Zwischenakt im Schnee

Die Besuche in Hogsmeade waren immer etwas, auf das sich Seamus freute. Und selbst wenn Dolores Umbridge sich aufführte, als sei sie bereits Schulleiterin von Hogwarts, schaffte sie es doch nicht, die Schüler diesem Stück Freiheit zu berauben. Denn nicht nur sie waren froh darum, von Zeit zu Zeit aus der Schule zu kommen, selbst die Lehrer bestanden auf ihren regelmäßigen Drink in den Drei Besen. Und so war es nicht verwunderlich, dass nicht einmal Filch Umbridge bei ihrem Vorhaben unterstützte, die Besuche in Hogsmeade zu streichen.

Der Schnee fiel leise vom Himmel, als Seamus diesen Samstagmorgen wach wurde. Er drehte sich einmal mehr auf die andere Seite, wobei er versuchte, die hellen Strahlen Sonnenlicht zu ignorieren, die durch die Vorhänge fielen. Nur noch ein einziges Mal wollte er zu seinem Traum zurückkehren, der so schön gewesen war, dass Seamus sich wünschte, er hätte niemals geendet. Doch ein nervtötendes Ticken hielt ihn davon ab, wieder einzuschlafen. Seamus grunzte und steckte den Kopf unter sein Kissen. Aber nachdem er es einmal wahrgenommen hatte, konnte er das Ticken, das ganz offensichtlich von seinem Wecker kam, nicht mehr ignorieren.

Just in dem Moment als Seamus beschloss, aufzustehen, da er ohnehin nicht mehr schlafen konnte, flogen die Vorhänge an seinem Himmelbett mit solcher Wucht auf, dass Seamus seine Arme nach oben riss, um sein Gesicht vor den gleißenden Sonnenstrahlen zu schützen.

„Steh auf, Schlafmütze! Hogsmeade wartet!" Dean's Stimme hallte in Seamus' Ohren wider und es dauerte eine Weile, bis er die Shilouette vor sich als seinen besten Freund erkannte. Dean trug bereits seinen Umhang und als Seamus sich im Schlafsaal umsah, bemerkte er, dass alle anderen bereits nach unten gegangen waren.

„Wie spät ist es?", Seamus gähnte und reckte sich, bevor er seine Decke zurückschlug.

„Halb zehn.", Dean grinste und verschränkte die Arme, während er sich an Seamus' Bett lehnte und darauf wartete, dass sein bester Freund sich umzog, „An deiner Stelle würde ich mich beeilen, sonst ist das Frühstück vorbei, wenn du in die Große Halle kommst."

Seamus starrte Dean nur verärgert an und zog seinen Pyjama aus, um sich ordentlich anzuziehen. Während er sich umzog, wandte Seamus Dean seinen Rücken zu, denn er wollte nicht, dass Dean sah, wie rot er dabei wurde. Zu wissen, dass Dean seinen nackten Körper anstarrte, war hart. Natürlich, in ihrem ersten Jahr in Hogwarts hatte Seamus nicht die geringsten Probleme damit gehabt, sich in Dean's Gegenwart umzuziehen oder etwa eine Decke mit ihm zu teilen. Doch bereits in ihrem dritten Jahr hatte Seamus bemerkt, dass er irgendwie anders war. Er fühlte sich mehr und mehr zu Dean hingezogen und es dauerte beinahe ein ganzes Jahr, bis er sich selbst eingestand, dass er offensichtlich in seinen besten Freund verliebt war. Und natürlich brachte er es nicht übers Herz, Dean davon zu erzählen. Er machte einfach so weiter wie immer und versuchte, so zu tun, als sei alles in Ordnung.

„Müssen wir wirklich zu diesem Treffen im Eberkopf gehen?" Seamus war nicht gerade begeistert davon, Harry Potter heute sehen zu müssen. Schon gar nicht in Hogsmeade und während seiner Freizeit. Ihn während der Schulstunden auszuhalten war defintiv mehr als genug. Doch Dean schien da ganz anderer Meinung zu sein.

„Was? Denkst du wirklich, Umbridge's Unterricht ist besser als zu lernen, wie wir uns im Ernstfall tatsächlich verteidigen können?", Dean hob eine Augenbraue. Offenbar verstand er nicht, dass Seamus nach wie vor dachte, dass Harry log. Doch Seamus schüttelte nur seinen Kopf und schwieg. Er wollte weder über Harry noch über irgendetwas, das mit ihm zu tun hatte, reden. Nicht schon vor dem Frühstück.

Als sie sich neben Neville und Lavender an den Gryffindortisch setzten, hatte Seamus das Treffen im Eberkopf und Harry Potter schon beinahe vergessen. Er griff nach etwas Speck, Würstchen und Scones, die er auf seinen Teller stapelte. Dean ließ sich neben ihn fallen, wobei er sich Toast und Marmelade nahm.

„Morgen, Leute.", sagte Neville und sah sie über seinen Tagespropheten hinweg an. Seamus ignorierte die Schlagzeilen, in denen es schon wieder um Dumbledore ging und tat so, als sei er so fröhlich wie immer.

„Morgen, Neville.", erwiderte er, „Kommst du später mit nach Hogsmeade?" Vielleicht konnte er Neville und Dean ja dazu überreden, mit ihm in den Drei Besen zu bleiben, anstatt zum Eberkopf zu gehen.

Doch noch bevor Neville Seamus' Frage beantworten konnte, wurde er von Dean unterbrochen: „Wo wir schon dabei sind... Shae...", er sah seinen besten Freund entschuldigend an, „...Ich hab Ginny Weasley versprochen, mit ihr nach Hogsmeade zu gehen. Hab wohl vollkommen vergessen 's dir zu sagen..."

Seamus' Kinnlade fiel herunter und er sah Dean an, als hätte er ihn komplett betrogen.

„Ist das dein Ernst?!", meinte Seamus vielleicht ein bisschen zu laut, denn einige Mitschüler drehten ihre Köpfe in seine Richtung. Sofort senkte er seine Stimme und sah Dean ungläubig an, „Du gehst mit… mit Ginny Weasley nach Hogsmeade?"

„Naja… jah.", Dean butterte seinen Toast und Seamuns erkannte nicht ganz, eb er nun entschuldigend oder glücklich klang. Und plötzlich überkam Seamus ein ganz entsetzlicher Gedanke.

„Du meinst...", Seamus sah seinen besten Freund ernst an und vergaß sein Frühstück darüber hinaus völlig, „...wie ein Date oder so?" Die Art und Weise wie rot Dean anlief, sagte Seamus schon genug, um zu wissen, dass er die Antwort nicht hören wollte.

„Ich… Ich weiß nich genau, wenn ich ehrlich bin.", meinte Dean endlich und sah hinab auf seinen Toast, der immer noch unangetastet auf dem Teller lag. Aus dem Augenwinkel konnte Seamus sehen, dass Neville ebenfalls rot angelaufen war und er erinnerte sich daran, dass er es gewesen war, mit dem Ginny letztes Jahr auf dem Weihnachtsball getanzt hatte. Vielleicht stieß es nicht nur Seamus bei dem Gedanken sauer auf, dass Dean sich mit Rons Schwester verabredete.

„Was meinst du denn damit?", fragte Seamus letztendlich und biss von einem seiner Würstchen ab. Sie waren schon fast kalt.

„Sie wollt nur wissen, ob ich mit ihr zum Eberkopf geh, okay?" Sogar Dean's Ohren waren rosa. Und Seamus, der bemerkte, wie sehr es Dean auf ein Date mit Ginny abgesehen hatte, bemerkte auf einmal, wie sein Appetit sich verabschiedete. Noch nie im Leben war er so eifersüchtig gewesen!

„Gut.", motzte Seamus und sah Dean sauer an, „Dann geh mit ihr nach Hogsmeade. Wir kommen schon klar, nicht wahr, Neville?" Er sah ihn über den Tisch hinweg an und für einen Moment wirkte Neville ziemlich verwirrt, während er von Seamus zu Dean sah und zurück. Doch dann nickte er und meinte: „A-Alles klar, Seamus!"

Dean wirkte erleichtert und begann, seinen Toast zu essen. Aber Seamus konnte ihn nicht einmal ansehen und als Dean leise 'Danke, Leute.' murmelte, grunzte er nur.

Um elf Uhr verließen Seamus und Neville das Schlossportal, in warme Mäntel, lange Schals und wollene Handschuhe gehüllt. Dean war schon vor einer halben Stunde zusammen mit Ginny nach Hogsmeade verschwunden, als sie ihn am Gryffindortisch abgeholt hatte. Und weder Neville noch Seamus waren sonderlich erpicht darauf, über die beiden zu reden, während sie durch den herabfallenden Schnee liefen. Stattdessen sprachen sie über einen Aufsatz, den sie für Professor McGonagall schreiben mussten und der sich mit den neuen Erkenntnissen der Verwandlung während der Industrialisierung 1780 befasste. Doch gerade als Neville Seamus erzählte, dass Madame Pince ihm nicht erlaubt hatte, die verbotene Abteilung der Bibliothek zu betreten, hörten sie eine schnarrende Stimme hinter sich und wirbelten herum.

Es war Draco Malfoy.

„Wen haben wir denn da?", feixte er und grinste böse, „Feuerfratze und Lahmarsch." Seamus griff augenblicklich nach seinem Zauberstab, doch Neville hielt ihn zurück. „Er ist es nicht wert.", flüsterte er.

Malfoy kam näher, wie immer von Crabbe und Goyle flankiert. Er hob eine Braue. „Ohh... Longbottom beschützt dich, Finnigan. Wie niedlich. Sagt bloß, wir stören euer erbärmliches Date?" Er machte eine Pause, damit Crabbe und Goyle über seinen Witz lachen konnten. Doch dann verengten sich seine Augen und er fügte zischend hinzu: „Oder plant ihr etwas… Verbotenes?"

„Den Teufel werden wir tun.", fauchte Seamus und ballte seine Hände zu Fäusten. Malfoy sah ihn an, als überlegte er, ob er ihm glauben sollte oder nicht. Doch dann kicherte er und meinte: „Tja... sieht ganz danach aus, als wärt ihr Gryffindors doch nicht so mutig wie ihr sein solltet…." Und weg war er.

Seamus starrte Malfoy wütend hinterher, wie er im Schneegestöber verschwand, bis Neville das Wort ergriff: „Sei nicht wütend, Seamus. Wir gehen zu dem Treffen im Eberkopf und dann wir alles-"

„Ich gehe nicht hin." Seamus riss sich von Neville los und fixierte nach wie vor den Punkt, an dem Malfoy verschwunden war.

„Du... du gehst nicht?", Neville schien verwirrt, „Doch nicht… wegen Dean und Ginny?"

„Nein!" Seamus ging weiter und ließ Neville hinter sich zurück. Für keinen Preis der Welt würde er ihm erzählen, dass er mit seiner Vermutung völlig richtig lag!

„Du... du brauchst keine Angst davor zu haben, mir zu sagen, dass du mit Ginny ausgehen willst!", rief Neville, während er versuchte, mit Seamus Schritt zu halten, „Ich weiß sowieso, dass ich bei ihr niemals an erster Stelle stehen werde, Seamus, Ich bin doch nur-"

„Es geht nicht um Ginny!", Seamus wirbelte herum und sah Neville mit scharfen Augen an. Neville zuckte zurück und plötzlich fühlte Seamus sich schuldig, dass er ihn angeschrien hatte. „Tut mir Leid.", murmelte er und ging weiter, „Aber, weißt du... In letzter Zeit redet Dean nur noch von ihr und ich will nicht…."

„...deinen besten Freund verlieren. Ich weiß.", Neville lächelte Seamus an und folgte ihm. Den restlichen Weg nach Hogsmeade sprach keiner von beiden auch nur ein Wort.

Nachdem sie ein Butterbier in den Drei Besen getrunken hatten, verabschiedete sich Neville von Seamus, der sich immer noch weigerte, mit den anderen zum Eberkopf zu gehen. Stattdessen schlenderte er durch Hogsmeade und stöberte durch den ein oder anderen Laden. Doch schon bald war ihm auch das langweilig. Während Seamus durch die riesigen, mit Süßigkeiten gefüllten Regale des Honigtopfes schritt, zog er es in Erwägung, zurück zur Schule zu gehen. Doch noch im selben Moment zwang sein Kopf ihn, hier zu bleiben. Vielleicht schaffte er es ja, Dean auf seinem Rückweg zum Schloss abzufangen.

Seamus schlug seinen Mantelkragen hoch, verließ den Honigtopf und starrte in den grauen Himmel über ihm, der allmählich immer dunkler wurde. Wie lange bitte blieben die anderen im Eberkopf?! Genervt kickte er den Schnee auf der Straße beiseite und ging einfach weiter, ohne überhaupt zu wissen, wohin er wollte. Noch einmal in den Drei Besen aufzutauchen, war keine allzu gute Idee. Das letzte Mal, als Seamus einen Blick durch die Fenster ins Innere des Pubs geworfen hatte, hatte Malfoy in einer Ecke des Raumes gesessen und ihm schon wieder über den Weg zu laufen war nichts, was Seamus in diesem Moment sonderlich begrüßte. Stattdessen trugen ihn seine Füße durch ein Stück Wald, fort von Hogsmeade.

Seamus' Schritte wurden langsamer, je länger er auf dem schmalen, verschneiten Pfad ging, zwischen Tannen hindurch, deren Wipfel bis in den Himmel hinauf reichten. Seine Gedanken schweiften zu Dean und Ginny und sein Magen drehte sich um. Vielleicht war er jetzt, wo Dean eine Freundin hatte, mit der er reden konnte, unwichtig für ihn geworden.

Langsam trat Seamus zwischen den Bäumen hervor und auf eine helle Lichtung, von der aus man Hogsmeade gar nicht mehr sehen konnte. Frustriert lehnte er sich an einen Zaun und sah zur Heulenden Hütte hoch, die still auf einer Schneeebene ruhte. Seamus fror, doch er hatte keine Lust, zurückzugehen und sich aufzuwärmen. Er wollte alleine sein und sich selbst Leid tun.

Es wurde dunkler und dunkler. Schon bald war der Schnee so ziemlich das einzige, was in der Abenddämmerung hell leuchtete. Doch Seamus war es egal. Er murmelte ein leises „Lumos!" und eine kleine Lichtkugel schwebte neben ihm in der Luft.

Seamus musste Stunden dort gestanden haben, als ihn plötzlich das Knirschen von Schritten hinter ihm dazu brachte, sich umzudrehen. Er wurde noch blasser als er es ohnehin schon war, als er erkannte, wer da vor ihm stand; keuchend und in Eile. Offensichtlich war er gerannt.

„Dean?", Seamus ließ seinen Zauberstab los, den er die ganze Zeit in seiner Hand gehalten hatte, und er fiel in den Schnee.

„Seamus!", Dean rannte die letzten paar Meter und schloss Seamus fest in seine Arme. Automatisch tat Seamus es ihm gleich und presste sein Gesicht gegen Dean's Brust. Er war warm und gemütlich und Seamus bemerkte, wie sehr er gefroren hatte.

Einige Minuten lang standen beide einfach nur im Schnee und umarmten sich, während Dean immer noch sehr schnell keuchte. Dann endlich war es Dean, der zuerst die Sprache wiederfand.

„Bei Merlin's Bart! Seamus! Wo warst du?!", er sah ihn an, sowohl besorgt als auch erleichtert, „Ich hab überall in Hogsmeade nach dir gesucht! Neville hat gesagt, er hat dich in den Drei Besen gelassen, aber da warst du nicht und... warum zum Henker bist du hier draußen bei der Heulenden Hütte?!"

Seamus schweig einen Moment lang und sah in den Schnee zu seinen Füßen, bevor er nuschelte: „Ich... wollte alleine sein."

„Was?! Warum?!" Dean sah Seamus verwirrt an und ließ ihn los. Er schien völlig überrumpelt von Seamus' Worten. Dann, nach einer Weile, während der Dean das Gesicht seines besten Freundes eindringlich gemustert hatte, fragte er: „Bist du sauer auf mich?"

Seamus musste sich räuspern, bevor er weiterreden konnte. Was auch immer er jetzt sagte... Dean würde ziemlich sicher über sein Geheimnis Bescheid wissen, wenn sie sich auf den Rückweg nach Hogwarts machten. Doch irgendetwas musste er sagen.

„Nein... also... jah... vielleicht. Irgendwie.", Seamus sah Dean immer noch nicht an, während er sprach, sondern betrachtete stattdessen einen besonders schmutzigen Fleck Schnee am Boden.

„Wie meinst du das...?", Dean sah Seamus nach wie vor verwirrt an und weil Seamus nicht antwortete, riet er ins Blaue hinein, „Du bist nicht… eifersüchtig, oder?"

Seamus wurde sofort rot. Woher konnte er es wissen? Woher zum Teufel konnte er es wissen?!

„Bin... Bin ich nicht!" Jetzt sah er direkt in Dean's Gesicht und er war sich ziemlich sicher, dass Dean ihm nicht glaubte. Denn er grinste augenblicklich.

„Bist du wohl." Siegessicher hob er eine Augenbraue und machte einen Schritt auf Seamus zu.

„Nein, bin ich nicht!", Seamus wich zurück und stieß gegen den Zaun in seinem Rücken.

„Und wie." Dean lächelte, während er diese Worte aussprach und schob seine Hände tief in die Taschen seiner Jacke. „Du bist eifersüchtig, weil ich zusammen mit Ginny nach Hogsmeade gegangen bin." Seamus konnte förmlich spüren, dass er immer röter wurde, während Dean sprach.

„Bist du ja auch, nicht wahr?", meinte er und sah Dean anklagend an. Dean seufzte, dann antwortete er.

„Jah, bin ich. Aber um ehrlich zu sein... wollte Ginny nur unter vier Augen mit mir reden, um mir zu sagen... dass sie auf Harry steht."

Nach diesen Worten riss Seamus seine Augen auf. Dean macht Witze! Ginny konnte doch nicht... oder konnte sie?

„Also... datest du sie nicht mehr?"

Dean zuckte mit den Schultern. „Hab ich nie, glaub ich." Die Leichtigkeit in Dean's Stimme kam Seamus mehr als nur spanisch vor und er hob eine Braue.

„Du wirkst aber nicht gerade... enttäuscht." Er benutzte das letzte Wort sehr vorsichtig, nur für den Fall, dass Dean simulierte. Doch anstatt zu antworten, sah Dean hinauf zum sternenklaren Himmel und sagte überhaupt nichts. Nervös wandte Seamus seinen Blick ebenfalls gen Himmel. Sein Herz pochte so laute, dass Dean es sicherlich hören konnte. Doch Dean schwieg einige Minuten lang, bevor er erneut zu reden begann.

„Weißt du, Shae... Ich hab kapiert, dass was auch immer ich für Ginny gefühlt hab... naja, fühle... keine Liebe sein kann. Vielleicht... vielleicht bin ich einfach nur in sie verknallt, weißt du? Ich mein, sie is cool und hübsch, aber….", Dean's Stimme brach ab und Seamus wandte sich zu ihm. Sie sahen sich an und Seamus glaubte, in Dean's Gesicht ebenfalls einen Hauch Rosa zu sehen, aber er war sich kein bisschen sicher. „Shae…."

Dean's Worte ließen Seamus schaudern und als er bemerkte, dass er nicht mehr reden konnte, nickte er einfach.

„Shae... Ich glaub... Ich glaub, du bist mir viel wichtiger, als ich bisher gedacht hab.", er wandte sein Gesicht ab und kratzte sich am Hinterkopf, „Ich... Ich glaub, Ich... liebe dich vielleicht."

Seamus' Herz setzte ein paar Sekunden aus. Sein Hirn wurde zu etwas, das ganz gut mit dem matschigen Schnee am Boden zu vergleichen war und sein Herzschlag donnerte ihm in den Ohren. Und dann reagierte er auf die einzige Art und Weise, die ihm in seinen durcheinander gebrachten Sinn kam.

„Du… du dämlicher Troll!" Er umfasste Dean's Gesicht mit seiner Hand und drehte es zu sich, sodass sie sich direkt in die Augen sahen. Und dann lehnte er sich einfach nach vorne, bis sich ihre Lippen berührten.