Unter dem Schein des Vollmonds

So, hier haben wir mal etwas anderes aus meiner Feder!

Eigentlich hatte ich nie vor so was zu schreiben, vor allem deshalb, weil ich mir das Paaring Vegeta - Son Goku überhaupt nicht vorstellen konnte. Doch da einige von euch der Meinung waren, das ich es doch mal versuchen sollte, hab ich mir so meine Gedanken gemacht und bin, so glaube ich zumindest, auf eine ganz gute Idee gekommen.

Dies hier ist also meine erste Handfeste Yaoi Story und ich bitte um Nachsicht, wenn das ein oder andere vielleicht nicht nach eurem Geschmack ist. Doch das ist immerhin meine Geschichte und wem es nicht passt, der braucht sie ja auch nicht zu lesen.

Nun, in erster Linie ist es also eine Yaoi Geschichte, doch sie orientiert sich sehr stark an Nightmare in the Past und um einige Zeilen (vor allem das erste Kapitel) zu verstehen, muss man diese leider auch gelesen haben.

Zu der Geschichte: das Paaring ist Son Goku und Vegeta (auch wenn das am Anfang noch nicht so rüber kommt) und über das wie und warum hab ich mir einfach so meine eigenen Gedanken gemacht. Ich hab versucht einen plausiblen und nachvollziehbaren Grund zu finden warum das zwischen den beiden passiert (ich hasse es nämlich, wenn meine Geschichten nicht logisch nachvollziehbar sind). Denn ganz ehrlich mal, wer glaubt denn allen ernstes, dass das zwischen den beiden jemals passieren würde?!

Nu denn, ich denke das war jetzt lang genug und ich wünsche euch viel Spaß bei den weiteren Zeilen.

Erstes Kapitel: Entfesselte Alpträume

Vegeta lief ruhelos durch die langen Korridore seines zu Hauses und suchte verzweifeln nach einem Ausweg. Bulma hatte ihn beim Frühstück mit der frohen Botschaft überrascht, das am Abend mal wieder einer der Grillabende mit ihren Freunden statt finden würde.

Er hatte von seinem Essen aufgeblickt und ihm war schlagartig der Appetit vergangen. Bulma hatte nur gelächelt und ihm gesagt, das es eine Überraschung sei, deswegen hatte sie ihm bis jetzt noch nichts gesagt.

Von wegen Überraschung, dachte Vegeta. Sie wusste genau, das er die Flucht ergriffen hätte und zwar von diesem Planeten hätte sie es ihm früher gesagt. Doch eigentlich blieb ihm ja noch genug Zeit.

Kakarott und die anderen würden erst am Nachmittag eintreffen und bis dahin konnte Vegeta ihm wahrsten Sinne des Wortes schon über alle Berge sein. Doch Dann dachte er schwermütig an das letzte Grillfest.

Da hatte er sich nämlich auch davon geschlichen. Mit dem Ergebnis, das Bulma so stink sauer auf ihn geworden war, das selbst dem Saiyajinprinz eine Gänsehaut über den Rücken gelaufen war. Nein, darauf würde er es nicht noch mal ankommen lassen.

Vegetas Faust hämmerte gegen die Wand. Was um alles in der Welt konnte er tun, um diesem verhassten Grillabend aus dem Weg zu gehen? Was nur? Eine Krankheit vortäuschen? Nein, das hätte Bulma im Handumdrehen durchschaut.

Vielleicht sollte er sich einfach im Schwerkraftraum einschließen und dann sagen er hätte die Zeit vergessen. Das war schon öfter passiert. Doch Vegeta glaubte nicht, das sich Bulma von dieser Ausrede täuschen ließ.

Vegetas Kehle entwich ein Seufzen. So wie es aussah, musste er wohl diesmal in den sauren Apfel beißen und diese gute Freunde Narretei über sich ergehen lassen. Sein ganzer Körper schüttelte sich bei dem Gedanken und er wünschte sich, das es einen anderen Weg gäbe. So wie das letzte mal, oder das mal davor, oder das mal davor, oder das mal ... .

Wenn er ehrlich war hatte er erst einen dieser Grillabende erlebt. Einen einzigen und der hatte ihn davon überzeugt, das es besser wäre sich von allen weiteren fern zu halten. Er hatte ja nichts dagegen sich mit Kakarott zu treffen ganz und gar nicht. Ihn treffen war schön, vor allem wenn man es wörtlich nahm und darauf lief es meistens hinaus, wenn die beiden sich begegneten. Aber doch bitte nicht mit all den anderen Idioten, die mit ihrem Geschwafel auch Kakarott zu solch einem machten.

Vegeta wand sich einem anderen Korridor zu und als er durch die Tür an dessen Ende ging, fand er sich in einem der Innengärten wieder. Er schlenderte unter dem sonnendurchfluteten Glasdach unter Bäumen entlang und fand sich schließlich an seinem Lieblingsplatz, einem kleinen See umgeben von hohen Büschen wieder.

Er setzte sich mit unterschlagenen Beinen an dessen Rand und beobachtete die Wasseroberfläche. Irgendwann stellte er fest, dass ihn das leichte Kräuseln der Wellen fest in ihren Bann gezogen hatte und er begann mit seinen Gedanken abzugleiten.

Einige Augenblicke ließ er es geschehen und genoss den Moment der Ruhe und des Friedens. Spürte das leichte Wehen des Windes, der über seine Haut glitt und ihm einzelne Strähnen seines Haares um den Kopf wehten.

Dann lies er sich nach hinten ins Gras fallen und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. Seine Augen verloren sich in dem Grün des Blätterdaches und die leichten Sonnenpunkte die über sein Gesicht huschten machten ihn schläfrig.

Vegeta schloss die Augen und überließ sich der Faszination des Augenblicks, der ihn gefangen nahm und in das Reich der Träume entführte.

Er träumte verwirrende Dinge, belangloses, unzusammenhängendes Zeug, das weder in seiner Erinnerung blieb noch ihn besonders beeindruckte. Aber dann, Vegeta wusste nicht mehr wann, fand ein unsichtbarere Wendepunkt in seinen Gedanken statt.

Vegeta fing an von Vergangenem zu träumen. Am Anfang von der Zeit, als er unter Freezer diente und dann machte der Traum plötzlich einen Sprung zu dem Punkt, wo Kakarott und er gegen Dip-Perperon gekämpft hatten.

Er wurde immer unruhiger, als der Traum anfing in Bannen zu laufen, die er nicht haben wollte und er versuchte aufzuwachen. Normalerweise ging das, aber diesmal konnte er es einfach nicht. So sehr er es sich auch wünschte. Er konnte nicht aufwachen.

Vegeta erinnerte sich an die furchtbaren Augenblicke, da er von seinem Bruder gefoltert wurde. An die Worte, die ihn verhöhnten, an die Augen die ihn gierig musterten, an die Schmerzen, die seinen Leib quälten und an die Hände die überall auf seinem Körper zu sein schienen.

Über ihn tasteten, ihn erkundeten und ihn erniedrigten. Vegeta drehte den Kopf weg, wollte aus diesem Alptraum erwachen, wollte aufwachen. Doch es ging nicht. Sein Bruder folterte ihn weiter, immer weiter und Vegeta fühlte, wie ihn dieser Traum aufzufressen begann.

„Nein! Hör auf!" Er warf sich im Gras herum und versuchte seinen imaginären Peiniger von sich zu schieben, aber weder gelang ihm dies noch wurde er wach. Der Traum wurde schlimmer, nahm Formen an, die in der Wirklichkeit nicht geschehen waren. Oder waren sie es vielleicht doch?

Vegeta wusste es nicht, hatte sich nie daran erinnern können, was zwischen ihm, Dip-Perperon und seinem Bruder vorgefallen war, als er von ihnen entführt wurde. Damals hatte Dip-Perperon sein Gedächtnis ausgelöscht um ihn zu zwingen gegen Kakarott zu kämpfen und nachdem ihn jener wieder zurück geholt hatte konnte Vegeta sich nur noch bruchstückhaft an Schmerzen und Qualen erinnern.

Doch jetzt fragte er sich, ob das was er nun träumte, nicht wirklich damals geschehen war. Er sah sich, nackt auf dem Bett und in dem Zimmer liegen, in dem ihn sein Bruder kurze Zeit zuvor gequält hatte.

Noch schien er klaren Verstandes zu sein, denn er zerrte an den Ketten, die ihn ans Bett fesselten. Doch dann mit einem mal sah Vegeta nicht mehr alles aus einer Perspektive des Beobachtens sondern so, wie er es damals gesehen haben musste.

Als er den Kopf hob und über seine Brust blickte sah er seinen Bruder am unteren Ende des Bettes stehen und auf ihn herab lächeln. Das selbe Lächeln, mit dem er ihn schon früher beobachtet hatte.

Diese Lächeln, mit dem ein Jäger seine erlegte Beute begutachtet, hinter der er schon viel zu lange und mit viel zu viel Gier her war. Vegeta wendete den Kopf ab. Er wollte es nicht sehen, wollte nur noch aufwachen, aus diesem verfluchten Alptraum.

Die Finger seines Bruders, die an seiner Seite entlang fuhren, über seine Schenkel, seine Hüfte seine Brust glitten und schließlich sein Kinn packten und seinen Kopf zu ihm drehten jagten ihm einen eisigen Schauer über den Rücken.

„Bruder." Er hörte die einsäuselnde Stimme seines Bruders nahe an seinem Ohr, spürte seinen Atem auf seiner Haut und das Gewicht des Körpers, der ihn nieder drückte. „Bruder." Vegetars Lippen an seinem Hals, seine Hände, die über seine Brust glitten. Das Beben seines eigenen Körpers, als sein Bruder Gefühle in ihm wach rief, die er in diesem Moment ans andere Ende der Welt verbannen wollte.

Vegeta zuckte zusammen als die Hand seines Bruders noch tiefer wanderte und zwischen seine Beine glitt. „Hör auf." Vegeta schloss die Augen und versuchte zu vergessen, doch die Stimme seines Bruders ließ es nicht zu. „Niemals."

„Du gehörst mir. Nur mir allein." Er drückte sich von den Kissen ab und starrte Vegeta an, fuhr mit seinen Fingern durch dessen Haare, über seine Augenbrauen und Wangenknochen, dann die sanften Linien seiner Lippen entlang.

Vegeta wandte den Kopf ab, kämpfte mit Tränen der Verzweiflung und wünschte sich überall hin nur nicht hier. Er schloss die Augen, als die Fingerknöchel seines Bruders sacht über seine Wange fuhren.

„Sie mich an." Zu seinem eigenen Schrecken wand Vegeta den Kopf und tat wie ihm sein Bruder geheißen, blickte ihm in die vor Verlangen glänzenden Augen. „Warum?" Flüsterte er. Vegetar lächelte und beugte sich so dicht über Vegetas Gesicht, das sie sich fast berührten.

„Weil ich dich begehre." Damit küsste er ihn. Drückte seine Lippen fest auf die Seinen. Eroberte, zerstörte. Vegeta versuchte den Kopf weg zu drehen, versuchte zu vergessen, zu fliehen, zu sterben. Doch nichts davon gelang ihm.

Der Kuss seines Bruders wurde wilder, verlangender. Seine Hände wanderten über Vegetas Brust, fuhren den Knochen seines Brustbeins nach, dann über seine Bauchmuskulatur, umgriffen seine Talje und drückten sein Kreuz durch.

Mit entsetzten spürte Vegeta, wie sein Bruder sich zwischen seine Beine drängte, verlangend, bereit. Vegeta riss die Augen auf, sein ganzer Körper verkrampfte sich, aber alles was er sah, waren die geschlossenen Augenlieder seines Bruders.

Er wollte schreien, sich befreien, ihn von sich herunter stoßen, aber keines war ihm erlaubt. Der Mund seines Bruders versiegelte seinen so fest, als hätte er nie wo anders hingehört. Vegeta schloss die Augen wieder. Er wollte es nicht sehen, nicht fühlen nicht hören.

Plötzlich lösten sich die Lippen seines Bruders von seinen und Vegeta öffnete die Augen nur um mit blanken entsetzten festzustellen, das er nicht mehr in das Gesicht seines Bruders sah sondern in das von Kakarott, der ihn mit der selben Gehässigkeit und Besitzgier anstierte wie damals sein Bruder.

Doch das schlimmste war, das diese Person nicht nur wie Kakarott aussah, sondern auch noch mit seiner Stimme sprach. „Du bist mein." Und mit einer einzigen Bewegung drang er in ihn ein.

„Neeeiiin!" Vegeta schreckte hoch. Sein Handrücken fuhr zu seinem Mund und blieb darauf liegen, so als wollte er das Gefühl des Kusses ersticken. Er war schweißgebadet, sein Herz raste und sein Atem ging so schnell, das er jedes einzelne Pulsieren seiner Venen spürte.

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er vor sich hin. Das Zittern seines Körpers und das Beben seiner Muskeln ebenso ignorierend, wie die Gedanken die ihm durch den Kopf schossen.

Plötzlich wurde ihm übel und er drehte sich auf die Seite um sich zu erbrechen. Keuchend kniete er auf allen Vieren im Gras, versuchte sich zu beruhigen und seinen Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Das war ein Traum gewesen. Nur ein Traum, geboren aus seinen Ängsten. Nichts weiter. Ein Traum. Vegeta richtete sich auf und krabbelte an den Rand des Teiches um in sein eigenes Spiegelbild zu sehen, das ihm kalkweiß entgegenstarrte.

Die weit aufgerissenen schwarzen Augen und das ebenfalls schwarze Haar, das ihm ins Gesicht hingen. Mit zitternder Hand berührte er sein Spiegelbild und es löste sich in Wellen auf, die seine Finger beim Eintauchen in die Oberfläche schlugen.

Ein Traum. Und dann fiel plötzlich die ganze Anspannung von ihm ab. Seine Armmuskeln versagten ihm den Dienst und Vegeta stürzte Kopfüber ins Wasser. Es umfing ihn kalt, hüllte ihn ein. Stach wie mit Nadeln nach seinem überhitzen Körper und seinem überreizten Geist und hinterließ nichts als wohlwollende Kälte.

Vegeta sank auf den Grund und sah zu der Oberfläche auf, die sich kräuselnd einen Meter über ihm erhob. Er hätte sich nur aufsetzten müssen, um die Oberfläche zu durchbrechen, aber er blieb liegen und beobachtete weiter wie sich das Licht an der Wasseroberfläche brach und ein verwirrendes Spiel der Schatten in die Wassermassen darunter zauberte.

Jetzt einfach hier liegen bleiben. Wäre das nicht schön? Vegeta schloss die Augen und für einen winzigen Moment war er Versucht diesem Gedanken nachzugeben, doch dann richtete er sich mit einem Ruck auf, durchbrach die Wasseroberfläche und hustete um wieder zu Atem zu kommen.

Er erhob sich ganz und stand nun bis über seine Hüfte im Wasser. Immer noch mit zitternden Beinen machte er sich auf den Teich zu verlassen. Wasser tropfte von seinen Haaren und seinen Schultern, aber das kümmerte ihn nicht.

Jetzt wo der erste Schrecken über das geträumte vorbei war, packte ihn eine blinde, kalte Wut. Eine Wut, ein Zorn auf sich, auf seinen Bruder, auf Kakarott, aber besonders auf sich, das ihn ein Traum dermaßen aus der Fassung gebracht hatte.

Ohne zu merken wohin ihn seine Schritte lenkten ging er zum Schwerkraftraum, stellte die höchste Stufe ein, schaltete die Sprechanlage aus und betrat den Raum. Kaum das sich die Tür geschlossen hatte begann das Kribbeln auf seiner Haut, das ihm zeigte das der Raum nun die Schwerkraft erhöhte. Vegeta schloss die Augen und konzentrierte sich, um seine Kraft der Schwerkraft anzupassen.

Das erhoffte geschah. Seine Nerven begannen sich zu beruhigen, sein Körper hörte auf zu zittern und sein Geist lehrte sich um frei für den Kampf zu werden. Als Vegeta seine Augen wieder öffnete, waren sie so klar und ruhig, wie sie immer waren. Mit einem zufriedenen Atemholen begann Vegeta.

Seine Arme beschrieben einen Halbkreis von unten nach oben um sich vor seiner Brust wieder zu vereinen. Noch einmal holte er Atem, dann öffnete er mit einem Ruck die Augen und seine linke Faust schnellte nach rechts an seinem Körper vorbei, während er den rechten Arm an seinen Körper zog. Dann Wechsel. Und so ging es weiter.

Schlag, Schlag, Tritt, Ausfallschritt, Tritt und wieder von vorne. Bis sich in Vegetas Geist absolut nichts mehr befand als der Kreis in dem er sich bewegte und in dem ihn Niemand schlagen konnte.

So, das war das erste Kapitel, in dem ja noch nicht so viel passiert ist (zumindest zwischen unseren beiden Protagonisten). Doch das wird sich in den weiteren Kapiteln ändern.

Nun muss ich noch was zu Vegetas Traum sagen, weil ich eigentlich vorhatte noch das ein oder andere Kapitel bei Nightmare in the Past einzubauen. Nämlich da, wo Vegeta von Dip-Perperon entführt wird. Doch nach langem überlegen habe ich diesen Gedanken wieder verworfen, weil es nicht an die Stelle gepasst und auch die Story gesprengt hätte. Also hab ich schweren Herzens darauf verzichtet. schnüff

Nun wisst ihr wenigstens so ungefähr, was sich da zwischen Vegeta, seinem Bruder und Dip-Perperon abgespielt hat. 

Okay, so weit so gut. Jetzt würde mich aber doch interessieren, ob euch dieses Kapitel gefallen hat oder ob es was zu Meckern gibt. Denn ich bin immer für alle Kriterien und Vorschläge offen!

Alles Liebe

Eure Hatchepsut