Erebor 3022: Warhammers – Gefahr für Durins Sohn
Von summerald – übersetzt aus dem Englischen von jessie152
Disclaimer: ''Der Hobbit'' und ''Der Herr der Ringe'' als auch sämtliche Figuren darin sind Eigentum von Tolkien Estate und Wingnut Films. Diese Geschichten dienen ausschließlich der Unterhaltung und weder der Autor noch der Übersetzer profitieren in irgendeiner Weise davon oder erheben irgendwelche Ansprüche auf ''Der Hobbit'' oder ''Der Herr der Ringe''.
Vorwort:
Liebe Leser!
Willkommen zu Geschichte 4 aus Summers Erebor 3022 Kanon. Wie schon zum Schluss von Geschichte 3 angemerkt wird nach einer Verschnaufpause für unsere Helden die Lage jetzt deutlich düsterer und vor allem Kíli muss um sein Leben fürchten. Wird er der Gefahr entrinnen können? Wappnet Euch für dieses neue Abenteuer, wir sehen uns auf den Hängen des Erebor.
Summer & Jessie
Kapitel 1
Skirfir, junger Leutnant der Wache Erebors, hatte noch nie in seinem Leben etwas Furchteinflößenderes gesehen, als diese blitzschnelle, alles überragende, abscheuliche und vielbeinige Kreatur, die plötzlich auf sie zu kam.
Doch ein Blick auf Kílis Gesicht, der mit weit aufgerissenen Augen entsetzt auf das Biest starrte, genügte, um ihm zu versichern, dass der Prinz ganz genau wusste, was sie vor sich hatten.
''Lauf!'' Kíli stieß ihn hastig zur Seite. Sie duckten sich unter einem umgestürzten Baum hindurch und stürmten los, Kíli voraus. Skirfir folgte ihm, so gut es ging. Sie verschwendeten keine Zeit, auf einen sicheren Tritt zu achten, als sie halsbrecherisch ein Flussufer hinab rutschten und im flachen Wasser landeten.
Die Steine polterten unter ihren schweren Stiefeln, als sie die enge Schlucht hinauf hasteten, so schnell sie konnten, das steile Ufer auf der anderen Seite erkletterten und, oben angekommen, mit einem großen Satz über das Unterholz sprangen. Als Skirfir die Richtung zum Lager der Kadetten einschlug, spürte er, wie ihn eine Hand fest am Kragen packte und stattdessen nach links herumriss.
''Weg! Wir müssen sie weglocken!'' Kíli drehte ihn nach Süden und sprintete / voraus, sein Schwert in der Hand. Skirfir zog den Kopf ein, um im Gestrüpp folgen zu können. Er hielt einen Pfeil in einer Hand, seinen Bogen in der anderen. In vollem Lauf rannten sie weiter.
Doch dann tauchte eine der Kreaturen vor ihnen auf und versperrte ihnen mit einem zischenden Kreischen und einer bedrohlichen Masse von wild zuckenden Gliedmaßen den Weg. Skirfir sah Kílis Klinge wirbeln, Teile von riesigen Spinnenbeinen flogen durch die Luft, doch das verfluchte Biest hatte einfach zu viele. Der Verlust von ein oder zwei Beinen machte es nicht mal langsamer.
Skirfir bremste seinen Lauf, blieb sehen und legte einen Pfeil auf die Sehne.
''Ziel' auf die Augen,'' schrie Kíli, zerrte mit Gewalt an seinem Schwert, um es aus den Kieferzangen zu befreien, holte aus, und zielte auf den Kopf.
Skirfir schoss den Pfeil ab. Das Ziel bewegte sich viel zu schnell, als dass er auch nur die geringste Hoffnung auf einen guten Treffer hätte hegen können. Doch er konnte noch drei weitere Pfeile abschießen, und immerhin richteten zwei davon einigen Schaden an — doch genau wie bei den Beinen hatte das Vieh eine ganze Traube von Augen… nicht nur zwei.
Doch die Pfeiltreffer verschafften Kíli immerhin genug Zeit, sein Schwert tief in den Zwischenraum unter einem Beingelenk zu rammen, es wieder herauszuziehen und für einen tödlichen Hieb herumzuwirbeln. ''Hinter dir!'' brüllte er, und löste damit Skirfir aus seiner vorübergehenden Erstarrung. Sie rannten weiter in Richtung einer nahen Felsformation.
''Was zur Hölle sind das für grässliche Kreaturen?'' brüllte Skirfir, während er Kíli folgte.
''Düsterwald-Spinnen…'' rief Kìli zurück und bahnte sich mit den Schultern einen Weg durch das dichte Gestrüpp. ''Die sollte es hier auf den Westlichen Abhängen überhaupt nicht geben!''
Skirfir zuckte zusammen, als ihm ein Zweig Lederfarn ins Gesicht klatschte. ''Jemand hat sie hierher geführt?''
''Ja!''
Sie hetzten über eine kleine Lichtung. Skirfir sah, wie Kíli den Himmel beobachtete, während er rannte.
''Ein Rabe. Ich brauche einen Raben!''
Direkt hinter ihnen tauchten zwei Spinnen auf.
''Eine Höhle!'' rief Skirfir, als er zwischen den Felsen vor ihnen eine Öffnung entdeckte. Sie jagten in vollem Lauf auf die Felswand zu und erreichten sie gerade noch rechtzeitig. Dann fühlte Skirfir, wie Kíli ihn an seiner Jacke packte und ihn unter einen Felsüberhang zerrte. Zusammen zogen sie sich an die hintere Wand zurück und brachten so viel Abstand wie möglich zwischen sich und die angreifenden Spinnen. Sie hielten inne und rangen nach Atem. Doch riesige Spinnenbeine langten hinter ihnen her durch den Spalt, stachen nach ihnen und scheuchten sie hin und her.
Kíli schlug zwei der Beine ab, und Skirfir feuerte blindlings in Richtung auf den Leib.
Ihm gingen die Pfeile aus.
Und dann zogen sich die Spinnen plötzlich zurück.
''Mahals Hölle,'' keuchte Skirfir. ''Drei Pfeile... das ist alles was ich noch habe.'' Drei Pfeile, zwei Wurfpfeile und ein langes Messer.
Kíli nickte. Er hatte immer noch sein Schwert, er hielt es in Verteidigungsposition... eine widerliche, grüne Flüssigkeit troff von der Klinge. Sie standen still und versuchten immer noch, wieder zu Atem zu kommen. Nach einer Minute wagte sich Kíli vor und spähte vorsichtig hinaus. Er signalisierte Skirfir mit der Hand, an Ort und Stelle zu bleiben.
''Ein Rabe,'' flüsterte Kíli und zeigte nach rechts über ihnen.
Vorsichtig trat er ins Freie und hob einen Arm. ''Bleib hier,'' sagte er leise zu Skirfir.
Der Rabe glitt auf sie zu.
Kíli verschwendete keine Zeit auf Höflichkeiten. ''Flieg' zum Prinzen, zu König-und-doch-nicht-König im Lager der Jäger am Flussufer.'' Kíli zeigte mit seinem Schwert nach Norden. ''Sag' dem Prinzen, er soll nach Hause laufen, SCHNELL! Er soll alle im Berg warnen. Warhammers! Hast du verstanden. Sieh zu, dass der Prinz zum Berg gelangt... hole deine Freunde, jage alle aus dem Lager zurück, Corax. So schnell du kannst!'
Der Rabe schoss davon.
Skirfir hatte die geheime Warnung verstanden. Es war die dringendste, die ein Kundschafter senden konnte. Er hoffte, dass die Kadetten sie verstanden und entsprechend handeln konnten.
''Noch einen,'' murmelte Kíli und suchte den Himmel nach einem weiteren Raben ab, während er wachsam blieb, ob die Spinnen eventuell zurückkehrten.
Doch der Wald war auf unheimliche Weise still.
Skirfir machte ein paar Schritte ins Freie, einen Pfeil auf der Sehne bereit. Je länger es dauerte, einen Raben zu finden, desto größer wurde die Gefahr, dass die Spinnen zurückkehrten. Und er konnte seinen Prinzen nicht aus dem hinteren Winkel des Felsüberhangs verteidigen.
Kíli trat noch etwas weiter vor, damit die Raben ihn sehen konnten.
Skirfir unmittelbar hinter ihm, ging er vorsichtig auf die Lichtung.
Dort sah Skirfir einen sehr großen Raben knapp über dem Boden in einer scharfen Kurve auf sie zu fliegen. Er zog gerade noch echtzeitig empor, um auf Kílis Arm zu landen.
Ganz genau in dem Moment, als die Spinnen aus ihrem Versteck hervorbrachen und angriffen.
''Keine Zeit!'' schrie Skirfir, zielte und schoss.
Zurück!'' brüllte Kíli ihn an und duckte sich zur Seite, um dem großen Vogel eiligst eine weitere Nachricht zu übermitteln. ''Huq! An den König! Warhammers!''
Skirfir verschoss seine letzten beiden Pfeile und schleuderte dann seinen Bogen gegen den Kopf der ersten Spinne. Immerhin wurde sie dadurch für einen winzigen Moment langsamer, so dass er die Gelegenheit hatte, sein Messer zu ziehen und eine der Kieferzangen abzuschlagen.
Mahal…! Skirfir spürte, wie er mit Wucht zur Seite gestoßen wurde. Er überschlug sich, rollte ab und kam wieder auf die Füße.
Sein Prinz opferte sich, um die Warnung zum Berg zu senden. Er würde ihn nicht im Stich lassen.
Kíli schaffte es, dem Raben die Nachricht zu übermitteln. ''Düsterwaldspinnen… schnell, viele! LOS! FLIEG!'' Er warf den großen Raben buchstäblich in die Luft.
Huq schoss davon, gerade über zwei große Spinnen hinweg, die sofort hinter ihm her stürzten und Spinnfäden in Richtung Himmel sprühten.
Die Warnung war auf dem Weg, doch Skirfir und Kíli hatten keine Chance zu entkommen… eine der Spinnen war hinter ihnen.
Fjalar, ältester Sohn von König Fíli und Kadett im ersten Jahr, schärfte sein Jagdmesser. Seine Klasse von dreißig Jungs hatte sich mit der Klasse von nunmehr einundvierzig Mädels zu einer Jagdübung zusammengeschlossen, doch es war seine Gruppe, die sich um das Lager kümmern musste. Sein Messer zu schärfen, linderte seine entsetzliche Langeweile zumindest ein wenig. Und er wollte eine perfekte Schneide an seiner Klinge. Er hob sie auf Augenhöhe, um sie zu begutachten.
''Hey,'' rief jemand. ''Raben!''
Er sah auf und sah mehrere Dutzend kreischender Raben, die pfeilschnell auf die zuflogen.
Er stand auf und lauschte.
''Was sagen sie?'' Mieth war neben ihm und beschattete seine Augen mit einer Hand.
''Spinnen…'' sagte er fassungslos, er mochte es kaum glauben. Und dann sank ihm das Herz. Die Vögel kamen aus der Richtung, in die sein Onkel gegangen war. ''Onkel Kíli!'' Er rannte los, nur um im selben Augenblick wieder zurückgerissen zu werden.
Es war Fria, die Anführerin der Mädels. ''Nein!'' befahl sie.
Fjalar erstarrte.
''Du bist der, der mit den Raben spricht. Bericht! Erklär mir ganz genau, was sie sagen.''
Er hatte noch nie erlebt, das Fria so harsch gesprochen hatte. Er gehorchte.
''Warhammers… riesige Spinnen… lauf nach Hause. Sie wiederholen es immer wieder: Warhammers.'' Er spürte, wie ihm das Blut aus dem Gesicht wich. ''Alarmiert den Berg!''
Fria stieß Fjalar vorwärts und schob Mieth gleich hinterher.
''Warhammers ist ein Code-Wort,'' rief sie. ''Es gibt einen Angriff!''
Sie griff sich Broddi und Ríkald. ''Los, bringt den Prinzen zu seinem Vater. Und seht nicht zurück!''
Fjalar zögerte. ''Ihr braucht jemanden, der mit den Raben spricht…''
In dem Moment stand Beka neben Fria, ihr Gesichtsausdruck war hart wie Stein uns sie hatte die Augen zu Schlitzen zusammengezogen.
''Den hat sie.'' Die Stimme seiner jungen Verwandten klang tief und gefährlich. ''Ich kann die Raben verstehen. Du gehst und warnst den Berg.''
Fjalar, Mieth, Broddi, und Ríkald rannten wie nie zuvor in ihrem Leben. Und das mussten sie auch. Der ganze Schwarm Raben trieb sie vor sich her. Sie kreischten ohrenbetäubend und setzten ihre Schnäbel ein, um die vier jungen Zwerge anzutreiben.
Doch, Mahal, Fjalar hasste es, vor einem Kampf zu fliehen. Dass ein jeder dachte, dass er genau dies tun sollte, zehrte schlimmer an ihm, als irgendetwas sonst. Des Königs Sohn… er wünschte, er könnte verbergen, wer er war, so wie es Beka in den Eisenbergen getan hatte.
Er wehrte einen Raben ab und konzentrierte sich darauf, weiter zu rennen. Mahals Hammer, die Vögel waren wie wild.
Sie waren stramm gerannt und es fühlte sich an, wie 10.000 Stufen den Berg hinauf, als sie vor sich die Zwerge in schwarzen Mänteln endeckten. Sie kamen ihnen entgegen. Es waren Kundschafter vom Westlichen Außenposten, einer war beritten.
''Bericht, mein Junge,'' verlangte der Anführer.
Fjalar und seine Freunde machten halt und erzählen keuchend alles, was sie wussten.
Der Anführer handelte sofort. ''Ihr, mit dem Kurierpferd. Bringt den Burschen zu seinem Vater, sofort!''
Fjalar hob die Hände. ''Nicht ohne Mieth und…''
Der Anführer schnitt ihm das Wort ab. ''Die Jungs bleiben bei uns. Die Thronfolge zu sichern hat vor allem anderen Vorrang.''
Der Reiter trieb sein Pferd vorwärts und streckte Fjalar die Hand entgegen.
''Aber…''
Schnell hatte der Anführer ihn beim Kragen und brachte ihn zum Schweigen. Fjalar wurde klar: dies war kein Ausbilder für Kadetten. Dieser Anführer war schlachterprobt.
''Kein Widerspruch, Kadett.'' Der Befehlston des Anführers ließ keinen Raum für weitere Einwände. ''Wir werden angegriffen. Warhammers bedeutet die schlimmste Bedrohung. Sie haben Euren Onkel zuerst angegriffen… ich gehe davon aus, dass sie nach Euch als Nächstes suchen. Vorwärts!'' Er stieß Fjalar zu dem Pferd.
Je länger Du hierbleibst, mein Junge,'' der Reiter streckte ihm erneut die Hand entgegen, ''desto länger sind wir alle in Gefahr, auch Deine Freunde.''
Fjalar machte den Fehler, zu zögern und sich umzusehen.
Im Handumdrehen hatte ihn der Anführer erneut mit der Faust am Kragen gegriffen. Fest genug, dass es wehtat. ''Sie werden uns alle töten, um Euch zu kriegen. Versteht ihr das?''
Fjalar blinzelte. Er erinnerte sich nur zu gut an die Schlackenköpfe.
Der Anführer knurrte ihm jetzt direkt ins Ohr. ''Und jeder Krieger würde bereitwillig sein Leben opfern, um Euch zu beschützen, und damit würde die Zahl von Erebors Kämpfern unnötigerweise dezimiert. Werd' erwachsen, Bursche. Und folgt Euren Befehlen!''
Fjalar wurde zu dem Kurierpferd geschoben, und diesmal beeilte er sich, die Hand des Reiters zu ergreifen und sich hinter ihn auf das Pferd zu schwingen.
Mit gesenktem Blick beugte er den Kopf, um seien Gehorsam zu zeigen. ''Verzeiht mir, Herr.''
Der Anführer salutierte mit der Hand auf dem Herzen. Aber Sein Gesichtsausdruck blieb grimmig. ''Reitet, so schnell ihr könnt,'' befahl er.
Der Reiter spornte sein Pferd an, und in gestrecktem Galopp ritten sie davon.
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AN:
Na, haben alle den Atem angehalten? Das sieht nicht gut aus für Kíli und Skirfir. Wie es weitergeht erfahrt Ihr nächste Woche. Unser Dank geht an dieser Stelle wieder an Leobaer, der in Geschichte 4 wieder mit an Bord ist und dafür sorgt, dass ich im Eifer des Gefechts (buchstäblich gesagt) keinen Wortsalat produziere.
Summer & Jessie
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