Titel: Till Death Do Us Apart
Autor: Desdemona
Rating: T
Genre: Drama
Disclaimer: Hmm… mal sehen: lebt Sirius nach Band 7 noch und ist der glücklichste Held auf Erden? Nein? Das ist dann wohl ein Indiz dafür, dass das gesamte Potterversum JKR gehört und ich nur eine arme Schülerin bin…
Inhalt: Die Geschichte spielt in der Zeit des ersten Krieges. Sie beginnt 1977 nach dem Schulabschluss der Marauder, auf die – und deren Weg durch den Krieg – ich mich auch vornehmlich konzentriere. Aber auch das ein oder andere bekannte Gesicht aus dem Phönixorden wird dabei sein…
Ich habe versucht, überwiegend im Canon zu bleiben. Aber da die Geschichte dann nicht so hätte werden können, wie ich mir das vorgestellt habe, gibt es einige Abweichungen: z.B. haben James, Sirius und Lily bei mir sehr wohl einen Beruf (James, Sirius: Auroren, Lily: Heilerin).
Ich weiß, es gibt viele, viele Marauderstorys – trotzdem habe ich versucht, die meisten Klischees zu vermeiden und die Geschichte außerhalb der Schulzeit angesiedelt. Ich würde mich freuen, wenn ihr ihr eine Chance gebt und mir ein wenig Feedback.
Ein letztes noch, bevor es los geht: Ein riesiges Dankeschön an Thek, die wirklich tolle Betaarbeit geleistet hat. Vielen, vielen Dank, für dein Feedback und deine scharfen Augen, die meine ganzen Kommafehler eliminieren. kuss
Till death do us apart
– The last enemy that shall be destroyed is death –
Prolog
Die Hände des Heilers, der die Nachricht vom Tod meiner Großmutter brachte, hatten dicke kurze Finger mit abgeknabberten Fingernägeln. Ich weiß noch, wie ich auf seine Hände starrte und mich fragte, ob das wohl schmeckte, Fingernägel. Ich war so vertieft in diesen Gedanken, dass ich seine Nachricht kaum verstand. Das Warten davor, das leise Lebewohl danach, alles war in einem dicken Nebel versunken, aber an die abgeknabberten Fingernägel, an die erinnere ich mich noch ganz genau.
Am Tag, an dem ich im dritten Schuljahr die Leiche meiner Klassenkameradin Emilia Vallaresso im Seerosenteich fand, wurden auf dem Quidditchfeld nebenan die Besen für das kommende Spiel auf Hochglanz poliert. Nichts an diesem Tag ist mir so deutlich in Erinnerung geblieben wie der beißende Geruch von Besenpolitur, der mir in die Nase drang, während ich das schöne, bläulich angelaufene Gesicht meiner Mitschülerin betrachtete.
Kleine Dinge, unbedeutende Details, die ich jedoch seitdem unweigerlich mit diesen Ereignissen verbinde. Ich hatte nie Albträume von dem, durch Drachenpocken entstellten Gesicht meiner Großmutter oder dem seltsam aufgequollenen Körper Emilias, nur von Händen mit abgeknabberten Fingernägeln und dem Geruch von Besenpolitur.
Als ich am 29. Oktober 1977 das Arbeitszimmer meines Vaters betrat, hielt ich einen Strauß Butterblumen in der Hand. Es waren die letzten Blumen, die so spät im Jahr noch in unserem Garten blühten. Juliana hatte sie für mich gepflückt. Meine kleine, fröhliche Schwester, die sie mir stolz präsentierte, mir, der mürrischen, arroganten großen Schwester, die die Blumen nur annahm, weil Jasper daneben saß und unnachahmlich auffordernd die Augenbrauen hochzog.
Und so hielt ich, um es mir nicht mit Jasper zu verscherzen, einen kümmerlichen Strauß kleiner, gelber Blumen in der Hand, die so perfekt Julianas sonniges Wesen widerspiegelten, als ich die Tür aufstieß und ihn sah.
Butterblumen duften kaum. Nur wenn man ganz nah mit der Nase ran geht, ist da diese leichte, frische Schärfe, die erst deutlicher wird, wenn man die glänzenden Blüten in der warmen Hand zerquetscht.
Ich habe nicht bemerkt, wie ich die Blumen zerdrückte und ihr Geruch stärker wurde. In diesem Augenblick merkte ich gar nichts, schaute nur gebannt, fassungslos auf meinen Vater. Auf das, was mein Vater einmal gewesen war. Auf den Körper, der still und leblos am Dachbalken baumelte, den umgestoßenen Hocker unter den Füßen.
Dass er es selbst getan hat, war das schlimmste. Dass er uns, seine Familie, im Stich ließ, ohne Schutz, vor dem was danach kam.
Ich habe es nie begriffen. Auch nicht, als ich die ganze Geschichte erfuhr – da konnte ich verstehen, warum er es tat, aber begriffen, nachvollzogen, habe ich es nie.
An diesem Oktobermorgen habe ich nicht geschrieen. Ich bin auch nicht raus gerannt oder erstarrt, sondern ganz ruhig um ihn herum gegangen, hab ihn angeschaut und den zerknüllten Zettel aufgehoben. Der Totenschädel und die Schlange waren mit grüner Tinte gezeichnet, die Drohung dahinter eindeutig.
Als ich raus ging, schloss ich die Tür hinter mir.
Meine Mutter saß unten im Wohnzimmer. Jasper studierte eines seiner vielen Bücher. Juliana spielte im Garten. Ich saß auf meinem Bett, atmete ein und aus und bemerkte schließlich den Klumpen aus zerquetschten Butterblumen in meiner Hand.
Eine Viertelstunde später kamen die Todesser.
Keine Sorge, nur der Prolog ist so kurz – danach wird's länger…
Und… ich freu mich immer über Reviews, auch über Kritik! ;)
