Hallo meine Lieben!

So, endlich, meine erste Geschichte. Ich hoffe, ihr mögt meinen Stil. Lasst mir ein paar Reviews da, Inputs können nie schaden!

Kleine Einordnung:

Eigentlich ignoriere ich sehr viel aus den Büchern, um ehrlich zu sein. Unser goldenes Trio ist in sechsten Schuljahr, Sirius ist nicht durch den Vorhang gefallen, der Krieg gegen Voldemort ist immer noch in vollem Gange, aber es kann sein, dass ich einige Dinge nicht so mache, wie J.K. Rowling sich das vorgestellt hätte… Aber ich versuche, die Charaktere möglichst IC zu halten.

Disclaimer:

Die Charaktere und die Welt, in der sich alles abspielt gehört J.K. Rowling, alles andere stammt von MIR!


Hermine rannte durch die Gänge. Nicht genug damit, dass sie verschlafen hatte, nein, auch die Treppen schienen sich heute Morgen gegen sie verschworen zu haben. Nun schon zum zweiten Mal stand sie auf einer Treppe, sie sich schlicht und einfach weigerte, sich zu bewegen, sondern einfach an einer Wand endete. Als Hermine frustriert umkehrte, um sich einen anderen Weg zu suchen, blieb ihr Fuss auch noch in einer Trickstufe hängen und sie fiel hin. Ihre Tasche rutschte ihr von der Schulter, eine Naht platzte auf und alle ihre Bücher flatterten davon, Seiten rissen, Einbände verbogen sich, Stifte rollten die Treppe runter und verschwanden in irgendwelche Ecken. Hermine war zum Heulen zumute. Warum? Warum musste das ihr passieren? Und warum ausgerechnet heute? Es war einfach nicht fair, wirklich nicht.

Die letzten Tage, nein, die letzten Wochen waren der absolute Horror gewesen. Zusammen mit Harry und Ron hatte sie die letzte Woche der Sommerferien im Haus am Grimmauldplatz Nr. 12 verbracht und versucht, Sirius etwas aufzumuntern. Dem passte es nämlich überhaupt nicht, dass er sich in dem Haus seiner Kindheit, das er über alles hasste, verstecken musste. Er verbrachte seine Tage damit, über Dumbledore herzuziehen, der seiner Meinung nach ein feiger alter Mann geworden sei, der keine Ahnung habe, wie man einen solchen Krieg zu führen habe. Und auch Harry hegte einen Groll gegen den Direktor. Er fühlte sich hintergangen, weil ihm niemand sagen wollte, was los war und wie es weitergehen sollte. Doch Hermine verstand Dumbledores Sorge um Sirius und Harry. Die beiden waren Hitzköpfe und hätten mit ihrer forschen Art die Arbeit des Ordens gefährdet. Denn Voldemort schien sich zurückgezogen zu haben. Zwar bekam der Orden immer noch regelmässig Kunde von verschwundenen Muggelstämmigen, doch die Zahl der Toten ging rapide zurück. Dumbledore war sich sicher, dass Voldemort etwas plante und Hermine glaubte das auch. Deswegen war es das Beste, die eigenen Kräfte zu schonen und aufzubauen, während Severus Snape weiterhin als Spion herauszufinden versuchte, was Der-desse-Name-immer-noch-kaum-genannt-werden-durfte plante.

Nur leider konnte sie weder Harry noch Sirius vom Sinn dieser Vorgehensweise überzeugen und schon gar nicht Ron. Sie erinnerte sich an ein ehr unerfreuliches Gespräch am letzten Ferientag, das durchaus zu ihrer momentan sehr miesen Stimmung beitrug.

Harry, Ron, habt ihr eure Bücher eingepackt? Ich habe keine Lust, euch immer meine Auszuleihen!"

Hermine, hör mal auf mit dem Stress, wir haben ja noch einen ganzen Tag. Ausserdem ist Harry grade beschäftigt, siehst du das nicht?" Die Jungs sassen über einer Partie Zaubererschach und Harrys Turm wurde gerade von Rons Königin zu Staub zermahlen.

Ja, Mann, Hermine, wegen dir habe ich jetzt meinen Turm verloren!"

Echt, wenn ihr euch nur halb so oft um eure Hausaufgaben kümmern würdet, wie ihr dieses bescheuerte Spiel spielt, würdet ihr eure ZAGs ohne Probleme mit einem „Ohnegleichen" bestehen!"

Ron seufzte. „Ja, und wenn du mal nur halb so oft ein wenig Spass am Leben hättest, wie du lernst, dann wärst du vielleicht nicht eine so vertrocknete, langweilige Spiesserin."

Langweilig und vertrocknet? Dann sag mir doch mal, warum du mich Anfang der Sommerferien beinahe angefleht hast, deine Freundin zu sein!"

Phht! Das hast du falsch verstanden. Als würde ich dich zur Freundin haben wollen!"

Ach so, was ist denn bitte an ‚Hermine, findest du nicht, wir würden gut zueinander passen?' falsch zu verstehen?"

Ron rollte die Augen. „Echt jetzt, ich hab keine Zeit für den Scheiss. Immerhin warst du es, die keine Lust auf ein bisschen Spass hatte."

Vielleicht verstehe ich unter ‚Spass' auch einfach etwas anderes, als mir von dir die Zunge in den Hals schieben zu lassen."

Harry, der unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her rutschte, meinte: „Hermine, lass gut sein, er hat es nicht so gemeint."

Oh doch, das habe ich. Wahrscheinlich wird Hermine mal der maulenden Myrte Gesellschaft leisten, weil eh kein Mann was von ihr will. Und da wir sowieso alle draufgehen, wenn Dumbledore weiterhin diese verdammte Kuscheltour fährt, musst du gar nicht mehr lange warten, Hermine, bis du zu Myrte ins Klo ziehen darfst."

Hätte Ron in dem Moment nicht so wütend ausgesehen, dann hätte Hermine einfach angefangen zu lachen. ‚Der Scheisskerl meint das ernst!' dachte sie entsetzt.

Weisst du was, Ron? Ich bin so froh, habe ich dir einen Korb gegeben, sonst müsste ich es nämlich jetzt tun und ich habe überhaupt keine Lust mich weiter mit dir zu unterhalten."

Danach war sie wenig elegant in ihr Zimmer gelaufen und hatte wütend an ihre schon gepackten Koffer getreten. Langweilig und vertrocknet! Pha, wenn der wüsste! Sie hatte sich selbstverständlich gehütet, ihren Freunden die Details über ihre… Beziehung zu Victor Krumm zu erläutern, schliesslich ging sie das auch gar nichts an. Nur leider hatte das Streitgespräch dazu geführt, dass Hermine sich während der Zugfahrt nach Hogwarts hinter einem Buch vergraben hatte, während Ron, Harry, Ginny und Neville sich über die Ferien unterhalten hatten.

Und dann in Hogwarts ging es genau so beschissen weiter: Hermine musste sich ihr Zimmer mit Lavender Brown und Parvati Patil, den wahrscheinlich mühsamsten Klatschtanten Hogwarts' teilen. Und als wäre das noch nicht genug, war ihr Stundenplan einfach nur zum Kotzen. Folglich war ihre Laune nicht die Beste und Ron, der partout nicht einsehen wollte, dass er sich daneben benommen hatte, entschuldigte sich auch nicht bei ihr. Im Gegenteil: Über Harry erfuhr Hermine, dass Ron eine Entschuldigung von ihr erwartete. Damit war ihre erste Woche sowieso komplett ruiniert.

Und jetzt das heute Morgen. Warum sie verschlafen hatte, war ihr schon klar. Gestern Abend hatte sie so lange über ihrem Aufsatz für Zaubertränke gesessen, dass sie schlicht und einfach vergessen hatte, ihren Wecker zu stellen. Natürlich war sie dann auch noch über der 20 Zoll langen Pergamentrolle eingenickt. Lavender und Parvati hatten es nicht für nötig gehalten, sie zu wecken, was allerdings auch daran liegen konnte, dass Hermine sie zwei Tage zuvor als Schnepfen bezeichnet hatte, und sie seither nicht mehr mit ihr sprachen.

Nun würde Hermine wohl zum ersten Mal in ihrer Karriere in Hogwarts zu spät zum Verwandlungsunterricht kommen. Und das in ihrem 6ten Jahr! McGonagall würde sie umbringen, oder zumindest Punkte abziehen und dann würde Hermine sich noch mehr ärgern, weil sie noch (fast) nie Punkte verloren hatte und McGonagall würde ich ärgern, weil sie einem ihrer Löwenbabys Punkte abziehen musste.

Fluchend zog Hermine ihr Bein aus der Stufe und hob ihren Zauberstab, um die Tasche zu reparieren. Doch aus irgendeinem Grund wurde die Tasche nicht nur repariert, sondern auch noch in einen rosa Plüschrucksack verwandelt. Hermine schrie frustriert auf, als das Ding sich nicht zurück verwandeln liess. Sie beschloss, ihre Sachen lieber von Hand aufzusammeln, bevor sie noch aus Versehen ihre Bücher in Modezeitschriften verwandelte.

Als sie schliesslich endlich in Verwandlung ankam, war die Stunde bereits zu Ende. Die Schüler kamen in Grüppchen aus dem Klassenzimmer und klappten erstaunt die Münder auf, als sie Hermines Rucksack sahen. Mit gesenktem Kopf hastete Hermine an ihnen vorbei ins Klassenzimmer, um sich McGonagall zu stellen. Diese schien eher besorgt als böse.

„Miss Granger, was ist denn mit ihnen passiert? Und seit wann haben sie diese geschmacklose Tasche?"

Hermine holte tief Luft und dann sprudelte alles aus ihr heraus. Wie sehr sie sich gestern angestrengt hatte und dass sie verschlafen hätte und dass die Treppen heute einen Hass auf sie hätten und dass ihre Tasche geplatzt wäre und dass dann auch noch ihr Zauberstab verrückt gespielt hätte und überhaupt, es tue ihr furchtbar leid und es würde nie wieder vorkommen. McGonagall hörte ihr bis zum Ende zu und meinte dann: „Solche Tage gibt es, Miss Granger. Ich schlage vor, sie beruhigen sich erst mal und gehen dann in ihre nächste Unterrichtsstunde. Ich erwarte selbstverständlich, dass sie den Stoff von heute nachholen."

Hermine nickte dankbar. „Natürlich, Professor, das werde ich."

„Sie können gehen, Miss Granger."

Harry wartete vor dem Zimmer auf Hermine. „Was ist denn los mit dir?" fragte er und obwohl Hermine wusste, dass er es nur gut meinte, fauchte sie ihn an, dass alles in Ordnung wäre und er sich gefälligst um seinen eigenen Scheiss kümmern solle. Harry beschloss, diesen kleinen Ausbruch zu ignorieren und ging neben Hermine her in den Kerker zum Zaubertrankunterricht.