Titel: (K)ein Weg zurück

Autor: Kiki

Disclaimer: Ich hatte, habe und werde nie irgendwelche Rechte an WaT haben.

Rating: PG-13

Hauptpersonen: Jack/Samantha

Typ: R, Torture, H/C, Friendship

Inhalt: Samantha wird sich ihrer Gefühl Jack gegenüber bewußt, doch scheinbar ist es zu spät.

Feedback: Immer wieder gerne. bettel

Die Sonne ging langsam unter und tauchte den Himmel in ein wundervolles, intensives Rot. Der Herbst hatte in den letzten Tagen Einzug gehalten. Die Tage wurden merklich kürzer, die Temperaturen sanken und so langsam verfärbten sich die Blätter der Bäume. Noch wenige Wochen dann würden alle Bäume in prächtige Farben gehüllt sein. Normalerweise mochte Samantha diese Zeit. Sie genoß es an einem schönen Herbsttag im Central Park spazieren zu gehen und es sich danach mit einem heißen Tee auf der Couch bequem zu machen und einen Film zu schauen.

Zur Zeit jedoch war sie froh sich nach der Arbeit in ihr Bett kuscheln und in ihren Gedanken versinken zu können. Momentan konnte sie den Schönheiten des Herbstes nichts abgewinnen, sondern sah ihn nur als die naße, kalte und einsame Jahreszeit. Nichts schien ihr gegenwärtig schlimmer als alleine durch den Park zu stapfen und danach einer schnulzigen Romanze im Fernsehen zu folgen.

Es war früher Nachmittag und Samantha saß grübelnd über ihrem Bericht des letzten Falls. Es schien ihr als wäre sie heute nicht in der Lage einen vernünftigen Satz zustande zu bringen, geschweige denn, daß dieser dann auch noch Sinn ergab. Genervt löschte sie den eben geschriebenen Absatz und massierte kurz, den Blick schweifen lassend, ihre Schläfen. Danny trug gerade einen Kampf mit dem Drucker aus. Vivian telefonierte in aller Ruhe mit irgendwem - vermutlich ihrem Mann oder Reggie. Martin hatte sich schon vor einer guten Stunde verabschiedet, weil er vorgab einen wichtigen Termin mit seinem Steuerberater zu haben. Obwohl jeder im Büro wußte, daß er mit der neuen Agentin aus der 2.Etage eine Verabredung hatte. Sam sah dem Ganzen mit gemischten Gefühlen entgegen. Auf der einen Seite freute sie sich für ihn, daß er die Trennung anscheinend gut verkraftet hatte und auf der anderen Seite waren da ihrerseits auch noch Gefühle, die sie ein wenig eifersüchtig werden ließen. Diese Gefühle genügten jedoch bei Weitem nicht mehr für eine aufrichtige Beziehung und so wünschte sie Martin von ganzem Herzen das Beste - auch wenn das nicht mit ihr war.

Samantha wurde aus ihren Gedanken gerissen als sie das Klappern von Schuhen in dem heute so ungewöhnlich ruhigem Büro vernahm. Sie blickte auf und entdeckte Lydia Glennwood, die neue Chefin aus der Abteilung für organisiertes Verbrechen. Sie ging an Samantha's Schreibtisch vorbei und geradewegs auf Jack's Büro zu. Samantha war ein wenig erstaunt, als sie sah wie Lydia ohne anzuklopfen im Büro ihres Boss verschwand.

Sam fragte sich, was diese Frau schon wieder bei Jack wollte. Seit ein paar Tagen kam sie täglich vorbei.

"Hey Danny,", rief Samantha ihren Kollegen, der dem Drucker anscheinend den Sieg überlassen hatte. "Was macht Lydia Glennwood ständig bei Jack?"

Der Agent grinste. "Sie waren gestern abend zusammen Essen gewesen. Wußtest du das nicht?"

"Wirklich?", fragte Samantha erstaunt bis sie die Bedeutung der Worte wirklich begriff. "Das...das wußte ich nicht.", schob sie noch schnell hinterher, jedoch war sie schon völlig in ihren Gedanken versunken.

Danny blickte seine Kollegin erst fragend, dann ahnend an, sagte jedoch nichts, sondern widmete sich wieder seinem Druckerproblem.

Ein seltames Gefühl machte sich in Samantha breit, nachdem Danny ihr erzählt hatte, daß Jack mit dieser Frau essen war. Sie konnte dieses Gefühl nicht so recht einordnen, aber sie mochte es nicht. Es war kein schönes Gefühl. Sie fühlte sich müde, leer und allein und obwohl sie Lydia Glennwood nicht kannte, wurde sie ihr von Minute zu Minute unsymphatischer. Samantha's Blick ging immer wieder zu Jack's Bürotür. Wie lange wollte sie denn da drinnen bleiben?

Sam schüttelte über sich selbst den Kopf, nahm den Blick von der Tür und richtete ihn auf den Bericht, der vor ihr lag. Sie überflog das bereits Geschriebene jedoch ohne einen Zusammenhang oder ein Wort zu verstehen. Sie ertappte sich selbst dabei wie sie erneut in Richtung Jack's Büro sah.

"Sam!", drangen plötzlich Danny's Worte zu ihr vor.

"Wie? Was?", schrak sie auf und blickte Danny fragend an.

"Wo warst du denn gerade?", wollte er grinsend wissen. "Ich wollte mir nen Kaffee holen. Auch einen?"

Samantha fühlte sich ertappt und strich sich nervös eine Haarsträhne hinters Ohr.

"Ähm, ja, danke.", stammelte sie.

Verwundert über die seltame Abwesenheit seiner Kollegin machte sich Danny auf um zwei Kaffee zu besorgen.

Sam fuhr sich mit den Händen über's Gesicht, in der Hoffung so ihre Gedanken wegwischen zu können. Doch als sie wieder aufblickte, sah sie Jack im Türrahmen zu seinem Büro lehnen und Lydia nah vor ihm stehen - zu nah, wie Samantha fand. Sie sprachen über irgendetwas, was Samantha jedoch nicht verstand. Aber es genügte ihr, daß sie Lydia auf verführerische Art und Weise lächeln sah und Jack davon sehr angetan schien. Sam schloß für ein paar Sekunden die Augen und glaubte, die Szene würde so verschwinden - sie tat es jedoch nicht.

Lydia griff nach Jack's Krawatte, zupfte kurz an ihr und lachte ein leises, aber dennoch heiteres Lachen. Samantha traute ihren Augen kaum und entschied genug gesehen zu haben. Kurzentschlossen stand sie auf, schnappte sich ihre Sachen und lief in Richtung Fahrstuhl.

Auf halben Weg begegnete sie Danny, der zwei dampfende Kaffeebecher in den Händen hielt und ihr erneut einen fragenden Blick zuwarf.

"Wo willst du hin?", wollte er verdutzt wissen.

"Ich muss hier raus.", murmelte sie nur und stieg in den Fahrstuhl.

"Aber...dein Kaffee."