Alone in the darkness
autor Chao-chan
email chaoschan@web.de
genre · Rocket Dan
· psycho (^-^)
· rocketshippy
Vorwort: So ich bin fertig! Sowohl mit der Geschichte wie auch mit
meinen Nerven. Nur zur Information es ist 4 Uhr in der Nacht. Man
sollte denken, dass ich diesmal genug Zeit hatte die Story
ordentlich durch zu strukturieren. Schließlich hatte ich sie 3
Wochen im Kopf bevor ich zum schreiben kam. Aber na ja ich bin halt
immer für eine Überraschung gut. Sie ist noch viel schlechter
durchstrukturiert als die anderen von mir und wahrscheinlich bin ich
eh die einzige, die diesen Schrott versteht. Was die Handlung
angeht, die ist so ziemlich das mieseste was ich je gelesen habe.
Ich wurde dazu gezwungen was ernstes zu schreiben und da habe ich
mir halt überlegt eine Gruselgeschichte zu schreiben. Na ja
irgendwie ist das ganze dann eher in die Psycho Richtung gegangen.
Natürlich musste ich wieder einmal maßlos übertreiben so dass das
ganze eher an 'Die Psychopaten treffen Sailor Moon' erinnert.
Vielleicht sollte ich doch noch ein bisschen Werbung schieben.
Schließlich muss irgendjemand ja den Schrott lesen. Also jetzt werde
ich etwas ganz neues machen, ich schreibe was an dieser Geschichte
gut ist. (Dann muss ich wenigstens nicht so viel schreiben). Also
diese schrecklichen Knirpse machen nicht mit und äh ich habe die
japanischen Namen für T.R benutzt (Extra für dich Musa-chan). Ich
hoffe, dass es auch ein bisschen shippig ist. Widmen will ich diese
Geschichte allen Leuten die mich immer mit ihren tollen Fan Fictions
inspirieren und allen Leuten die sie lesen. Ach ja Musashi, Kojiro,
Nyase usw. gehören leider nicht mir Bla bla die gehören nämlich
Nintendo und 4 Kids Entertainment, ihr kennt das ja. Bjelle und
Tamar habe ich mir ausgedacht (wer kommt auch sonst auf so blöde
Gedanken). Ich würde mich freuen wen ihr mir eure Meinung zu meiner
bisher längsten Fan Fic unter chaoschan@web.de mailen würdet
(Hoffentlich funktioniert bis dahin mein Anschluss). So das war's,
viel Spaß eure Chaos.
PS: ein riesiges dankeschön geht an meine freundin Fox-chan, den
sie hatt diese Geschichte(im nachhenein) Korigirt so das ihr sie erstmals ohne
rechtschreib fehler geniesen konnt.
Alone in the Darkness
Prolog:
Dunkelheit. Überall ist Dunkelheit, noch nicht einmal die Sterne
leuchten am Himmel. Und ich laufe durch diese Dunkelheit. Laufen,
nicht anhalten, nicht umschauen und vor allen Dingen nicht
nachdenken, immer nur laufen, laufen , laufen... .Ob sie mich wohl
immer noch verfolgen? Sie dürfen mich niemals finden! Der Wald mit
seinem Bäumen , die wie Ungetüme auf mich lauern macht mir angst,
aber ich versuche nicht dran zu denken. Besonders nicht an die
Schatten. Die Schatten die immer näherkommen, die versuchen im meine
Seele einzudringen. Sie werden es nicht schaffen, niemals! Alles
wird gut, alles wird gut, mir kann nichts passieren, den er wird
mich beschützen. Er wird immer bei mir sein denn wir gehören
zusammen, wie Sonne und Mond wie Himmel und Erde. Wo ist er bloß? Er
wird kommen, ganz sicher. Er läst mich nicht allein, er läst mich
nicht allein.. pocht es durch meinen Kopf während ich über den
nassen Waldboden renne. Die Aste peitschen in mein Gesicht und oft
stolpere ich über Baumwurzeln die mir den weg versperren. Trotzdem
spüre ich keinen Schmerz. Ich laufe und laufe. Ich weis nicht wie
lange schon. Es kommt mir so vor als habe ich nie etwas anderes
getan als zu fliehen, als wen alles was vorher geschehen war nie
existiert hat. Aber es existierte!! Ich erinnere mich daran wie wir
uns heimlich unten am Teich trafen und er mir sagte wie sehr er mich
liebt und das er mich niemals im Stich lasen würde. Als ich in seine
Augen schaute wusste ich das er die Wahrheit sagte und ich war
glücklich. „Glücklich" ein Wort dessen Bedeutung mir bis dahin fremd
geblieben war. Er wird sein versprechen halten, er wird, er wird.
Immer mehr Schatten ist es gelungen in meine Seele zu gelangen. Sie
ersticken meine Hoffnung. Zweifel brechen über mich herein. Er wird
kommen! Er muss kommen! Plötzlich reißt mich ein raschen aus meinen
Gedanken. Mein Herz pocht. Eine unbeschreibliche angst kriecht mir
durch die Adern. Dort sind sie! Wie haben sie mich gefunden? Noch
einmal keimt Hoffnung in mir auf. Ich drehe mich um und laufe. Laufe
bis ich das Gefühl habe das mir die Lunge platzt. Ich höre ihre
Schritte hinter mir. Sie kommen näher und näher. Tränen der
Verzweifelung füllen meine Augen. Wo ist er! Irgendwann haben sie
mich eingeholt. Der Überlebenskampf hat ein Ende. Ich weiß das ich
verloren bin, aber es ist mir egal. Die Männer haben mich umstellt
und sie werden mich töten. Ich höre ihr dreckiges Lachen aber ich
nehme nichts wirklich war. In mir drinnen ist ein schwarzes Nichts
und in diesem nichts, nur eine Frage. Warum? Warum hast du mich
verraten? Hast du mir nicht noch vor kurzer Zeit versprochen mich
vor diesen Männern zu beschützen, egal was kommt? Du hast mich im
Stich gelassen um dein eigenes Leben zu retten! Und habe ich dir
vertraut und daran geglaubt! Lügen! Alles Lügen, die ganze Welt ist
gebaut auf Lügen! Die Schwärze in mir weicht einem neuen Gefühl.
Hass. Unheimlich tiefer alles verzehrender Hass. Es gibt nichts war
zwei Menschen aneinander bindet außer Lügen. Jeder ist alleine.
Alleine in seiner Dunkelheit, alleine mit seinen Schatten. Es gibt
nichts anderes mehr außer Dunkelheit und Hass. Der Hass füllt mich
ganz aus. Ich kann an nichts anders mehr denken. Ich hasse ihn, und
ich hasse alle anderen Menschen. Ich hasse diese ganze Gott
verdammte Welt, die nur aus Lügen besteht und alle unglücklich
macht. Ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse sie, ich hasse
sie....
Ich spüre das kalte Messer in meiner Brust, aber ich spüre den
Schmerz kaum. Ich fühle wie warmes Blut an mir herunter läuft, aber
ich nehme es nicht war. Ich fühle die Dunkelheit immer näher kommen,
ich weiß ich sterbe. Meine Gedanken verfliegen wie Sand im Wind. Das
letzte was ich denke, was ich fühle, was ich wahrnehme ist dieser
alles verzehrende Hass und ich weiß das er immer dort sein wird,
weit über meinen Tod hinaus.
Teil 1: dunkle Schatten am Horizont
Ich öffne meine Augen und starre auf die Innenwände eines kleinen
Lieferwagens. Mein Herz klopft wie verrückt und ich brauche einige
Sekunden bis ich realisiere wo ich überhaupt bin. Dann erinnere ich
mich wieder an diese ganze blöde Mission die wir wieder vermasselt
haben weshalb wir uns in diesen blöden klein Laster verstecken
mussten der jetzt Richtung Nirgendwo fährt. Ich will gar nicht
genauer darüber nachdenken was im einzelnen passiert war. Es würde
meine Laune nur noch tiefer sinken lassen als sie eh schon ist .
Natürlich nur sofern das überhaupt noch möglich ist. Schon wieder
versagt, wie eigentlich immer. Es gibt halt Menschen die haben Glück
und es gibt welche die haben keins und daran wird sich nie etwas
ändern. Warum kommen mir nur solche Gedanken! Ich bin doch die, die
im Team für die positive Stimmung zuständig ist! Vielleicht liegt es
daran das sich der Herbst langsam aber sicher dem Ende zuneigt? Wir
haben schon November. Winter! Alles liegt im Sterben. Nicht grade
die Jahreszeit die einen zum positiven Denken anregt. Ich hasse
melancholische Gedanken. Sie nehmen mir meine Stärke und außerdem
erinnern sie mich an irgendetwas. Irgendetwas an das ich nicht
erinnert werden will. Bevor dieser Gedanke sich in meinen Gehirn
manifestieren kann habe ich ihn auch schon vergessen. Gut so! Ich
schaue mich in dem kleinen Laderaum des Lasters um. Viele Kisten
stapeln sich überall, in einer freien Ecke schläft Nyase und daneben
sitzt mein Partner Kojiro und starrt Löcher in die Luft. Seine
Gedanken scheinen weit weg zu sein. Ich habe ihn eh nichts zu sagen.
Ich will einfach nachdenken und meine Gedanken ordnen. Als ich mich
zurück lehne tut es mir fast leid nichts zu Kojiro gesagt zu haben.
Es ist so unnatürlich ruhig, als wen ein Schatten zwischen uns
gefallen ist und jedes miteinander Reden unmöglich macht. Blödsinn!
Nur weil wir mal eine schwierige Phase haben ist das doch nicht
gleich der Weltuntergang. Morgen wird alles schon wieder ganz anders
aussehen. Was bringt mich nur auf so komische Gedanken? Ist das
dieser komische Traum den ich seit neustem öfters habe? Ich versuche
mich auf den Traum zu konzentrieren. Er ist anders als alle anderen
Träume die ich je hatte und eins weiß ich ganz genau er hat nichts
mit mir zu tun. Früher hatte ich auch oft Alpträume aber die
waren... ach sei es drum. Dieser Traum ist anders, denn ich träume
aus der Sicht einer fremden Person, trotzdem fühle ich jedes ihrer
Gefühle und Gedanken so als wären es meine eigenen. Jedesmal wenn
ich daran denke läuft mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.
Dieser Traum ist... irgendwie fast real. Wer ist diese Fremde? Und
was will sie von mir? Warum träume ich ihre Träume? Manchmal kommt
es mir so vor als wenn sie mich ruft, aber warum? Baka! Was rede ich
da. Träume haben nie irgendeine tiefsinnigere Bedeutung. Wenn ich
mich weiter in so komische Dinge reinsteigere werde ich noch
verrückt!. Vielleicht sollte ich Kojiro davon erzählen. Ich öffne
meinen Mund und will reden aber irgendetwas in mir hält mich zurück,
meint das es besser wäre es im nicht zu sagen. Vielleicht würde er
lachen, aber viel eher glaube ich er würde mich nicht verstehen.
Wahrscheinlich würde er sagen das er auch manchmal komische Sachen
träumt von tanzenden Würstchen oder so. Nein ich kann es ihm nicht
sagen . Er ist mein bester Freund und wir reden über fast alles,
aber dann gibt es Dinge über die reden wir nicht. Wollen wir nicht
reden, können wir nicht reden . Manchmal fühle ich mich so mit ihn
verbunden als wen er ein Teil von mir wäre und manchmal ist er ein
Fremder für mich. Eigentlich habe ich ihn gerne in meiner Nähe, er
gibt mir das Gefühl nicht allein auf der Welt zu sein aber manchmal
last mich seine Nähe unwohl fühlen, dann wünschte ich er würde
verschwinden und mich in Ruhe lassen. Meine Gedanken fahren
Achterbahn. Das bin doch nicht ich die so einen Müll denkt, oder?
Ich hoffe dieser Transporter hält irgendwann in einen dieser kleinen
schottischen Bergdörfer durch die er schon seit Stunden fahrt. Ich
will endlich aussteigen und auf andere Gedanken kommen. Vielleicht
finden wir einen Gasthof. Ein paar Tage ausruhen würden uns gut tun,
bevor wieder dieser ganze Stress beginnt. Vielleicht spielen Nyasu
und Kojiro nachher mit mir Karten. Das wäre bestimmt lustig und
lenkt mich ab....
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Warum? Warum konnte unser Plan nicht ein einziges Mal so klappen wie
wir es geplant haben? Ich bin des Versagens leid! Langsam habe ich
die Hoffnung aufgegeben das wir es überhaupt jemals schaffen werden
irgendwelche Erfolge zu verbuchen. Selbst Musashi scheint das so zu
sehen. Sonst hat sie wenigstens noch versucht ihre Enttäuschung zu
verbergen. Irgendetwas stimmt nicht mit ihr, da bin ich mir ganz
sicher. Aber sie würde mir eh nichts erzählen und wenn ich
nachfragen würde währe ich wieder der Dumme der ihre ganze
angestaute Wut abbekommt. Manchmal frage ich mich eh ob sie
überhaupt irgendetwas für mich empfindet. Ich war immer der festen
Überzeugung, dass es so ist, aber in Momenten wie diesen bin ich mir
manchmal gar nicht mehr so sicher. Hat sie mir denn jemals gezeigt
das sie mich mag oder mir vertraut? Richtige Freunde tun so etwas.
Manchmal glaube ich, dass ich ihr nur ein lästiger Klotz am Bein
bin, jemand den man einfach nicht mögen kann.... .
Was denke ich da bloß? Natürlich sind wir Freunde und natürlich mag
sie mich sie kann es halt nur nicht gut zeigen. Etwas verbindet uns,
mehr als alle anderen Menschen! Warum denke ich so schlecht über den
einzigen Menschen den ich habe? Musashi ist nur genau so enttäuscht
von der Mission wie ich, das ist alles. Ich komme nicht dazu diesen
Gedanken weiter zu denken, den ich Blicke in zwei Ozeanblaue Augen.
Musashis Augen! Man sagt Augen seien der Spiegel der Seele. Oft habe
ich versucht auf den Grund ihrer Seele zu schauen aber es gelingt
mir nie. Irgendetwas versperrt den Weg dorthin. Etwas das sie immer
ein klein wenig traurig erscheinen lässt, egal wie fröhlich sie
grade ist. Ich hoffe das ich mich irre aber ich habe das Gefühl das
sich diese Etwas vergrößert hat. Es ist wie Eis das niemals
schmilzt. Kucke ich genau so traurig? Da ist doch mehr als nur
Enttäuschung in ihren Augen? Natürlich faucht sie mich an was ich
sie den so blöde anglotz, war doch klar. Sie scheint heute wirklich
schlechte Laune zu haben. Sie war zu mir rüber gekrabbelt um zu
sagen das der Laster angehalten hätte. Das ist die perfekte
Gelegenheit auszusteigen. Vorsichtig weckte ich Nyase und machte ihm
die Situation klar. Musashi kramte in der Zeit unsere Sachen
zusammen. Manchmal brauchen wir uns noch nicht einmal absprechen um
den anderen zu verstehen. Ich mag solche Situationen. Sie zeigt die
Verbundenheit die zwischen uns herrscht. Eh ich mich versehe sind
wir auch schon an der frischen Luft. Es ist nicht besonders hell und
es dämmerte auch schon trotzdem tut mir das Licht nach der langen
Zeit im Dunkeln in den Augen weh. Ich blicke mich blinzelnd um.
Dieses Dörfchen in dem wir gelandet sind scheint ein Paradebeispiel
für ein typisches Dorf in den Highlands zu sein. Viele keine Häuser
endlang einer Straße und darum Berge, Wälder und langsam
aufziehender Nebel. Ich wünschte wir wären nicht hier hergekommen.
Irgendwie erinnert mich die ganze Atmosphäre an irgendwelche
Gruselgeschichten und ich hasse Gruselgeschichten. Sogar die
eigenbrötlerischen Einheimischen die abweisend zu Fremden sind und
in jedes Gruselbuch gehören sind in diesem Dorf zu finden. Und sie
kucken uns ziemlich böse an.
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Na toll! Ein Dorf was weiter am Arsch der Welt liegt hatte das
Schicksal nicht für uns aussuchen können, oder? Ich habe im Moment
eigentlich nur einen einzigen Wunsch und der lautet: ein Zimmer
mieten und schlafen und zwar einen traumlosen erholsamen Schlaf. Ich
gehe durch die Gassen auf der suche nach einer Herberge. Kojiro und
Nyase folgen mir. Nyase ist am nörgeln und nerven. Komisch dabei ist
das doch sonst Kojiros Aufgabe. Warum sagt er bloß kein Wort? Dieses
Dorf scheint nicht oft Touristen zu haben. Und das scheinen die
Bewohner auch gut so zu finden . Ich spüre ihre Blicke durch die
Gardinen und es scheint mir so als wollten sie uns am liebsten
fressen. Plötzlich kommt dieser komische bärtige Mann auf uns zu.
Ich schätze ihn so auf fünfzig und er sieht so ungepflegt aus, als
wenn er noch nie einen Frisörsalon von innen gesehn hat. Er tragt
einen Kilt und macht nicht unbedingt einen freundlichen Eindruck. Er
kommt direkt auf Kojiro zugeschossen und blafft ihn an „Was habt ihr
hier zu suchen? Verschwindet lieber bevor es zu spät ist!". Kojiro
kuckt verängstigt und antwortet nicht. War ja auch nicht anders zu
erwarten. Manchmal hasse ich ihn fast für seine Feigheit und sein
Unvermögen sich durchzusetzen. Aber irgendwie... ach wenn es doch
nur so leicht wäre ihn zu hassen. Aber ich bin genervt und nun muss
ich mich schon wieder um alles alleine kümmern. Ich schreie den
bärtigen Kerl fast an „Hör mir mal zu! Wir würden ja verschwinden,
wenn wir eine Möglichkeit hätten!". Anscheinend ist er solche
Reaktionen von einer fremden Frau nicht gewöhnt, denn es dauert ein
paar Sekunden bis er die ganze Situation überhaupt realisiert. Ich
bin nur noch sauer und müde. Ich will eine Herberge und wenn ich
dafür bis ins nächste Dorf laufen muss. Ich packe Kojiros Hand und
schleife ihn hinter mir her. Den bärtigen Mann lass ich einfach
stehen. Als dieser begreift, dass wir uns in Richtung Dorfausgang
bewegen läuft er hinter uns her. Als er uns eingeholt hat sehe ich
sein Gesicht. Er schaut uns mit schreckensverzerrter Mine an. So als
wenn er uns davor bewaren muss etwas sehr sehr dummes zu tun. „Ich
würde niemals nach Einbruch der Dunkelheit das Dorf verlassen,
Lady." seine Stimme klang jetzt nicht mehr böse sondern besonnen und
ernst „Ich weiß ihr Stadtmenschen haltet uns verrückt, aber da
draußen geschehen übernatürliche Dinge. Wie soll ich sagen, eine
dunkle Aura liegt außerhalb dieses Dorfes!". Na toll das hatte ich
ja ganz vergessen! Die Bewohner von solchen Dörfern sind immer
abergläubig. Aber wenigstens sieht der Kerl jetzt ein das er uns
nicht mehr wegschicken kann. Wiederwillig führt er uns zu einer
Gaststätte und nach dem er sich mit dem Wirt unter 4 Augen
unterhalten hat ist dieser auch bereit uns für ein Paar Tage sein
Gäste Zimmer zu vermieten. Das Zimmer in das wir geführt werden ist
schlicht und bis auf ein Doppelbett und ein Nachttisch fast leer. So
wohl die Wände wie auch der Boden ist mit Holz vertäfelt. Unter
normalen Umständen hätte ich mich wahrscheinlich über den
überteuerten Preis und den mangelnden Komfort aufgeregt. Aber selbst
dazu bin ich zu erschöpft. Ich muss mir das Doppelbett mit Kojiro
teilen. Ich weiß nicht ob ich das gut oder schlimm finden soll.
Irgendwie nervt mich alles an, ich will schlafen. Ich lasse mich
einfach nur noch aufs Bett fallen und noch ehe Kojiro unsere Sachen
hoch getragen hat, hat mich der Schlaf sanft weggetragen.
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Warum sind wir bloß hier gelandet? Irgendetwas macht mir Angst.
Liegt es an der unheimlichen Gegend, den komischen Leuten oder ist
es etwa eine Vorahnung? Ich glaube das will ich lieber gar nicht
wissen. Das alles geht mir durch den Kopf während ich unsere Sachen
in den Schrank einordne. Der nächste Bus der durch dieses Dorf kommt
und dann in eine der größeren Städte fährt, fährt erst in drei
Tagen. Bis dahin hängen wir wohl oder übel hier fest. Ich werfe
einen Blick aus dem Fenster. Draußen ist es schon stockdunkel, alles
ist ruhig, nur aus der Gaststätte unter uns hört man Geräusche.
Nein, diese Gegend gefällt mir wirklich nicht. Plötzlich werde ich
aus meinen Gedanken gerissen. Etwas zupft mich an meinen Pullover.
Ich erschrecke mich und mein Herz schlägt mir bis zu Hals, aber dann
realisiere ich das dieses etwas nur Nyase war. Ich bin viel zu
erleichtert um ihn böse zu sein. „Schau Musashi schläft schon„
flüstert er mir zu. Tatsächlich sie schläft! Ich betrachte sie ein
paar Augenblicke . Sie liegt mit geschlossenen Augen auf dem Bett
und ihr Brustkorb hebt und senkt sich leicht. Die Schatten, die die
Kerze wirft tanzen über ihren Körper und geben ihr etwas
Übersinnliches. Als wenn sie nicht von dieser Welt ist. Sie ist so
anmutig, aber da ist noch viel mehr. Ich weiß es klingt verrückt.
Aber in diesem Moment fühle ich wieder das wir irgendwie zusammen
gehören, dass wir uns brauchen und das nur wir uns helfen können.
Helfen? Wobei? Ich weiß es nicht. Ich habe solche Angst sie zu
verlieren. Das wir uns eines Tages einfach nichts mehr zu sagen
haben und uns nichts mehr bedeuten... Oh je was soll Nyase bloß
denken. Manchmal verstehe ich mich selber nicht. Rasch decke ich
Musashi zu und frage Nyase, ob er nicht auch noch Hunger hat. Was
für eine dämliche Frage, natürlich hat er Hunger. Also lösche ich
das Licht und wir beide steigen die Holztreppe Richtung Gaststätte
herab. Ein schwacher Rauch weht uns entgegen als wir den Raum
betreten. Fast das ganze Dorf scheint anwesend zu sein. Sie sind in
ihre Unterhaltungen vertieft doch als sie mich entdecken scheinen
alle zu verstummen. Ich hasse solche Situationen! Doch ich versuche
mich zusammen zu reisen und ihre Blicke einfach zu ignorieren. Ich
gehe zur Theke und versuche etwas zu essen zu bestellen. Das einzige
was heute verkauft wird ist eine Spezialität der Gegend. Ich bin
einfach zu hungrig um wählerisch zu sein. Wahrscheinlich hätte ich
das essen auch bestellt wenn ich gewusst hätte das Elefanten fleisch
oder sonst irgendetwas drinne wäre. Nachdem wir zwei Schüsseln mit
diesen wirklich nicht sehr appetitlich aussehenden Zeug bekommen
hatten, setzten Nyase und ich uns an einen ziemlich einsam stehenden
Tisch. Das Essen schmeckt erstaunlicherweise richtig gut und ich
bereue kein bisschen doch noch in die Gaststätte gekommen zu sein.
Ich glaube vorher war mir gar nicht bewusst gewesen was für einen
Hunger ich hatte. Irgendwie muss ich schon wieder an Musashi denken.
Ob sie wohl auch Hunger hat? Vielleicht sollte ich sie wecken gehen.
Aber wenn ich mir es recht überlege.. ich glaube sie braucht ihren
Schlaf dringender. „Irgendetwas ist doch los!, oder?" Nyase reist
mich aus meinen Gedanken. Ich betrachte das kleine Katzen Pokemon
was gegen über von mir sitzt. Irgendwann hatte ich aufgehört Nyase
als Pokemon zu sehen, sondern sah es ehr so als eine Art fast Mensch
an. Nyase verstand menschliche Dinge wie Gefühle und Sorgen meistens
besser als jeder Mensch. Aber wie soll ich ihm etwas erklären das
ich selber nicht verstehen kann? Dass Musashi und ich uns immer mehr
von einander entfernen wie zwei Eisschollen im Eismeer der
Einsamkeit. Das Musashi immer mehr Mauern um sich herum aufbaut und
egal wie viel Mühe ich mir gebe ich sie nicht mehr erreichen kann.
Konnte ich sie jemals erreichen? Vielleicht will ich sie auch gar
nicht erreichen. Natürlich will ich! „Es ist wirklich nichts" höre
ich mich selber sagen. Das Katzenpokemon nickt traurig. Ich sehe
Schmerz in seinen Augen. Vielleicht bilde ich es mir ja auch nur ein
aber falls Musashi und ich uns wirklich nichts mehr bedeuten und
sich unsere Wege trennen ist Nyase genau so betroffen wie wir. Nein!
Nein! Das darf niemals geschehen.
Ich weis nicht wie lange wir dort schon sitzen und uns gegenseitig
anschweigen, aber irgendwann kam dieser komische Mann und setzte
sich an unseren Tisch. Er sah anders aus als der Mann von vorhin, er
trug zwar auch einen Schottenrock, aber er war schmächtig, etwas
älter und hatte eine Halbglatze. Sein Atem riecht nach Whiskey.
Wahrscheinlich ist das der Grund warum er sich zu uns rüber gesetzt
hat obwohl uns sonst alle meiden wie die Pest. Vielleicht ist er
auch nur sehr redselig. Kaum das er bei uns saß fing er an über
alles mögliche zu erzählen. Ich höre ihm nur mir einen Ohr zu und
ich sehe das Nyase es genau so tut. Plötzlich wird die Mine des
Mannes der sich uns als Willi vorgestellt hatte toternst. Er beugt
sich zu mir rüber und ich spüre seinen ekelhaft alkoholischen Atem
in meinem Gesicht. Er flüstert fast, als er mit mir spricht, so als
sollte es niemand hören. „Kennst du die Legende von Lady Bjelle? Sie
alle," und damit deutete er auf alle anderen Gäste, „tun so als sei
es eine Spinnerei, aber ich weiß das sie wahr ist und sie wissen es
auch. Niemand redet gerne darüber und niemand verlässt nach Anbruch
der Dunkelheit das Dorf". „Lady Bjelle?" Vielleicht hätte ich nicht
so doof fragen sollen. Nun bin ich in seine Falle gegangen. Er wird
mir eine Geistergeschichte erzählen und ich werde mich fürchten. Ich
fürchte mich immer. Musashi hat schon recht, ich bin der geborene
Angsthase. Andererseits kann es doch auch nicht schaden über die
Dinge bescheid zu wissen, die die Dorfbewohner beschäftigen. Mal
ganz davon abgesehen, dass Willi mir jetzt diese Geschichte erzählt
egal ob ich will oder nicht. Ich seufze unfreiwillig, lasse mich
lustlos in den Stuhl zurückfallen und höre mir an, was er so zu
erzählen hat. „Wahrlich" begann er „Vieles dieser Legende ist über
die Generationen verloren gegangen, aber vor etwa 200 Jahren soll in
Chasel Lanur ein Liebespaar gelebt haben. Man weiß nicht mehr viel
über sie, aber sie hieß Bjelle und ihre Schönheit soll weit über die
Grenzen dieser Gegend bekannt gewesen sein. Er hieß Tamar und war
der einzige Sohn des Grafen." Unfeiwillig stelle ich mir das
Szenario vor, das der alte Mann mir beschreibt. Noch ist alles ruig
und friedlich, aber ich weiß, das diese Geschichte auf eine
Katastrophe hinauslaufen wird... „ Damals waren die Zeiten unruig
und Kriege erschütterten das Land. Niemand weiß genau, wer diesen
Krieg begonnen hatte oder was in jener verhängnisvollen
Novembernacht geschah, aber den nächsten Morgen hat keiner der
Menschen, die in Chasel Lanur lebten erlebt. Sie alle wurden
ermordet von den Feinden des Grafen. Seitdem ist Chasel Lanur
verlassen. Eine Aura des Hasses und der Traurigkeit umgibt diesen
Ort. In jeder klaren Vollmondnacht sieht man den Geist von Lady
Bjelle durch die Ruinen streifen und er sinnt nach Rache." Der alte
Mann macht eine künstlerische Pause. Wahrscheinlich will er sein
Triumph, mir Angst eingejart zu haben auskosten. Ich hasse diese
Geschichte. Sie lässt es mir Kalt den Rücken runter laufen und das
schlimmste an der Geschichte ist, dass ich das Gefühl habe, dass sie
wahr ist. Eine Frau reißt mich aus meinen Gedanken. Eine ältere
Frau, die „Willi du alter Suffkopf, komm sofort nach Hause!" ruft
und ziemlich wütend aussieht. Willis Ehefrau, schätze ich. Willi
stottert, beugt sich noch dichter über mich und flüstert: „Wenn ein
Mensch stirbt, verlässt seine Seele diese Welt. Aber manche Seelen
können nicht gehen sie sind an irgendetwas gebunden oder sie haben
noch etwas zu erledigen. Diese unglücklichen Seelen sind dazu
verdammt auf immer und ewig zwischen den Welten zu wandern, so lange
bis sie befreit werden. Aber nur eine reine, strahlende Seele kann
ihre Seele retten, indem sie sie aus der Finsternis führt. Kein
Mensch besitzt eine solche Seele. Jeder hat seine Fehler und
undichten Stellen. Es ist hoffnungslos, niemand kann sie je retten."
mit diesen Worten stand er auf und machte den Eindruck, als wenn er
gehen wollte. Doch er schien es sich noch ein mal anders zu
überlegen und drehte sich um „Viele nennen Chasel Lanur nur noch das
Haus der zerbrochenen Seelen. Kein Mensch sollte in die Nähe dieses
Unglücklichen Ortes gehen und besonders kein Mensch mit einer
verletzten Seele. Die Schatten die diesen Ort umgeben gelangen durch
die Verletzung tief in die Seele so wie Bakterien in frische
Wunden." Der Nachhall seiner Worte klang noch in meinen Ohren, als
er schon längst verschwunden war. Vielleicht geht dieses lähmende
Gefühl der Angst dadurch weg, wenn ich mit Nyase spreche. Ich frage
ihn, was er von der Geschichte hält und diesmal habe ich das Gefühl,
dass er mir etwas vormacht, als er mir antwortet „He Kojiro, du
musst nicht alles glauben, was man dir erzählt, der Kerl war doch
total breit, außerdem müssen wir ja nicht zu diesem komischen Haus
gehen. "Vielleicht hätten diese Worte ja auf mich beruhigend
gewirkt, aber ich sah Nyases Augen, und Augen lügen nie! Etwas
Schlimmes wird passieren!
Ich glaube, dass es besser ist, wenn wir auch schlafen gehen. Zum
Glück ist Nyase auch meiner Meinung. Wir schleichen leise in unser
Zimmer, um Musashi nicht zu wecken. Keine fünf Minuten später liege
ich neben ihr und versuche krampfhaft, nicht an irgendwelche
Spuckschlösser zu denken. Nyase schläft schon tief und fest am
Fußende. Es ist schon komisch. Ich liege so nah bei Musashi, dass
ich ihre Körperwärme spüren kann, trotzdem habe ich das Gefühl als
wenn ihre Seele sehr weit weg ist und sich immer weiter von mir
entfernt. Musashi, bitte lass mich nicht allein! Irgendwann
verlaufen sich auch meine Gedanken und der Schlaf übermannt mich.
********************
Ich habe schon wieder von ihr geträumt. Es ist, als werden die
Träume von mal zu mal intensiver. Es sind keine gewöhnlichen Träume,
da bin ich mir jetzt hundertprozentig sicher. Diese Träume, sie
wollen mir etwas sagen, sie rufen mich. Aber wohin und warum?
Irgendetwas wird bald geschehen.. Die Sonne scheint durch unser
Dachfenster hinein. Es ist bestimmt noch früh morgens. Trotzdem
scheint das ganze Dorf schon auf den Beinen zu sein, um die
anstehenden Arbeiten, wie z.B. Schafe auf die Weide treiben zu
erledigen. Ich bin zwar noch immer müde, aber einschlafen kann ich
auch nicht mehr. Kojiro liegt neben mir. Ob er auch solche Träume
träumt? Ich glaube nicht, dazu sieht er viel zu friedlich aus. Er
könnte mich deshalb auch nie verstehen, selbst wenn ich ihn von
meinen Träumen erzählen würde. Er versteht mich nie. Was weiß er
denn schon über mich? Oder ich über ihn? Aber verband uns nicht
trotzdem vielmehr, als uns je trennen könnte? Wo ist das Gefühl der
Geborgenheit geblieben, das wir uns sonst gegeben haben? Es ist als
wenn ich wieder alleine bin und auf etwas warte... . Ich habe das
schon mal getan... Alleine sein.. Nein! Ich will nicht alleine sein!
Schnell denke ich an etwas anderes. Ich wünschte, wir wären irgendwo
anders hingefahren, nur nicht hier her. Ich zähle die Ritzen an der
Decke . Vielleicht werde ich ja davon wieder müde oder vielleicht
vergeht davon wenigstens die Zeit. Es dauert noch zwei Tage bis der
Bus fährt. Wie soll ich das nur durchhalten. Etwas ruft mich und ich
glaube nicht, dass ich es zwei Tage ignorieren kann. Es berührt mein
Herz zu sehr. Es hilft nichts. Ich halte es einfach nicht mehr aus
hier zu liegen. Ich stehe vorsichtig auf, um Kojiro nicht zu wecken.
Ich muss mit Zeuch eingeschlafen sein. Wie peinlich! Ich öffne den
Schrank und nehme mir frische Sachen heraus. Nun kommt mein nächstes
Problem. Wo soll ich mich umziehen? Unser Zimmer hat kein
Badezimmer, das ist unten in der Gaststätte. Ich werfe einen Blick
auf Kojiro, er schein wirklich noch fest zu schlafen und Nyase auch.
Ich ziehe mich schnell im Zimmer um. Zum Glück wacht niemand auf.
Das wäre mir sehr peinlich gewesen. Auf Zehenspitzen schleiche ich
zur Tür. Ich werfe noch einen letzten Blick auf meinen schlafenden
Partner. Irgendwie sieht er ja niedlich aus, wenn er schläft. Fast
wie ein Kind. Ich lächle und schließe die Tür hinter mir. Es ist
immer noch dieses Bedürfnis in mir, zu einem ganz bestimmten Ort zu
gehen. Dort würde ich dann alle Antworten erfahren. Aber ich will
nicht dort hin! Ich wehre mich gegen das Gefühl, aber es wird immer
stärker. Irgendetwas muss ich tun, am besten ich frühstücke erst
einmal etwas....
******************
So gut habe ich schon lange nicht mehr geschlafen und so lange erst
recht nicht. Das habe ich nach dem ganzen Stress echt gebraucht.
Irgendwie bin ich fast schon ein wenig enttäuscht, dass der Platz
neben mir leer ist. Musashi muss schon früher aufgestanden sein.
Aber sie ist ja gestern auch viel früher schlafen gegangen. Ich
kuschel mich wieder in mein Kissen zurück. Was sie wohl grade macht?
Ach, Musashi fällt immer etwas ein, um sich zu beschäftigen. Und
außerdem warum sollte ich mir verlassen vorkommen? Schließlich ist
ja Nyase bei mir. Es war wirklich nett von ihr, uns nicht zu wecken.
Ich stehe auf und ziehe mich an. Ich schaue aus dem Fenster. Was für
ein schöner klarer Novembertag. Jetzt kommt es mir fast schon
lächerlich vor, dass ich mich gestern Abend so gefürchtet habe. Aber
ich weiß, dass da draußen etwas Gefährliches lauert und ich wünsche
mir, dass es niemals wieder Abend wird. Ich wische den Gedanken fort
„Los Schlafkatze, steh auf „ wecke ich Nyase. „Lass mich in Ruhe!"
faucht dieser „Hast du etwa schlecht geschlafen?" „Ja habe ich, und
falls du es noch genauer haben willst, ich spüre dunkle Schwingungen
hier in der Nähe" Nyase macht mir Angst mit seinen Worten. Haben
sich den alle gegen mich verschworen? Ich werde ihn einfach mit
seiner eigenen Waffe schlagen. Ironie! „Nyase, du solltest ein
Wahrsagerstand auf dem Jahrmarkt eröffnen" „Sehr witzig Kojiro! Ich
weiß ganz genau, was ich gefühlt habe! Ihr Menschen seit nicht
sensibel genug um so etwas wahrzunehmen! Aber lauft ihr beiden ruig
in euer eigenes Unglück!" Jetzt habe ich es wirklich geschafft,
Nyase ist auch noch sauer auf mich. „Es tut mir leid" endschuldige
ich mich bei ihm. „Lass uns etwas essen und dann Musa suchen". Es
ist schon schlimm mit mir. Ich bin eigentlich immer hungrig, aber
wenn ich traurig bin, dann könnte ich glaube ich den Inhalt eines
Supermarktes verdrücken. Wie gut, dass ich wenigstens nicht
ansetzte.
Nach dem wir das Frühstück verschlungen haben, was übrigens auch
sehr gut hier schmeckt, frage ich die Frau am Tresen ob sie meine
rothaarige Begleitung gesehen hat. „Du machst dir laufend Gedanken
um sie. Gestern Abend, jetzt. Ihr gehört dein Herz, oder?" Am
liebsten hatte ich mich durchsichtig gemacht und hätte schleunigst
den Raum verlassen. Aber da mir solche Fähigkeiten leider nicht zu
Verfügung stehen kann ich mich leider nicht so einfach aus der
Affäre ziehn. Warum interessieren sich eigentlich alle Leute für
meine Privatangelegenheiten? Sonst bin ich ihnen doch auch
scheißegal! Was wollen sie hören? Eine heiße Lovestory? Mit so etwas
kann ich nicht dienen. Irgendwie gehört Musashi schon mein Herz. Ich
muss ständig an sie denken und ich habe das Gefühl, dass wir uns
brauchen, richtig brauchen..., dass wir zusammen gehören... Es
zerbricht mir fast das Herz, dass sie sich immer weiter von mir
entfernt... ach, ich kann es nicht beschreiben und noch viel weniger
verstehen. Außerdem, das wollte diese Frau doch gar nicht wissen.
Sie will wissen, ob wir rumknutschen oder sonst was machen, damit
sie wenigstens für einen Tag im Mittelpunkt der Dorffrauen Klatsch
und Tratsch Gesellschaft steht. „Sie ist vor ungefähr einer Stunde
gegangen. Spazieren gehen glaube ich.." erlöst mich die Frau
schließlich doch noch von meinen Qualen. Ich bedanke mich und
verlasse den Raum. „Aber pass gut auf sie auf!" ruft mir die Frau
hinterher „Etwas führt sie weg von dir..."
„Komm, lass uns auch ein bisschen Spazieren gehen" versuche ich
Nyase zu überreden. „Du wirst sie nicht finden, sie kann jeden Weg
genommen haben." Bin ich wirklich so leicht zu durchschauen? Oder
kennt Nyase mich nur zu gut? „Ich wollte auch nur einfach so ein
bisschen Spazieren gehen" versuche ich mich zu rechtfertigen. „Du
machst dir Sorgen um sie" antwortet er ganz lässig „Und das ist auch
gut so. Etwas stimmt mit ihr nicht. Aber mit dir auch nicht" „Was,
was sollte mit uns nicht stimmen?" zittert meine Stimme wirklich?
Nyase hat Recht, irgendetwas ist anders, aber ich wüsste nicht wie
ich es ändern könnte. „Ich würde euch wirklich gerne helfen" sagt
das kleine Katzenpokemon traurig „Aber diesmal kann ich es nicht. Es
ist eine Sache, die nur euch beide was angeht. Nur ihr könnt euch
helfen!" Was meint er bloß damit? Ich nehme ihn hoch und setzte ihn
auf meine Schultern. „Du hilfst uns immer Nyase, alleine schon durch
deine Anwesenheit!" versuche ich zu lächeln. „und jetzt komm, lass
uns Musashi suchen..."
Ich weiß nicht, wie viele Stunden wir durch den Wald spazierten. Die
Sonne wird nicht mehr lange scheinen und es wird immer kälter und
nebeliger. Normalerweise finde ich Musa immer, egal wo hin sie geht.
Es ist, als wenn sie eine bestimmte Frequenz aussendet, die nur ich
empfangen kann. Aber diesmal ist es anders. Der Wald ist so anders,
so unheimlich. Und er scheint ihre Frequenz irgendwie zu
absorbieren. Manchmal verstummt sie, manchmal kommt sie aus allen
Richtungen gleichzeitig. Ich habe furchtbare Angst. Wir müssen
unbedingt vor Anbruch der Dunkelheit wieder zurück sein, sonst... .
Wo ist bloß Musashi? Es ist zu spät, die Sonne ist untergegangen,
innerhalb von Minuten versingt alles in Schwärze. Ich habe Angst,
Angst, wie noch nie in meinem Leben. Auch Nyase zittert wie
Espenlaub. Mein Verstand sagt: „Kehr um, bevor es zu spät dazu ist!"
aber mein Herz sagt „Such Musashi!". Irgendwann finde ich sie in
mitten der Dunkelheit. „Musashi!" ich laufe auf sie zu. Sie ist so
hübsch. Ihre Haare umspielen wie Flammen ihr Gesicht. Aber ihre
Augen.. . „Musashi, bitte komm zurück, komm zurück zu mir" Ich habe
sie fast erreicht, aber dann dreht sie sich um und verschwindet in
der Dunkelheit. Ich laufe hinterher. Ich muss sie einholen, ich
muss....
Dunkle Schatten am Horizont
Die Schatten kommen näher,
Ich fühle es!
Wie eine dunkle Vorahnung;
Ich fühle es,
Was sollen wir tun?
Ich fühle es,
Weglaufen? Wie so oft?
Ich fühle es
Es gibt kein Entkommen,
Ich fühle es!
