Von den Dünen, zu den Bergen
-eine Star Wars Fanfiction-
Notes: Padmés Alias Mary ist natürlich eine Anspielung auf cupiscent's 'Rumors of my Demise' welches ebenfalls seinen Einfluss hatte.
Inspiriert durch meine Fiction Book of Days, thematisch sind beide verwandt, erzählen aber unterschiedliche Geschichten.
In BoD habe ich immer Ewan als Obi vor meinem inneren Auge gesehen, auch in den späteren Kapiteln in denen es schon längst Alecs Obi hätte sein müssen. In dieser Story ist es also Alec-Obi.
Als Padmé hatte ich an Audrey Hepburn gedacht. Aber natürlich dürft ihr auch den Obi und die Padmé eurer Wahl nehmen. Viel Spaß beim lesen :)
Großes Dank an meine Beta Ira Swansson, alle verbleibenden Fehler sind meine.
Peace, Love & Obidala 3
If nothing saves us from death,
May love at least save us from life.
- Pablo Neruda -
LUKE
„Tu das nie wieder!" herrschte sie ihn an, sobald die Rampe des Raumschiffes geschlossen war. „Ich schwöre dir sonst bringe ich dich selbst um!"
Luke wußte nicht was Ben mehr erschreckte, die plötzliche persönliche Anrede oder das sie ihren Ärger geradewegs hinauschrie. Der dunkle Zopf flog wie eine Peitsche um ihren Kopf, als sie sich das Kopftuch hinabriss und ihn aus wütenden Augen anfunkelte.
Luke war erstaunt und erschreckt über ihre Schönheit und Stärke.
„Und du hattest dort nichts zu suchen!" schrie er geradewegs zurück, nachdem er sich gesammelt hatte. Luke klappte der Mund auf und sah die beiden erstaunt an. Ben war tatsächlich wütend.
Es war fast wie damals als er Tante Beru das erste Mal beim fluchen erwischt hatte. Er stand staunend daneben und starrte beide voller Neugierde an.
„Oh ja? Hätte ich zu lassen sollen du dich einfach umbringen lässt? Denn genau so sah es für mich aus! Ich habe genau gesehen was du tun wolltest!" sagte sie, machte auf dem Absatz kehrt und stakste den Gang hinab in Richtung Cockpit. Ben ignorierte Luke vollkommen und folgte der dunkelhaarigen Frau stattdessen. Es war fast so, als sei sie ein Magnet und er könnte nicht anders.
„Das war nicht der Plan, Mary." sagte er schneidend und holte sie mit großen Schritten ein. Luke folgte ihnen einfach um zu sehen was als nächstes passieren würde. „Vader sollte nie erfahren das du noch lebst."
Sie wirbelte herum, Ben kam knapp vor ihr zum stehen. Sie stemmte die Hände in die schlanken Hüften und baute sich zu ihrer ganzen Größe auf. In diesem Moment war die Ähnlichkeit mit ihrer Nichte Senatorin Leia Organa nicht zu leugnen.
„Das wäre früher oder später sowieso passiert." wischte sie sein Argument hinfort.
„Aber nicht jetzt!" rief er aufgebracht und unterstrich das Gesagte mit einer ausholenden Geste. „Jetzt wird er alles daran geben Euch zurück zu bekommen. Das war unüberlegt und eine Kurzschlußreaktion. Und nicht Eure Entscheidung zu treffen, Senatorin."
Diese Ansprache schien ihre Wut von Neuem zu entfachen.
„Fang nicht so an, Kenobi."
Ob sie den Wechsel zu der weitaus förmlicheren Ansprache der Senatorin sprach oder sein Argument meinte, war nicht klar. Ihr schlanker Zeigefinger zeigte drohend auf ihn. Luke konnte sich plötzlich sehr gut vorstellen wie sie als junge Frau ausgesehen hatte. „Ich mache meine Entscheidungen schon lange nicht mehr von den Jedi abhängig!"
Es war offensichtlich das der Alte sich einen Kommentar verbiss. Sie sah es auch und grinste ihn kätzisch an. Einige Momente standen sie sich lediglich gegenüber und starrten einander an.
Plötzlich wurde das Gesicht des Hermiten befreit von Wut und Anspannung. Er war wieder ruhig und eins mit allem. Luke fragte sich wie er das nur machte.
„Mein Schicksal wartet so oder so auf mich", sagte er schließlich, und Luke sah ihre Kieferknochen mahlen.
„So wie es mein Schicksal damals war auf Polis Massa zu sterben? Du hast mich damals zurückgeholt. Du warst das. Erinnerst du dich?" ihre Augen funkelten. „Es gibt mehr als nur eine Zukunft, Ben."
Im nächsten Moment wirkte Ben wieder wie der alte Mann den Luke kannte, der Wandel war erstaunlich. Was sie wohl sah wenn sie ihn so anblickte?
„Einige Dinge kann man nicht ändern, Milady", sein Gesicht wirkte traurig und resigniert.
„Ich bin meine eigene Herrin. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen. Das solltest du auch mal versuchen." Es war eine alte Wunde die sie da schlug. Es tat weh, das konnte Luke an Ben's Mienenspiel sehen.
Dann wurde ihr Gesicht weicher und sie fügte mit einem warmen Blick in seine blauen Augen hinzu. „Ich bin froh das du noch lebst, Kenobi."
Kaum hatte sie die Worte ausgesprochen, machte sie einen Schritt auf ihn zu und zog ihn an seiner Robe zu sich hinab und küßte ihn innig, eine ihrer zierlichen Hände lag zärtlich auf seiner Wange.
Ben war offensichtlich sprachlos, seine Augen weit und erschrocken. Das Erstaunen hielt nur einen Augenblick an, dann wich es einer seltsamen Zärtlichkeit. Er griff nach ihr und berührte ihr Gesicht. Beide hatten die Augen geöffnet und blickten sich an, als wollten sie nichts von dem vergessen.
Sie standen sich einen langen Augenblick gegenüber und sahen sich schweigend an. Marys Finger glitten sehr langsam von seiner Wange hinab, zurück zu ihrer Seite. Luke hatte das Gefühl als fand ein ganzes Gespräch statt mit diesem einem Blick. Er hätte gern gewußt was sie einander sagten.
Mary erlaubte sich ein geheimnisvolles Lächeln und wandte sich dann an den grinsenden Han Solo. „Sagen Sie Bescheid wenn wir unser Ziel erreicht haben, Captain."
„Wird gemacht, Mary." erwiederte er zwinkernd. Und dann war sie verschwunden. Ben's Blick folgte ihr beinahe sehnsüchtig.
„Ben?" fragte Luke verwirrt.
„Nicht jetzt, Luke." meinte der Ältere abwesend und verschwand in die andere Richtung in die Mary gegangen war.
Das Cockpit war einen Moment still. Dann pfiff Han Solo kopfschüttelnd.
„Also wenn Leia die Prinzessin ist," meinte Han gerade grinsend zu Chewbacca. „, dann ist sie die Königin."
