Er liebte den Regen. Das Gefühl, wenn die Tropfen auf seine Haut trafen und an seinem Gesicht herunter rannen. Es gab ihn das Gefühl wenn auch nur für einen kurzen Moment von all seinen Sorgen befreit zu werden. In diesen Momenten konnte er sich der Macht gänzlich öffnen, er war Alles und gleich zeitig Nichts.
Doch der Regen diente ihm auch als Schutz, denn wer kann schon Tränen von Regentropfen unterscheiden? Immer wenn er seine Gefühle nicht mehr beherrschen konnte, die Frustration, die Trauer und die Angst um andere zu groß wurden in diesem krieg, sehnte er sich nach dem Regen und wenn er dann kam, konnte er seinen Gefühlen freien Lauf lassen.
Jetzt war wieder eine dieser Zeiten, wenn einfach alles zu viel wurde, der Druck seiner Gefühle zu groß, und er sich einfach nur nach frieden sehnte.
Sie waren auf irgendeinem der unzähligen Planeten im äußeren Rand, den Namen hatte er schon vergessen, verdrängt unter all den Sorgen. Es wurden zu viele Schlachten verloren, die Truppen wurden immer weiter zurück gedrängt. Gerade kam er von einer Besprechung, es war ein weiterer Angriff für den nächsten Tag geplant, ein letzter verzweifelter Versuch das Blatt noch zu wenden.
Als er sich gerade auf den weg zu seinem Zelt machte, spürte er wie einzelne Tropfen auf sein Gesicht fielen, seine Kleidung durchnässten. In diesem Moment beschloss er nicht zu seinem Zelt zu gehen, er wollte aus dem Lager raus, einmal weg von all dem Schmerz und dem Tod, welcher wie ein immer währender Schleicher über allem hing.
Einige Tage zuvor hatte er eine kleine Lichtung in dem Wald entdeckt, der ihnen zur Deckung diente.
Dort angekommen stellte er sich einfach in den Regen, sah hinauf zum grauen, mit Wolken verhangenden Himmel. Die Tropfen liefen sein Gesicht herunter, vermischten sich dort mit den salzigen Tränen, die er nun da er allein war nicht mehr zurück halten konnte.
Mit seinen Tränen klagte er über all die verlorenen Seelen, die der krieg fort gerissen hatte, über all das vergossene Blut auf den endlosen Schlachtfeldern der Galaxie.
Im Jedikodex hieß es, es gibt keinen Tod, nur die Macht.
An diesen Grundsatz hatte er sich geklammert, er als Jedi daran geglaubt. Doch in diesem Augenblick, auf dieser Lichtung war er nur er selbst, keine Meister, kein Jedi , kein General. Hier existierten nur er, der Regen und seine Tränen.
Es musste wohl einige zeit vergangen sein, in der er so in den Himmel starte und versuchte Frieden zu finden, was ihm dieses Mal einfach nicht gelingen wollte.
Doch plötzlich spürte er eine helle, fast strahlende Präsens in der Macht auf sich zukommen.
Die Präsenz schien seine Unruhe zu spüren, war darüber verwirrt, dass der sonst so kalte Jedimeister sich solchen Gefühlen preis gab. Aber anstatt etwas zu sagen ging er auf den älteren Mann zu, und schlang seine arme um ihn. Der trauernde Mann ließ sich ganz in das Licht fallen, das von der anderen Person auszugehen schien. Die Arme, die sich schützend um ihn schmiegten, gaben ihm halt und erinnerten ihn daran, das noch nicht alles verloren war, es gab immer noch einen Grund zu kämpfen, nicht aufzugeben.
ich hoffe es hat euch gefallen
schreibt mir doch bitte ein review =)
deamon-of-light
