Licht ist Schatten - Schatten ist Licht

Disclaimer: Keine der Personen, die in den Büchern 'Der Hobbit' und 'Herr der Ringe' von J.R.R. Tolkien gehören mir. Die anderen Personen, die nicht in diesen Büchern erwähnt werden, gehören aber mir, weil ich sie mir ja selbst ausgedacht habe ;).

Dank: Danke an Kathi, die mir bei der Suche vieler Namen in meiner Geschichte geholfen hat und an Rebi, die mir bei einer schwierigen Entscheidung geholfen hat. Ihr seid super! Danke ;) *********************************************************************** Schrille, unheimliche Schreie hallten durch den Düsterwald. Selbst in diesen abgelegenen und beinahe versteckten Teil Mittelerdes drang Saurons Atem. Seine Diener preschten durch den Wald und hinterließen einen Spur von zerknickten Zweigen und abgerissenen Blättern. Ein Vogel, der bis vor kurzem noch fröhlich vor sich hin gezwitschert hatte, verstummte und verkroch sich tiefer im Geäst eines der großen Bäume, die in diesem Wald wuchsen. Einige Rehe, die auf einer sonst einsamen und relativ geschützten Waldlichtung standen, schnüffelten mit zitternden Nasen in der Luft umher und vernahmen einen üblen Pesthauch, der sie schnell in einen anderen Teil des Düsterwaldes verschwinden lies.

Einige Zeit lang geschah gar nichts, aber die Vögel des Waldes schwiegen immer noch und plötzlich sah man neun Reiter, die rücksichtslos durch das Geäst brachen. Was sich vor die Hufe ihrer durch und durch schwarzen Pferde wagte, wurde zertreten. Auch die Reiter waren ein fürchterlicher Anblick. Man sah von ihnen nur ihre weiten, schwarzen Kapuzenmäntel. Aber auch wenn man sie aus der Nähe betrachten hätte können, hätte man nur noch ihre Hände, die man besser als Klauen aus Eisen bezeichnen könnte und ihre Füße, die in schweren Eisenstiefeln, die vorne spitz zuliefen, steckten, sehen können, denn unter den Kapuzenmänteln schien sich nichts zu befinden.

Die Reiter, die die weithin hallenden, unheimlichen Schreie ausstießen, waren die neun Ringgeister, auch Nazgûl genannt, Saurons Sklaven, die einmal große Könige der Menschen gewesen waren.

Eine geheime Macht schien die Neun zu befehligen und nur ihr gehorchten sie. Zwei der Nazgûl blieben plötzlich stehen und es schien, als ob sie etwas zu wittern schienen. Unmenschlich schnüffelnd sogen sie die Luft durch ihre imaginären Nasen ein, es hörte sich beinahe wie das Schnauben ihrer Reittiere an. Der Grund für ihre rege Aufmerksamkeit lies auch nicht lange auf sich warten.

Das leise Klappern von weiteren Pferdehufen war zu hören. Es wurde immer lauter und schließlich erschienen vier Reiter auf einer nahen Waldlichtung, die anscheinend nicht ahnten, in wessen neues Herrschaftsgebiet sie eindrangen. Es waren Elben, zwei hochherrschaftlich aussehende männliche Elben und zwei etwa zehnjährige Elbenmädchen. Von ihnen ging eine Aura des Friedens und des Glücks aus, die den Nazgûl verhasst war. Gefährlich zischend schlossen sich nun auch die anderen sieben Nazgûl den beiden reglos wartenden an und begannen, leise einen Ring um die Elben zu bilden. Diese schienen von der Gefahr, in der sie sich befanden noch nichts zu ahnen.

Doch plötzlich ließen die neun Nazgûl ihre schauerlichen Schreie wieder erklingen und bei den Elben brach Panik aus. Es schien, als wäre die kleine Reisegesellschaft verloren, doch einer der neun Nazgûl gab plötzlich und ohne einen zu ermessenden Grund den Weg frei. Sein Blick unter der schwarzen Kapuze war starr auf eines der Elbenmädchen gerichtet. Als der größere und stattlichere der beiden Elben die Chance zur Flucht wahrnahm, stieß er seinem Pferd die Fersen in die Seite, sodass es einen Satz durch die nun freie Stelle im Ring der Nazgûls machte und in rasendem Galopp davonstob.

Die anderen drei Pferde taten es ihnen nach und bald waren sie sogar den schnellen Reittieren der Ringgeister, die fast sofort die Verfolgung aufgenommen hatten, entkommen. Ein einziger Nazgûl stand noch immer an der Stelle an der den Elben die Flucht gelungen war.

Ganz gegen sein sonstiges Verhalten schwieg er und sah sehr nachdenklich aus. Sein schwarzes Pferd scharrte unruhig mit den Hufen, sodass diese an der Stelle, an der es stand, den Waldboden aufwühlten, aber es empfing keinerlei Befehl seines Reiters, deshalb verharrte es gezwungenermaßen.

Als die anderen acht Nazgûl zurückkamen, taten sie ihren Ärger durch lautes und gefährlich klingendes Zischen kund. Sie alle waren enttäuscht, dass ihnen die verhassten Geschöpfe des Lichts noch einmal entkommen waren - nur Celahir, der sich immer noch etwas abseits von den anderen aufhielt, verspürte etwas, dass er in seiner ganzen bisherigen Existenz noch nicht verspürt hatte - Erleichterung.