Disclaimer: Die Charaktere gehören nicht mir und ich verdiene hiermit kein Geld.
Prolog
Langsam öffnete ich meine Augen. Grelles Licht blendete mich. Ich blinzelte bis ich etwas erkennen konnte. Die Decke über mir war weiß, ebenso die Wände. Ich lag auch unter einer weißen Bettdecke. Das konnte nur eins bedeuten. Ich war mal wieder im Krankenhaus. Dann hatte ER mich wohl wieder zu hart zugerichtet. Warum war er nur so geworden? Warum hatte ich es nicht verhindert? Ich kannte die Antworten auf diese Fragen nicht. Ich wusste nur eins: Ich konnte so nicht mehr leben. Wenn ich vor kurzem noch geglaubt habe, er würde sich vielleicht doch noch ändern, dann war ich mir jetzt sicher, dass dies nie geschehen würde. Ich hatte es mir selbst nicht eingestehen wollen, aber er hatte mich zerstört. Ich war ein innerliches Wrack. Wieso hatte ich mich jemals auf ihn eingelassen? Auf diese Frage wusste ich eine Antwort. Er hatte mir damals seine volle Aufmerksamkeit geschenkt. Er sah gut aus, war charmant, überaus sexy und er bat mich um ein Date. Wie hätte ich ihm da wieder stehen können?
Und nun lag ich hier im Krankenhaus. Wieder einmal gedemütigt, geschlagen und betrunken. Alkohol konnte so viele Probleme lösen. Und ich sah und sehe einfach keinen anderen Ausweg mehr. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, dass es mir irgendwann ein Mal besser gehen könnte. Vermutlich waren alle Kerle gleich. Aber ich konnte nicht weg. Das würde er nicht zulassen. Und wo sollte ich auch hin? Zurück zu meinen Eltern? Nein. Ich kann ihnen doch nicht so zur Last fallen. Außerdem würden sie sich nur unnötig Sorgen machen. Ich würde das schon durchstehen. Irgendwie. Zusammen mit Alkohol war alles möglich.
Das Öffnen der Tür riss mich aus meinen Gedanken.
Ein wirklich gut aussehender, junger Arzt kam herein und studierte meine Krankenakte eingehend. Er hatte blonde Haare, war muskulös und sah irgendwie unnatürlich blass aus. Noch blasser als ich. Das ist echt mal eine Leistung.
Er trat einen Schritt näher an mein Krankenbett heran und blickte mich mit so viel Sorge im Gesicht an, wie ich es noch nie zuvor gesehen hatte. Wie auch? Wer sorgte sich denn schon um mich?
„Mrs. Parker, schön, dass sie wach sind. Ich bin Dr. Cullen Ihr behandelnder Arzt. Wie geht es Ihnen?"
„Hallo Dr. Cullen. Mir geht es gut", log ich.
Er sah mich ein wenig skeptisch an, sagte aber nichts weiter dazu.
Im nächsten Moment kam Aaron auch schon ins Zimmer.
„Schatz, du bist wach. Gott sei Dank! Ich habe mir ja solche Sorgen gemacht, als du auf der Treppe ausgerutscht und gefallen bist. Ich bin ja so froh, dass es dir wieder besser geht. Aber du musst in Zukunft besser aufpassen. Das ist nun schon das zweite Mal innerhalb kürzester Zeit, dass du unaufmerksam bist und die Treppe hinunter fällst. Das ist wirklich zu gefährlich!"
Oh er spielte wieder den perfekten Ehemann. Dabei war er es doch, der mich geschuppst hatte.
„Nun ich denke, da muss ich Ihrem Mann Recht geben. Sie sollten wirklich besser aufpassen. Ich muss ihnen leider auch noch etwas Trauriges mitteilen. Sie waren in der zweiten Woche Schwanger und haben das Kind durch den Sturz verloren. Ich muss Sie allerdings auch daran erinnern, dass Alkohol nicht gut ist für ungeborene Kinder. Ihr Blutalkoholgehalt war sehr hoch. Haben Sie beide an dem Abend etwas gefeiert? Trotzdem sollten Sie, wenn Sie versuchen ein Kind zu bekommen, keinen Alkohol zu sich nehmen."
Mein Blick huschte zu Aaron. Das würde nicht gut für mich enden. Er wusste nun, dass ich Alkohol trank. Dabei wollte er, dass ich ihm endlich einen Sohn schenke. Und ich hatte das Kind auch noch verloren. Ich konnte nicht mehr nach Hause zurück. Ich würde wie Mary sterben. Panisch versuchte ich einen Ausweg aus dieser Situation zu finden. Aber ich wusste nicht wie. Aaron würde mich trotzdem immer wieder finden, wenn ich weglaufen würde. Außerdem, wo sollte ich denn auch hin? Niemand wollte mich haben. Ich war so nutzlos.
„Mr. Cullen, darf meine Frau denn nun nach Hause?"
„Ja Sie dürfen beide gehen. Ich hoffe man trifft sich nochmal unter anderen Umständen!"
„Ganz bestimmt Dr. Cullen. Forks ist und bleibt nun mal ein kleines Örtchen!"
Nach Hause? Nein, ich konnte nicht nach Hause. Ich wollte noch hier bleiben. Das durfte doch nicht wahr sein! Vielleicht war die Zeit nun für mich gekommen. Die Zeit, um zu sterben. Ich wollte sowieso nicht mehr leben. Soll er mich ruhig töten.
