A/N: Eine Story, ausgegraben aus den Untiefen meines Computers. Geschrieben zu einer Zeit, als "Charmed" und vor allem Cole Turner sehr viel in meinem Kopf herumspukten. Hoffe, es gefällt euch!


Der Hauch des Todes

Prolog

Es war kalt. Saukalt sogar. Und es war Nacht.

Wo bin ich?" war der erste Gedanke, der der am Boden liegenden Gestalt durch den Kopf ging. Die Gestalt entpuppte sich bei genauerer Betrachtung als Cole Turner, ehemaliger stellvertretender Staatsanwalt von San Francisco, früher auch als Dämon „Balthasar" bekannt. Er versuchte sich langsam aufzurichten. Da spürte er eine für ihn unerklärliche Nässe an seiner rechten Seite. Er griff langsam hinunter – und damit direkt in eine große, klaffende und stark blutende Stichwunde.

Was war geschehen?" Diese Frage blieb unbeantwortet. So sehr Cole sich auch anstrengte, er konnte sich beim besten Willen nicht daran erinnern, geschweige denn daran, wer ihn hierher gebracht hatte. Er war in einem Waldgebiet, das konnte er erkennen. Doch das war auch schon alles. Er war zu schwach, um sich von hier weg zu bewegen. Dem Blutfleck auf seinem Hemd nach zu schließen lag er schon lange, wahrscheinlich die ganze Nacht, hier auf dem kalten Erdboden.

Nein, so wollte er nicht sterben. Obwohl er das Sterben ja schon irgendwie gewohnt war. Die letzten beiden Mal waren es die Halliwell-Schwestern, die ihn ins Jenseits beförderten. Die nun mittlere Schwester Phoebe war die große Liebe seines Lebens, aber nachdem die Quelle von ihm Besitz ergriffen hatte, blieb ihr keine andere Wahl, als ihn zu vernichten. Doch nun, den Hauch des Todes im Nacken, sehnte er sich nach ihr. Cole hatte versucht, Phoebe zu vergessen, doch irgendwo im tiefen Inneren seines Herzens blieb die Zeit mit ihr fest verankert.

Langsam, aber sicher schwanden seine Kräfte immer mehr. Cole wusste, wenn er jetzt bewusstlos werden würde, wäre das sein endgültiges Ende. Der einst so mächtige Dämon und Kurzzeit-Quelle litt Todesängste. In einem letzten verzweifelten Aufbäumen hob er, so gut er konnte, den Oberkörper und schrie den Namen seiner „Seelenfrau" hinaus in die schwarze Nacht, die wie ein schützender Mantel über der Millionenstadt San Francisco lag.