Nur Gucken, Nicht Anfassen
"Du hast echt scharfe Mitarbeiter, Granger!"
Hermine seufzte. Sie musste arbeiten, verdammt. Verstand er das nicht oder wollte er es einfach nicht verstehen? Sie wollte ihre Arbeit schon in drei Tagen dem Minister der Zauberei vorstellen und Malfoys Unterbrechungen konnte sie jetzt echt nicht gebrauchen.
"Hör auf, meiner Sekretärin auf den Arsch zu starren, Malfoy. Es ist unangebracht. Besonders wenn man bedenkt, dass Judy sich erst vor kurzen verlobt hat."
Hermine verdrehte die Augen. Er konnte es einfach nicht lassen, oder?
"Bleib locker, Granger! Ich gucke doch nur. Nicht mehr, nicht weniger. Außerdem bin ich doch selber verlobt. Du hast bestimmt schon gehört, wie vernarrt ich in meine wunderhübsche Verlobte bin und nicht einmal auf den Gedanken kommen würde, ihr fremdzugehen."
Natürlich wusste sie es. Das war aber schon lange kein Grund, sich mit ihm auf eine Diskussion einzulassen und ablenken zu lassen.
"Deine Verlobte tut mir echt leid", erwiderte die stattdessen. "Es muss schrecklich sein, sich mit jemanden wie dir abgeben zu müssen."
"Denkst du das wirklich, Granger?", fragte er mit gesenkter Stimme und kam um ihren Schreibtisch herum, um sie in seine Arme zu nehmen.
Hermine protestierte nicht. Sie wusste, wie hartnäckig er sein konnte.
"Ja!", antwortete sie, als er sie endlich fest umarmte. "Du bist ein schrecklicher verlobter, Draco. Ich muss arbeiten. Und du unterbrichst mich ständig dabei. Ich glaube, es wird Zeit, paar Wörtchen mit deinem Vorgesetzten zu reden. Du bist mehr in meiner Abteilung unterwegs als in deiner."
Hermine atmete tief ein. Er roch immer so gut, so frisch und seine Umarmung tat ihr echt gut. Am liebsten würde sie für alle Ewigkeit in seinen Armen verbringen und die ganze Welt um sich herum vergessen. Denn egal wie gerne sie arbeitete, auch sie brauchte ihre wohlverdiente Pause wie jeder andere. Und Draco war der Beste, wenn es darum ging, sie zu entspannen und auf andere Gedanken als auf die Befreiung der Hauselfen zubringen.
"Kein Wort zu Potter, Hermine. Ich hab ihm erzählt, ich würde immer noch Cortney Lowell verhören - dabei hab ich seine Verhörung gestern schon abgeschlossen. Ah, wahrscheinlich hat er es mir sowieso nicht abgekauft. Kennt mich mittlerweile zu gut, der Wichser."
„Draco!", tadelte Hermine, doch ihr unterdrücktes Lachen verriet, dass sie mehr amüsiert als aufgebracht war.
Draco lächelte zu ihr runter und drückte sie noch fester an sich. „Also, Miss Workaholic! Wie wärs, wenn dich dein gutaussehender Verlobter heute zum Essen in ein schickes Restaurant entführen würde?", fragte er.
„Gutaussehend? Das ist mir ja ganz neu!"
„Hermine! Ich weiß, dass du dich nur rausreden willst. Aber egal, was du einwenden willst: Wir zwei gehen heute schön essen. Wenn du so weitermachst, arbeitest du dich noch zu Tode."
„Aber-"
„Kein aber, Süße. Wir gehen heute Abend essen. Ich hol dich um acht Uhr ab, verstanden?"
Ergeben nickte Hermine. Sie wusste, dass er Recht hatte und sie dringend aus dem Büro rauskommen musste.
"Ok. Bin dann mal weg", sagte er, indem er sie endlich losließ und ihr einen saften Kuss auf die Stirn drückte. "Sonst bringt mich Potter noch um."
"Bis nachher", rief ihm Hermine hinterher als er schon an der Tür war. "Und nicht vergessen, Mister! Nur gucken, nicht anfassen. Wenn mir von Judy was zu Ohren kommt, mache ich sicher, dass du an einem qualvollen, langsamen Tod stirbst!"
Dracos Antwort war ein schallendes Lachen, das auch sie zum Schmunzeln brachte. Er war der tollste Verlobte, den man sich nur vorstellen konnte.
Mit diesem Gedanken machte sich Hermine voller Elan an ihre Arbeit und freute dich auf das Essen mit Draco.
~~ The End ~~
