Titel: Gefallen in Sünde
Autor: Tanya C.
Silver
eMail: SilverAlecis (at) aol (dot) com
Rating:
T
Genre: Drama
Cast: Hermione Granger
Disclaimer:
Weder die Figuren, noch die darauf basierende Handlung meiner
Fanfiction, gehören mir. Die Rechte an Harry Potter liegen ganz
alleine bei Joanne K. Rowling. Ich verdiene hiermit kein Geld.
A/N:
Ein kleiner Shot, rund um den Tod, was mir einfach so spontan durch
den Kopf gegangen ist und ich aufgeschrieben habe. Ich will nicht
viel dazu erzählen, lest einfach selbst und sagt mir doch bitte
eure Meinung dazu :).
Eure Tanya
Gefallen in Sünde
Mein Körper zitterte. Ich spürte wie die eisige Kälte
sich langsam, kriechend fast schleppend in mir ausbreitete und jede
einzelne Faser meines Inneren zu verbrennen drohte. Der Geruch von
Blut lag in der Luft und vermischte sich mit dem Geschmack der Tränen
auf meinen Lippen. Mein Atem ging stoßweise und mit jedem neuen
Zug nach Luft konnte ich fühlen wie mich der Tod von innen zu
zerfressen drohte.
Es störte mich aber nicht. Nicht mehr.
Inzwischen war mir schon alles egal geworden. Nun lag ich einfach nur
noch hier in der Erde, die durch den fallenden Regen zu Schlamm
aufgeweicht wurde und meinen Körper damit bedeckte.
Mein Tod
würde kommen und ich ihn mit Freunden empfangen. Der Kampf war
vorbei. Wir hatten ihn gewonnen. Voldemort war tot. Das was wir uns
schon immer gewünscht hatten, war eingetroffen und doch hatte
ich dabei alles verloren, denn es gab kein WIR mehr. Kein Harry und
ich. Kein Ron und ich. Kein Harry, Ron und ich und auch kein Draco
und ich mehr...
Vielleicht denkt ihr euch jetzt: Draco? Wie kommt diese
Verrückte denn auf Draco? Anscheinend fängt sie vor ihrem
Tod auch noch zu halluzinieren an.
Aber wenn ihr das eben
wirklich gedacht habt, dann könnt ihr diese Gedanken wieder
schnell vergessen. Denn es gab tatsächlich mal ein Draco und
ich. Nicht lange, trotzdem aber habe ich ihn in dieser kurzen Zeit –
die wir zusammen gehabt haben – über alles geliebt und tue
dies noch immer. Ja, ich wusste wer er war und auch auf welcher Seite
er stand. Ich wusste das er mich und meine Freunde verraten würde,
doch konnte ich es einfach nicht ertragen ohne ihn zu sein. Kennt ihr
das Gefühl eine Sehnsucht nach jemandem zu spüren, so das
es fast schon wehtut, wenn ihr ohne ihn seit? Kennt ihr eine solche
Liebe, die jeden gesunden Menschenverstand zu vergessen lassen droht?
Ich kannte sie... und musste bitter dafür zahlen. Mit dem Leben
meiner Freunde und schließlich auch noch mit meinem.
Aber... ich bereue es nicht. Wenn ich die Chance hätte diese Zeit noch einmal zu erleben, in der wir glücklich waren und uns liebten, dann würde ich trotzdem alles wieder so machen, wie es geschehen ist. Vielleicht klingt das in euren Ohren jetzt unheimlich naiv und egoistisch, herzlos und brutal, weil ich das Leben meiner Freunde dafür gegeben habe, aber ich sah trotzdem keinen Weg dies alles zu verhindern... und immerhin ist es ja nicht so, als würde ich dafür keine Buße tun, oder?
Es dauert nicht mehr lange. Gott würde kommen und meine Seele zu sich holen. Wahrscheinlich werde ich auch in der Hölle landen, aber das ist mir gleich. Nichts würde schlimmer sein als die Schuldgefühle die ich mir sowieso schon mache und nichts ist schlimmer als den Tod meiner besten Freunde vor Augen zu haben. Wieder und wieder und wieder. Zu sehen wie sie in dem grünen Licht wie Asche zerfallen und durch die kalte Luft des Herbstwindes geweht werden oder die Folterung mitzuerleben und fast am eigenen Leibe zu spüren. Doch das Schlimmste an allen ist, das sie ihr Leben für meins gegeben hatten! Ich habe sie in gewisser Art und Weise verraten und sie haben sich trotz dieser Tatsache einfach für mich geopfert! Als ich ihnen die Wahrheit gesagt habe, senkten sie ihren Blick vor Enttäuschung und hatten ihn nach ein paar Sekunden dann wieder erhoben. Mit entschlossenen Glitzern in den Augen dem Tod entgegengeblickt und das so lange, bis das Glitzern verloschen und jegliches Leben verschwunden ist. Dennoch aber hat dieses Opfer meiner Freunde nichts gebracht. Der Tod hat mich ebenfalls verwundet und wartet schon darauf, mich entgültig aus dieser Welt zu holen.
Obwohl ich aber Schuld am Tod meiner Freunde trage, ist es jedoch
Dracos Tod der mich am meisten leiden lässt. Er hat sein Leben
nicht für mich gegeben. Hätte er aber die Chance dazu
gehabt, hätte er es getan, das weiß ich... Er hat mir nie
gesagt das er mich liebt, aber als er in meinen Armen lag und sein
Atem immer schwächer wurde, hatte er gesagt, das es ihm Leid
hätte. Wenn der nicht gleich danach gestorben wäre, dann
wäre dies der glücklichste Tag meines Lebens gewesen. Ich
wusste nicht was mehr Überhand gewann. Freunde oder Trauer. Es
muss für euch wieder unverständlich sein, wieso ich Freunde
empfand als er mir seine letzten Worte verkündete, doch immer
habe ich mich nach einem Zeichen seinerseits gesehnt, das mir sagen
würde, er mochte – wenn nicht sogar liebte – mich. Sicher,
er hat mich mit diesem Blick angesehen, umarmt, geküsst und wir
haben miteinander geschlafen, so etwas aber auszusprechen, ist etwas
ganz anderes. Selbst vor seinem Tod hatte er mir nicht direkt gesagt,
was ich ihm bedeute, doch entschuldigt hatte er sich. Für mich
ist diese Bekundung, die schönste Art Zuneigung zu zeigen, die
er je gemacht hatte.
Trotzdem aber starb er in diesem Augenblick
in meinen Armen. Trotzdem aber sagte er doch mit diesen Worten auch
„Lebe wohl...".
Ich spüre sie jetzt noch. Die Tränen über den
Verlust von ihm und meiner Freunde auf meinen Wangen. Sie scheinen
sich dort eingebrannt zu haben und einfach nicht trocknen zu wollen.
Der Schmerz des Todes, der langsam hinaufkroch und mir den Atem
raubte, scheint längst auch nicht so schlimm zu sein, wie die
Verzweiflung in meinem Inneren. Egal wie es jetzt für euch
klingen mag, ich weiß welche schlimme Tat ich verbrochen habe.
Ich bin gefallen in Sünde. Jede Moral die ich mir mal gesetzt
hatte, zerbrach mit dem ersten Kuss von ihm der meine Lippen
berührte.
Ich habe es nicht verdient. Ich habe nicht verdient
mich als Freundin von irgendjemandem zu bezeichnen. Freunde sind
Menschen denen man vertrauen konnte und auf die man in jeder
Lebenslage baute. Ich aber habe es tatsächlich fertig gebracht
dieses Vertrauen, was mir meine Freunde entgegenbrachten, von einer
Sekunden auf die andere zu erschüttern. In diesem Augenblick in
dem es wirklich darauf ankam füreinander dazusein, habe ich sie
alleine gelassen und genau das ist auch der Grund, wieso ich jetzt
alleine bin und alleine sterben werde...
Ende
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