Asche und Gold
by Sohi
Und hier kommt mein neuester Mist! Ich liebe Märchen! Sie umzuschreiben macht richtig spaß und dann darum auch noch eine Geschichte auf zu bauen... Es ist lustig!
Disclaimer: J.K alles, mir nichts!
Pairings: Werdet ihr feststellen, wenn ihr das erste Kapitel lest bzw. könnt ihr euch dann denken (wird wahrscheinlich so bleiben)
Warnung: Wer die Märchen so mag, wie sie sind, sollte nicht weiter lesen. Sie werden brutaler und meistens blutiger, wenn ich sie umgeschrieben habe.
Veröffentlichung der nächsten Kapitel: An jedem 11. wird (hoffentlich) ein neues Kapitel hinzu gefügt...
Kapitel: Der Wald
Es war Winter.
Das Schloss Hogwarts stand fest im Sturm der Schneeflocken, welchen von dem wolkenverhangenen Himmel fielen. Der Wind peitschte sie gegen die weiten Fenster der Großen Halle.
In der Halle saßen noch einige verbliebene Schüler, die in den Ferien nicht nach Hause hatten fahren wollen oder können.
Harry saß mit seinen Freunden Ron, Hermine, Neville, Luna und der Frau, die er liebte, Ginny, am Gryffindor Tisch und aßen ihr Frühstück. Wie immer regte sich Hermine über die armen Hauselfen auf und bemitleidete sie, wie sie da unten für sie schuften mussten. Sie hatte B.Elfe.R immer noch nicht aufgegeben. Es kümmerte sich aber keiner mehr darum, was sie deswegen zu sagen hatte, sie wiederholte sich ja doch nur zum X-ten male.
Die anderen wunderten sich eher darüber, dass dieses Jahr auch Draco, seine Bodyguards, Crabbe und Goyle, und Pansy, sowie Blaise hier geblieben waren. Anscheinend gab es Probleme zu Hause bei ihren Eltern.
Aber Harry konnten sie jetzt erst recht nicht ärgern, jetzt wo er endlich die Frau seines Lebens glücklich in die Arme schließen konnte, und das konnte er jetzt zur Winterzeit in der Kälte sehr häufig tuen. Er freute sich jetzt schon auf den geplanten Spaziergang mit ihr im Schnee, allerdings nur dann, wenn es aufhörte so ununterbrochen und stark zu schneien. Allerdings hätte er auch nichts gegen leicht fallende, niedliche, flockige, leichte, schöne Schneeflöckchen einzuwenden.
Wie je schien er sich bei diesen Gedanken selbst herauszuzerren. In letzter Zeit ertappte er sich immer öfter bei solchen romantischen Anwandlungen.
Bei dem Gedanken, was sie wohl dazu sagen würde, wenn sie wüsste, was er plante, musste er unweigerlich lächeln.
Das blieb Ginny natürlich nicht verborgen. „Was ist?" fragte sie lächelnd und mit sanfter Stimme.
„Nichts." antwortete er prompt. Aber er las bereits in ihren Augen, dass sie ihm nicht glaubte, also fügte er schnell hinzu: „Eine Überraschung." Da sie nicht direkt neben ihm saß, musste er aufstehen und kurz um Neville herumgehen, um zu ihr zu gelangen. Er nahm sie von Hinten in den Arm und flüsterte sanft in ihr Ohr: „Nur für dich und mich." Er küsste sie auf die Wange. Sie schloss ihre Augen und musste breit lächeln.
Ron sah die beiden an. Eigentlich war ihm niemand gut genug für seine kleine Schwester, aber Harry als ihren Freund, und seinen besten Freund, konnte er gerade noch so akzeptieren. Allerdings hatte Harry angst vor dem, was passieren könnte, wenn er ihr weh tun würde, nicht, dass er das vor hätte, aber ihm wurde bei dem Gedanken richtig Kalt. Er hatte Ron schon oft gesehen, wenn er sauer war und zu was er dann im Stande war. Er wollte sich nicht vorstellen, was passieren würde, wenn er total durchdreht, nein, das wäre zu grausam, er wollte es sich wirklich nicht vorstellen.
„Oh wie rührend. Die zwei Turteltäubchen." Die eiskalte und höhnische Stimme von Draco schallte durch die Halle. Alle hörten auf zu tratschen und sahen sich um, wer gemeint war.
„Halt die Klappe Malfoy." schrie Ron sauer durch den Raum zurück.
Dass sich die Slytherins und die Gryffindors nicht ausstehen konnten, war ja allgemein bekannt. Wenn sie wollten, konnten sie auch mit einander auskommen. Zumindest bestimmte von ihnen. Aber zwischen der Gruppe um Draco Malfoy und der Gruppe um Harry Potter hatte sich eine richtige Hass-Beziehung entwickelt. Das konnte keiner mehr retten. Niemand. Die besten Engel hatten sich daran bereits die Finger verbrannt. Sie liebten es sich gegenseitig anzustacheln. Es wurde regelrecht langweilig, wenn keiner da war. Sie konnten nicht miteinander, aber auch nicht ohne einander.
Malfoy und seine Kumpanen sahen Finster drein. Ihnen lagen die schlimmsten Wörter und Flüche auf der Zunge, aber da Lehrer anwesend waren, ließen sie es doch bleiben, aber ihre Blicke sprachen Bände.
Die sechs Freunde standen lachend auf und verließen die Große Halle.
Luna und Neville verließen die anderen schon bald und machten sich auf den Weg in die Bücherei. Die anderen gingen zu ihrem Gemeinschaftsraum.
Im Gemeinschaftsraum angekommen setzten sie sich auf ihre gewohnten Plätze am Kamin.
Hermine eröffnete die Runde: „Was glaubt ihr, bahnt sich da etwas an?"
Ron sah sie verwirrt an: „Wie? Wo bahnt sich was an?"
Ginny verdrehte die Augen, mal wieder hatte ihr Bruder seine eigene Engstirnigkeit unter Beweis gestellt: „Natürlich Neville und Luna."
Auf Rons Gesicht konnte man ein 'Ach so' lesen.
Harry ergriff das Wort: „Verdient hätten sie's ja. Beide."
„Durch aus ja." meinte Hermine nur dazu.
„Die passen auch wunderbar zusammen." spottete Ron. „Beide sind nicht ganz dicht, wenn man es genau betrachtet. AU!" schrie er plötzlich.
„Du sollst nicht immer so abfällig über andere reden, Ronald Billus Weasley." zischte ihm Hermine zu. Sie hatte ihm in die Seite gekniffen.
„Warum denn nicht? Außerdem tut das Weh. Und woher weißt du meinen vollen Namen?" antwortete er rüpelhaft und verwundert.
Hermine setzte zu einer Antwort an und schon war wieder einer der Streit im Gange, die es schon so oft zwischen ihnen gegeben hatte.
Ginny lag jetzt in Harrys Armen und beide amüsierten sich köstlich über diesen neuen Streit, der doch wieder darauf hinaus laufen würde, dass Hermine recht behalten würde. Harrys Finger fingen langsam an mit Ginnys Haaren zu spielen. Sein Blick aber wanderte zu dem Fenster. Der Wind peitschte nun nicht mehr so stark. Vielleicht hatte er ja Glück.
Und er hatte Glück. Am Nachmittag hatte der Wind so stark nachgelassen, dass fast Windstille herrschte und weinige Flocken fielen sanft vom Himmel.
Er hatte Ginny in weiser Voraussicht mit aufs Zimmer genommen. Ein fröhliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, während er an den Spaziergang dachte. Schon freute er sich richtig darauf und bevor Ginny fragen konnte, stand er auf und zog sie mit sich.
„Zieh dich warm an." flüsterte er ihr ins Ohr, woraufhin sie leicht errötete. Sie mochte es, wenn er ihr in das Ohr flüsterte und sie wusste, dass er das auch ganz genau wusste. Aber sie würde sich hüten und sich darüber beschweren, weiß Gott nicht.
Artig, wie er ihr geheißen hatte, zog sie sich ihren Mantel an und warm verpackt folgte sie dem Schwarzhaarigen die Treppe hinunter in den Gemeinschaftsraum.
Dort saßen Hermine, Ron und Neville vor dem Kamin und wärmten sich. Hermine und Ron warfen sich immer noch giftige Blicke zu, Neville ignorierte das gekonnt. Seit der Sache im Ministerium gehörte Neville irgendwie zu ihrer Gruppe und es war für sie in Kräuterkunde nur von Vorteil. Allerdings störte er auch nicht.
„Wo wollt ihr hin?" fragte Hermine sie leicht giftig. „Wenn ihr Raus wollt, lasst das lieber. Ihr holt euch da draußen den Tod."
Harry verdrehte die Augen. Genau dieses bemuttern und betütteln von Hermine konnte ihm manchmal auf die Nerven gehen. Das schien Ron auch so zu sehen: „Ach, Hermine. Bemutter ihn doch nicht ständig!"
„Was heißt denn hier bemuttern? Ich habe ihnen nur einen Rat gegeben!" keifte sie auch sofort zurück.
Harry und Ginny sahen mal wieder einen Streit im Anmarsch und da sie davon nichts mehr mitkriegen wollten, machten sie sich schnell aus dem Staub, sonst war ihre Meinung auch noch gefragt.
Als sie durch das Porträtloch kletterten hörten sie immer noch wie Ron ihr gerade an den Kopf warf, dass sie sich um alles und jeden zu viele Sorgen machte.
'Nun,' dachte Harry, 'irgendwie hat er ja recht. Die einzigen, die sie nicht kümmerten, waren die Slytherins. Wenn man vom Teufel spricht... Nein, Korrektur: Denkt!'
Schon bog Malfoy mit Blaise um die Ecke und sie wären fast ineinander rein gerannt.
Draco konnte sich irgendwie eine schnippische Bemerkung verkneifen, warf aber einen bitterbösen Blick auf Ginny und er und Blaise gingen stillschweigend an denen Vorbei, die ihnen plötzlich fast den Weg versperrt hätten.
Blaise fragte nun verwundert Draco: „Was ist denn mit dir los? Ich hätte jetzt eine fiese Herausforderung von die erwartet."
Draco schnaubte. Er wusste selbst nicht, warum er nichts gesagt hatte. Er sah zur Decke und dachte nach. 'Warum habe ich nichts gesagt? Es gibt doch genug Gründe! Erstens: Es war Potter. Zweitens: Es war das Wiesel-Mädchen. Drittens: Sie waren zusammen. Viertens: Es war Potter. Fünftens:Es war Potter. Sechstens: Es war Potter...' Darauf folgten noch weitere unzählige Punkte mit dem Grund 'Es war Potter.' Doch am Ende kam er trotzdem nicht zu einem Schluss. Da er keine Lust hatte weiter darüber nachzudenken bzw. Blaise ständig neben sich die wildesten Theorien flöten zu lassen, verbat er Blaise kurzerhand das Mundwerk und dachte an was anderes.
Harry fragte kurz nach dem Treffen Ginny das Selbe, was auch Blaise gefragt hatte: „Was ist denn in den Gefahren? Sonst lässt der doch immer einen miesen Spruch ab, aber heute..."
„Keine Ahnung." war Ginnys kurzer Kommentar. „Vielleich steht er ja auf dich."
Das fanden aber Beide so abwegig, dass sie in lautstarkes Lachen verfielen.
Mit Tränen in den Augen fragte Ginny gut erheitert: „Was ist denn deine Überraschung?"
Wieder in die Realität zurück geholt antwortete Harry: „Ich wollte eigentlich nur ein bisschen spazieren gehen."
'Das passt zu ihm' dachte sich Ginny. Eigentlich wollte sie heute nicht mehr nach Draußen, aber mit Harry durch den Schnee zu laufen, Arm in Arm, das hatte schon was.
Als sie über das Schulgelände liefen, sahen sie mindestens fünf Zauberer, die etwas sehr großes Richtung Schule transportierten. Was es war konnten sie aber nicht erkennen, da es verhangen war. Aber anscheinend war es so schwer, dass sie es mit so vielen Zauberern tragen mussten. Warum mussten sie es überhaupt tragen? Konnten sie das nicht einfach zum Schweben bringen?
Aber sie konzentrierten sich nicht lange auf die Frage nach dem DING. Sie beschäftigten sich lieber mit sich selbst und ihrem ausgiebigen Spaziergang.
In der Nacht ließ Harry aber der Gedanke an das komische DING nicht mehr los und er konnte nicht schlafen durch seine ganzen Grübeleien. Er suchte seinen Tarnumhang und machte sich auf den Weg.
Das erste Problem waren die anderen Schüler, die es sich noch im Gemeinschaftsraum gemütlich gemacht hatten. Er kämpfte sich an ihnen vorbei. Schaffte es sogar durch das Porträt der alten Dame.
Doch da war auch schon das zweite Problem. Es waren zwar Ferien, aber die Schulregeln waren immer noch aktiv. Demzufolge würde er ärger bekommen, wenn er erwischt würde. Und ohne die Karte des Rummtreibers war das aus-dem-Weg-gehen nicht so einfach.
Aber das kümmerte ihn nicht. Er ging seinen Weg uns sah sich einen Raum nach dem Anderen an. Irgendwie wollte ihm das Glück nicht holt sein. Er hatte mittlerweile das halbe Schloss abgesucht. Langsam wurde ihm komisch zu mute. Mit jedem weiteren Raum, der leer war, wurde er immer niedergeschlagener. Aber irgendwo musste das DING doch sein. Es konnte doch nicht spurlos verschwunden sein, oder doch?
Vollkommen in Gedanken versunken spürte er plötzlich einen starken Widerstand. Mit einem lautstarken „AU" landete Harry auf dem Boden. Als er auf sah, war da kein Gegenstand, den er hätte treffen können. Stattdessen hörte er ein ebenso lautes „Autsch" von gegenüber.
„Malfoy?" fragte Harry vorsichtig, da er glaubte die Stimme des jungen Slytherin gehört zu haben.
„Potter?" kam es genervt von dem Gegenüber.
Beide zogen gleichzeitig ihre Tarnumhänge herunter und sahen sich erstaunt an.
Gleichzeitig begannen sie: „Was machst du... wie bist du... seit wann..." Abrupt stoppten sie dann wieder.
Das verwirrte die Beiden ein bisschen, dass sich die selben Fragen auf der Seele brannten.
Fürs erste starrten sich beide einfach nur an. Dann begann Harry zaghaft: „Was suchst du hier und dazu noch um diese Zeit?"
„Das Selbe könnte ich dich fragen, Potter" zischte Malfoy zurück.
Harry resignierte. So würden sie zu nichts kommen. Allerdings wollte er ihm auch nichts erzählen.
Er stand auf und wollte gehen.
Zu seiner Überraschung nuschelte Malfoy nun etwas: „Ich bin auf der Suche nach dem DING, das sie heute hier her gebracht haben."
Harry traute seinen Ohren nicht. Draco Malfoy sagte ihm freiwillig etwas, und zwar keine Beleidigung.
Harry sah ihn erstaunt an. Dieser jedoch sah ihn nicht an.
Harry antwortete überrascht: „Das Selbe habe ich auch gemacht."
Draco rappelte sich langsam auf.
„Auch wenn es mir nicht gefällt. Lass uns zusammen arbeiten, das geht schneller und schließlich will ich heute auch noch irgendwann schlafen." Er schnappte seinen Umhang und ging auf Harry zu. „Also, welche Zimmer hast du schon?"
„Alle Zimmer in den oberen Stockwerken." antwortete dieser überrascht und fast schon schockiert. Draco Malfoy, der Draco Malfoy, wollte mit ihm zusammen arbeiten. Da konnte etwas ja nicht stimmen. Aber was?
„Gut, da ich die unteren Stockwerke durchgegangen bin bleibt ja nur noch dieses übrig."
Draco ging an ihm vorbei und ein immer noch erstaunter Harry folgte ihm.
Kaum zu glauben, aber die beiden Feinde schienen kurz vor Weihnachten keinen Streit zu wollen. Obwohl, eigentlich ging alles nur von Malfoy aus.
Sie sahen stillschweigend in allen Zimmern nach. Am Ende standen sie vor der letzten Tür.
„Das ist die einzige Tür, die wir noch nicht hatten." stellte Harry fest.
„Das weiß ich auch." zischte Draco zurück. Dabei musste Harry die Augen verdrehen.
Draco griff zu dem Türknauf. Drehte ihn um und musste feststellen, dass die Tür verschlossen war.
Auch Ruckeln brachte nichts.
„Kein Problem" sagte Harry kurzerhand darauf. Er wühlte in seiner Tasche nach seinem Zauberstab, fand ihn aber nicht. „Mist", flüsterte er leicht angesäuert, „Ich hab meinen oben liegen lassen."
Jetzt verdrehte Draco die Augen, griff kurz in seine Tasche und zog seinen Zauberstab heraus.
„Alohomora." sagte er und man konnte ein klicken hören. Noch einmal drehte er an dem Türknauf, doch dieses Mal öffnete sich die Tür und schwang geräuschlos auf.
Draco sah in den Raum, der ungewöhnlich groß zu sein schien. Er ging hinein und Harry folgte ihm leise. Harry schloss hinter ihnen die Tür und sah sich dann in dem Raum um. Er war wirklich ungewöhnlich groß. So groß war noch nicht einmal der Gryffindor Gemeinschaftsraum. Ein leises 'Woah' konnte er sich nicht verkneifen.
„Du findest das hier wäre als Zimmer groß? Dann hast du noch nie ein Haus wie meines gesehen. Da gibt es dutzender solcher Räume."bemerkte Draco abfällig.
Was hatte Harry auch erwartet? Das er vielleicht einmal nicht angeben würde? Bestimmt nicht. Wieder einmal verdrehte er die Augen. Dabei viel sein Blick auf die hohen Fenster des Raumes. Das Mondlicht schimmerte in den Raum und verlieh ihm einen majestätischen Glanz. Diesen Raum hatte er wirklich noch nie betreten, geschweige denn gesehen. Wie war er ihm nur entgangen?
„Dort." Draco zeigte auf die Wand am anderen Ende des Raumes. Harry konnte noch nicht erkennen was er meinte, dennoch ging er Draco schnell hinterher. Je näher sie kamen, desto weniger konnte er erkennen.
Schon standen sie vor der Wand. „Und jetzt?" Harry konnte sich diese Frage nicht verkneifen.
Mit einem ich-glaub's-ja-nicht-ist-der-wirklich-so-blöd-Blick sah Draco ihn ungläubig an. Ein hämisches Grinsen breitete sich auf seinen Lippen aus und seine grauen Augen blitzten auf. Er hob seine linke Hand und für Harry schien er ins Leere zu greifen, als er mit staunen sehen musste, dass Draco mit einem gewaltigen Ruck einen Tarnumhang herunter zog.
„Das Flattern hättest du auch bemerken können." sagte der Slytherin nur hämisch dazu.
Dann sahen er und Harry zu dem, was sie da aufgedeckt hatten und erstarrten. Es sah aus wie ein Spiegel, ein runder, großer, steinerner, reich verzierter Spiegel. Harry musste unweigerlich an den Spiegel Nehergeb denken, den er im ersten Schuljahr gefunden hatte und in dem auch der Stein der Weisen versteckt gewesen war.
Doch der hier war irgendwie anders. Sie spiegelten sich zwar in ihm, aber irgendwas gefiel Harry nicht daran.
Schüchtern fragte er: „Und jetzt?" Irgendwie schien er sich zu wiederholen.
„Jetzt finde ich heraus, wozu der gut ist und warum er hier versteckt wird." antwortete Draco darauf und begann auch schon den Spiegel abzusuchen.
'Moment', dachte sich Harry. „Hast du gerade 'ich' gesagt?"
„Ja," Draco untersuchte den Spiegel weiter, „du bist sowieso zu unfähig für so etwas."
Das reichte Harry jetzt endgültig: „Was soll das heißen, ich wäre..."
Weiter kam er nicht. Der Spiegel ließ plötzlich ein lautes Krachen vernehmen. Draco schreckte von ihm zurück und starrte den Spiegel mit entsetzten Augen an. Das Bild war zerbrochen, die Teile hielten aber noch zusammen. Sie spiegelten sich nicht mehr in ihm, dafür war aber ein Wald zu erkennen. Irgendwie hielt dieser Wald sie gefangen.
Je länger er auf den Spiegel starrte, desto schwächer und müder fühlte Harry sich. Er merkte kaum noch, wie er zu Boden fiel und eine helle Frauenstimme flüsterte etwas, das er nicht mehr verstand.
Er riss die Augen auf und saß kerzengerade im Bett. Sein Atem ging schnell und Schweißperlen hatten sich auf seiner Stirn gebildet. Hatte er das wirklich nur geträumt? Das konnte er irgendwie nicht glauben. Er musste noch einmal losgehen und sich die Sache genauer ansehen. Allerdings wollte er diesmal seine Freunde mitbringen.
Er traf sie auch direkt unten in der Halle beim Frühstück und schaffte es sie dazu bereit zu erklären mit ihm zu kommen. Alle zusammen gingen sie zu dem Raum, der komischerweise nicht mehr verschlossen war. Auch der Spiegel in dem Raum war nicht mehr verhangen, dafür war aber das Bild verschwunden, worüber Harry sich wunderte.
„Und was genau wolltest du uns zeigen?" fragte eine genervte Hermine und Harry sah, dass sie nur aussprach, was alle anderen dachten.
Harry wollte gerade ansetzten um ihnen zu sagen, was es mit dem Spiegel auf sich hat, als die Tür aufflog und Malfoy mit Pansy und Blaise eintrat und sie konnten hören wie er lautstark sagte: „Aber wenn ich es euch doch sage, der ist hier...POTTER!" schrie er am Ende durch den ganzen Raum.
Harry hörte wieder dieses Krachen. Er sah sofort, dass der Spiegel wieder reagierte.
„Da!" schrie er und deutete mit dem Finger auf den Spiegel. Der Wald war dieses Mal wieder zu sehen, aber er sah anders aus. Er war nicht mehr so grün, wie das letzte Mal, er war eher gelblich.
Auf dem Spiegelbild erschien das Gesicht einer wunderschönen Frau mit goldenen lockigen Haaren und blauen Augen, so blau wie der Himmel. Sie flüsterte und hielt ihnen die Hände entgegen. Tränen liefen ihr die Wangen hinab.
Alles was sie verstanden war:
„Sie sind beisammen. Sie sind gekommen
um zurückzubringen, was uns genommen."
Harry spürte ein starkes ziehen an seinem Bauchnabel, als wenn er an einen Portschlüssel angeschlossen wäre, aber es war irgendwie anders. Im Flug sah er sich selbst vor sich stehen, wie er den Zauberstab in der linken Hand hielt. Aber er war doch Rechtshänder, wieso hielt er dann den Zauberstab in der linken Hand? Sein Gegenüber trat zur Seite und sah ihm nach. Mit seiner Stimme rief er ihm hinterher: „Du wirst es nicht können!"
Harry spürte noch, wie er hart auf dem Boden aufschlug. Er sah sich um und bemerkte zu seinem Entsetzten, dass er auf dem Boden in dem Wald lag, den er durch den Spiegel gesehen hatte. Dann wurde ihm schwarz vor Augen.
