Diese kurze Vignette von meiner damaligen Beta Storm{X}Padmé so treffend als „Auszug aus den Memos eines Geistesgestörten" bezeichnet (*g*), beleuchtet tatsächlich nur einen Zeitraum von wenigen Sekunden. Sie ist geschrieben in AnakinsPOV und stellt die Momentaufnahme seines Geisteszustand an dem Punkt dar, den ich persönlich als seinen absoluten Point of no return ansehe. (Die Szene selbst sollte jeder echte SW-Fan eigentlich recht schnell erkennen ...*g*)

Kurze Anmerkungen der Autorin Teil 1:
Leute, ich weiß genau das Teil ist seltsam *g* und weder stilistisch, noch inhaltlich eine "Gebrauchsfiction". Man mag es oder man mag es nicht, so gesehen bleibt nicht viel, aber für konstruktive(!) Kritik bin ich trotzdem immer zu haben ...

Kurze Anmerkung der Autorin Teil 2:
Das Zitat Vae Victis ("Wehe den Besiegten") wird dem Keltenfürsten Brennus zugeschrieben, der die in der Schlacht von Allia 387 . vernichtend geschlagenen Römer mit diesem Kommentar verhöhnte, nur um selbst wenig später als Gefangener Roms zu enden und durch das Schwert gerichtet zu werden.
Als ich das Zitat nach Jahren per Zufall wieder las, stand mir die Parallele zwischen ihm und AnakinSkywalker vor Augen, der viele Lebewesen für seine Ziele opfert und zunächst als Sieger über eine gesamte Republik erscheint, nur um wenig später alles zu verlieren.

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Schritt für Schritt.

Das Anspannen der Muskulatur, das Anwinkeln der Knie, das schwere Aufsetzen des Fußes.
Einer nach dem anderen, wieder und wieder.
Eine berechnende, Angst einflößende Demonstration an Kraft und Stärke.

Unleugbar ein erhabenes Gefühl.
Eines das groß macht, auch wenn man den Kopf gesenkt hält.

Schritt.

Nur noch wenige Augenblicke und noch so viel zu tun.
Genug Zeit, um Dinge in mir zum Schweigen zu bringen.

Das eigene Gewissen zum Beispiel.

Endgültig.

Schritt.

Genug Zeit, um Dinge in mir zu töten.

Vergangene Dinge, unter den glühenden Sonnen einer verstaubten Welt.
Albtraumhafte, fürchterliche Dinge.
So wie meine Träume, vernebelt von Blut und Schmerz.

Bilder bekannter Feinde und Bilder vertrauter Freunde.
Gefühle, von Furcht und Schuld und ... Mitleid.

Nein

Das ist nicht der richtige Weg.

Schritt.

Das Bild der eigenen Mutter, hilflos und ausgeliefert. Gequält und gefesselt,
in einem schmutzigen Zelt irgendwo ... am Ende des bekannten Universums.

Leidend.

Sterbend.

Schritt.

Besser.

Wut, Hass und Zorn.

Schritt.

Viel besser.

Der bessere Weg. Der Stärkere.

Der einzige Weg, an dessen Ende Padmés Leben steht.

Schritt.

Padmés und das Leben meines Kindes.

Nicht irgendeines Kindes.

Meines.

Schritt.

Qui-Gons körperlose Stimme, die sagt, dass derjenige, der Unschuldige tötet,
die Pforten zur eigenen Hölle aufstößt.

Qui-Gons Stimme?

Zu spät.

Was, alter Freund, würde ich dort sehen, was ich nicht schon bin?

Schritt.

Fast da.

Lächeln.

Ein letztes Lächeln für alte Freunde.

Ein letztes Lächeln für die anderen Kinder im Tempel,
die den Preis für mich zu zahlen haben.

Den Preis für Padmé.

Schritt.

Ich bin bereit zu bezahlen. Sie sind es nicht.

Weil sie nicht wissen, was es heißt, allein und ohne Familie auf den Straßen der eigenen Heimat überleben zu müssen.
Weil sie nicht wissen, was ich weiß. Ich, Anakin, Sklavenkind von Tattooine.

Es ist besser so, wirklich.

Für sie, weil ihnen dieses Schicksal erspart bleibt.
Für mich, weil ihr Tod meinen Zielen dient.

Schritt.

Stimmen jetzt, in meinem Inneren,
die sich mit jedem Schritt zu einem schrillen, hysterischen Crescendo steigern,
untrennbar miteinander verflochten.

Mutter?

Qui-Gon?

Keine Chance, eine der Stimmen zu erkennen, keine Chance, eines ihrer Worte zu verstehen.
Ein Chaos aus Entsetzen und drohendem Wahnsinn
untermalt vom unerbittlichen Rhythmus der im Gleichschritt Marschierenden hinter mir.

Wie eine Wand, die mich nach vorne schiebt, als Spitze einer tödlichen Umklammerung.

Und kein Entrinnen für die, die sich im Herzen des alten Gebäudes befinden.

Schritt für Schritt.

Schhh... leise jetzt.

Ich habe eine Aufgabe zu erfüllen.

Leben nehmen, für ein Leben.

Gibt es nicht immer jemanden, der den Preis zu zahlen hat?

Stehen.

Stille.

Das Gesetz der Stärke ist so alt wie die Geschichte des Lebens.
Ein Gesetz, das für ALLE dieselbe Gültigkeit hat.

Sie zahlen heute, morgen zahle vielleicht ich.

Vae Victis.

Wehe den Besiegten.