So... da bin ich mal wieder: mit einer neuen Story. Sie trägt den aussagekräftigen Titel: 'Badezimmer'. Wie es zu dem Titel kam ist ne lange Geschichte. Ursprünglich war dies nur der Arbeitstitel, aber ich lasse den Titel jetzt doch so ) Es hat allerdings überhaupt und absolut gar nichts mit einem Badezimmer zu tun. Es kommen zwar Badezimmer drin vor, aber nicht in irgendeiner wichtigen Weise. Die Geschichte ist abgeschlossen, dennoch werde ich sie nur Stück für Stück veröffentlichen. Bin sehr gespannt ob sie überhaupt gefällt. Feedback würde mich sehr freuen.
Titel: Badezimmer
Länge: 31.042 Wörter, 50 Seiten (Comic Sans MS, Schriftgröße 10)
Kapitel: 17
Genre: Romance/Drama
Rating: T
Hauptcharakter: Lily
Pairings: Lily/James
Inhaltsangabe: Lily fällt aus allen Wolken. Ihre Eltern haben sie einfach so verlobt! Sie soll heiraten... und als ob das nicht schon schlimm genug wäre: ihr Verlobter ist auch noch James Potter!
So, ein paar Anmerkungen habe ich noch: Teilweise benehmen sich die Personen ein bisschen sehr merkwürdig und OOC, bitte einfach mal drüber hinwegsehen. Außerdem ist die Handlung nicht nur FriedeFreudeEierkuchen ;) Falls irgendjemandem die Handlung aus irgendeinem Grunde (auch im späteren Verlauf) nicht gefallen sollte: dann haltet doch bitte einfach Abstand vom Weiterlesen. Naja, dann lasst euch einfach mal überraschen. Viel Spaß!
Badezimmer
Hier fängt die Geschichte an
Chapter 1: Ein Fall aus allen Wolken
Sie mochte ihn nicht. Aber auch wenn sie ihm es schon tausendmal gesagt hatte, er gab ja nicht auf. Sie hatte ihm gesagt, sie hasse ihn, aber wenn sie darüber nachdachte… nein, sie hasste ihn nicht. Hass fühlte sich anders an. Bei ihm war es einfach Abneigung, weil er sie ständig nervte.
Sie musste über sich selbst schmunzeln, wie oft hatte sie ihn angeschrieen, wie oft hatten sie sich gestritten. Und trotzdem: eigentlich war das ganze doch lustig. Ja, wenn sie ehrlich war mochte sie das Streiten mit ihm. Ja, sie mochte es.
Es fröstelte sie. Obwohl es Osterferien waren, war es noch sehr kühl nachts. Sie stand auf und ging zum Fenster um es zu schließen. Vorher gab sie ihrer Eule noch einen Keks und ließ sie wieder in die Nacht fliegen.
Dann nahm sie ihren kleinen roten Kater Merlin, der auf dem Boden saß und mit einer Socke spielte auf den Arm und trug ihn mit aufs Bett, wo sie sich niederließ und nochmals den Brief las, den er ihr geschickte hatte. Dadurch lag sie jetzt hier in ihrem Zimmer und dachte über ihn nach. Was er wohl damit meinte?
Liebe Lily,
ich weiß, dass du in deinen Ferien nicht von mir gestört werden willst, aber ich möchte dir sagen, dass ich mit der ganzen Sache nichts zu tun habe. Bitte verurteile mich deswegen nicht, es war nicht meine Idee, das würde ich niemals tun. Schuld sind ganz allein meine, und auch deine, Eltern. Ich war sehr überrascht, konnte aber nichts ändern und weiß nun nicht, was du davon halten wirst, deshalb schreibe ich dir jetzt schon, damit du mich nicht als Schuldigen verdächtigst. Ich weiß nicht, wann wir uns wieder sehen werden, aber ich denke bald.
Bis dahin wünsche ich dir weiter schöne Ferien.
James Potter
Was meinte er? Womit hatte er nichts zu tun? Ihr war nichts Merkwürdiges bekannt, für das sie ihn beschuldigen könnte. Der Brief verwirrte sie. Abwesend streichelte sie das Fell des kleinen Katers, der leise schnurrte und sich an sie kuschelte. Dann löschte sie das Licht und schlief ein, ohne noch lange über den Brief und über James Potter nachzudenken.
Am nächsten Morgen betrat Lily mit Merlin auf dem Arm die Küche. Ihre Eltern und ihre Schwester Petunia saßen schon am Frühstückstisch.
„Guten Morgen", begrüßte sie alle und setze sich hinzu.
„Einen wunderschönen guten Morgen, Lily! Ist es nicht ein herrlicher Tag?"
Lily blickte ihren Vater erstaunt an, so kannte sie ihn ja gar nicht. Auch ihre Mutter strahlte. Nur Petunia guckte finster drein, wie immer.
„Was ist denn mit euch los? Gibt's was zu feiern?"
„So was Ähnliches. Wir sagen es dir noch. Hast du denn heute was vor?" fragte ihre Mutter liebevoll.
„Ja, Rachel kommt nachher vorbei, wir wollen irgendwas unternehmen. Genauer wissen wir es aber noch nicht."
Rachel war Lilys beste Freundin. Selbst in den Ferien verbrachten sie die meiste Zeit zusammen.
„Schön, macht das. Wann kommt sie?"
Lily sah auf die Uhr. Es war gerade neun geworden. „So gegen halb elf wollte sie herkommen, also, eher herflohen."
„In Ordnung", Marie Evans blickte zu ihrem Mann, der nickte, „und könntest du bitte vorher, oder am besten schon gleich nach dem Frühstück mal ins Wohnzimmer kommen? Wir möchten dir gerne etwas sagen." Sie lächelte.
Lily, die sich gerade ein Brötchen schmierte, hielt inne. Warum sagten sie ihr das nicht jetzt? Warum so förmlich? So waren sie doch sonst nicht. Aber weil beide so glücklich aussahen, nickte sie nur und fragte nicht weiter nach.
Nach dem Essen machte sie für Merlin eine Dose Katzenfutter auf, bevor sie nach oben ging um sich umzuziehen. Sie sah, dass ihre kleine Eule Meelyn, ein Steinkauz, schon auf sie wartete.
„Na, du Hübsche? Wieder da?" begrüßte sie die Eule, die die ganze Nacht unterwegs gewesen war um zu jagen. Lily liebte ihre Tiere. Merlin war noch sehr jung, sie hatte ihn erst zu Beginn der Ferien bekommen, was sie sehr gefreut hatte. Eine Katze wollte sie schon immer haben. Aber auch mit Meelyn verbrachte sie viel Zeit. Wenn sie in Hogwarts war und nicht gut drauf war beschäftigte sie sich mit der Eule, wanderte mit ihr über die Ländereien und vergaß alle Sorgen.
Gedankenverloren streichelte sie über das braune Gefieder, als ihr Blick wieder auf den Brief von gestern fiel.
Du willst mich doch nur verwirren, dachte sie und legte ihn weg.
Später ging sie hinunter ins Wohnzimmer, wo ihre Eltern sich leise unterhielten. Sie setzte sich hinzu und sah ihre Eltern erwartend an. Petunia war nicht da, sollte sie denn nicht die Nachricht erfahren, die ihre Eltern so glücklich machte?
„So, Lily", begann ihr Vater Aaron Evans, „du weißt ja, dass wir große finanzielle Probleme haben. Glücklicherweise haben wir eine Lösung gefunden. Wir sind wirklich sehr glücklich darüber."
Auch ihre Mutter lächelte. Rückt ihr jetzt endlich mal mit der Sprache raus?
„Wir haben ein sehr nettes Ehepaar in den letzten Wochen kennen gelernt. Gemeinsam mit ihnen ist uns diese Idee gekommen und wir konnten sie einfach nicht mehr verwerfen."
Schön, dass wir vielleicht die Geldprobleme lösen können, Dad verdient einfach nicht mehr genug, seit es der Firma so schlecht geht, dachte Lily, als ihre Mutter tief Luft holte und vorfuhr: „Lily, du hast ja jetzt nur noch drei Monate Schule vor dir und wir sind wirklich stolz auf dich, dass du so eine gute Schülerin, ja sogar Schulsprecherin, bist.
Du bist ja jetzt 17 Jahre alt, und in der Zaubererwelt schon volljährig, das wissen wir. Bei uns hier bist aber noch nicht mündig, also haben wir noch das Sorgerecht. Um es kurz machen, Lily, wir haben dich verlobt."
Halt. Stopp. Nochmal zurück. Bitte was?
„Bitte was?" fragte Lily tonlos.
„Verlobt. Füreinander bestimmt. Einander versprochen. Nachdem du die Schule fertig hast, wirst du heiraten!" Ihre Mutter war richtig fröhlich.
„Ich… was? …aber", weiter kam sie nicht, ihr Vater fuhr fort:
„Unsere Bekannten, nein, eigentlich sind sie schon richtig gute Freunde geworden, haben einen Sohn in deinem Alter. Sie wollen nicht, dass er irgendein Mädchen nimmt, sondern jemand anständigen. Außerdem haben sie Geld. Mit dem Geld deines Zukünftigen können wir uns über Wasser halten. Wir haben dir ja nur nicht gesagt, dass man uns schon fast mal das Haus zur Zwangsversteigerung weggenommen hätte, während du in der Schule warst. Harold und Elisabeth wissen das alles und wollen uns auch so helfen. Und für dich haben wir einen ordentlichen jungen Mann!"
Lily sah und hörte alles wie durch Nebel. Das durfte doch nicht wahr sein! „Das ist jetzt nicht euer Ernst, nicht wahr?" fragte sie langsam.
„Doch, natürlich! Wir haben schon alles arrangiert!"
Als Lily die ganze Sache einigermaßen verstanden hatte, ihr Gehirn weigerte sich, dass zu verstehen, sprang sie auf. Temperament geht eben doch irgendwann durch!
„Das ist doch nicht Wahr!", rief sie aufgebracht, „Das könnt ihr nicht machen! Ich heirate doch nicht irgendwen, nur damit ihr mehr Geld habt! Niemals! Wo kommen wir denn da hin! Sind wir hier im Mittelalter?!"
Ihre Eltern lächelten nur und sahen sehr sicher in ihrer Entscheidung aus. „Lily, du bist unsere Tochter, und wenn wir dich verheiraten ist das unser gutes Recht."
Wie konnten sie nur so ruhig bleiben? Lily war gerade mal 17, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich, wollte einen Beruf ergreifen und ihr Leben leben! Sprachlos starrte sie ihre Eltern an.
„Das… das könnt ihr nicht tun! Das ist mein Leben! Ich entscheide darin! Warum… warum überhaupt ich? Warum nicht Petunia?" schrie sie nun schon fast, verzweifelt versucht einen Ausweg zu finden oder die versteckte Kamera in einer Zimmerecke zu entdecken.
„Weil es eben gerade so gut passt, dass wir diese netten Zauberer kennen gelernt haben."
Lily fühlte sich wie erschlagen. „Und wen", sprach sie voller Bitterkeit, „wen, bitteschön, soll ich eurer Meinung nach heiraten?"
„Ich schätze du kennst ihn, ein anständiger junger Mann, geht auf deine Schule… er heißt James Potter."
Bei diesen Worten war Lily alle Farbe aus dem Gesicht gewichen, soweit überhaupt noch welche vorhanden gewesen war. „… Potter?!" fragte sie mit erstickter Stimmer.
„Jaaha" singsangte ihre Mutter. „Und da du ja noch fast drei Wochen Ferien hast, habt ihr ja noch Zeit euch besser kennenzulernen. Im Sommer wird dann geheiratet. Wir fahren noch in jetzt in den Osterferien zum Anwesen der Potters nach Godric's Hollow."
Lily glaubte ihren Ohren kaum. „Und wie ich den Typ kenne. Eins lasst euch gesagt sein: Ich werde James Potter niemals heiraten! Ich bin verdammt noch mal volljährig und überhaupt – so was ist doch bestimmt gar nicht mehr zulässig!" Jetzt schrie sie regelrecht und stürmte aufgebracht aus dem Raum.
Hinter ihr erklang die Stimme ihres Vaters, nun längst nicht mehr so freundlich und fröhlich. „Volljährig vielleicht! Aber nicht hier bei uns! Und hier spielt nunmal die Musik! Wir bestimmen noch immer. Und du wirst heiraten – und wenn ich dich eigenhändig zum Altar schleppe!"
In ihrem Zimmer schmiss Lily sich aufs Bett und konnte ein Schluchzen nicht mehr zurückhalten. Wie konnten sie ihr das bloß antun? Es war doch ihr leben! Hemmungslos weinte sie in ihr Kopfkissen.
Einige Zeit später hatte sie sich schon wieder etwas beruhigt, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Lily drehte sich um. „Rachel!", sagte sie ehrlich erfreut, was sich aber nicht so wirklich in ihrer Stimme wiederfinden ließ, zumal sie ganz verheult war. „Ich habe dich gar nicht reinkommen hören."
Rachel nickte langsam. „Deine Eltern haben mir eben alles in drei Sätzen erzählt." Sie beugte sich hinunter und schloss ihre Freundin in die Arme. „Es ist wirklich scheiße, ich fühle mit dir."
Lily nickte und nahm das von Rachel dargebotene Taschentuch an. „Weißt du, ich weiß gar nicht, was ich machen soll. Ich kann ja schlecht von Zuhause weglaufen oder so, und ich will ja auch zur Schule gehen!"
Rachel zuckte nur mitfühlend die Schultern. „Ich weiß es nicht. Willst du jetzt erstmal nicht mehr darüber nachdenken und wir beiden machen was? Aber egal was kommt, du kannst dir sicher sein, dass ich dir helfe!"
Lily lächelte gequält. „Aber warum Potter? Warum grade er? Ich hasse ihn! Das einzige, was ich an ihm mag, ist das Streiten."
„Du magst es, dich mit ihm zu streiten?" fragte Rachel erstaunt.
„Ja.", lachte Lily. „Ich fasse es auch nicht!"
Rachel war froh ihre Freundin wieder lachen zu sehen.
Etwaige Rechtschreibfehler dürfen behalten werden. Das nächste Chapter gibt's auch erst wenn ich aus dem Urlaub zurückbin, bis dann )
