Welt und Gedicht sind Tolkiens!

Der Titel bezieht sich im Übrigen nicht auf mein Geschreibsel...

Magie der Worte

Goldenes Licht, in welchem die Schatten tanzen...

Silbernes Halbdunkel, welches unwirkliche Gestalten erahnen lässt...

Kristallklares Gelächter, Musik in den Farben des Regenbogens, Stimmen, hell wie der vom Himmel fallende Schnee, Schritte, wie die ersten Blüten der Kirsche im Frühling.

Die Bäume, sie strahlen Weisheit aus, die Blumen schiere Lebensfreude, die Gräser wiegen sich im Wind wie die Elben im Tanz, in Harmonie, leichtfüßig, fröhlich.

Und dazwischen?

Hier und da blitzt, umgeben von Farben, Klängen, Gefühlen, eine Klinge auf, vom Strahl der Sonne getroffen, glockenhell, ihre Schneide so scharf und schneidend, wie die Kälte des Winters in einem Land aus Schnee und Sturm. Den metallischen Geschmack von Blut hat sie schon oft geschmeckt – und angenommen.

Ihr Träger gehüllt in einen Harnisch von Metall und Stolz.

Sieh!

Dort, die Gebieterin über dieses Reich!

Vom Zwielicht halb verborgen, unwirklich und doch realer als alles andere.

Stolz, voll Würde und Macht, schön wie das Land selbst, geheimnisumwittert, die Jahre, Jahrhunderte eingewoben in den seidigen, schimmernden Stoff ihres durchscheinenden Gewandes.

Funkelt dort ein Ring an ihrem Finger?

Nein, es ist nur der gleißende Lichtreflex in einem Tropfen Wasser, das mundet wie bester Wein, fallend von einem übermütigen Blatt. Vielleicht ein Stern, vom nachtblauen Himmel herabblickend.

Sie spiegelt sich im Wasser...

Ich breite die Arme weit aus, umarme den Wind, atme tief ein – der Geruch der Unsterblichkeit – lasse mich rückwärts in das tiefe gras fallen, es fängt mich sanft auf – als wären es die Arme einer geliebten Person – federt meinen Sturz ab, lässt mich weich landen, zur Ruhe kommen.

In meinem Kopf ziehen Bilder vorüber – erst in eine nicht enden wollenden, verwirrenden, atemlosen Strom, der mich schwindeln macht, dann langsamer, geordnet, formen sich zu Worten, Worten, die aus meinem tiefsten Innern entspringen, die Seele anderer berühren sollen, ein gläsernes, strahlendes Abbild der Wirklichkeit, welches auch die Kraft der Vernunft nicht zu zerbrechen vermag, härter als Adamant, filigran, doch unzerstörbar, Worte, welche ewig leben sollen, auf Pergament gemalt, in Metall graviert, in Stein gemeißelt und in den Herzen der Menschen, in ihren Gedanken, ihrer Erinnerung.

Was beschreibe ich hier?

Glück. Geborgenheit. Freude.

Das Gefühl zu fliegen.

Einen Traum?

O Dwimordene, o Lorien,
Selten betreten von Sterblichen
Wenige Menschen bekamen dein Licht,
Das immer leuchtende, je zu Gesicht.
Galadriel! Galadriel!
Klar ist das Wasser in deinem Quell,
Weiß der Stern in weißer Hand,
Schöner noch sind Laub und Land
In Dwimordene, in Lorien
Als die Gedanken der Sterblichen.