Titel: When I'm the little Girl
Autor: Tanya
C. Silver
eMail: SilverAlecis (at) aol (dot) com
Rating:
M
Genre: Romance/Drama/Fantasy
Cast: Hermione
Granger, Sirius Black, Harry Potter
Disclaimer: Weder die
Figuren, noch die darauf basierende Handlung meiner Fanfiction,
gehören mir. Die Rechte an der Harry Potter-Reihe liegen ganz
alleine bei Joanne K. Rowling. Die sonstigen Nebencharaktere die nach
und nach in dieser Geschichte auftauchen werden, sind meiner Fantasie
entsprungen. Ich verdiene hiermit kein Geld.
Kapitel 01
September 1997. Das Datum, dass das letzte Schuljahr in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei, für die Siebklässler dieses Jahrgangs ankündigt. Einige sahen dem Ende ihrer Schulzeit mit Wehmut entgegen, andere konnten es überhaupt nicht erwarten und wieder andere ignorierte es förmlich und konzentrierten sich vollkommen auf die UTZe, die am Ende anstehen würden. Zu den letzteren konnte sich auch eine Schülerin mit langem gelockten braunen Haar und ebenso braunen Augen zählen, die – kaum hatte die Schule begonnen – sich schon zwischen meterhohen Bücherstapeln an einem der hintersten Tische in der Bibliothek verstaut hatte. Hermione Jean Granger.
Diese Schülerin war in gewisser Art und Weise eine der ungewöhnlichsten die Hogwarts je gesehen hatte. Sicher, in fast jedem Jahrgang gab es immer einen „Streber", doch bis jetzt war es immer ein Mensch gewesen, der auch nie in der Lage dazu gewesen ist, irgendetwas zu riskieren. Hermione tat dies jedoch. Zwar stürzte sie sich äußerst ungern in neue Abenteuer mit ihren Freunden Harry Potter und Ron Weasley, sie musste jedoch zugeben, dass der Nervenkitzel des Ganzen, sie doch dann auch ziemlich verlockte. Für ihren heutigen Besuch in der Bibliothek gab es aber einen ganz bestimmten Grund, der sie allerdings mehr als beunruhigte.
An ihrem ersten Schultag hatte Hermione einen äußerst
seltsamen Brief erhalten. Eine schwarze Schleiereule, die sie noch
nie zuvor gesehen hatte, brachte ihr die Botschaft „Hilfe".
Anfangs hatte Hermione diese Bitte als Scherz abgetan. Hilfe? Wer bat
denn schon ein Schulmädchen um Rat und vor allem, wer nannte
dann nicht seinen Namen und erklärte, wie sie ihm helfen
konnte?
Dann jedoch wurden diese Briefe zu ihrer
Standartmorgenpost. Nie jedoch wurde nur ein Wort mehr erwähnt
als dieses. Harry Potter und Ronald, genannt Ron, Weasley, hatten ihr
geraten beim nächsten Mal die Schleiereule einzufangen und eine
Nachricht zurückzuschicken. Das sagte sich allerdings leichter,
als es sich tat.
Heute war wieder ein vergeblicher Versuch gewesen den Vogel einzufangen. Sie war sogar so weit gegangen die Eule mit einem Zauberspruch zu belegen, verfehlte diesen jedoch und erwischte aus versehen Neville, der unter einem lauten Krächzen aus der Großen Halle rannte. Was genau der Zauberspruch bei ihm bewirkt hatte, wusste sie nicht wirklich, denn seitdem hatte sie ihn nicht mehr zu Gesicht bekommen. Jedoch musste sie ehrlich zugeben, eigentlich war es ihr egal wie es ihm ging. Es hörte sich zwar herzlos an, doch Hermione war innerlich ziemlich aufgewühlt und fast sogar schon in Panik.
Warum genau, ließ sich ebenfalls mit einer weiteren Botschaft erklären, die sie vor der Eule erhalten hatte. Jedoch nicht in Form eines Briefes. Als sie heute Morgen aus der Dusche trat und sich das trockene Handtuch um den Körper geschlungen hatte, war ihr Blick auf den Spiegel gefallen. In diesem Moment wäre ihr fast das Herz stehen geblieben. Zwischen dem Dampf, der sich auf dem Spiegel gelegt hatte, waren in Großbuchstaben die Worte: „HILF MIR!" geschrieben gewesen. Über diese Erkenntnis hatte Hermione nicht anders gekonnt, als einen spitzen Schrei auszustoßen und so schnell sie konnte als dem Badezimmer zu eilen. Diese Worte an ihrem Spiegel hatten sie sogar so sehr in Panik versetzt, dass sie sofort Ron – der mit ihr zusammen zum Schulsprecher ernannt worden war und deshalb die selbe Wohnung mit ihr teile – als Schuldigen vermutete und es hatte wirklich seine Zeit gebraucht sie zu überzeugen, dass er es nicht war.
Allerdings ließ Hermione das keineswegs ruhiger werden.
Irgendwer oder irgendetwas schickte ihr seltsame Briefe und schrieb
Nachrichten an ihren Spiegel, während sie unter der Dusche
stand. Es war doch nur zu verständlich, dass man dadurch in
Panik geriet.
Sie mochte sich überhaupt nicht ausmalen, wie
die nächste Bitte an sie gebracht werden würde. Was jedoch
das Schlimmste war und ihrem Gewissen keine Ruhe lassen wollte, war
die Tatsache, dass diese Person, die dahinter steckte, vielleicht
wirklich ihre Hilfe benötigte und sie möglicherweise
einfach nicht den Schlüssel zu seiner Rettung erkennen konnte.
Genau deshalb verbrachte sie nun ihren Nachtmittag in dieser
Bibliothek und wenn sie ehrlich war, waren ihr Bewehgründe heute
die Schlimmsten, die es jemals gegeben hatte.
Genau in dem Moment als Hermione ein dickes verstaubtes Buch in
grünem Einband mit der goldenen Aufschrift Seltsame
Nachrichten und Hilferufe zuklappte und den Kopf in ihre Hände
stützte, traten Harry und Ron in die Bibliothek. Beide tauschten
besorgte Blicke, als sie Hermione mit einem deutlich erschöpften
Gesichtsausdruck erkennen konnten und setzte sich zu ihr.
„Na?
Schon war gefunden?", wollte Ron wissen. Er griff nach ihrem Buch
und betrachtete es. „Seltsame Nachrichten und Hilferufe.",
las er den Titel.
„Hört sich doch gut an.", meinte
Harry.
Langsam sah Hermione wieder auf und schüttelte den
Kopf. „Eben nicht. Dieses Buch ist der Inbegriff von
Verschwörungstheorien."
Ron zog die Braune empor und blätterte darin herum. Bei einer beliebigen Stelle hielt er inne und entzifferte einen Absatz in ziemlich alter brüchiger Schrift.
Nicht selten kommt es vor, dass Hexen oder Zauberer von seltsamen Nachrichten, häufig auch Tagträumen, heimgesucht werden. Diese Botschaften sind als sehr schlechtes Zeichen zu nehmen, denn man sollte sich in solchen Momenten auf alles gefasst machen. Viele dieser Hexen oder Zauberer waren in ihrem früheren Leben böse und ein Fluch den man über sie gelegt hatte, sollte verhindern, dass sie in ihrem nächsten Leben genauso schreckliche Taten vollbrachten, wie in ihrem vergangenem. Tagträume sind oft letzte Hilferufe ihres früheren Lebens, die sie erreichen wollen, in der Hoffnung, dass es noch eine Rettung für sie geben möge.
Ron schluckte und hob vorsichtig wieder seinen Blick. Die Miene
Hermiones hatte sich nicht geändert. Noch immer saß eine
ziemlich müde, doch unbeeindruckte Hexe vor ihnen, die diese
Zeilen wahrscheinlich schon auswendig kannte.
„Das ist gar nicht
gut.", murmelte er trüb und schüttelte dabei leicht den
Kopf. „Nein, das ist gar nicht gut."
Harry starrte einfach nur
nachdenklich auf die Worte. „Das kann doch nicht sein. Selbst wenn
es in diesen Fällen so gewesen ist, heißt das doch nicht,
dass es auf dich zutreffen muss!"
„Aber es heißt auch
nicht das Gegenteil.", erwiderte Hermione.
„Doch in diesem Buch steht, Hexen und Zauberer erhalten solche
tödlichen Nachrichten. Du bist im Grunde ein Muggel,
wahrscheinlich warst du in deinem früheren Leben keine Hexe und
außerdem hattest du nicht einmal so einen Tagtraum."
„Na
ja, mag sein, doch seltsame Botschaften reichen auch aus, steht doch
da." Hermione hielt inne. „Das mit dem früheren Leben...
bist jetzt war ich ja nicht wirklich überzeugt davon, dass es so
etwas gibt, doch so langsam..."
„Nein!" Ron klappte das Buch
wieder zu und warf es achtlos auf einen Haufen von weiteren Büchern.
„Hermione, vergiss diesen ganzen Quatsch. Früheres Leben und
dieser ganze Mist. Mag sein, doch du und ein schlechter Mensch?
Niemals! Meiner Meinung nach sollte sich eher Malfoy Sorgen machen,
ob er nicht vielleicht in den nächsten Tagen von irgendwelchen
Geistern der Vergangenheit den Gar ausgemacht bekommt."
Hermione setzte ein mattes Lächeln auf. Wirklich beruhigen
konnten sie Rons Worte allerdings nicht. „Das ist ja ganz nett Ron,
doch ich denke, wir sollten uns auf den Ernstfall vorbereiten. In den
anderen Büchern habe ich nicht wirklich Hilfreiches gefunden. Es
gibt eigentlich keine andere Möglichkeit."
„Wie sieht es
mit Telepathie aus?", wollte Harry wissen. „Vielleicht braucht
jemand deine Hilfe und sendet in Gedanken Nachrichten an
dich."
Abermals schüttelte Hermione mit dem Kopf. „In der
Telepathie bittet man meist Personen um Hilfe, mit denen man durch
irgendeine Art und Weise in Kontakt steht oder die man kennt. Ich
habe vor ein paar Tagen all meine Bekannten und Freunde gefragt wie
es bei ihnen steht, doch da ist alles in Ordnung. Niemand von ihnen
benötigt irgendwie Hilfe. Telepathie ist ausgeschlossen."
Harry und Ron tauschten wieder Blicke. Hermione konnte nicht
zusehen, wie ihre Mienen immer betrübter wurden und wandte sich
ab. Ihre Augen wanderten durch die große Bibliothek, von einem
Bücherregal zum nächsten und wieder zurück. Auf einmal
machte sie dieser Ort seltsam wehmütig. Schon immer war es im
ganzen Schloss ihr Lieblingsort gewesen, sie mochte ihn sogar lieber,
als irgendeinen anderen auf der Welt. Der Gedanke daran, hier zu
erfahren, dass sie möglicherweise sterben musste, versetzte ihr
einen schmerzhaften Stich.
„Ich denke wir sollten zurück in
den Turm. Hier gibt es nichts mehr zu finden.", meinte sie
schließlich wieder zu Harry und Ron.
„Hast du denn schon
nach einer Möglichkeit gesucht, wie wir diesen Fluch berechen
können?", wollte Harry aber wissen.
Hermione nickte. Es war eine Lüge, doch sie wusste, dass sie
nicht nach einer Möglichkeit suchen musste. Ihr war bewusst,
dass sie keine finden würde. Sie wollte nicht die letzten Tage
damit verbringen verzweifelt nach einer Lösung zu suchen,
sondern sie lieber genießen.
„Dann...", begann Harry,
wurde aber plötzlich von einem lauten Knall unterbrochen. Ron
hatte mit der Faust wütend auf den Tisch geschlagen. Sofort zog
er damit die Aufmerksamkeit Mrs Pince auf sich, die ihnen einen
strengen Blick zu warf.
„Ich bitte Sie das zu unterlassen.",
scharrte sie mit kalter Stimme. „Oder ich muss Ihnen wohl oder übel
das nächste Mal den Zutritt zu verweigern."
Ron kümmerte sich aber nicht weiter um ihre Worte. Er
schenkte ihr nicht mal einen kleinen Blick, sondern ließ ihn
auf Hermione verweilen. Auf einmal merkte diese, dass sie sich
äußerst unwohl in ihrer Haut fühlte. Dieses Mitleid
und die Hilflosigkeit in ihren Gesichtern war fast
erdrückend.
Schnell wandte sie sich wieder ab und packte ihre
Sachen zusammen. „Wie gesagt, ich geh jetzt zurück. Ihr könnt
ja noch bleiben.", meinte sie, bevor sie mit schnellen Schritten
die Bibliothek verließ. Kaum fiel die Tür zu dieser ins
Schloss, fühlte sie sich auch schon viel besser. Allerdings
wusste Hermione, dass dieser Zustand wahrscheinlich nicht ewig
anhalten würde.
TBC
