Disclaimer:

Alle Charaktere sind Joanne K. Rowlings, nicht meine.

Ich mache immer noch kein Geld mit dem Gekritzel hier.

Diese FF wird eine Darkfic! Und zwar eine wirklich dunkle FF!

Diese FF ist NICHTS für schwache Nerven!

1. Kapitel

Morituri te salutant –

Die Todgeweihten grüßen dich!

Schwarz senkte sich die Nacht über Blackshire. Das kleine schottische Dorf lag bereits in tiefem Schlaf. Die mächtigen Highlands, die es umschlossen, neigten ihre Spitzen und schneebedeckten Häupter bis fast an die Dächer der Häuser herab, was für den Betrachter sowohl Schutz wie auch Bedrohung gleichermaßen auslösen konnte.

Die wenigen Straßenlaternen, die dieses Dorf aufwies, erleuchteten nicht einmal einen kleinen Teil der gepflasterten Straße, die sich durch diesen Ort mit knapp 300 Seelen schlängelte.

Doch diese wenigen Laternen spendeten das einzige Licht in der samtenen Schwärze des schottischen Hochlands. Aber mit einem Mal erloschen selbst diese letzten, kleinen Lichter, als hätte man ihnen die Luft zum Atmen entzogen. Ein Lufthauch, kälter als der Nachtwind, fast schon eisig, wehte einige Herbstblätter über die Pflastersteine und trug den Klang der unzähligen Schritte weiter, die auf dem Pflaster wiederhallten.

Fast vierzig dunkle Gestalten schritten die, nun dunkle Straße entlang. Ihre Gesichter, unter dunklen Kapuzen verborgen, wären ohnehin nicht zu sehen gewesen in der drückenden Schwärze der Nacht.

Auf dem kleinen Dorfplatz am Brunnen ließ sich eine Gestalt am Brunnenrand nieder. Ein leises Zischen, als ein Schlangenleib zur Erde glitt und in der Dunkelheit verschwand.

„Such dir, was du willst, Nagini! Guten Appetit!", sagte die kalte, hohe Stimme des Mannes, der am Brunnenrand saß.

Nun trat ein Mann vor und verneigte sich tief vor ihm.

„Mylord, ich bringe euch die neuen Anwärter!"

Der Andere gab dem Knienden mit einen unwirschen Wink zu verstehen, die Neuen vortreten zu lassen. Er ordnete seine Robe, was ein raschelndes Geräusch auslöste. Sog durch seine Nüstern die kalte, klare Nachtluft ein.

Auf einmal hörte man in einem der nahen Häuser eine Frau panikerfüllt schreien.

„ Ahh, Nagini hat ihre Vorspeise gefunden!", die kalte, hohe Stimme schien belustigt.

Andächtig lauschten alle den Schreien der Frau, die dann langsam in ein qualvolles Röcheln übergingen.

Nun lösten sich aus der Menge zwei Gestalten, kamen näher und beugten vor der Gestalt das Knie. Lord Voldemort strich sich die Kapuze aus dem Gesicht und erhob sich. Er wusste, dass sein Anblick auch bei seinen treusten Anhängern kalte Schauer auslöste. Bei allen Anderen erst recht. So auch bei den beiden jungen Männern, die nun vor ihm knieten.

„Vincent Crabbe und Gregory Goyle! Es freut mich, euch in meinen Reihen zu begrüßen!", seine Stimme klang weder freudig, noch in irgendeiner Weise von Gefühl bewegt.

Crabbe und Goyle überlief es eisig, als Voldemort seine krallenartigen Hände kurz auf ihre Scheitel legte.

„Ihr werdet von nun an Todesser sein, werdet mir und meinem Wort bedingungslos gehorchen. Ihr werdet tun, was ich euch heiße, mir folgen, wohin ich auch gehe, zu mir kommen, wann immer ich euch rufe! Habt ihr verstanden?"

Beide nickten und Voldemort schnaubte verächtlich.

Sie waren doch alle gleich, Zauberer wie Muggel, so leicht zu beeinflussen.

Nur, dass Muggel dazu noch Abschaum waren.

„Zum Zeichen eurer Treue werdet ihr das Dunkle Mal erhalten. Und zwar von...", ein gemeines und kaltes Lächeln zeichnete sein Gesicht, die roten Augen glitzerten gefährlich,

„...euch, Crabbe und Goyle!"

Die beiden Väter zuckten unmerklich zusammen, wechselten einen Blick und traten, zitternden Knies nach vorn. Ohne ein Wort zogen sie ihre Zauberstäbe, richteten sie auf ihre Söhne und sprachen synchron: „Crucio!"

Haltlose Schreie durchschnitten die kalte Nachtluft, paarten sich mit den Schreien des Kindes, welches Nagini eben gebissen hatte, dessen Mutter schon tot am Boden lag, erstickt, elendiglich an Atemnot krepiert, nachdem das Schlangengift sich durch ihre Adern gefressen hatte.

Voldemort genoss diese Symphonie des Schmerzes eine Weile, dann kam er selbst auf Crabbe und Goyle junior zu und begann, mit dem Zauberstab das Dunkle Mal in ihre linken Unterarme zu zeichnen. Es brannte wie Feuer und die beiden jungen Männer glaubten, dass das Feuer sich durch ihre Körper fraß, sie von innen verbrannte.

Als Voldemort fertig war, betrachtete er sein Werk, als die beiden Dunklen Male begannen, grün zu glühen.

„Lasst es gut sein!", sprach er schließlich, als ihm die Freude an der Qual der Jungen auf den Gesichtern ihrer Väter reichte.

Die Beiden hoben schon fast enttäuscht ihre Zauberstäbe und endlich verstummten die Schreie der Jungen.

„Aufstehen!", die Beiden rissen sich zusammen und standen bald auf wackligen Beinen, aber sie standen. Eisern darum bemüht, ihre Selbstbeherrschung nicht zu verlieren.

Was sollte der Lord sonst von ihnen denken!

„Bringt sie her!"

Wer war gemeint? Crabbe und Goyle warfen einander einen Blick zu, nicht verstehend.

Die Jungen sahen sich noch an, als sich der Kreis der Todesser wieder öffnete und man zwei verschüchterte, ängstliche und weinende Kinder sah, die nach vorn, vor Voldemorts Füße gestoßen wurden. Dieser blickte verächtlich auf sie herab.

„Muggelbrut!", er spie dieses Wort voller Hass und Abscheu aus, warf ihnen einen Blick zu, der selbst Lava zum Gefrieren gebracht hätte.

Die Kinder, die natürlich nicht verstanden, was er meinte, die aber seine kalte und abfällige Geste instinktiv richtig deuteten, fingen an zu weinen.

Voldemort wandte sich mit angewidertem Gesichtsausdruck zu Crabbe und Goyle junior, die das Geschehen interessiert verfolgen.

„Tötet sie! Wie, ist mir egal!"

Crabbe schien noch unentschlossen zu sein, aber Goyle feixte, trat zwei Schritte vor, packte das kleinere Kind, ein Mädchen, bei den Haaren und zog seinen Zauberstab.

Silencio!"

Die Todesser blickten sich überrascht an.

Goyle aber lächelte kalt, richtete seinen Zauberstab auf das Mädchen und flüsterte: „Crucio!"

Der Körper des Kindes sackte zusammen und begann, grauenhaft zu zucken und sich in ale erdenklichen Winkel zu verdrehen. Der kleine Kindermund öffnete sich weit, aber es drang kein Ton heraus. Das Mädchen verkrampfte sich, es zuckte unkontrolliert, wand sich zu Goyles Füßen. Man konnte deutlich sehen, wann er den Fluch verstärkte und wann er ihn schwächte. Aber das Schönste, so fand Goyle, war, dass sie schrie, ohne einen Laut von sich zu geben. Lange, sehr lange trieb Goyle sein grausames Spiel. Viele klatschten schon Beifall, andere starrten mit einem undeutbaren Gesichtsausdruck auf die Szene. Er genoss es zu sehen, wie die Augen des Kindes hervorquollen, weit aufgerissen in hellster Panik und unaussprechlichem Schmerz. Goyle kniete sich nieder, um genau zu beobachten, wie der Blick des Kindes irre wurde, wie die Augen in alle Richtungen schielten, sich grotesk verdrehten und schließlich brachen.

Der kleine Körper zuckte noch ein wenig, aber die Seele hatte ihn soeben verlassen. Die Augen starrten blicklos ins Leere und der einsetzende Regen ließ die Tropfen von der Iris über den Augapfel rinnen, bis sie von den Kinderwangen perlten, als wären es Tränen.

Es war vorbei. Die Kleine war tot.

Goyle richtete sich zufrieden auf und blickte zu Crabbe hinüber, der das Ganze mit einem steinernen Blick verfolgt hatte. Es war totenstill.

„Sehr schön!", lobte Voldemort, als er näher kam, um sich den toten Körper zu betrachten.

Dann hob er die krallenartigen Hände und nickte Goyle anerkennend zu.

Die Todesser trauten ihren Augen nicht:

Lord Voldemort applaudierte!

Einige taten es ihm nach, andere waren noch zu gefesselt in ihrem Schwanken zwischen Erregung und Abscheu.

„Mir scheint, wir haben einen neuen Freund und angehenden Meister des Zu - Tode - Folterns

entdeckt!", anerkennend klopfte Voldemort Goyle auf die Schulter, der dies mit einem stolzen Lächeln quittierte.

„Nun zu dir, Crabbe!", Voldemort wandte sich um und blickte auf Crabbe, der, unter dem Blick seines Herrn, unbehaglich mit dem Fuß zu scharren begann.

Nun aber straffte er seine Gestalt, blickte seinem Herrn und Meister ins Gesicht und nickte.

Er trat zu dem zweiten Kind, das, starr vor Angst, neben seinem toten Geschwisterchen auf dem Boden kauerte.

Crabbe blickte hinab auf den kleinen Jungen, der nun, mit tränenüberfluteten Augen zu ihm aufsah.

„Bitte Sir...", klang sein dünnes Stimmchen an Crabbes Ohr.

Avada Kedavra!", war die kalte Antwort.

Der kleine Junge sackte nach hinten und sein Kopf schlug hart auf das Steinpflaster. Eine kleine Blutlache, begann, sich um ihn herum auszubreiten. Der Regen trieb sie weiter, in kleinen Rinnsalen schlängelte sie sich durch die Ritzen der Pflastersteine.

„Ein Mann, der lieber sauber und schnell tötet. Auch gut!", Voldemort nickte zufrieden und ließ seine Krallenhände kurz aneinander schlagen. Einige Todesser seufzten unhörbar vor Erleichterung.

„Macht das weg!", Voldemort deutete auf die beiden Kinderleichen und wandte sich zu Crabbe und Goyle, die erneut vor ihm auf die Knie gegangen waren. Hinter ihm ließen zwei Todesser die Leichen der beiden Kinder mit einem Wink ihres Zauberstabes in eine Ecke schleudern.

„Ich sehe, ihr seid wahre Todesser. Willkommen in unseren Reihen!"

Beifall erhob sich unter den Übrigen, während Crabbe und Goyle sich aufrichteten und die Glückwünsche in Empfang nahmen.

Doch, als Voldemort die Hände hob, wurde es augenblicklich wieder still.

„Wir sind heute hier zusammengekommen, um zu feiern. Um Dumbledores Tod zu feiern. Ich habe Pläne, hochfliegende Pläne. Aber zu alledem später mehr. Geht! Geht und amüsiert euch!", er machte eine weit ausholende Geste und die Todesser stoben in alle Richtungen davon. Alsbald war ein schreckliches Schreien und Kreischen zu hören, in dem kleinen Ort Blackshire, der, nach dieser Nacht, nach diesem Massaker, nach diesem Morden, von der Landkarte verschwand.

Es war, als hätte es ihn nie gegeben!