Hallo Leute :) Ich habe gerade damit begonnen, diese Fanfic zu überarbeiten. Die Idee zu dieser kam mir vor fast 3 Jahren, ich bin aber nicht sehr weit damit gekommen. Jetzt habe ich Lust, weiterzuschreiben, und deshalb müssen einige Änderungen vorgenommen werden. Ich bin absoluter Schreib-Neuling, daher bitte ich um ehrliche Kritik und Anregungen - auf jeden Fall Reviews! Ich wäre jedenfalls sehr dankbar darüber.
Disclaimer: Mir gehören die neuen Charaktere und die Story, der Rest Miss Rowling.
Und los geht's. Anfangs könnte es sein, dass noch nicht sehr viel passiert, aber ich will erst einmal den Charakter vorstellen.
Das Kaminfeuer prasselte munter vor sich hin. Sie jedoch war entsetzlich müde. Sie saß nun schon seit fast einer Stunde an ihrem Aufsatz für Pflege Magischer Geschöpfe, ohne insgesamt besonders viel zu Blatte gebracht zu haben.
Wann immer sie einen Anlauf nahm, um einen Absatz in ihrem dicken, alten Lexikon zu lesen, begannen schon nach kürzester Zeit die Buchstaben vor ihren Augen zu verschwimmen.
Die Wörter und Sätze flimmerten, tanzten beinahe eine Art fröhlichen Reigen und schienen sie für ihre Unfähigkeit zu verspotten zu wollen.
Und brachte sie es nun doch einmal fertig, einen Satz zu entziffern, tat ihr strapaziertes Gehirn ihr nicht den Gefallen, diesem eine Bedeutung abzuringen.
Es war zwecklos. Ihr Verstand streikte. Für heute Abend war es sinnlos, sich weiterhin den Hausaufgaben widmen zu wollen.
Sie stieß einen Laut aus, der eine Mischung aus Seufzer und Gähnen war, schlug den staubigen Wälzer zu und lehnte sich in ihrem Sessel zurück. Sie fuhr sich mit ihren kalten Händen übers Gesicht, strich sich daraufhin die Haare zurück und massierte ihre Schläfen. Schon den ganzen Nachmittag lang hatten sie Kopfschmerzen geplagt, gegen Abend jedoch waren sie immer stärker geworden, bis sie zuletzt fast unerträglich schienen.
Sie war deswegen schon bei Madam Pomfrey gewesen, welche ihr auch einen leichten Trank zur Linderung verabreicht hatte, allerdings nicht ohne die Anweisung, den Rest des Abends im Bett zu verbringen und sich zu schonen.
Nun würde sie -verzögert zwar- diesem Rat Folge leisten, da sie einsehen musste, dass es anders nun einmal nicht ging.
"Arty? Du siehst ja vollkommen fertig aus!" Luna tauchte an ihrem Tisch auf. Merkwürdig, sie hatte sie gar nicht kommen hören. Luna setzte sich auf den freien Stuhl neben Artemis und sah sie aus ihren riesigen, mondgrauen Augen misstrauisch an. Ihre großen Ohrringe, die jeden an Radieschen zu erinnern schienen, baumelten von ihren Ohren.
"Naja, ich bin ziemlich müde, weißt du…" sagte Artemis zu ihrer Freundin.
„Wahrscheinlich treibt sich hier ein Säuselnder Schlupfmummler herum." vermutete Luna. Artemis lächelte matt. "Ein säuselnder was?"
"Ein säuselnder Schlupfmummler. Treiben sich oft an Orten herum, an denen gelernt wird. Klassenräume, Bibliotheken... Ravenclaw-Gemeinschaftsräume.. Sie schwirren in deinen Kopf, fressen deine Energie und deine Ideen und lassen nur Leere und Müdigkeit zurück. Vielleicht solltest du dich ausruhen?" schlug Luna vor. Das war mal wieder typisch für Luna Lovegood, ihre beste Freundin. Viele sagten, sie würde nur an Dinge glauben, so lange sie nicht bewiesen wären.
Die meisten ihrer Mitschüler hielten sie außerdem für durchgeknallt und mieden sie; manchmal wurde auch aufgezogen. Artemis war die einzige, die sich daraus nichts machte. Zum einen, weil sie nicht viel auf die Meinung anderer gab, und zum anderen, weil Luna schon seit Kindertagen ihre Freundin war.
„Hm… genau das hatte ich gerade vor, obwohl ich eigentlich noch einiges zu erledigen hätte." Antwortete sie und deutete auf den Bücherstapel und die Rollen Pergament, die kreuz und quer über den Tisch verteilt waren. Luna sah interessiert aus. „Woran arbeitest du denn gerade? Lass mal sehen..." sagte sie, und fischte den angefangenen Aufsatz vom Tisch. "'Die Legende der Hairy McBoons oder die Anfänge der Quintaped-Forschung' -aah ja.. interessantes Thema. MeinVater hat darüber einmal im Klitterer berichtet. Hört sich übrigens viel komplizierter an, als es ist. Ich bin mit meinem schon fertig, deine Schwester hat mir dabei geholfen. Sie hat doch so ein glückliches Händchen für magische Geschöpfe. Wenn du willst, schreib ich dir die Fakten raus, die brauchst du dann nur noch umschreiben."
Artemis fiel ein Stein vom Herzen. "Das würdest du für mich tun? Du bist einfach die Beste!" Luna nickte nur und meinte: "Kein Problem. Auf ins Bett mit dir. Trink am Besten noch einen Limonengras-Tee, den hassen die Schlupfmummler wie die Pest."
Artemis grinste. „Ich werds mir überlegen! Gute Nacht!"
Sie stand auf, streckte sich, bewegte sich durch den noch recht belebten Ravenclaw-Gemeinschaftsraum und steuerte die Mädchenschlafsäle an. Um zum Schlafsaal der ässler zu gelangen, musste sie eine Wendeltreppe bis in die sechste Etage hinaufsteigen.
So eine Gemeinheit, dass nicht die Erstklässler oben anfangen. Die sind doch noch jung und frisch… dachte Artemis.
Als sie sich bis nach oben gekämpft hatte und den Schlafsaal betrat, fiel ihr die Unordnung auf.
Ganz leer war der Raum trotz der recht frühen Stunde noch nicht; ihre Zimmergenossin Elaine Lovett saß im Schneidersitz auf ihrem Bett und las ein Buch. Als sie Artemis eintreten hörte, hob sie den Kopf und lächelte ihr zu.
„Hi Arty! Lässt du die Lernerei heute mal ausfallen oder hast du nur ein Buch vergessen?" fragte sie grinsend und strich sich eine Strähne des Schulterlangen, weißblonden Haares aus dem Gesicht.
„Die erste Variante! Für heute hab ich genug."
„Gute Entscheidung"
„Sag mal, weißt du, warum es hier schon wieder aussieht, wie im Schweinestall?"
Elaine verdrehte die Augen. „Na, was glaubst du denn? Lisa und Marjorie fühlen sich mal wieder ganz wie zuhause."
Lisa Jennings und Marjorie Goldman waren ebenfalls Ravenclaws aus ihrem Jahrgang, und so ganz nebenbei auch die Mädchen, die Artemis am wenigsten leiden konnte.
Die beiden waren die größten Klatschblasen des Jahrgangs, dazu oberflächlich, arrogant und dumm.
Natürlich waren sie auch zu egoistisch, um sich über Belange wie Ordnung Sorgen zu machen, selbst, wenn ihr Verhalten auch andere betraf.
So versank ihr Schlafraum regelmäßig in einem Berg aus Kleidung, Büchern und sonstigen Schulutensilien. Die einzige, die dagegen aufbegehrte, war Artemis selbst, denn die beiden anderen Zimmergenossinnen – Luna und Elaine – waren viel zu harmoniebedürftig, um deswegen einen Streit vom Zaun zu brechen.
Da musste Artemis ihnen nun wohl einen Strich durch die Rechnung machen.
„Mich nervtdas! Die wohnen hier doch nicht alleine. Es ist total dreist, was die beiden sich hier ständig erlauben, und keiner von euch bietet ihnen jemals paroli! Schluss jetzt."
Sie zückte ihren Zauberstab, richtete ihn auf einen zusammengeknüllten Umhang, der auf ihrem eigenen Koffer lag, und murmelte: „Wingardium Leviosa.", woraufhin dieser langsam in Richtung Marjories Bett schwebte und schließlich darauf landete. So verfuhr sie mit allen anderen, ihrer Meinung nach deplatzierten Gegenstände, bis das Zimmer wieder ordentlich war.
„Wer sagt's denn. Geht doch!" murmelte sie und gestattete sich ein Grinsen. Elaine grinste ebenfalls, jedoch nicht ohne festzustellen, dass ihren werten Zimmerkolleginnen dieses Arrangement zu missfallen drohte.
Artemis zuckte nur mit den Schultern, ging zum Fenster und öffnete es, so dass sie sich ein wenig heraus lehnen und Abendluft schnuppern konnte.
Es wurde jetzt schon wieder zeitiger dunkel, und die Ländereien waren in Dämmerlicht getaucht. Schemenhaft waren der See, der Wald und, weit hinten, die Highlands zu erkennen. Es wehte ein frischer Wind, und die bereits herbstlich gefärbten Blätter der Bäume des verbotenen Waldes rauschten so laut, dass sie sogar im Schloss eine angenehme Geräuschkulisse boten, wenn die Fenster offen standen.
Den Herbst hatte sie schon immer geliebt, mit all seinen intensiven Gerüchen, kräftigen Farben und herben Stürmen.
Artemis gähnte herzhaft und wandte sich wieder ihrem Bett zu. Sie wollte unbedingt eingeschlafen sein, bevor Marjorie und Lisa Einzug hielten und ihr mit ihrem Geplapper die Laune verdarben.
So zog sie sich schnell ihre Schlafsachen an, kämmte ihre langen, kastanienbraunen Haare und kuschelte sich in ihr Bett. Ihre Katze, Ninore, die sich auf ihrem Kissen zusammengerollt hatte, wollte sie dabei jedoch nicht verscheuchen, so nahm sie mit der Matratze vorlieb.
Was soll's, dachte sie. Die Betten sind auch so gemütlich genug. Ich würde gerne wissen, mit welchem Komfortzauber sie belegt sind.
Mit diesem Gedanken, die Decke bis an die Nasenspitze hochgezogen, schlief sie ein.
