Disclaimer: Alle Figuren und Orte des HP-Universums gehören J.K. Rowling. Mir gehört nichts, außer die Figuren, die ich mir selbst ausgedacht habe.

Das ist diesmal ein Solo-Projekt von Nadine. Hoffe, es gefällt euch...!

Ich hatte es mir auf der großen Zugbrücke bequem gemacht und sah Patrick dabei zu, wie er seinen Liebling trainierte.

Unter mir plätscherte ein kleiner Gebirgsbach munter vor sich hin und ein leichter Wind spielte mit meinem Umhang.

Der große, dunkelgrüne Drache drehte seine Kreise am strahlend blauen Himmel und gab, auf Patricks Kommandos hin, ein paar Feuerstösse von sich.

Mein Kollege war ganz vernarrt in das riesige Tier und konnte sich glücklich schätzen, dass Burg Trotzstein die einzige Schule war, die die Genehmigung zur Haltung eines Drachen hatte.

Patrick unterrichtete Pflege magischer Geschöpfe an der deutschen Zaubererschule Burg Trotzstein.

Ich selbst war hier zur Schule gegangen und unterrichtete nun seit einem Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste und Dunkle Künste.

Neben Durmstrang war Trotzstein eine der wenigen Zaubererschulen, die auch schwarze Magie in ihrem Stundenplan hatte.

Warum ich gerade Dunkle Künste unterrichtete? Die meisten hatten ja die Vermutung, dass ich selbst gerne schwarze Magie anwendete, aber sie irrten sich. Für mich war es wichtig die dunklen Künste zu verstehen, wenn man sich erfolgreich gegen sie verteidigen wollte.

Und das wollte ich auch meinen Schülern nahe bringen. Denn meine Devise lautete: Kenne den Feind, am besten besser als er sich selbst kennt und besiege ihn mit seinen eigenen Waffen.

Meine Eltern waren zwar nicht begeistert davon gewesen, dass ich mich intensiv mit der dunklen Magie beschäftigte, aber sie ließen mich machen, im Vertrauen darauf, dass ich nicht zu denjenigen gehörte, die sich davon verführen ließen.

„Professor McCallahan?"

Ein Schüler kam durch das große Tor gerannt und blieb völlig außer Atem vor mir stehen.

„Was gibt es, Mark?"

Doch Mark antwortete nicht, er starrte vollkommen fasziniert in den Himmel.

„Wow", entfuhr es ihm ehrfurchtsvoll und sein Blick folgte dem Drachen.

„Beeindruckend, nicht wahr?" ich erhob mich und stellte mich neben ihn.

„Wie... äh... ja..." Mark löste seinen Blick von dem grünen Ungetüm und blinzelte mich verwirrt an.

„Du wolltest etwas von mir?" erinnerte ich ihn.

„Oh, ja. Sie sollen zu Professor Wolf ins Büro kommen."

Ich runzelte die Stirn. Was wollte mein ehemaliger Schulleiter und jetziger Kollege von mir? Doch ich wusste, dass man Cyrus Wolf nicht warten ließ und so machte ich mich auf den Weg in sein Büro.

„Ach, Mark?" Ich drehte mich nocheinmal um.

„Ja?" gab er abwesend zurück, den Blick erneut auf den Drachen gerichtet.

„Hast du keinen Unterricht?"

„Wie? Oh ja, doch." Es kostete ihn einige Mühe sich von dem Drachen abzuwenden und mir in die Burg zu folgen.

Wir gingen durch das große Burgtor und gelangten auf einen riesigen Innenhof. Überall waren kleine Rasenflächen angelegt und in den Pausen hielten sich die Schüler meistens draußen auf.

Wir betraten die Burg und Mark blieb unschlüssig stehen.

„Ist noch was?"

„Nein... ich... ich überlege gerade nur, ob ich Wahrsagen schwänzen soll", grinste er.

„Wahrsagen? Hm... aber sag niemandem das du das von mir hast, okay?" verlangte ich und senkte meine Stimme.

„Geht klar."

„Also, ich kann dir verraten, dass du Wahrsagen nicht wirklich brauchst. Ich meine, später mal im Leben."

„So was hab ich mir auch schon gedacht. Außerdem bin ich darin total schlecht."

Ich musste grinsen. Mark und in irgendetwas schlecht? Das war kaum zu glauben. Er war einer meiner besten Schüler in DK und auch in VgddK und von meinen anderen Kollegen wusste ich, dass er auch in den anderen Fächern ziemlich gut war.

Er würde es also auch ohne Wahrsagen zu einem guten Abschluss bringen.

„So, jetzt muß ich mich aber wirklich beeilen", verabschiedete ich mich von ihm.

Auf dem Weg zu Wolfs Büro dachte ich schmunzelnd über Mark nach. Normalerweise animierte ich meine Schüler ja nicht dazu den Unterricht zu schwänzen, doch bei ihm machte ich eine Ausnahme.

Er hatte es nie ganz leicht gehabt, seine Eltern waren angesehene Zauberer und deshalb nur selten zu Hause, was wahrscheinlich auch dazu beigetragen hatte, dass Mark ein Einzelgänger geworden war.

Von seinen anderen Mitschülern wurde er oft als Streber gehänselt und hatte deshalb auch keine richtigen Freunde. Kein Wunder also, dass er mein besonderer Schützling war.

Patrick warf mir immer vor, dass ich mich zu sehr mit meinen Schülern beschäftigte, anstatt mich nur auf den Unterricht zu konzentrieren, doch ich sah das anders.

Schließlich war ein Lehrer nicht nur da den Schülern etwas beizubringen. Wenn sie irgendwo Probleme hatten sollten sie sich ebenfalls an uns wenden können, gerade auf einem Internat war das wichtig.

Ich schob den Gedanken an Mark beiseite und wollte gerade die Hand heben, um an Wolfs Tür zu klopfen, als diese schon aufschwang.

„Immer rein mit Ihnen, Cassie", rief Wolf fröhlich und ich war ihm dankbar, dass er nicht meinen richtigen Namen benutzte.

„Sie wollten mit mir sprechen?"

„Immer mit der Ruhe. Setzen Sie sich doch."

Ich setzte mich in einen gemütlich aussehenden Sessel und sah ihn erwartungsvoll an.

„Tee?" fragte er und als ich verneinte goss er sich selbst eine Tasse ein.

Cyrus Wolf war ein großer, bulliger Mann, der immer gut gelaunt zu sein schien. Sein schwarzes Haar hing ihm immer unordentlich in die Stirn, was ihn ein wenig verwegen aussehen ließ. Er war noch nicht lange Schulleiter von Trotzstein und doch hatte er der Schule schon seine persönliche Note aufgedrückt.

Er spannte mich noch ein wenig auf die Folter, indem er über belanglose Dinge mit mir plauderte, doch als ich anfing unruhig in meinem Sessel hin und her zu rutschen, zog er lächelnd eine Rolle Pergament hervor.

Er breitete sie vor sich aus und grinste mich noch breiter an.

„Ich habe gestern eine Eule von einem alten Freund bekommen", kam er endlich zum eigentlichen Thema. „Er ist Leiter von Hogwarts und ist mit einer Bitte an mich heran getreten." Er machte eine kleine Kunstpause und ich verfluchte ihn für seinen Hang zur Theatralik.

„Ich sehe, Sie sind gespannt wie ein Flitzebogen. Sehr schön. Hogwarts sucht einen Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste und Albus hat mich gefragt, ob ich nicht jemanden wüsste, der für diese Stelle in Frage kommen kann."

Er sah mich abwartend an.

„Und, kennen Sie jemanden?" fiel mir nichts besseres ein.

„Nicht so bescheiden, meine Liebe", grinste er. „Natürlich werde ich Sie vorschlagen."

„Mich?" Überrascht sah ich ihn an. „Aber, ich mache das doch gerade mal ein Jahr und..."

„Und sind schon jetzt ziemlich gut", unterbrach er mich. „Ihre Schüler lieben sie und selbst der Schulrat ist begeistert. Ich wüsste keinen besseren Lehrer für diese Stelle und es ist ja erst mal nur für das kommende Schuljahr."

Soviel Lob war mir peinlich und ich spielte nervös mit meinem Umhang.

„Also, was sagen Sie?"

„Na ja, es wäre schon eine Ehre für mich. Immerhin ist Hogwarts eine der renommiertesten Zaubererschulen... Aber, wer übernimmt dann meinen Unterricht hier?"

„Das lassen Sie mal meine Sorge sein. Im übrigen würde ich Sie nicht nur deshalb nach Hogwarts schicken, weil ich Albus einen Gefallen tun möchte. Sie werden dort neue Erfahrungen sammeln und davon profitieren wir hier natürlich auch, wenn Sie zurückkommen."

„Na ja, wenn das so ist..."

„Darf ich das als Ja auffassen?"

„Ja, okay, ich mach's."

„Sehr schön, ich habe auch nichts anderes von Ihnen erwartet. Ach ja, noch etwas. Zu Beginn der Sommerferien, werden Sie von einem Zauberer aus dem Ministerium abgeholt. Im Ministerium werden Sie zunächst über die Lehrmethoden und die Lehrpläne in Hogwarts informiert. Danach wird man Sie nach Hogwarts bringen, damit Sie sich schon einmal einleben können, bevor die Schüler wiederkommen, und Ihre neuen Kollegen kennenlernen."

„Wow, anscheinend haben Sie nicht wirklich mit einer Absage von mir gerechnet?"

Wolf lächelte hintergründig.

„Ach ja, bevor Sie gehen... Ich lasse Ihnen Bescheid geben, wenn der Ministeriumszauberer da ist."

Wie in Trance verließ ich das Büro und ging nach draußen in den Hof, wo ich Patrick in die Arme lief.

„Hey, Cassie, du siehst ja aus, als hättest du gerade das große Los gezogen", begrüßte er mich und hielt mich am Arm fest.

„Kann man so sagen. Ich werde im nächsten Schuljahr in Hogwarts unterrichten."

„Im Ernst?"

„Ja, ich komme gerade von Wolf."

„Welches Fach?"

„VgddK."

„Man, das ist doch super! Weißt du was, das feiern wir. Ich komme heute Abend vorbei und bringe ne Flasche Wein mit."

„Wolltest du heute Abend nicht nach hause?" erinnerte ich ihn. „Ich dachte deine Tochter hätte eine Theateraufführung."

„Ach ja, stimmt ja. Kathy bringt mich um, wenn ich wieder nicht komme."

Kathy war Patricks Frau und ein Muggel, also ein Nichtmagier. Ich hatte sie schon einmal kennengelernt und verstand mich mit ihr auf Anhieb. Sie trug es mit Fassung, dass Patrick ein Zauberer war und berufsbedingt nicht oft bei ihr und ihrer gemeinsamen Tochter sein konnte.

„Dann geh besser hin. Wir brauchen dich schließlich noch. Wer sollte sich sonst um Drake kümmern?"

„Möchtest du nicht mitkommen? Dann können wir doch zusammen essen gehen."

„Danke, lieb von dir. Aber ich muß noch einiges für morgen vorbereiten", lehnte ich ab und fing mir einen spöttischen Kommentar ein.

„Natürlich, ich hatte ja vergessen, dass du neben der Arbeit kein Privatleben mehr hast."

„Hey, Wolf hat mich gerade in Grund und Boden gelobt, dem muß ich doch gerecht kommen."

„Trotzdem, du brauchst doch auch ein Privatleben. Wann warst du das letzte Mal aus oder wann hattest du das letzte Mal ein Date?"

„Oh bitte, nicht schon wieder", beschwerte ich mich, denn diese Diskussion führten wir mindestens einmal die Woche. „Kümmer du dich erst mal um deins."

„Na gut, aber versprich mir, dass du dich in England nicht in deinen Büchern verkriechst."

„Ja, ja, versprochen."

Patrick nickte zufrieden und verabschiedete sich dann.

Ich machte mich auf den Weg in mein Appartement, um zum einen wirklich den Unterricht für morgen vorzubereiten und zum anderen meinen Eltern einen Brief zu schicken.

Schnell schrieb ich ihnen, dass ich für ein Jahr nach England gehen würde, um in Hogwarts zu unterrichten, dann schlug ich das Buch für dunkle Künste auf und bereitete das nächste Thema vor. Die unverzeihlichen Flüche.

Gerade als ich mit Avada Kedavra durch war, landete meine Eule Snowball auf meinem Schreibtisch und streckte mir ihr Bein entgegen.

Schmunzelnd löste ich den Brief, Mum und Dad waren immer schnell mit ihren Antworten.

Liebe Cassiopeia,

Wie ich es hasste, wenn sie meinen richtigen Namen verwendeten, aber sie weigerten sich strikt mich Cassie, wie alle anderen es taten, zu nennen.

Cassiopeia! Wie konnte man sein Kind mit so einem Namen strafen? Benannt nach einem Sternenbild, konnte es etwas schöneres geben? Aber was konnte man auch anderes erwarten, wenn die Mutter eine begeisterte Hobby-Astronomin war und der Vater die unsägliche Leidenschaft für Mythologie aller Art im Allgemeinen und griechischer Mythologie im Besonderen hatte.

Aber was beschwerte ich mich eigentlich. Mit Cassiopeia war ich ja noch ganz gut weggekommen. Im Gegensatz zu meinem Bruder Hades. Wie Dad sich mit diesem Namen bloß hatte durchsetzen können? Apollo hätte ich ja noch verstanden, das wäre der Leidenschaft meiner Mutter auch gerecht gekommen. Aber Hades? Der Gott der Unterwelt! So schlecht war mein Bruder nun auch wieder nicht. Und Hades konnte er nochnichtmal abkürzen.

Ich dagegen schon und ich machte davon auch ordentlich Gebrauch. Ich glaube, außer meinen Eltern, meinem Bruder und Cyrus Wolf wusste keiner wie mein wirklicher Name war. Und das war auch gut so.

Ich versuchte also meinen Namen zu ignorieren und las weiter:

Wir freuen uns sehr, dass Professor Wolf dir so viel Vertrauen schenkt und dich nach Hogwarts schickt.

Nutz doch die Gelegenheit und besuch deine Großmutter und deinen Großvater. Sie würden sich sicher freuen.

Und schreibe uns, wie es dir dort gefällt. Du weißt ja, dass dein Vater damals in Hogwarts war.

Wir lieben dich,

Mum und Dad

Die Eltern von meinem Dad lebten in Drumnadrochit, einem kleinen Ort in der Nähe von Inverness in Schottland und ich war immer gerne bei ihnen. Keine Frage also, dass ich sie besuchen würde. Ich konnte Grandpa schon hören, wie er mir sagen würde, dass es gut wäre, wenn ich meine Wurzeln pflegen würde.

Ihm hatte es damals gar nicht gefallen, dass Dad zu meiner Mum nach Deutschland gezogen war und dass sie mich nach Trotzstein geschickt hatten.

Doch mittlerweile musste selbst er anerkennen, dass es mir nicht geschadet hatte.

Die letzten Wochen des Schuljahres vergingen wie im Flug. Mittlerweile wusste jeder meiner Schüler, dass ich weggehen würde und die meisten hatten lautstark protestiert.

Ich beruhigte sie damit, dass ich in einem Jahr wiederkommen würde und ermahnte sie gleichzeitig es meinem Nachfolger nicht allzu schwer zu machen.

Mit ein bisschen Wehmut entließ ich sie nach meiner letzten Unterrichtsstunde in die wohlverdienten Ferien.

Am nächsten Tag schon zitierte Wolf mich in sein Büro, das konnte ja nur bedeuten, dass der Zauberer vom Ministerium eingetroffen war.

Auf dem Weg zum Büro des Schulleiters begegnete ich Patrick.

„Ich dachte du wärst schon zu Hause?"

„Ich wollte mich noch von dir verabschieden und dir alles Gute wünschen. Auch von Kathy. Ich soll dir sagen, du sollst ne Karte schreiben."

„Ich werd sehen, was ich tun kann", grinste ich. Zum Glück hatte ich damals Muggelkunde belegt und so wusste ich, was es bedeutete, wenn die Muggel sich Karten schreiben.

„Ach ja. Natalie möchte, dass du ihr das Monster von Loch Ness mitbringst."

„Wie kommt sie denn darauf?"

„Sie ist ja noch zu klein um den ganzen Zaubererkram zu verstehen, deshalb hab ich ihr erzählt, dass du für eine Weile deine Großeltern in Schottland besuchst."

„Und, soll ich es mitbringen?"

„Bloß nicht!" wehrte Patrick entsetzt ab. „was soll ich denn mit so einem großen Tier machen. Das passt ja nicht in meine Badewanne. Ein Plüschnessie würde es auch tun."

„Du wirst mir fehlen."

„Du mir auch. Und wenn was ist, du weißt ja wie du mich erreichen kannst."

Er umarmte mich kurz zum Abschied und ließ mich dann meinen Weg fortsetzen.

Als ich Wolfs Büro betrat sah ich ihn mit einem weiteren Mann an seinem Schreibtisch sitzen.

„Ah, Cassie, kommen Sie herein. Das ist Mr. Garner, er ist gekommen, um sie abzuholen."

„Miss McCallahan." Garner reichte mir die Hand. Er war groß und seine hagere Gestalt konnte man trotz des weiten Umhangs erkennen. Sein braunes Haar war kurz und an den Schläfen schon graumeliert. Mit seinen blauen Augen sah er mich freundlich an.

„Sie haben mir verschwiegen, dass ich mich auf eine junge, hübsche Lehrerin vorbereiten muss", wandte er sich in leicht vorwurfsvollen Ton an Wolf, doch in seinen Augen blitzte es belustigt auf.

„Ich hoffe, dass ist kein Problem?"

„Das einzige Problem, was ich sehe ist, dass ich leider schon zu alt bin um wieder zur Schule zu gehen", seufzte Garner.

„Äh... hallo? Wenn ich Ihre nette Plauderei mal unterbrechen dürfte...", meldete ich mich zu Wort. „Ich bin zwar geschmeichelt, aber ich dachte Sie wollten mir erklären, wie es jetzt weiter geht. Ach und Mr. Garner, ich denke, dass mit der Schule ist bestimmt kein Problem. Sie können bestimmt einen Auffrischungskurs bekommen, den ich dann auch freiwillig übernehmen würde."

Garner sah mich überrascht an, dann lachte er.

„Auf den Mund gefallen sind Sie jedenfalls nicht."

„Wäre schlimm, wenn es nicht so wäre."

„Nun gut", er wurde wieder ernst. „Hat Professor Wolf Sie unterrichtet."

„Ja, hat er und er war ein sehr guter Lehrer."

„Äh... ich meinte eigentlich, ob er Sie über alles aufgeklärt hat."

„Ich weiß", grinste ich. „Tut mir leid, aber ich kann mich manchmal einfach nicht zurück halten. Aber, um auf Ihre Frage zu antworten, ja, hat er. Ich weiß Bescheid."

„Gut, das erspart mir einige Arbeit. Dann können wir direkt los."

„Aber..."

„Keine Sorge, Ihr Gepäck wird später abgeholt werden."

„Na dann, los."

„Ich wünsche Ihnen alles Gute, Cassie."

„Danke."

Garner berührte mich am Arm und apparierte mit mir.

Als wir in der Winkelgasse auftauchten taumelte Garner haltsuchend gegen die Wand.

„Ist alles in Ordnung?" fraget ich besorgt.

„Ja, ja. Es ist nur ziemlich anstrengend auf eine so weite Strecke zu apparieren. Ich muss mich nur einen Moment ausruhen."

Während Garner sich erholte, sah ich mich in der Winkelgasse um. Es war lange her, dass ich das letzte Mal hier gewesen war. Grandpa hatte mich damals mitgenommen, als ich während der Sommerferien bei ihm und Granny zu Besuch war.

„Gefällt es Ihnen?"

Erschrocken fuhr ich herum und sah mich einem älteren Zauberer gegenüber. Sein weißes Haar wallte ihm lang über Schultern und er strich sich über den langen weißen Bart. Über eine Halbmondbrille musterte er mich neugierig.

„Äh... ja. Seit ich das letzte Mal hier war hat sich einiges verändert."

„Ah, Professor Dumbledore", meldete Garner sich zu Wort. „Ich dachte wir würden Sie erst im Ministerium treffen."

„Ich habe mir gedacht, dass ich unseren Gast selbst hier abhole und nach Hogwarts begleite."

„Aber das Ministerium..."

„Ich denke Miss McCallahan wird alles was sie wissen muss auch in Hogwarts erfahren."

„Wenn Sie meinen..."

Dumbledore nickte und wandte sich dann wieder an mich.

„Kommen Sie, Cassiopeia."

„Oh bitte, nennen Sie mich Cassie!"

„Ihre Eltern haben sehr viel Fantasie, was Ihren Namen angeht."

„Zu viel, wenn Sie mich fragen."

„Sie haben noch einen Bruder, richtig?"

„Ja, Hades."

Dumbledore schien nun doch etwas irritiert.

„Nicht der Gott der Unterwelt", lachte ich. „Wie Sie selbst gesagt haben, meine Eltern hatten sehr viel Fantasie, was die Namen ihrer Kinder angeht."

Dumbledore schmunzelte.

„Ich wusste, dass Cyrus mir einen guten Lehrer schicken wird. Ja, ich muss sagen, Sie werden etwas frischen Wind nach Hogwarts bringen."

Ich hoffe, das erste Kapitel hat euch gefallen und neugierig auf mehr gemacht.

Also, reviewt fleißig, dann kommt auch bald das nächste Chap!