Herz aus Eis
Disclaimer: Alle Figuren/Settings/Ideen usw. gehören Yoshiki Nakamura
Thema der Challange: SAD ENDING - Also Warnung, dies wird keine "Friede-Freude-Eierkuchen-FF", wer das nicht ab kann, liest besser nicht weiter...
Pairings:Hauptsächlich Ren Tsuruga X Kyoko Mogami, aber auch ein bisschen Sho Fuwa X Kyoko Mogami
Widmung:Meinem Wichtelhasi Ito-chan
Ein Herz müsste man haben...
Ren Tsuruga saß zusammengesunken am Steuer seines schwarzen Sportwagens und bedeckte voller Gram mit einer Hand sein Gesicht.
Immer noch hallten ihre Worte in seinem Kopf wider:
„Ich warte darauf Katsuki sobald wie möglich wiederzusehen... Ich noch mehr als Mizuki..."
Das, was Mogami-san ihm da in ihrer Rolle als Mio entgegengeschleudert hatte... Es hatte etwas in ihm bewegt, etwas in seinem Innersten.
Ihre großen feucht glänzenden Augen, die Verzweiflung in ihrem Blick, die Eindringlichkeit ihrer Stimme...
Schon wieder war ihm etwas unwillkommenes klar geworden.
Sein eigenes Verhaltensmuster – so abenteuerlich es auch in seinen Ohren klang – deutete darauf hin, dass er... ER, Ren Tsuruga verliebt war, und das über beide Ohren!
Oh, was für ein Idiot er doch war!
Ein Seufzer entwich seinen Lungen.
Warum war ihm das nicht schon viel eher aufgefallen?
Die Antwort war nahe liegend... er hatte es nicht sehen wollen.
Ren hielt es einfach nicht für schicklich.
Er als ihr Senpai konnte ihr doch schlecht seine Gefühle gestehen? Das wäre doch mehr als unangebracht!
Außerdem war da noch der Altersunterschied zwischen ihnen. Er war ja fast drei Jahre Älter als sie – gewiss würde sie sich daran stören...
Obwohl, sie war ja eben erst bei ihm gewesen um für ihn zu kochen. Vielleicht mochte sie ihn ja doch...?
Aber nein! Das konnte nicht sein! Bestimmt steckte nur wieder irgendeiner von Yashiros Aufmunterungsplänen dahinter.
Ren konnte sich nicht vorstellen, dass Mogami-san von selbst auf einen solch abwegigen Gedanken gekommen sein sollte...
Lautes Hupen riss Ren aus seinen trüben Gedanken. Vor lauter Grübelei hatte er ganz vergessen auf die Ampel zu achten und diese war von ihm unbemerkt auf grün umgesprungen.
Wie peinlich... so etwas passierte ihm doch sonst nie. Verdammt!
Ren schaltete in den ersten Gang, lies die Kupplung kommen und gab Gas.
Wahrscheinlich gehörte er einfach nur ins Bett. Morgen sah vielleicht alles schon ganz anders aus...
Ja, beschloss er. Ab morgen sollte alles anders werden.
Er würde wieder zum Set von „Dark Moon" gehen und er würde Regisseur Ogata einen Katsuki spielen, der den von vor zwanzig Jahren um Längen übertraf.
Er würde einfach versuchen all seine Gefühle für Mogami-san in seine Rolle einfließen zu lassen und sich nicht von ihrer Gegenwart ablenken zu lassen!
Dann brauchte er sie nicht mit seinen dummen Gefühlswirrungen zu belasten und sie würden ihren Job so gut wie nur möglich erledigen.
Vielleicht verschwanden sie ja wieder, wenn er sich nur wild genug in seine Arbeit stürzte?
Ein Herz müsste man haben, so kalt und erbarmungslos wie Eis...
Gedankenverloren sah Kyoko aus einem der vielen großen Panoramafenster des Hauptgebäudes von LME.
In eine halben Stunde würden die Dreharbeiten für „Dark Moon! Wieder einsetzen, dann würde sie ins dunkle Studiogebäude zurückkehren müssen, aber bis dahin genoss Kyoko ihre Pause – zumindest für den Moment.
Sie rollte den Brief, den sie in den Fingern hielt zusammen und klopfte sich nachdenklich mit dem Papier gegen die Lippen.
Das Schreiben enthielt die Anfrage eine Konkurrenzfirma – Shos Agentur um präzise zu sein – für einen hochkarätigen TV-Film mit dem Titel „Be my Valentine".
Das Drehbuch war ganz schön kitschig. Die Protagonistin war fast schon so etwas wie eine echte Prinzessin...
Der Gedanke daran einmal eine solche Rolle spielen zu dürfen reizte Kyoko schon, doch wäre das nicht anmaßend?
Jemand mit ihrem geringen Talent eine solche Rolle spielen zu lassen?
Kanae hatte da scheinbar keine Bedenken gehabt. Sie hatte nur einen einzigen Blick darauf geworfen und war völlig aus dem Häuschen geraten und hatte sie gedrängt das Angebot sofort anzunehmen.
Das sei Kyokos große Chance ein echter Star zu werden.
Erst die Rolle in der Neuauflage von Tsukimori und jetzt dieses Engagement.
Miss Menno war der festen Überzeugung gewesen, dass sie sich spätestens nach diesem Auftritt kaum vor Anfragen würde retten können und einen fast ebenso guten Ruf wie Ren im Showbusiness besitzen würde!
Ach ja... Tsuruga-san... ob er sie wohl je als Schauspielerin würde schätzen können?
Je als gleichwertig ansehen?
War das überhaupt eine Sache der Möglichkeit?
Oder war dieser Wunsch anmaßend?
Bestimmt war er das, denn Kyoko konnte sich kaum vorstellen, dass sie je an seine Schauspielkunst heranreichen würde...
Ob Tsuruga-san heute wohl am Set auftauchen würde? Nun, zumindest hatte er ihr gesagt, er würde sein bestes geben...
Kyoko seufzte. Tsuruga-san war wirklich ein komischer Vogel.
Er lächelte, wenn es ihm schlecht ging um alle darüber hinweg zu täuschen; und er war überraschend warmherzig, wenn man es am wenigsten von ihm erwartete...
Fast so... ja, fast so wie Koon. Damals. Vor so vielen Jahren...
Unwillig schüttelte Kyoko den Kopf. Nein, sie durfte sich jetzt nicht ablenken lassen. Schon gar nicht von solchen Gedanken!
Jetzt war wirklich nicht die Zeit sich in Erinnerungen zu verlieren oder Gedanken um Tsuruga-san zu machen...
Das würde er mit Sicherheit genau so sehen. Sie sollte sich jetzt auf ihre Rolle einstimmen. Mio. Die zerstörte, rachelüsterne, trostlose Existenz.
Ein Lächeln schlich sich auf Kyokos Lippen. Eigentlich sollte ihr das Schauspielern schwerer fallen... doch sie kannte den bitteren Geschmack des Hasses nur zu gut.
Und genau da lag auch der Haken des Angebots – denn nicht nur, dass es sich um die Star-Agentur handelte, bei der Sho unter vertrag stand – nein, die Rolle hatte auch etwas mit ihm zu tun:
Er wäre ihr männlicher Gegenpart in den Film und eine der an die Rolle angeknüpften Bedingung war, dass sie auch in der Öffentlichkeit seine Geliebte spielen sollte... und das war Kyoko einfach zuwider!
Noch vor wenigen Monaten wäre sie mehr als überglücklich und dankbar gewesen für jede Gelegenheit in Shos Nähe zu sein, die Idee seine Geliebte zu spielen hätte fast ihre Vorstellungskraft überstiegen, doch nun... nun sah alles anders aus.
Kyoko hasste Sho. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn. Sie hasste ihn.
Sie wollte ihm weh tun, ihn leiden sehen.
Vielleicht lag ja doch eine Chance in dieser Rolle?
Vielleicht sollte sie annehmen, Sho gegen die Wand spielen, so dass sein Stern gegen ihren verblasste und ihn anschließend in aller Öffentlichkeit bloßstellen und demütigen?
Aber nein! Nein! So weit würde sie nicht herabsinken...
Allein schon, weil Tsuruga-san nichts davon halten würde. Er fände eine solche Farce verabscheuungswürdig – und das letzte was sie wollte war noch mehr von Ren Tsurugas Achtung zu verlieren...
Sie mochte ihn. Sicher tat sie das. Doch es war anders als bei Shotaro...
Sho hatte sie besser gekannt als er sich selbst, bei Tsuruga-san dagegen verstand sie manchmal die Welt nicht mehr.
So wie gestern, als er erst ihren Blick gemieden hatte, dann plötzlich in seinem Wagen saß und ihr so kühl versichert hatte, dass er sich „bemühen" würde seinen Katsuki zu finden, damit die Dreharbeiten endlich wieder beginnen konnten...
Kyoko blinzelte. Was war das? Schnee?! Dabei war der Winter doch schon fast vorbei?
Einige einsame Schneeflocken lösten sich aus dem grauen Himmel und schwebten sacht am Fenster des LME-Gebäudes vorbei.
Im seichten Schneegestöber fuhr ein schwarzer Sportwagen vor und Yashiro sprintete aus der Eingangshalle um seinem Chef die Wagentür auf zuhalten. Also warer doch gekommen...
Katsuki betrat das sonnendurchflutete Zimmer.
Da stand sie – Mizuki...
Die silbernen Strahlen der Wintersonne brachen sich durchs Fensterglas, spielten mit dem durch die Luft wirbelnden Staub und legten einen goldenen Glanz auf ihr wundervolles blondes Haar. Wie schön sie doch war!
Katsuki unterdrückte ein Seufzen. Ungewohnt sah sie in ihrem Kimono aus, so ganz anders als in ihrer Schuluniform... Ihr Anblick ließ ihn fast vergessen, wie jung sie noch war... aber nur fast.
Ein Schmerzhafter Stich fuhr durch seine Brust. Das war es wohl, was man gemeinhin als Liebesschmerz bezeichnete.
Ein leises Maunzen zu seinen Füßen ließ Katsuki seinen Blick von Mizuki abwenden und auf den schneeweißen Kater vor ihm wandern.
Der Stubentiger hob den Kopf, fixierte ihn mit eisblauen Augen und miaute erneut fordernd.
Der hochgewachsene Mann zuckte belustigt mit den Schultern, bückte sich mit eine fließenden Bewegung und richtete sich anmutig mit dem Kater auf dem Arm wieder auf.
Merkwürdig... kannte er nicht jemandem mit ebenso einem Starren?
„Sag, Mizuki, findest du nicht, dass deine Katze fast eben so kalt drein schaut wie deine Schwester?", fragte Katsuki, während seine Finger über den weichen, weißen Pelz des Tieres strichen.
„Yuki no hime? Nicht doch. Er muss etwas verdorbenes gegessen haben…", antwortete sie mit einem plätschernden Lachen.
„Cut! Das war ja grausam!", hallte Regisseur Ogatas Stimme durch das Studio. „Tsuruga-san, würdest du bitte mal zu mir herkommen?"
Ren sah ihn fragend an. Was war denn diesmal falsch geraten?
Er hatte doch endlich „seinen" Katsuki gefunden?
Was passte diesem besessenen Perfektionisten von einem Regisseur jetzt wieder nicht?
Ren trabte mehr oder weniger unwillig vor den Stuhl des Regisseurs. „Ja, Ogata-san? Was war diesmal nicht in Ordnung?"
Die Wut des Regisseurs schien mit einem mal verraucht und er schien wieder so umgänglich wie eh und je. Jedoch...
„Tsuruga-san, es freut mich, dass du Katsuki jetzt spielen kannst, aber... WARUM liebt dein Katsuki Mio? Sollte nicht Mizuki die Dame deines Herzens sein? Laut DREHBUCH?!"
Das letzte Wort schrie er praktisch heraus.
Ren fühlte sich selten geneigt den Kopf einzuziehen, wie ein Schuljunge vor der Schelte eines Lehrers, doch genau das war ihm jetzt ein Bedürfnis.
Er ignorierte es geflissentlich. Weltstars gingen nicht vor Regisseuren in Deckung.
Ein solches Verhalten wäre ja lächerlich...
Dennoch konnte Ren es sich nicht verkneifen sich nach Kyoko um zuschauen. Gott sei Dank! Mogami-san war noch nicht am Set. Es wäre ihm zu und zu peinlich gewesen...
„Tsuruga-san. Es geht nicht an, dass der Protagonist jedes Mal, wenn die Sprache auf die Antagonistin, also seine Gegnerin kommt, einen verliebten Dackelblick aufsetzt und dafür seiner Geliebten nicht halbwegs verfallen aussieht! So geht das nicht!
Ich fürchte, ich muss dich ein weiteres mal beurlauben, bis du fähig bist die Gefühle diedein Katsuki hat sich auf Mizuki projizieren und nicht auf ihre böse Halbschwester, verstanden?! Ich kann doch nicht deinetwegen das Stück umschreiben! Auch wenn ich zugeben muss, dass dein Katsuki trotz dieses kleinen Mankos den von vor dreißig Jahren bereits um Längen übertrifft... Aber ich fürchte, es lässt sich nicht anders regeln."
Mit diesen Worten winkte Regisseur Ogata Ren vom Set.
Ren schnappte enttäuscht nach Luft. So war das also... beurlaubt... schon wieder...
So... ich hoffe es hat euch einigermaßen gefallen? Wenn nicht - ich bin für jegliche Kritik offen.
um ein paar reviews bettel
