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Die Geschichte setzt nach Elizabeth's Besuch in Kent (also auch dem 1. abelehnte Antrag von Mr. Darcy) ein. Es gibt jedoch eine Unterschiede zum Buch, welche aber im Text geschildert werden.

Ich sollte vielleicht noch anmerken, dass dies meine allererste Fanfic überhaupt ist. ;)

Lasst euch bitte nicht davon abschrecken, dass im ersten Kapitel noch kaum direkte Rede vorkommt, das wird sich bald ändern.^^


Kapitel 1

Nur das leise Zwitschern einiger Amseln durchbrach die morgendliche Stille über den Ländereien der Bennets. Mit Ausnahme der Dienstboten schienen alle Bewohner noch zu schlafen, doch der erste Eindruck täuschte.

Die zweitälteste Tochter des Hauses, Elizabeth Bennet stand vor dem Eingang und blickte in den dämmernden Himmel.

Ihre Gedanken waren so schwer wie die Wolken am die Himmel, die Regen ankündigten. Das Wetter spiegelte die Gedanken der junge Frau sehr gut wider. Ihre Zukunft erschien ihr dunkel und hoffnungslos; nichts konnte daran noch etwas ändern. Bis vor kurzem hatte es noch sehr viel besser ausgesehen; doch jetzt war alles verloren.

Erst wenige Tage zuvor, war sie mit ihrer älteren Schwester aus Kent zurück gekehrt. Mr. Collins hatte sie dorthin eingeladen, nachdem er selbst, wie er ausdrückte, so überaus freundlich in Longbourn empfangen worden war.

Lizzy selbst war einer Reise nie abgeneigt, doch sie hatte vor allem ihrer älteren Schwester wegen zugestimmt. Nach Bingley's plötzlicher Abreise aus Netherfield konnte ihr ein Ortswechsel nur gut tun. Zusammen mit Mr. Collins waren sie also kurz nach dem Ball auf Netherfield in Richtung Kent abgereist. Die Fahrt an sich war angenehm gewesen und hatte auch nicht allzu lange gedauert, trotzdem war es Elizabeth wie eine Ewigkeit vorgekommen. Mr. Collins hatte ununterbrochen irgendetwas erzählt. Erschreckenderweise kannte er nicht nur die Geschichte jedes kleinen Dorfes an dem sie vorbeigekommen war, nein; er richtete sein Wort dabei immer an sie. Eine ungute Ahnung war in ihr hochgestiegen, dass seine Einladung vielleicht doch nicht nur aus reiner Höflichkeit erfolgt war, sondern dass er im Gegenzug etwas dafür erwartete.

Jane schien von alldem nichts mitbekommen zu haben, zu sehr war sie in eigene Gedanken versunken. Es schmerzte Lizzy sehr ihre Schwester so leiden zu sehen und ihre Gefühle gegenüber Mr. Bingley kühlten merklich ab. Wie hatte er sich nur so sehr von seinen Schwester und seinem Freund beeinflussen lassen können.

Mr. Darcy, Elizabeth konnte nicht an ihn denken ohne eine unsägliche Wut in sich hochsteigen zu spüren. Er hatte Bingley von Jane weggeholt und diese damit zutiefst unglücklich gemacht. Daran dass Bingley ihre Schwester wirklich geliebt hatte, zweifelte sie keine Sekunde lang.

Das war allerdings nicht der einzige Grund für ihre Abneigung gegen Mr. Darcy. Sie hatte von Mr. Wickham noch ganz andere Dinge erfahren und es war ihr immer noch unerklärlich wie Darcy sich diesem gegenüber so schändlich hatte Verhalten können. Das wog fast noch schwerer als die Sache mit ihrer Schwester und Bingley.

Die ersten Tage ihres Aufenthaltes in Kent verliefen eher ereignislos, meisten vertrieb Lizzy sich die Zeit mit Spaziergängen, was ihr auch eine gute Gelegenheit bot dem Hausherrn zu entfliehen. Dessen Annäherungsversuche wurden nämlich langsam immer deutlicher und beunruhigten Lizzy zunehmend.

Eine Woche nach ihrer Ankunft gab es eine Veränderung. Schon zuvor waren sie in Rosings zum Diner eingeladen gewesen, wobei das für Lizzy langweilige und unangenehme Stunden gewesen waren, da sie Lady Catherine de Bourgh nicht ausstehen konnte. An diesem Tag allerdings hatte sich die Gesellschaft auf Rosings verändert Zwei Neffe von Lady Catherine waren angekündigt geworden, doch bis zu diesem ersten Treffen hatte Lizzy sich darüber keine Gedanken gemacht. An diesem Abend sah sie sich dann aber plötzlich Mr. Darcy gegenüber, was sie sich, vor allem aber ihrer Schwester lieber erspart hä Anwesenheit dieses Mannes musste Jane unweigerlich an Bingley erinnern und der Zweck ihrer Reise war damit dahin.

Was dann in den nächsten Tagen geschehen war, daran wollte Lizzy sich gar nicht mehr erinnern. Mr. Darcy hatte von Anfang an ihre Nähe gesucht und ihr dann an einem Tag, als er sie alleine im Haus vorgefunden hatte, einen Antrag gemacht. Die Worte mit denen sie ihn zurückgewiesen hatte, sie waren unangebrachterweise viel zu hart gewesen und mussten ihn sehr verletzt haben. In einem langen Brief hatte er sich dann zu rechtfertigen gesucht und die Vorwürfe gegen ihn entkräftet. Was die Angelegenheit mit Mr. Wickham betraf war Lizzy's Verhalten unverzeihlich gewesen, sie hatte Mr. Darcy völlig zu unrecht beschuldigt und der Gedanke daran schmerzte sie noch immer. Sie konnte ihm jetzt sogar glauben, dass er Jane tatsächlich für gleichgültig gehalten hatte und sich nicht bewusst gewesen war, was für Schmerzen er ihr zufügte.

Lizzy drehte sich um als sie Stimmen im Haus hörte, die anderen schienen langsam wach zu werden.

Könnte sie doch nur die Zeit zurückdrehen und die letzten Tage ungeschehen machen, sie würde sich jetzt anders entscheiden wenn sie noch einmal mit Mr. Darcy in diesem Raum stehen könnte, seinen hoffnungsvollen Blick auf sich gerichtet. Ihre Antwort wäre eine ganz andere.

Solche Überlegungen kamen allerdings zu spät und ihr blieb nichts anderes übrig, als sich in ihr neues Schicksal zu fügen. Schweren Herzens drehte sie sich um und lief ins Haus zurück…