wangen fühlten sich heiß an. Ihr Herz galoppierte davon, ihr Magen war voller Schmetterlinge.

Als Scorpius endlich vor ihr stand, schien sich alles zu verlangsamen. Er sah ihr in die Augen und tat dann etwas, das ihr vollständig den Atem verschlug. Eine kleine Geste, die voller Zärtlichkeit war und die sie ihm nie zugetraut hätte.

Er strich eine Strähne ihres Haares behutsam hinter ihr Ohr.

Dann glitt seine Hand in ihren Nacken und er beugte sich zu ihr. Rose schien die Hände gehoben zu haben, denn sie fühlte plötzlich den Stoff seines Shirts unter ihren Händen. Sie konnte sich aber nicht an eine Bewegung ihrer Arme erinnern. Dann lagen seine Lippen auf ihren.

Das Blut donnerte in ihren Ohren. Als seine Zungenspitze ihre Lippe berührte, hatte Rose das Gefühl ihr Körper würde sich verflüssigen. Sie sank geradezu in seine Arme. Sein Griff um sie wurde stärker. Als er den Kuss vertiefte, hörte Rose auf zu denken. Ihr Gehirn, das permanent arbeitete, setzte vollkommen aus.

Erst als Scorpius wieder etwas von ihr abrückte, setzte auch ihr Denken wieder ein. So etwas hatte Rose noch nie erlebt. Scorpius Augen schienen sich in ihre zu brennen. Sie konnte sehen, dass er ebenso wenig aufhören wollte, wie sie.

„Zapfenstreich!" hörte Rose jemanden rufen, dann wurde das Licht voll aufgedreht. Wiederstrebend lösten sie sich voneinander. Und schon war Scorpius auf die andere Seite des Raumes zu Singer verschwunden.

Al stand plötzlich neben ihr und sah sie merkwürdig an. Sie musste sich zusammenreißen! Sie hatte gerade mit Malfoy geknutscht! Und es hatte ihr gefallen. Und sie wollte mehr. Das konnte alles nicht wahr sein!

Esther quietschte kurz in ihr Ohr: „Ich hab's gewusst!" Dann schwebte sie auch schon an Leos Seite zum Porträt der fetten Dame.

Auch Al setzte sich in Bewegung und zusammen liefen sie schweigend zu ihrem Turm. Rose brauchte Stunden, um einzuschlafen. Was sie fast mehr als der Kuss beschäftigte, war die kleine Geste, mit der Scorpius ihr die Strähne aus dem Gesicht gestrichen hatte. Sie hatte sich nie vorstellen können, dass Malfoy zärtlich sein konnte. Seine Katze verbrachte den halben Tag bei ihr! Da konnte er nur ein herzloses Ekelpaket sein!

Aber das war er scheinbar nicht.

ooo

Am nächsten Tag packte Rose ihre Sachen und verbarrikadierte sich in der Bibliothek. Sie wusste, dass Esther mit ihr Reden wollte. Aber sie wollte nicht über Malfoy reden. Das war alles zu verwirrend.

Allerdings brachte ihr das Lernen keine Ablenkung, denn kurz, nachdem sie ihre Bücher aufgeschlagen hatte, betrat Scorpius den Saal und setzte sich an einen Tisch ihr gegenüber. Verblüfft stellte sie fest, dass er sich nicht umsah und sofort die Nase in die Bücher steckte. Er hatte sie nicht einmal bemerkt.

Rose Blick glitt immer wieder von ihrem Text zu Scorpius. Wenn er sich konzentrierte, sah er nicht so arrogant aus, wie sonst. Er schien sogar fast nett zu sein. Sie hatte ihn nie einfach nur betrachtet. Er hatte sie beleidigt und nieder gemacht. Den Spitznamen 'Einhorn' hatte sie nicht wieder loswerden können. Und trotzdem fand er sie attraktiver als Melanie Sayer? Rose konnte das immer noch nicht glauben.

Irgendwann marschierte Avery in den Arbeitsbereich und knallte ein Buch auf Malfoys Tisch. Rose wollte eigentlich nicht neugierig sein, aber als Avery lautstark „Rose Weasley?" rief, starrte Rose ungehemmt zu den zwei Jungen hinüber.

Malfoy sah keine Sekunde nervös aus. Lässig erklärte er: „Wir haben Flaschendrehen gespielt, Avery! Es war nicht so, als hätte ich sie angebaggert, oder so!"

Auch wenn es die Wahrheit war, krampfte sich Rose Magen zusammen. Es schien Avery aber nicht genug. „Und wieso die Weasley?"

Scorpius wurde rot, seine Augen wurden stahlhart. Er war wütend, das konnte Rose sogar von ihrem Platz aus spüren. Er schob den Stuhl mit den Beinen zurück und stand nun fast Nase an Nase mit Avery.

„Ich sollte das attraktivste Mädchen in dem Kreis küssen! Was kann ich dafür, dass ansonsten nur Gesichtsbaracken dabei waren? Was glaubst du? Dass ich auf Schlammblutgesocks stehe?"

Rose hatte das Gefühl, er hätte sie geschlagen. Wie konnte er so von ihr sprechen, nachdem er so zärtlich zu ihr gewesen war? War der Kuss für ihn nichts Besonderes gewesen? Scheinbar hatte sie sich selbst etwas vorgemacht.

Avery lachte trocken und schlug Malfoy auf den Rücken. Wie sehr sie die zwei in diesem Moment hasste! „Dann ist ja alles gut! Wir sehen uns später!"

Scorpius sah Avery nach, als er aus der Bibliothek lief. Dabei fiel sein Blick auf Rose. Ihre Blicke trafen sich. Rose konnte sehen, wie die Erkenntnis sackte, dass sie alles gehört hatte. Und kurz sah sie etwas wie Schreck, dann war sein Gesicht wieder ausdruckslos.

Abrupt stand Rose auf. Hoch erhobenen Hauptes verließ sie den Raum. Sie würde sich nicht die Blöße geben, vor ihm verletzt zu wirken.

Sie hatte sich geirrt. Malfoy hatte kein Herz, nur einen kalten Brocken Marmor!

Die Hochzeit

„Ich weiß nicht, wer schlimmer ist: Dom oder Vic!" stöhnte Roxy, als sie endlich das Schlafzimmer von Victoire verlassen konnten. Das Zimmer war in eine Umkleidegarderobe für die Braut und die Brautjungfern verwandelt worden. Rose, Roxy, Molly, Lily und die anderen weiblichen Verwandten, die nicht schnell genug waren, waren zur Hilfe beordert worden.

„Ehrlich? Tante Fleur!" erklärte Lily und rieb sich die Stirn. Roxy sah an sich hinab und dann auf die Uhr. „Super! Ich sehe aus, wie eine Vogelscheuche und wir haben noch exakt zwanzig Minuten bis zur Zeremonie!"

Rose eilte seufzend hinter ihren Cousinen her. Das hektische Gesuche und hysterische Gejammer von Vic und Tante Fleur hatten ihr Kopfschmerzen verursacht. „Und die Jungs können die Gäste auf die Plätze begleiten. Das ist nicht fair!" murmelte sie vor sich hin.

Roxy hatte es gehört und grinste sie nun im Spiegel an. „Auf der Suche? Sind sicher ein paar süße Typen dabei." Molly nickte begeistert. „Die französische Verwandtschaft zum Beispiel!" Rose verdrehte die Augen. Sie gab es nicht gerne zu, aber nach dem Desaster von der letzten Party hatte sie keine Lust auf irgendwelche Typen. Malfoy hatte ihr gereicht!

Rose war froh, dass sie alle zaubern durften, sonst hätten sie es nie in zwanzig Minuten geschafft, sich anzuziehen, die Haare zu frisieren und das Make-up aufzulegen. Kaum kamen sie im Garten an, rief ihre Mutter sie auch schon zu ihren Plätzen.

Rose setzte sich und merkte, dass sie jetzt schon müde war. Was ein Tag!

Die Musik setzte ein und Victoire lief am Arm von Onkel Bill den Weg zum Altar, wo Teddy sichtlich nervös auf sie wartete. Die zwei waren jetzt schon sechs Jahre zusammen. Sie mochte beide gerne, auch wenn sie es mit Victoire nur immer einen begrenzten Zeitraum aushielt. Sie war einfach anstrengend. Das glich Teddy aus.

Roxy stieß sie mit ihrem Ellbogen an. „Wieso starrt Malfoy dich an?" Rose sah Roxy überrascht an. Malfoy? Roxy nickte in die Richtung, in der sie Malfoy entdeckt hatte. Unauffällig drehte sich Rose in die angegebene Richtung. Und tatsächlich saß in der ersten Reihe neben Tante Andromeda die gesamte Familie Malfoy. Aber keiner sah zu ihr. Scorpius schien sich mit seiner Mutter zu unterhalten.

Rose zuckte mit den Achseln und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen am Altar.

ooo

„Hey, Röschen! Malfoy hockt ganz alleine. Willst du deinem Mit-Ravenclaw nicht Gesellschaft leisten?" Roxy dröhnte über den ganzen Tisch. Subtil war ein Fremdwort im Potter-Weasley-Clan.

Normalerweise war es für Rose einfacher angetrunkene Verwandte zu ignorieren, als auf ihr Geplapper einzugehen. Daher trank sie einfach noch einen Schluck aus ihrem Champagnerglas.

„Rose, was läuft denn da zwischen dir und Malfoy?" Dominique hatte nicht einmal laut gefragt und alle am Tisch hielten inne und starrten Rose an. Rose war nur dankbar, dass ihr Vater in diesem Moment weit weg war.

„Was soll denn zwischen mir und Malfoy laufen?" wiegelte sie die Frage ab. Dominique schüttelte den Kopf. „Du hast scheinbar keine Ahnung, liebe Rose."

Rose hasste es, eine der Jüngsten zu sein. Immer meinten, die älteren, sie wüssten alles besser und erklärten dies auch immer lautstark. Und wenn Rose etwas nicht leiden konnte, dann waren es Verwandte, die ihr einen Vortrag hielten.

„Er hat dich die ganze Zeit während der Trauung angesehen." piepste auch noch Lily. Heute hatten es wohl alle auf Rose abgesehen. „War da nicht was mit einem leidenschaftlichen Kuss?" mischte sich nun auch noch Fred ein. James, der sich bisher zurückgehalten hatte, erklärte wichtigtuerisch: „Wenn er seine Finger nicht von meiner kleinen Cousine lässt, bekommt er es mit mir zu tun!"

„Rose ist verliebt!" sang nun Molly in das allgemeine Geplapper. Rose hatte langsam genug. Sie erhob sich und erklärte: „Wisst ihr was, ihr habt recht! Ich gehe jetzt und leiste Malfoy Gesellschaft."

Der geplante stolze Abgang wurde allerdings durch die Tatsache vereitelt, dass Rose in ihrem angetrunkenen Zustand nicht mit ihren hohen Absätzen zurechtkam, sodass sie recht wacklig aufstand. Wütend wollte sie stapfen, aber auch das ging mit den Schuhen nicht. Überhaupt brachten die dämlichen Schuhe sie langsam um. Humpelnd entfernte sie sich von dem Tisch mit ihren lauten Verwandten.

Sie entdeckte Malfoy wirklich am Rand der Tanzfläche. Die Gläser auf dem Tisch schienen alle von ihm zu stammen. Er schien doch mehr mit dem Schlammblutgesocks des Potter-Weasley-Clans gemeinsam zu haben, als er dachte. Rose überlegte kurz, ob sie nicht doch jemand anderen suchen sollte. Aber sie hatte heute wirklich genug von ihrer Verwandtschaft. Und die Franzosen waren bis auf einige wenige, sehr alte Ausnahmen weiblich.

Rose ließ sich neben Scorpius auf einen Stuhl fallen. „Was ist mit dir? Zu viele Missgeburten und Schlammblüter hier für deinen Geschmack?" Scorpius sah sie erstaunt an. Seine Wangen hatten eine leichte Röte. Und sein Blick war unstet. Rose grinste bei dem Gedanken, dass der sonst immer so beherrschte Scorpius Malfoy betrunken war. Ob er heute mal seine überhebliche Maske fallen lassen würde und sich, wie ein normaler Mensch verhalten würde.

Und schon war seine gelangweilte Miene wieder da. „Das weißt du doch." Rose spürte, wie er ihr auf den Nerv ging. Sie hätte doch jemand anderen suchen sollen. Aber mit den Schuhen würde sie nirgendwohin mehr gehen. Entschlossen zog sie die Sandalen aus. Ein Kellner lief gerade an ihnen vorbei und sie winkte ihn heran. Er stellte mit einem missbilligenden Gesicht zwei Gläser Champagner auf den Tisch.

Rose trank einen Schluck und erklärte „Du bist ein Idiot, Malfoy!" Das hatte sie ihm schon lange sagen wollen. Seit der Geschichte in der Bibliothek mindestens. Er zog eine Augenbraue hoch. „Und du bist betrunken!" Sie versuchte wütend zu schauen, begann aber zu kichern. „Ja, aber sonst würde ich auch nicht mit dir reden!"

Er kniff die Augen zusammen. „Ich sehe niemanden, der dich dazu zwingt!"

Rose rollte die Augen. „Wenn du nicht so ein blöder klein Todfutterer wärest, dann könntest du wirklich richtig nett sein!" Zumindest dachte sie das. Sie trank noch einen Schluck.

„Klein Todfutterer?" Er klang konsterniert. Rose musste wieder kichern. „Naja, Avery und so, das sind doch keine Todesser! Die haben nicht das Kaliber. Das ist, wie wenn ein Kätzchen versucht ein Tiger zu sein." erläuterte sie.

Ein Blick in sein wütendes Gesicht zeigte ihr, dass sie zu weit gegangen war. Vielleicht war er wirklich so, wie er sich immer gab. „Du arrogante kleine ..." begann er.

Rose hob ihre Hand, um ihn zu stoppen. „Ich weiß, das endet in Schlampe oder Schlammblutgesocks, oder so. Scorpius, das ist alt! Und du bist doch viel zu intelligent, um den Mist zu glauben. Meinst du im Ernst, ich bin minderwertiger als du, nur weil meine Großeltern Muggel sind?"

Rose konnte sehen, wie seine Wut abebbte und er gedankenverloren vor sich hinstarrte. Sie hatte doch recht gehabt: Er war anders. Und vielleicht könnten sie ja mehr in der Schule zusammen machen. Lernen und so …

Rose nickte. „Siehst du, dachte ich es mir doch!" Aber eigentlich hatte sie keine Lust hier ernsthafte Gespräche zu führen. Sie waren schließlich auf einer Feier. „Hast du Lust zu tanzen?" Sie sprang schon auf und zog an seinem Arm.

„Weasley, das ist unhöflich!" Rose grinste. „Aber seit wann bin ich denn höflich zu dir?"

Rose vergaß schnell die Zeit. Und auch, mit wem sie da eigentlich Spaß hatte. Wenn ihr Vater sie erwischen würde, wie sie mit dem jungen Malfoy auf der Tanzfläche herumalberte, würde er sie sicher enterben.

Plötzlich stand Scorpius Mutter neben ihnen. „Scorpius, wir wollen gehen."

Dann schien sie Rose erst zu sehen und hielt ihr lächelnd die Hand entgegen. „Ich bin Astoria, Scorpius Mutter." Rose fragte sich, was seine Mutter wohl von ihr hielt. Oder von der Tatsache, dass sie getanzt hatten. Teilte sie Averys Meinung oder waren sie und ihr Mann anders? Wie kam dann Scorpius dazu, Averys Meinung zu teilen?

Sie spürte, wie ihre Wangen heißer wurden, als sie die Hand schüttelte. „Ich bin Rose Weasley. Ich glaube, sie haben mit meiner Mutter im Ministerium gearbeitet." Frau Malfoy nickte und ihr Lächeln wurde breiter. „Ja, sie war meine Vorgesetzte, und wenn man es genau nimmt, hätte ich ohne sie meinen Mann nicht kennengelernt."

Dann wandte sie sich an ihren Sohn. „Scorpius verabschiede dich dann, bitte. Wir warten oben, wo wir angekommen sind." Damit verschwand sie. Verlegen drehte Scorpius sich zu Rose. „Ich muss dann wohl. Wir sehen uns ja im September."

Rose hatte keine Lust wieder zu ihren Verwandten zu gehen und sich dumme Sprüche über Malfoy anhören zu müssen, daher griff sie nach seinem Arm. „Ich komme mit nach oben. Ich gehe dann auch und wir nehmen im Cottage das Flonetzwerk."

Zusammen liefen sie zum Tisch zurück, wo Rose ihre Schuhe aufsammelte. Auf dem Weg zu dem Aufstieg über die Klippen liefen sie Rose Mutter in die Arme. Rose versuchte mehr Abstand zu Scorpius zu gewinnen, in dem sie einen Schritt zur Seite machte. „Mama, ich gehe Heim." Ihre Mutter war in einem Gespräch mit einer anderen Frau gewesen und drehte sich nun zu ihnen.

„Gut, Schatz. Wir kommen auch bald. Ich habe deinen Vater allerdings schon seit einer Stunde nicht mehr gesehen. Harry auch nicht, wenn ich genau überlege." Dann fiel ihr Blick auf Scorpius, der hinter Rose wartete. Ihre Stirn legte sich in Falten.

Rose hoffte, sie würde nichts sagen. Aber ein Schweigen breitete sich langsam aus. Dann trat Scorpius neben Rose und streckte ihrer Mutter die Hand entgegen. „Ich bin Scorpius Malfoy!" Hermine Weasley lächelte kalt. „Ja, das sieht man. Wollt ihr zwei zusammen nach oben?" Sie musterte ihre Tochter mit hochgezogener Augenbraue.

„Ja, Mama, und wenn er mich die Klippen hinunter wirft, wirst du es als Erste erfahren." Rose hatte keine Lust sich von ihrer Mutter einen ihrer berühmten Vorträge anzuhören. Das Gesicht ihrer Mutter verdunkelte sich. „Darum mache ich mir keine Sorgen!" Rose konnte es nicht glauben, dass ihre Mutter ernsthaft meinte, sie würde hier auf der Hochzeit mit Malfoy was anfangen. Sie rollte aber nur ihre Augen. „Wenn ich schwanger werde, erfährst du es auch sofort!"

Ihre Mutter begann zu lachen. „Gott bewahre! Aber wahrscheinlich bin ich nur eine alte besorgte Mutter. Lauft schon!"

Das ließ sich Rose nicht zwei Mal sagen. So schnell sie konnte, entfernte sie sich von ihrer Mutter. Als sie außer Hörweite waren, fragte Scorpius: „Ist sie immer so?" Rose sah zu ihm auf. „Immer so was?" Er zuckte mit den Schultern. „Besorgt?"

Rose lachte. „Oh, ja. Sie hat sich in meinen Dad verliebt, da waren die zwei 14 oder so. Und sie scheint fest davon überzeugt zu sein, wenn sie nicht mit der Jagd nach Voldemort beschäftigt gewesen wären, wäre sie mit spätestens 15 schwanger geworden. Zumindest glaubt sie, dass mir das passieren wird – weil ich ja nicht mit der Jagd nach dunklen Zauberern beschäftigt bin." Das war ein wunder Punkt bei Rose. Vor allem, weil sie bisher nicht einmal einen festen Freund gehabt hatte. Aber das würde sie sicher nicht mit ihrer Mutter ausdiskutieren. Und mit Malfoy auch nicht.

Sie waren am Fuß des Steilweges angelangt und begannen nun langsam den Weg nach oben. Es war eine schöne Nacht und man hatte Fackeln am Wegesrand entzündet. Rose spürte plötzlich den Alkohol wieder mehr. Das Bedürfnis zu kuscheln machte sich in ihr breit. Daher hakte sie sich bei Scorpius unter.

„Alles in Ordnung?" fragte er kühl. Rose ließ sich aber von dem Ton nicht abschrecken. Er hatte ihren Arm da gelassen, wo er war. Sie legte ihren Kopf an seine Schulter. „Ja, nur zu viel getrunken und" sie wedelte mit der Hand, in der sie ihre Schuhe trug. „zu romantisch."

Er lachte. „Weißt du, du bist wirklich ein Schlag für mein Selbstbewusstsein: erst redest du nur mit mir, weil du betrunken bist, jetzt kuschelst du dich nur an mich, weil die Umgebung romantisch ist ..." Sie hob ihren Kopf. Das meinte er doch nicht wirklich? Sie, Rose Weasley konnte seinem Selbstbewusstsein etwas anhaben?

Übertrieben betonte sie ihre nächsten Worte: „Nein, du bist natürlich schrecklich attraktiv und sexy und hast dieses Bad Boy Image." Er lachte wieder. „Bad Boy Image? Als klein Todfutterer?" Rose fand es schön, dass er nicht so ernst, wie sonst war. Diese Seite hielt er sonst immer verschlossen. „Der schweigsame Wolf, der mit seiner Gang herumhängt." erklärte sie ihm.

Sie waren auf einer Art Plattform stehen geblieben. „So sieht man mich in der Schule?" Wusste er wirklich nicht, wie er auf andere wirkte? Das konnte Rose sich fast nicht vorstellen. Er war immer so selbstsicher. Jetzt drehte er sich ihr zu. Rose legte den Kopf auf die Seite. „Nur die Mädchen. Die Jungs halten dich für einen arroganten, rückständigen Arsch." Sie wollte aber auch nicht schuld sein, wenn seine Ego noch größer wurde. Scorpius rollte nun die Augen. Rose kicherte wieder.

Dann setzte er nach. „Alle Mädchen?" Rose überlegte, ob er nach ihrer Meinung fragte, oder nur im Allgemeinen. Sie wollte ihm ja auch nicht erklären, dass sie ihn toll fand. „Vielleicht nicht alle, aber ziemlich viele!" Das sagte nicht zu viel und nicht zu wenig aus. Sollte er sich seinen Reim darauf machen. Gedankenverloren sah Scorpius zum Meer und kaute auf seiner Unterlippe. Dann sah er Rose wieder an. „Ich könnte also alle möglichen Mädchen abschleppen?" natürlich musste er mit so etwas kommen. Rose schlug ihn auf den Oberarm. „Du bist ein Arsch!"

Er lachte. „Ja, das hast du mir heute schon ein paar Mal gesagt!" Er hatte ein schönes Lachen. Sein Augen funkelten dann und ein Grübchen erschien in seiner Wange. Unbewusst trat Rose näher an ihn heran. Lächelnd sagte sie: „Aber ich hatte trotzdem Spaß." Scorpius sah ihr in die Augen und plötzlich schlug die Stimmung schlagartig um. Sie standen so dicht beieinander, dass sie seine Körperwärme spüren konnte.

Mit einer Hand strich er ihr eine Strähne, die der Wind gelöst hatte aus dem Gesicht. Die Geste war die gleiche wie damals vor ihrem ersten Kuss. Sie war so intim und zärtlich, dass Rose sich nach mehr sehnte. Sein Blick fiel auf ihre Lippen. Und dann beugte er sich zu ihr hinab und küsste sie.

Automatisch schlang Rose ihre Arme um seinen Oberkörper. Seine Wärme durchdrang jeder Pore ihrer Haut. Seine Lippen strichen zärtlich über ihre. So behutsam und süß lösten sie eine Sehnsucht nach etwas in ihr aus, dass sie selber nicht ganz begriff. Der Kuss schien ein Eigenleben zu entwicklen. Binnen Sekunden war er von einem Feuer erfüllt, von dem Rose nicht wusste, wie es so schnell entstanden war. Ihre Arme und Beine wurden schwer und gleichzeitig weich, wie geschmolzenes Wachs. Seine Hände auf ihrer nackten Haut an ihrer Schulter ließen sie erschauern. Scorpius drängte sich dichter an sie. Sein Körper konnte nicht nah genug sein.

Sein Mund glitt an ihrem Hals hinab, an ihrem Ohr entlang. Sie hörte sich wie aus weiter Ferne leise seufzen. Seine Hände glitten an ihren Seiten entlang und streiften ihre Brust.

Alarmglocken gingen in Rose Kopf los. Das hier ging viel zu schnell. So gut es sich auch anfühlte, das war Malfoy. Malfoy, der nach dem letzten Kuss ihr mehr oder minder ins Gesicht gesagt hatte, dass er nichts für sie empfand. Der sie vielleicht körperlich attraktiv fand, aber das war auch schon alles. Und der zu allem Überfluss eine Freundin hatte.

Rose schob ihn von sich. Sie konnte selbst nicht glauben, was gerade passiert war. Schwer atmend sah sie Scorpius an, der verwirrt aussah. Und ihr Körper schrie geradezu danach, sich wieder an ihn zu schmiegen und weiter zu machen.

„Scorpius! Stopp! Deine Eltern warten auf dich und hier kann jeden Moment jemand vorbei kommen. Außerdem ..." Rose hatte, bis sie es aussprach, nicht wirklich an Eltern oder andere Gäste der Hochzeit gedacht. Aber es stimmte, sie waren hier an einem öffentlichen Ort. Sie straffte ihre Schultern und wich seinem Blick aus. Hektisch begann sie ihre Haare zu ordnen.

„Außerdem können wir uns nicht leiden und du bist sicher nicht so ein Mädchen!" Er klang beleidigt und verbittert. Rose sah ihn einen Moment nur stumm an. Was wollte er von ihr hören? Dass das alles nicht stimmte? Aber es war doch so! Dann sagte sie das Erste, was ihr einfiel: „Und du hast eine Freundin!"

Rose konnte sehen, wie das schlechte Gewissen in ihm aufkam. Er hatte nicht an seine Freundin gedacht. Die zwei schienen eine sehr lockere Beziehung zu haben, wenn er andere Mädchen so küsste und nicht mal an sie dachte.

Er brachte seine Haare und Kleidung in Ordnung, dann machten sie sich stumm wieder auf den Weg nach oben. Rose behielt dabei mindestens einen halben Meter Abstand zu ihm. Sie traute sich selber nicht über den Weg. Noch immer pulste das Verlangen nach seiner Berührung in ihr.

Oben angekommen fanden sie Scorpius Eltern in einer ähnlich innigen Umarmung, wie ihre eigene. Scorpius stöhnte.

Rose kicherte. „Meine machen das auch immer. Ich finde das Süß ... auch wenn es ... verstörend ist." Scorpius nickte mit schmerzlich verzogenem Gesicht. Dann räusperte er sich laut. Seine Eltern fuhren wir erwischte Teenager auseinander. Seine Mutter kicherte und sein Vater versuchte, einen seriösen Eindruck zu machen.

Scorpius wandte sich zu Rose. „Wir sehen uns dann im September." Förmlicher ging es kaum. Sie nickte. Aber dann überlegte sie es sich doch anders. Sie wollte ihm sagen, dass sie gerne mit ihm befreundet sein würde. Nur befreundet! Sie sah ihn ernst an. „Ich glaube nicht, dass wir uns dann unterhalten werden, aber ich fände es schön, wenn du deine Einstellung überdenken würdest. Jetzt wo Avery weg ist ..."

Sie konnte an seinem Blick erkennen, dass sie es falsch gesagt hatte. Sie wollte ja mit ihm sprechen, aber nicht, wenn er weiter mit dieser miesen Einstellung ihr und ihrer Familie gegenüber hausieren ging.

Er sah sie kalt an. „Man sieht sich, Weasley!"

Das war es dann mal wieder. Rose seufzte und drehte sich Richtung Haus. Betrübt hörte sie die Apparationsgeräusche der Malfoys.

Damian

„Ich weiß, was ich mache!" erklärte Esther fest. Rose seufzte. Ihr gefiel es gar nicht, dass Esther sich so unter ihrem Wert verkaufte. Leo mochte ja nett sein und wirklich in sie verliebt, aber wenn er nicht offen zu ihr stehen konnte, was war die Beziehung denn dann Wert?

Esther sah sie flehentlich an. „Sein Vater setzt ihn so unter Druck. Wenn ich da noch Druck mache, wegen unserer Beziehung, das ist zu viel für ihn!" Rose sah grimmig auf den Boden. Sie glaubte nicht an die Geschichte. Vielleicht setzte sein Vater ihn unter Druck, aber das er Ester verheimlichte, das hatte andere Gründe. Sie war nicht gut genug, um mit ihr öffentlich gesehen zu werden. Das war der Grund. Kein anderer. Verdammte reinblütige Mistkerle! Und Esther war so verliebt, dass sie es nicht sah.

„Hey, Rose!" hörte sie jemanden hinter sich rufen. Erstaunt drehte sie sich um. Vor ihr stand ein dunkelhaariger Junge mit dem Slytherin Emblem auf der Schuluniform. Verwirrt sah sie ihn an. Sie erkannte ihn, weil einige der Mädchen immer wieder über ihn sprachen. Damian Alexander war aus dem Abschlussjahrgang und einer der süßesten Typen an der Schule.

„Ich heiße Damian. Und ich … ich würde dich gerne näher kennenlernen." Rose bekam große Augen. Damian Alexander wollte sie näher kennenlernen? „Äh, ok?" Für eine Ravenclaw klang das wirklich erbärmlich. Sie hörte Esther neben sich kichern. „Ich verschwinde dann mal. Bis später."

Rose nickte geistesabwesend und sah dabei Damian zu, wie er sich neben sie auf die Bank setzte. „Magst du Quidditsch?" fragte Damian. Endlich brachte Rose ihr Gehirn auch wieder in Gang. Sie verbrachte den Rest des Nachmittages mit Damian Alexander auf der Bank im Innenhof und sie lernten sich besser kennen.

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Rose saß gut gelaunt neben Esther auf der Fensterbank im Gryffindorturm. „Und? Wie ist das mit Damian und dir nun?" fragte Esther vielsagend grinsend. Rose spürte, wie ihre Wangen heiß wurden. Sie zuckte verlegen mit den Achseln.

Esther stieß sie mit der Schulter an. „Nun komm' schon, ich will Details hören!" Rose sah aus dem Fenster. Dabei sah sie einen blonden Jungen alleine auf einer Bank sitzen. Sie war sich sicher, dass es Scorpius war. In letzter Zeit verschwand er öfter mitten am Tag. Oft fehlte er ganz im Unterricht.

Esther war ihrem Blick gefolgt. „Leo macht sich Sorgen um Scorpius. Er meint, er benimmt sich merkwürdig und er würde Drogen nehmen. Nicht nur die harmlosen Aufputschmittelchen, die im Moment rum gehen, sondern echt harte Sachen."

Rose sah Esther zweifelnd an. Das konnte sie sich nicht vorstellen. „Ach Quatsch! Das bildet Leo sich sicher nur ein!" Esther sah noch einmal aus dem Fenster, dann zuckte sie mit den Achseln, bevor sie sich wieder grinsend an Rose wandte: „Was ist nun mit Damian?"

Rose wollte es sich selbst nicht eingestehen, aber Damian war nicht wirklich ihre große Liebe. Er würde es auch nicht werden. „Er ist nett und lieb und kümmert sich richtig liebevoll um mich, aber ..." Sie zuckte hilflos die Achseln.

Esther sah sie fragend an. Rose hatte ihr nichts von dem zweiten Kuss mit Scorpius erzählt. Alles, was Damian bisher mit ihr gemacht hatte, kam nicht einmal an die ersten fünf Sekunden des Kusses mit Scorpius heran. Und das war der Grund, warum sie wusste, dass Damian nicht der richtige war. Nicht, das Scorpius der Richtige war. Nein, ganz sicher nicht! Aber Damian war es auch nicht. Aber das konnte sie Esther nicht erklären, ohne ihr von dem zweiten Kuss zu erzählen. Rose hatte niemandem davon erzählt. Zum einen schämte sie sich ein wenig, aber zum anderen war es ihr kleiner Schatz.

„Der Funke fehlt." erklärte sie letztendlich. Esther sah wieder gedankenverloren aus dem Fenster. Rose wollte sehen, ob Scorpius noch auf der Bank saß, wollte aber auch kein auffälliges Benehmen zeigen. „Machst du mit ihm Schluss?" fragte Esther dann.

Rose hatte schon länger darüber nachgedacht. Aber ihr gefiel es, einen Freund zu haben. Selbst wenn es nicht die große Liebe war. Sie konnte mit ihm nach Hogsmead und zu Festen. Sie war nicht mehr die Außenseiterin, wenn alle anderen von ihren Freunden sprachen. „Mal sehen." erwiderte sie.

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Damian hatte sie zu der Weihnachtsfeier begleitet, aber ihr war langweilig. Damian war nett, aber sie hatten alle Themen bereits durch und ihr fiel nicht mehr ein. Ihr Blick schweifte über ihre Mitschüler und blieb auf Scorpius haften.

Er sah nicht gut aus. Zwar war er immer schlank gewesen, aber im Moment war er geradezu dürr. Sein Haar war zu lang. Normalerweise hatte er immer viel Wert auf sein Äußeres gelegt, aber im Moment vernachlässigte er es genauso, wie seine schulischen Leistungen.

Sein Blick traf ihren und einen Moment blieb ihr Herz stehen. Dann begann es, heftig zu pochen. Wieso hatte er immer noch so eine Wirkung auf sie? Sie war ihm bisher erfolgreich aus dem Weg gegangen und sie hatte einen Freund. Das sollte es doch endlich beenden!

„Wir stehen unter einem Mistelzweig." flüsteret Damian ihr ins Ohr und der Bann war gebrochen. Automatisch sah sie an die Decke und tatsächlich hing dort ein Zweig. Damian beugte sich zu ihr hinab und küsste sie.

Der Kuss war wie alle anderen zwischen ihnen. Nett, freundlich, sie hätte das auch länger machen können. Aber es griff kein Feuer um sich, keine Sehnsucht, die durch ihre Glieder pulste. Es hatte geradezu etwas Beruhigendes.

Geschrei riss sie aus ihrem Kuss. Verwundert drehte sie sich in Richtung des Tumults. Lissy St. James stand mit dem Rücken zu ihr. Aber sie konnte Scorpius erkenne, wie er Samantha Edderidge noch halb im Arm hatte. Sein Gesicht war nicht unberührt, wie so oft. Er sah ertappt und mit einem schlechten Gewissen aus.

Lissy machte auf dem Absatz kehrt und verließ hoch erhobenen Hauptes den Raum. Kurz sah Scorpius zu Rose, dann zog er Edderidge dichter an sich, flüsterte ihr was ins Ohr und die zwei verließen ebenfalls den Raum.

Fassungslos starrte Rose auf die Tür, durch die die zwei gerade verschwunden waren.

„Für einen Ravenclaw ist Malfoy ein echter Trottel!" sagte Damian. Rose wandte sich ihm zu. „Erzähle mir mal was Neues!" Damian grinste kurz. „Sam ist nicht wirklich diskret und dass es so lang gedauert hat bis Lis dahinter gekommen ist, ist schon fast ein Wunder."

Scorpius betrog seine Freundin schon länger? Hätte sie auch so ein kleiner Seitensprung werden sollen auf der Hochzeit? Rose spürte, wie Wut in ihr aufkochte.

Damian umfasste sie mit beiden Armen und zog sie näher an sich. „Wie wäre es mit einem verfrühten Weihnachtsgeschenk?" flüsterte er dabei Rose ins Ohr und küsste sie unterhalb ihres Ohres. Sie verstand nicht, was er wollte. „Ich habe dir doch dein Geschenk schon gegeben?"

Sie hörte ihn leise lachen. „Ich hatte an einen etwas innigeren Abschied gedacht, wenn wir uns jetzt so lange nicht sehen." Rose Magen krampfte sich zusammen. Damian hatte schon ein paar Mal versucht, sie zu mehr als Küssen zu überreden. Aber jedes Mal, wenn sie seine Hände auf Abwegen spürte, war ihr das unangenehm.

Sie machte sich von Damian los. „Ich denke, das ist keine gute Idee." Damian sah beleidigt aus, lächelte dann aber wieder. „Schade!" war sein einziger Kommentar, als er sie wieder an sich zog.

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Rose saß in Wahrsagen und überlegte, ob sie sich nicht schlechter fühlen sollte. Damian hatte letzte Woche mit ihr Schluss gemacht und war gestern in inniger Umarmung mit Dotty Halmers in der Besenkammer im 3. Stock von einem der Stufensprecher nach Zapfenstreich erwischt worden. Ihre Eitelkeit war verletzt, aber eigentlich war sie froh, dass Damian der Vergangenheit angehörte. Und wenn Dotty gleich auf das Ganze ging, dann war Damian sicher glücklich.

Eine Papierschwalbe landete auf ihrem Tisch. Neugierig öffnete sie das Blatt.

„Hey Weasley,

Lust auf einen Abstecher in die Besenkammer im 3. Stock? Ich hab' gleich eine Freistunde!

S.M."

Rose spürte, wie ihr das Blut in den Kopf schoss. Ob es ein Zufall war, dass er die Besenkammer im 3. Stock erwähnte? Bestimmt nicht! Dieser dreckige, nichtsnutzige … Rose kochte vor Wut. Dachte er, sie wäre leicht zu haben? Hatte Damian das verbreitet oder kam das als Zugabe, wenn man mit Damian zusammen war – alle dachten, man hatte Sex mit ihm gehabt?

Sie musste hier raus! Die stickige Luft machte das Atmen unerträglich. Sie meldete sich und begann gleichzeitig schon zu sprechen. „Entschuldigen Sie, Professor Loftings! Mir geht es nicht gut, ich gehe zur Krankenstation."

Sie wartete auch gar nicht auf eine Antwort des Lehrers, sondern drehte sich sofort um. Scorpius saß an einem Tisch auf dem Weg zur Tür. Ein breites anzügliches Grinsen zierte sein Gesicht. Heiß loderte ihre Wut auf. Er war sowieso an allem Schuld und nun behandelte er sie wie eine Schlampe. Sie blieb dicht vor ihm stehen, holte aus und schlug ihm ihre Faust auf die Nase. Sofort schoss Blut aus ihr hervor. Scorpius war blass geworden und sah sie aus schreckgeweiteten Augen an.

Rose hörte, wie Loftings hinter ihr sagte: „Rose? Nehmen Sie bitte Scorpius mit. Ich denke, er sollte ebenfalls die Krankenstation besuchen."

Rose drehte sich zu ihrem Lehrer um. Durch zusammengebissene Zähne knirschte sie hervor: „Aber gerne!"

Der Rest der Klasse starrte sie sprachlos an. Scorpius brachte nur gurgelnde Laute heraus. Scheinbar floss das Blut nicht nur sein Gesicht hinab, sondern auch seine Kehle. Er wedelte mit der freien Hand, die er nicht unter seine Nase hielt.

„Sie hat mich gerade geschlagen!" Seine Empörung kam nicht ganz zur Geltung durch die undeutliche Aussprache. Loftings sah ihn unschuldig blinzelnd an. „Ich habe nur gesehen, dass sie plötzlich Nasenbluten hatten. Tut mir leid, ich kann mir nicht vorstellen, dass Rose sie schlagen würde. Geschweige denn, dass sie so viel Schaden anrichten könnte. Bitte gehen sie nun und spritzen sie nicht mehr, als nötig mit ihrem Blut herum!"

Rose hatte sich bereits wieder der Tür zugewandt. Sie hörte, wie Scorpius hinter ihr herstolperte. Die Tür fiel hinter ihm ins Schloss und er rempelte hart gegen ihre Seite, dabei zischte er: „Du dumme Schlampe!"

Rose drehte sich zu ihm und blitzte ihn an. „Was denkst du eigentlich, wer du bist? Du schreibst mir so einen Mist und meinst, du kommst einfach so raus? Ich bin nicht eine deiner hohlen Bimbos!"

Scorpius sah sie arrogant über seine anschwellende Nase hinweg an. „Du hast mir die Nase gebrochen, weil ich dich zu einem Quickie aufgefordert habe? Spinnst du? Ein 'nein' hätte auch gereicht!"

Rose kochte. Der Typ würde es nie begreifen. Am liebsten hätte sie ihm noch einmal auf die Nase geschlagen. Oder etwas tiefer. „Du Arschloch! Du beleidigst mich, indem du mich auf eine Schlampe reduzierst, und findest nicht mal was dabei! Wie bescheuert muss man denn dazu sein?"

Hämisch grinste er sie an. „Was erwartest du von mir? Blumen und Gelaber?"

Rose sah ihn fassungslos an. Meinte er wirklich, so bei ihr zu landen? Bisher hatte sie gedacht, er wolle sie absichtlich beleidigen, aber das war ja fast noch schlimmer. „Selbst wenn du der letzte Mensch auf Erden wärest, würde ich dich nur mit der Kneifzange anfassen. Gott, du bist unglaublich! Ich finde es widerlich, wie du im Moment alle Schlampen in der Schule durchmachst. Ich finde es abartig, wie du dich selbst daran aufgeilst, wenn du andere verletzt! Du bist einfach das Letzte! Du verschwendest deine Intelligenz! Du bist weniger Wert als eine Schabe! Du ..."

Tränen der Wut stiegen in ihre Augen. Er würde sie nicht weinen sehen, egal aus welchem Grund! Sie drehte sich um und lief los.

Sie hörte, wie er ihr ein paar Schritte folgte und dann rief: „Rose! Warte!"

Mit Schwung drehte sie sich wieder um. „Was?" Scorpius hatte ein Taschentuch aus seiner Hose heraus gefummelt und hielt es sich unter seine Nase. „Es tut mir leid?" Er sah sie unsicher an. Wütend antwortete sie: „Was nun? Tut es dir leid, oder nicht?"

Es dauerte lange, bis er sich dazu durchringen konnte, etwas zu antworten.

„Es tut mir leid! Ich bin zu weit gegangen. Ich werde dich in Ruhe lassen." Rose musterte ihn mit zusammengekniffenen Lippen. Dann nickte sie, drehte sich wortlos um und lief Richtung Ravenclaw Turm.

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Es war der letzte Tag der ZAG-Prüfungen. Rose lief nervös vor der großen Halle auf und ab. Sie hatte hektische rote Flecken im Gesicht und rotgeränderte Augen. Leise murmelte sie vor sich hin. Sie war nicht gut vorbereitet. Sie hätte eine Woche früher anfangen sollen zu lernen.

Plötzlich stand Malfoy vor ihr. „Hey, Weasley – aufgeregt?" Er grinste sie dreist an. Ausgerechnet heute musste er sich an sie erinnern. Er hatte Wort gehalten uns seit dem Zwischenfall in Wahrsagen hatte er sie in Ruhe gelassen. Sie blitzte ihn kurz wütend an, dann lief sie weiter. Er griff nach ihrer Hand und sie drehte sich zu ihm.

„Malfoy, jetzt nicht!" resigniert versuchte sie ihn loszuwerden. „Was ist denn los, Rose? Das schaffst du doch mit links!" hatte er wirklich etwas Nettes gesagt? Der Himmel würde über ihren Köpfen zusammenbrechen, das war gewiss. Aber die Prüfungen machte die merkwürdigsten Dinge mit den Menschen.

Ohne lange nachzudenken, sagte Rose: „Ich weiß nicht mehr, was alles in den Kopfschmerztrank kommt und ich kann mich nicht erinnern, ob Amortentia wolkig ist oder flockig." Scorpius schüttelte den Kopf.

„Das weißt du doch alles! Du bist nur jetzt so nervös. Sobald wir da drin sind und du deine Feder in der Hand hast, fällt dir alles wieder ein! Also hör auf dich verrückt zu machen!" er hielt immer noch ihre Hand und sie drückte sie dankbar. Er zog sie auch jetzt nicht weg. Es fühlte sich schön an. Warm und sicher. Ein Anker in dem ganzen Chaos der letzten Tage.

Jetzt erst fiel ihr auf, wie ruhig er war. Er schien vollkommen unberührt von dem Prüfungsstress. „Wieso bist du so ruhig?" Er grinste sie arrogant an. „Weil ich ein Malfoy bin – wir sind generell cooler als alle anderen." Sie musste lachen. Dann wurde sie wieder ernst. „Ich wünschte wir wären schon fertig! Ich glaube, ich schlafe durch bis nächsten Monat!"

Er öffnete gerade den Mund, als die Türen der Halle geöffnet wurden. Sie sah ihn kurz an und drückte noch einmal seine Hand. „Viel Glück!" Sie ließ ihn los und lief schon konzentriert zur Tür.