DISCLAIMER Die Rechte an Harry Potter und allen anderen Charaktere liegen nicht bei mir, sondern ganz alleine bei JK Rowling. Mir gehört nicht mal diese FF, denn die Idee stammt aus der Feder von RainynDawn, die mir freundlicherweise gestattet hat, dass Ganze ins Deutsche zu übersetzen. Thanks for your permission D. Wie man sich erschließen lässt, ist dann das Einzige was ich für mich beanspruchen kann, dass Recht, an dieser Übersetzung. Ich verdiene auch weder Geld für meine Arbeit, sondern mache das alleine aus Zeitvertreib, Spaß an der Schreiberei und Reviewsucht :lol:.

ANMERKUNG Hey, hey - was Neues :D! Nein, nicht hau'n! Keine Sorge, ich fange hier nix langes an und vergesse dann meine Ganzen anderen laufenden Stories (von denen es ja zugenüge gibt... xD), sondern übersetzte hier nur etwas kleines D. Fünf Kapitel von "The Black House" von RainynDawn. Ich hoffe ihr findet eure Freude daran und viel mehr hoffe ich, dass ihr euren Gemütszustand durch diese FF in Reviews zum Ausdruck bringt :hundeaugen-klimper:.
Liebe Grüße, eure Tanya :)


THE BLACK HOUSE

introduction

Zwei lange Jahre sind nach dem tragischen Tod von Sirius Black vergangen. Der Krieg war zuende, doch noch immer war die Welt düster und ängstlich, auch wenn die Anwesenheit Voldemorts vorbei war, verweilte seine Essenz noch immer in der Luft. Tod und Elend waren bequeme Begleiter für die Überlebenden geworden, ob magisch oder nichtmagisch, und der verschwommene Nebel der Verdächtigungen schien nicht, als ob er bald verschwinden würde.

Aber unsere Geschichte wird nicht hier beginnen. Sie sehen, sogar im dunkelsten Augenblick der Verzweiflung gibt es noch ein wenig Licht, dass nur darauf wartet, in die Hoffnung auf einen besseren Morgen flüchten zu können. Unsere Geschichte beginnt mit zwei Menschen, die zwar wissen, dass sie den selben Weg gehen, es aber dann doch nicht tun.
Zwei Menschen, zwei Schicksale, zwei verschiedene Träume, aber doch... eine Liebe. Zwei sehr verschiedene Menschen in zwei sehr verschiedenen Welten erfahren, dass mit gerade nur einem winzigen Funken Hoffnung alles möglich ist.

Das, Damen und Herren, ist die Stelle, an der unsere Geschichte beginnt.


kapitel 01

Hermione wachte mit dem schrillen Klingeln ihrer Türklingel am Nachmittag des 18. Juni auf. Ein Buch bedeckte ihr Gesicht und Pergamentblätter lagen über sie gestreut. Dicke Ringe hatten sich aus Mangel eines angemessenen Gutenacht-Schlafs (den sie schon seit ungefähr drei Wochen nicht mehr genießen konnte) unter ihren Augen breitgemacht und so langsam glaube sie an Erschöpfung zu leiden.

Ein weiteres Klingeln zeigte die Ungeduld ihres Besuchers. „Ja, ich komme!", schrie sie, als sie sich erhob, um die Tür zu öffnen. Sie war schlecht aufgelegt, unheimlich mürrisch und würde zwanzig Galleonen wetten, dass sie auch genauso schrecklich aussah. „Dauert nur eine Minute."

Sie griff in ihre Tasche, um sicher zu gehen, dass ihr Zauberstab noch dort war. Obwohl Voldemort durch die Spitze Harrys Zauberstab vernichtet worden war, gab es noch immer ziemlich viele Todesser, die alles dafür tun würden, einen von Harry Potters besten Freunden in die Hände zu bekommen und ausgerechnet sie war ein Mädchen, welches als kraftlos und schwach betrachtet wurde.

„Wer ist da?"

Die Stimmte, die von der anderen Seite zurückkam, klang vielleicht noch viel müder und trockener als Hermiones. „Hier ist Harry."

Schnell öffnete Hermione alle Schlösser und machte die Tür auf, um ihn hereingetreten zu lassen. „Hey, Harry, tut mir Leid, dass es so lange gedauert hat. Ich habe gerade einige Zutaten zusammengemischt." Nicht nur eine technische Lüge, denn sie hatte wirklich ein wenig experimentiert bevor sie eingeschlafen war.

„Das ist okay, Hermione", war alles, was Harry darauf erwiderte, während er vorbei an ihr in ein kleines Zimmer ihrer billigen Wohnung trat, welches ihr Arbeitszimmer war. Bücher, Pergamente, Federkiele und alles nur vorstellbare lag verstreut herum, und ließ ihre normalerweise sonst so ordentliches Zimmer praktisch unnutzbar erscheinen. „Also, an welchem Projekt arbeitest du gerade?"

„Zaubertränke", antwortete sie mit einem Seufzer und lächelte ein kleines, müdes Lächeln. „Ich versuche eine Formel für einen Zaubertrank zu entwickeln, der es uns ermöglicht unsere Energie schneller wiederzugewinnen. Auf diese Art und Weise haben wir bessere Chancen, wann auch immer wir einen Kampf beginnen. Ich denke, dass es auch ein Zaubertrank sein kann, der uns helfen wird die Todesser schneller zu finden. Er zeigt das Dunkle Mal auf ihrem Arm, macht es uns möglich wahrzunehmen wo sie sind und-"

„Hermione, du musst mal zur Ruhe kommen und eine Pause machen. Du überarbeitest dich noch."

„Diese Worte aus dem Mund des Jungen, der Tag und Nacht nach Todesser Ausschau hält." Sie schenkte ihm einen unzufriedenen Blick. „Ich versuche zu helfen, Harry, und seitdem Ron und du entschlossen seit, es vor mir geheim zu halten, sobald ihr eines eurer kleinen Abenteuer unternehmt, ist das der einzige Weg für mich."

Harry legte seine Hand auf ihren Arm. „Hermione, bitte versteh doch, warum wir dich nie mitnehmen. Es gibt viele dort Leute, die nur darauf warten an dich zu kommen, nur damit sie mir Schaden können. Es tut mir Leid, dass ich nicht das Risiko eingenehmen kann, dass man dich gefangen nimmt, genau deshalb muss ich dich unter Schloss und Riegel halten."

Sie grinste. „Ich habe einen Zauberstab, Harry."

Er lächelte ihr zu, während er einige Pergamentbögen von der Couch schob, um für sie beide genug Platz zu schaffen. Schließlich sagte er weich: „Hermione, ich werde für längere Zeit weggehen."

Wie erstarrte ließ sich Hermione auf der Couch, nehmen ihn, fallen. Er war schon oft weggegangen, doch niemals hatte er sich so ernst angehört. „Du tust... was? Für wie lange? Wohin?"

„Ron und ich gehen nach Neuseeland. Wir haben einige Berichte über mysteriöse Begebenheiten erhalten, die angeblich dort vorkommen sollen, und denen wir nachgehen wollen. Wir wissen nicht wie lange wir genau dort sein werden, aber-"

„Aber wahrscheinlich schon eine zeitlang", ergänzte Hermione mit einem jämmerlichen Seufzer. „Gut, ich verstehe. Du willst, dass ich hier bleibe und wie ein braves kleines Mädchen warte."

Harry sah ein wenig unbehaglich aus, als er sagte: „So habe ich das nicht genau gesagt. Eigentlich hätte ich gehofft du würdest in das Black Anwesen ziehen."

„Aber Harry, dass ist mein zu Hause", wies sie ihn hin. „Auch wenn es im Augenblick ziemlich unordentlich ist, ist es mein zu Hause. Das Black Anwesen ist dein zu Hause. Sirius gab es dir."

Harry hob seine Hand und fuhr damit durch sein unordentliches Haar. Sie wusste, es war eine Angewohnheit von ihm, die in Erscheinung trat, wenn er leicht nervös war, und sie fragte sich, warum er nur so verspannt war.

„Schau", begann Harry, als er ein Blatt Papier aus seiner Tasche zog, „das ist die Urkunde für das Black Anwesen. Ich habe mir die Freiheit genommen davon auszugehen, dass du einziehen wirst und sie gleich an dich überschrieben. Ich will, dass du es bekommst."

„Ich... verstehe nicht."

Harry griff nach ihren Händen. „Hermione, ich kann nicht in diesem Haus leben. Ja, ich habe seinen Tod akzeptiert, doch ich kann es jetzt noch nicht. Es ist einfach noch zu früh."

„Aber eines Tages kannst du dort leben wollen. Warum gibst du es also mir?" Hermione erhob sich, ging zum Fenster und betrachtete die „reizende" Aussicht über dem Geschäftviertel Londons. „Ich denke, dass du ein wenig übereilt handelst, Harry."

Harry stellte sich hinter sie, schlang seine Arme um ihre Taille und legte sein Kinn auf ihre Schulter, während er sie an sich zog. „Akzeptiere bitte meine Entscheidung. Tu das für mich, Hermione. Ich muss auf das Haus aufpassen, aber kann es einfach nicht besitzen."

Hermione biss auf ihre Unterlippe, drehte sich schließlich in seinen Armen ihm, schlang ihre um seine Taille und umarmte ihn. „Okay, Harry", murmelte sie an seine Brust. „Wenn es dich glücklich macht, werde ich das verdammte Haus nehmen."

Sie drehte ihren Kopf gegen seine Brust, während er kicherte. „Oh, Hermione. Wenn ich weg bin, werde ich dich vermissen." Hermione fühlte seine Hände auf ihren Schultern und spürte, wie er sie gerade so wegschob, damit er sie ansehen konnte. Schließlich drückte Harry einen Kuss auf ihre Stirn. „Ich verspreche, dass wir in Verbindung bleiben werden."

Sie nickte. „Genau, das werden wir. Pass auf dich auf und komme wohlbehalten wieder zurück."

Wenn Harry fünfzehn Minuten später nicht abgereist wäre, hätte er es vollbracht ihr das Versprechen abzunehmen, mitsamt ihrer Einrichtung noch heute Abend umzuziehen. Hermione wusste, dass sie sich nur dazu einverstanden erklärt hätte, damit er sie in Sicherheit wissen konnte, aber sie konnte es einfach nicht lassen sich zu fragen, ob es vielleicht eine viel größere Macht als sein Pflichtgefühl war.


Und das war nun die letzte Kiste. Hermione ließ sich auf die Couch fallen und starrte bewegungslos gegen die Decke. Der Orden des Phönix hatten seinen ehemaliges Hauptquartier schon lange verlassen und so sank das Anwesen langsam in einen hinfälligen Zustand. Ein ernsthafte Reinung war nötig.

„Genau der richtige Moment um meinen faulen Hintern zu bewegen und putzen anzufangen", erzählte sie sich. Hermione stand auf und sah sich den bekümmerten Zustand des Wohnzimmers an. „Ugh, vielleicht Morgen", korrigierte sie sich schnell, ließ sich zurück auf die Couch fallen und schloss die Augen, um den ersten seligen Schlaf zu bekommen, den sie seit Jahren hatte.

Fünfzehn Minuten später rührte Hermione sich schließlich verschlafen und öffnete langsam ihre Augen. Ein Blick auf ihre Armbanduhr, welche ein Geschenk ihrer verstorbenen Eltern war, und Hermione sprang auch schon wie dem Wahnsinn verfallen auf. Eigentlich hätte sie nie schlafen wollen...

„Okay" Langsam legte sie ihre Hand auf die Stirn. „was wollte ich noch gleich tun? Oh ja... sauber machen." Hermione sah sich um. „Oh Merlin, wo fange ich nur an?"

Genau, dachte sie, erstes Anzeichen von Einsamkeit – Selbstgespräche führen. Sie griff missmutig nach einigen Staubtüchern und begann zu arbeiten. Da sie allerdings weder die Zeit, noch die Lust dazu hatte, alles von Hand zu erledigen, begann sie den magischen Weg zu benutzen.

Hermione überraschten die Dinge, die sie dabei fand. Es hatte den Anschein, dass die Black-Familie tiefer in die Schwarze Magie verstrickt war, als sie eigentlich gedacht hatte. Einige der Reliquien waren sogar sehr interessant. Hermione hob einiges auf, denn es könnte sich wirklich als nützlich für ihre Forschungen erweisen.

Schließlich ging sie die Treppen empor, vorbei an ihrem alten Zimmer. Im Sommer ihres fünften Schuljahres hatte sie darauf bereits einen Zauber gelegt, der es sauber halten würde. Das ehemalige Zimmer von Harry und Ron würde sie später erledigen und Fred und Georges altes Zimmer umging sie ganz. Wem sein Leben lieb ist, der setzt keinen Fuß dort herein.

Schließlich gelangte Hermione zu einem Zimmer, in dem sie noch nie zuvor gewesen war. Sie wusste nicht wem es gehört hatte, auch hatte sie es noch nie gesehen und von daher noch nie danach fragen können. Langsam öffnete Hermione die Tür und sah hinein.

Trostlos.

Das Zimmer sah völlig bewohnbar aus. Schwarze Stoffe versperrten die Sicht aus den Fenstern und das Bett stand in der dunkelsten Ecke des Zimmers. Es erinnerte Hermione an eines jeder lang, vergessenen Spukhaus-Zimmer. Wirklich vollkommen hätte es allerdings ausgesehen, wenn es sich in der Heulenden Hütte befunden hätte.

Langsam ging sie hinein und betastete somit die staubige Oberfläche auf dem Fußboden. Als sie sich umsah, stellte sie fest, dass das Zimmer eigentlich ziemlich klein war. Es wirkte so, als ob jemand seine Sache hier abgestellt hätte und schließlich geflohen war. Hermione war allzu gut bekannt, dass man vor lauter Eile immer etwas vergaß.

Schließlich fiel ihr Augenmerk auf den Schreibtisch, weil dieser das einzige Möbelstück im Raum war, der nicht abgezehrt und marode aussah. Langsam streckte Hermione ihre Hand nach ihm aus und augenblicklich spürte sie auch schon die Flüche auf ihm – Schreibtisch-Anti-Aging, ein Schutzschild und ein Wahrungszauber.

„Okay, dann sehen wir mal, was du zu verbergen hast."

Hermione zog den Stuhl heraus und setzte sich. Sie fühlte wie die Wärme der Zauber sie langsam einhüllte, zog jedoch eine Schublade auf und nahm deren Inhalt unter die Lupe. Jedoch war nichts von großer Wichtigkeit oder was ihr Interesse erwecken könnte, war darin enthalten.

Beinahe hätte sie schon ihre Durchsuchung aufgegeben als Hermione, nach einigen anderen uninteressanten Schubladen, schließlich die letzte herauszog und über ein mitternachtsblaues Tagebuch, mit Sternen auf der Vorderseite, stieß. Wie im Kreislauf, bewegten sich die Sterne langsam darauf. Hermione war auf geheimnisvolle Art und Weise von dem Buch in den Bann gezogen und es fühlte sich seltsam an, es in den Händen zu halten.

Vorsichtig legte sie das Tagebuch auf den Tisch und überprüfte es sorgfältig auf jeden Zauberspruch, der sie verletzten könnte. Allerdings war keiner auf ihm, der sie ein wenig nervös werden ließ. Dieses Haus war eine Quelle der Dunklen Künste und genau dieses Buch zeigte ihr das jetzt vielleicht. Langsam öffnete Hermione es.

Es war vollkommen leer. Es gab nichts auf der Titelseite, noch auf der zweiten, dritten, vierten – Nein, auf überhaupt keiner Seite stand auch nur ein Buchstabe geschrieben. Hermione lehnte sich im Stuhl zurück und nahm es noch einmal sorgfältig unter die Lupe. Warum würde jemand ein solches Buch besitzen und nichts darin schreiben?

Das war äußerst bizarr.

Vielleicht ähnelte es aber Lord Voldemorts Tagebuch, kam es Hermione plötzlich, und sie würde darin schreiben müssen, bevor es sein Geheimnis offenbarte? Bevor sie jedoch eine Chance hatte, mit dem Federkiel das Papier zu berühren, stach sie sich jedoch den Finger an der scharfen Spitze des Kiels.

„Au!", keuchte Hermione. Der Federkiel fiel ihr aus der Hand und ein Tropfen Blut glitt über ihren Finger herab. Schnell sah sie sich nach einem Stückchen Stoff um, um sich das Blut vom Finger zu wischen, bevor sie jedoch reagieren konnte, tropfte das Blut auch schon auf die aufgeschlagene Seite.

„Verdammt", murmelte sie, wickelte sich schließlich schnell das Stückchen Stoff um, ging dann ins Badezimmer und hielt den Finger unter den offenen Hahn. Ein wenig Salbe und ein kleines Pflaster stoppte die Blutung und so stampfte sie wieder zurück in das unheimliche Zimmer.

Das Buch war nicht mehr leer. Die erste Seite, von der sie vorhin hatte schwören können, dass sie leer gewesen war, füllte sich langsam mit Worten. Hermione starrte darauf herab und versuchte sich dazu zu bewegen, die Wörter zu lesen, allerdings fand sie einfach nicht die Kraft dazu, sich zu bewegen.

„Oh, es saugt auf Hermione", meinte sie bissig zu sich selbst. „Es ist doch nur ein Buch und kein blutiger Dementor. Es kann nicht deine Seele aufsaugen... oder?"

Langsam aber sicher schaffte sie es doch noch, sich dazu zu bewegen, die Hand danach auszustrecken. Sie hielt das Tagebuch direkt vors Gesicht, damit ihr auch ja nicht das kleinste Wort entging.

Mein liebster und treuster Freund,

obwohl du nicht zurückschreibst oder auch nur ein blutiges Wort verstehen kannst, das ich auf diese Seiten zeichne, finde ich, dass es von äußerster Wichtigkeit ist, alles was mir in den Sinn kommt hierin aufzubewahren. Die Welt ist ein einziges Chaos und meine Familie ein einziges Verderben. Meine Mutter führt sich auf, als ob sie Merlin höchstpersönlich wäre und versucht über mein Schicksal zu entscheiden. Aber es ist kein Geheimnis, dass ich eine Enttäuschung bin. Sie kennt meine wahren Gefühle und versucht mir bei jeder Gelegenheit zu zeigen, dass meine Aufstand nicht toleriert werden würde, wenn ich mich dafür entscheide, mich meinem Stiefvater anzuschließen. Denkt sie aber, ich würde mich wie ein räudiger Köter ergeben, dann irrt sie sich leider. Ich will aus meinem Gefängnis brechen, ihrem Gefängnis. Ich kenne einen Unterschlupf an den ich hingehen kann, doch wie lange weiß ich nicht.

Tagebuch, wäre ich nicht heute in der Diagon Alley über dich gestolpert, dann hätte ich niemanden gehabt, dem ich noch meine Geheimnisse anvertrauen könnte. Es ist sehr wichtig, dass diese Worte verbogen bleiben, zumindest solange, bis ich eine Möglichkeit zur Flucht gefunden habe. Eines Tages werde ich diese Worte wieder lesen und mich mit gutem Gewissen daran erinnern, dass du meine Zuflucht warst.

Sie kommt...

Hermione starrte auf die Seite. Es war nicht vermerkt wann der Eintrag geschrieben wurde und auch nicht, wem es gehört hatte. So blätterte sie langsam die Seite um.

Es ist nun mehr als ein Jahr her, seitdem ich dich in meinem Besicht habe. Dieser Arsch, der leider mein Bruder ist, hat dich mir genommen, doch von jetzt an werden wir nicht mehr getrennt sein. Er hat seinen Weg gewählt und ich meinen. Die Dunkelheit hat zu ihm gerufen und er hat sich ergeben.

Ich habe gelernt, dass die Dunkelheit einen so sehr verschlingen kann, bis seine ganze Kraft aufgebraucht ist und ich fürchte, dass ich eines Tages, wegen dem Blut in meinen Adern, von meinem Weg abkommen werde. Du bist der Einzige, mit dem ich meine Ängste teilen kann. Ich weiß nicht wie ich es ertragen würde, wenn einer meiner Freunde von meinen Geheimnissen und Ängsten erfahren würde. Ab jetzt muss ich dich sicher versteckt halten. Einige Gedanken sollten nur auf den Seiten dieses Buches bleiben.

Jetzt fürchte ich mich in der Welt. Es ist nur zu offensichtlich, dass die gegenwärtigen Angriffe – eine Spirale, ein endloser Wirbel des Todes und der Zerstörung – weitergehen werden. Auch habe ich Angst vor der Zukunft, die man vielleicht nur für den Staat finden kann. Nur ein Schlag des Glücks vermacht es, dieses ferne Erfolgserlebnis und einen hellen Schein in uns zu erwecken. Ich wünsche mir dieses Licht.

Irgendwo bin ich poetisch geworden. Meine Freunde würden lachen, wenn sie das zu Gesicht bekommen würden, jedoch werde ich es ihnen nie zeigen. Nein, für die Welt wirke ich sorgenfrei und heiter. Aber vor dir, mein toter Freund, kann ich offen sein und dich an meinen vielen Sorgen teilhaben lassen. Die Welt, wie wir sie kannten, zerfällt langsam und ich fürchte, dass ich es nicht verhindern kann. Bin ich etwa der Einzige in dieser Welt, der sich hilflos fühlt?

Hermione blätterte weiter, aber die nächste Seite war leer. Sie wusste nicht genau was das sollte, doch ein sonderbares Gefühl schien sie ergriffen zu haben und auf einmal geschah etwas Seltsames. Mit schwachem Herzen und benebelten Verstand griff sie plötzlich nach ihrem Federkiel und begann zu schreiben.


Ein Junge von siebzehn Jahren setzte seinen Federkiel ab und blies leicht auf die mit Tinte beschriebene Seite. Die Wörter erscheinen nur ihm, so musste er sich keine Sorgen machen, dass jemand das Buch, mit den darin enthaltenden Geheimnissen, je zu Gesicht bekommen würde. Sein Bruder hatte es einmal versucht, ist allerdings elendig gescheitert. Dieses Mal würde er aber nicht so unbeholfen sein und das Tagebuch in falsche Hände fallen lassen.

Seine Gedanken drifteten langsam zur gegenwärtigen Situation ab. Voldemorts Macht wuchs, durch die steigende Zahl seiner Anhänger, ebenfalls mit jedem vorrübergehenden Tag. Die Auroren taten bereits ihr Bestes, leider jedoch war ihr Bestes nicht gut genug. Das Licht war dabei sich in der Dunkelheit zu verlieren...

Als er sich langsam erheben wollte, hielt er allerdings plötzlich inne. Irgendetwas schien hier nicht zu stimmen. Plötzlich glühte sein Buch schwach auf und schwarze Tinte begann sich in Form Worten über die folgende leere Seite auszubreiten. Langsam begann er zu lesen.

Nein, Sie sind nicht der Einzige, der sich hilflos fühlt. Meine beiden besten Freunde haben mich hier zurückgelassen um gegen unsere Feinde zu kämpfen. Sie behandeln mich, als wäre ich zerbrechlich, dabei wissen wir alle, dass ich Einiges ertragen kann. Allerdings bin ich wirklich hilflos, wenn meine Ängste mich wieder einholen. Um mich herum starben Menschen und ich konnte mir nicht helfen, mich zu fragen, ob ich vielleicht die Nächste bin. Der Tod macht mir Angst.

Ich nehme nicht an, dass Sie zurückschreiben. Verflucht, ich weiß nicht einmal, wie ich Ihre Worte zum Erscheinen bringen konnte, aber ich denke dieses Tagebuch war Ihre Erlösung und vielleicht könnte es auch meine sein. Ich hoffe nur, dass dieser Krieg bald endet, bevor zu viele für immer verloren sein werden. Die Welt zerfällt noch, mein lieber Fremder, und es gibt kein Zeichen des Endens.

Hier endete der Eintrag. Der Junge lehnte sich zurück und beobachtete das Tagebuch. Wie war es möglich, dass jemand seine Worte las und in sein Tagebuch schreiben konnte, wenn er doch direkt vor ihm saß? Das war unmöglich.

Schnell griff er wieder nach seinem Federkiel, tauchte ihn in sein Tintenfass und begann erneut zu schreiben.

Ich weiß nicht wer Sie sind, allerdings kümmert es mich auch nicht wirklich. Stopp, das ist eine Lüge. Wer sind Sie und wie haben Sie mein Tagebuch verzaubert? Wie können Sie in meinem Tagebuch schreiben, wenn ich hier, genau vor ihm, sitze? Ich verlangen Antworten, Sie Teufel. Erklären Sie mir, wer Sie sind und was Ihnen das Recht gibt meine persönlichen Gedanken zu lesen.

Teufel? Na, so bin ich noch nie genannt worden und ich weigere mich, Ihnen zu erlauben, mich so zu nennen. Ich gebe allerdings die Frage an Sie zurück, Sir, wie gelingt es ihnen. Wie können Sie lesen was ich schreibe, wenn eigentlich ich das Tagebuch vor mir habe? Ich denke, Sie sind derjenige, der lügt und nicht ich. Sie sollten erklären, wer Sie sind, und welchen schlechten Trick Sie benutzen, um das zu vollbringen.

Ich versichere Ihnen hoch und heilig, dass ich ein Sir, und von daher nicht anfällig fürs Lügen, bin – es sei denn die Situation verlangt es natürlich. Jedoch ist diese Situation nicht eine, in der ich es in Betracht ziehen würde, zu lügen. Diese Tagebuch ist ein Heiligtum für meine privaten Gedanken und Gefühle und Sie dringen in meine Privatsphäre ein. Also, wenn Sie nicht freundlicherweise so nett wären, und sofort damit aufhören, dann werde ich Ihnen sofort einen Fluch auf den Halse hetzen.


Zweimal las Hermione sich die Drohung gegen sie laut vor. Wer er wirklich echt? Sie wusste nicht, wer er war und was er spielte, aber es musste sie nicht kümmern. Mit einem Grinsen tauchte sie ihren Federkiel wieder in die Tinte und berührte das Pergament ein letztes Mal, bevor sie das Buch schloss.


Zwanzig Jahre zuvor sah ein junger Zauberer dabei zu, wie die Worte „Fürchte dich" auf der Seite erschienen und musste dabei lachen. Zumindest hatte die mysteriöse Person etwas Kampfgeist in sich.


to be continued