Hallo :)
Also zuerst möchte ich sagen, dass das hier eine Übersetzung ist. Die Story gehört allein takethefirewhiskyandrun, und kann hier auf gelesen werden: s/10382837/1/You-d-go-out-with-Remus-Lupin-right
Ich weiß, dass Übersetzungen nie so gut sind, wie die Originale, aber ich gebe mein Bestes. :)
Takethefirewhiskyandrun und ich wünschen viel Spaß :D

„Lass mich einfach in Ruhe", seufzte ich, zog meine Hand aus seiner und lief weiter den Korridor herunter, mit einem Tempo, von dem ich hoffte, dass es normal und möglichst undramatisch aussah. Ich hatte es satt, dramatisch, laut und etwas hysterisch zu sein, nur wegen ihm.
Dauernd machte er das. Immer, wenn ich ihm den Rücken zu drehte, schien er mit jemand anderem zu flirten. Und die Male, die ich ihm das durchgehen lassen konnte, waren begrenzt.

„Kate, würdest du bitte aufhören zu rennen?", fragte Sirius, während er sich an seine stechende Hüfte fasste. Aber er holte auf.

„Ich renne nicht. Ich gehe in einem erhöhten Tempo", erwiderte ich, und eilte die Treppe hinauf, wobei ich den Träger meiner Tasche enger stellte, um sie vom Fallen zu hindern.

„Doch. Du rennst. Und ich bin dir vom Quiddichfeld bis hierhin nachgerannt, und ich bin müde", stöhnte er. „James hat uns das ganze Feld stundenlang hin und her fliegen lassen."

„Du Ärmster", murmelte ich, bog scharf ab und hatte ihn fast abgehängt. Er musste sich zweimal umdrehen und die Richtung ändern, aber wie immer schaffte er es irgendwie, mitzuhalten. Ich hätte anfangen können, zu sprinten, aber das hätte wieder nur Theater verursacht, und genau das versuchte ich ja zu vermeiden.

„Wir haben uns nur unterhalten. Sie meinte, sie mag meinen Schläger und ich war nur höflich", plapperte er weiter.

„Ja. Ich bin sicher, sie liebte deinen Schläger."

Er lachte und ich seufzte, als wir endlich den Flur erreichten, den ich gesucht hatte. Nur noch zehn Fuß und ich würde den Idiot los sein.

„Ich wollte nur nett sein", sagte er und griff wieder nach meinem Arm.
Ich bemühte mich, nicht zu schreien. Ich holte tief und ruhig Luft und sah ihn kühl an.
„Sirius, wenn ich noch einmal höre, dass du 'nur nett sein wolltest', könnte ich den Kopf verlieren und anfangen, wild Unverzeihliche Flüche durch die Gegend zu feuern. Also bitte, lass mich einfach in Ruhe."

„Du bist so melodramatisch", sagte er frustriert und fuhr mit der Hand durch seine wunderbare Haarpracht. Aargh. Ich hasste es, als dramatisch bezeichnet zu werden! Ich war so gut wie nie so genannt worden, bevor ich etwas mit ihm angefangen hatte. Okay, vielleicht ein-, zweimal- aber nie so schlimm wie jetzt. Er machte das mit mir; er machte mich zu einer Verrückten, die durch Gänge rannte und jeden zu verfluchen drohte, der mir über den Weg lief.

„Geh weg", forderte ich erneut. Wir erreichten die Schwelle zu meiner Rettungszone und ich riss die Türen auf. Er folgte mir hinein, offensichtlich abgelenkt genug um nicht zu bemerken, wohin ich ihn führte.

„Du bist UNMÖGLICH!", rief er, bevor er sehr schnell verstummte. Ich verkniff mir ein Lachen als ich in die vielen neugierigen Gesichter sah, die und von überall aus der Bibliothek ansahen. Da. Das würde ihn büßen lassen, mich dramatisch zu nennen. Er war nun derjenige, der aussah wie eine Drama Queen.

„Ah", sagte er verlegen lächelnd, steckte seine Hände in die Taschen und funkelte mich an.

Sie!" Pince steuerte auf uns zu, mich glücklicherweise ignorierend, weil ihre Augen allein auf Sirius neben mir fixiert waren. Er sah leicht alarmiert aus und verzog erneut das Gesicht in meine Richtung, während ich ihn nur anlächelte.

„RAUS!", schrie sie, schubste mich zur Seite und ihn gegen die Brust. Sie sah neben ihm ziemlich klein aus, doch trotzdem war sie erstaunlich stark. Sirius murrte und ließ sich zurück zum Ausgang drängen.
„Aber Miss... Ich muss einen Aufsatz...", fing er an, als sie ihn durch die Tür und hinaus auf den Flur schob.

Ich atmete auf und schob mir eine Haarsträhne hinters Ohr, wobei ich der gaffenden Menge ein peinlich berührtes Grinsen schenkte. Ich legte einen Finger auf die Lippen und schlich auf Zehenspitzen zu den Tischen im hinteren Bereich der Bibliothek, meinem Glücksstern für jene dankend.

Sirius hatte hier Hausverbot seit der ersten Woche dieses Schuljahres, sodass dies der einzige Ort war, mal abgesehen von Mädchentoiletten und -schlafräumen, an dem ich ihm entkommen konnte. Merlin sei Dank für Pince und die Fehde, die sie gegen ihn austrug.

Remus und Peter saßen am hintersten Tisch, über den sie all ihre Bücher ausgebreitet hatten. Sie grinsten mich jedoch wissend an, also versuchte ich ruhig und gefasst auszusehen und ließ meine Tasche auf den letzten freien Stuhl fallen.

Und dann rammte ich meine Stirn gegen die Tischplatte. So viel zu undramatischem Verhalten. Ich hörte die beiden Jungs feixen und stöhnte das Holz an.
„Hört auf zu lachen."

„War das Sirius?", fragte Peter, als ich mich wieder aufsetzte.

„Klar war er das", sagte Remus kopfschüttelnd und blätterte auf die nächste Seite seines Buchs um. „Warum, denkst du, sieht sie aus wie eine Tomate?"

„Warum seid ihr eigentlich mit diesem Idioten befreundet?", fragte ich und zog gereizt ein Buch aus meiner Tasche. „Mal ehrlich, er ist der selbstverliebteste, ahnungsloseste, unsensibelste Arsch, den ich kenne!"

„Dann ist es ja gut, dass ihr beide miteinander ausgeht", lächelte Remus, schrieb ein paar Worte auf sein Pergament und ignorierte mich.

„Du denkst das nur, weil ihr datet", meinte Peter. „Meistens ist er der Beste."

Ich kniff beleidigt die Augen zusammen. „Oh, warum heiratest du ihn dann nicht?"

Peter verdrehte die Augen und wandte sich wieder seinen Hausaufgaben zu, Remus kicherte. „Peter hat Recht, weißt du. Er ist die meiste Zeit echt super, und sogar du weißt das", sagte er.

Ich wollte ihm mein Tintenfass an den Kopf werfen. Natürlich wusste ich das. Ich hatte mich perfekt mit ihm verstanden, bevor wir Ende letzten Jahres etwas miteinander angefangen hatten. Sobald ich seine Freundin war, hatten die Dinge angefangen, kompliziert zu werden.

„Also, im Moment date ich ihn nicht, und soweit ich weiß ist er immer noch ein egozentrisches, un-"

„Wir haben es verstanden, Kate!", unterbrach mich Remus, der einen Blick mit Peter tauschte, welcher einen Finger neben seinem Kopf kreisen ließ. Ich streckte ihm kindisch die Zunge heraus.

„Wisst ihr, was er gemacht hat?", fragte ich und schnappte mir Remus' Schreibfeder, damit er nicht mehr so tun konnte, als arbeitete er.

„Mit einem anderen Mädchen geflirtet?", fragte Remus leichthin und streckte die Arme über den Kopf.

„Du hast davon gehört?"

Er schmunzelte und nahm mir die Feder weg. „Kate, wir haben schon tausendmal darüber geredet. Bevor ihr zusammen wart, während ihr zusammen wart..."

„Nachdem ihr euch über den Sommer getrennt hattet", warf Peter ein.

Remus nickte. „Nachdem ihr wieder zusammen kamt. Ernsthaft, ich könnte diese Unterhaltung im Schlaf führen!"

„Ich denke, das könnte jeder", fand Peter.

Ich sah die beiden böse an, während sie wieder zu arbeiten begannen, und drehte meine Feder in der Hand. Sie waren so nervig. Und sie hatten offensichtlich recht. Aber trotzdem! Lily und Dorcas würden wenigstens für fünf Minuten so tun, als ob ich ihnen leid täte. Mit Jungen befreundet zu sein, war nicht das Gleiche- besonders nicht mit diesen. Sie nahmen alles auf die leichte Schulter, was schockierend war, wenn man bedachte, wie viel Drama sie in meinem Leben verursacht hatten, seit wir Freunde waren.

Eigentlich hatte alles mit Remus angefangen. Lily, Dorcas und ich hatten keine Verbindung zu den vier Gryffindors unseres Jahrgangs. Keine Freunde, keine Feinde- nur Klassenkameraden.
James war das ganze letzte Jahr schwer in Lily verknallt gewesen, aber sie hatte schon immer gefunden, dass er zu arrogant war, um in ihm irgendetwas außer einer Störung zu sehen. Außerdem hatte er die Neigung, ständig ihren Dann-Freund Severus Snape zu hänseln.
Dorcas und ich hatten uns nicht mit ihnen gestritten, so wie Lily, aber wir hatten ihnen auch nicht zu viel Beachtung geschenkt. Und damit waren wir wohl die einzigen Mädchen an der Schule. Die Mädchen im Jahr unter uns waren nahezu besessen- sie folgte ihnen herum, als seien sie ein Geschenk von Morgana persönlich.
Die älteren Schüler waren weniger enthusiastisch, aber auch sie mochten die Rumtreiber, aus dem einfachen Grund, dass sie Spaß machten. Sie machten ziemlich lustige Scherze, wenn sie nicht gerade ein paar Streber mobbten und hatten einen Ruf für die besten After-Quiddich-Partys in der Geschichte von Hogwarts.
Remus war immer der Einzige gewesen, den Lily mochte, auch weil sie beide Vertrauensschüler waren. Manchmal machte er Hausaufgaben mit uns, während die restlichen Rumtreiber unterwegs waren, um sich zu amüsieren, irgendwo anders Ärger zu machen oder was auch immer.
Und dann hatten Remus und ich unsere gemeinsame Liebe zu den 'The Ghouls' entdeckt. Weil Lily muggelstämmig war, und Dorcas' Definition von guter Musik Celestina Warbeck war, hatten sie keine Ahnung von der Band gehabt, und Remus war die erste Person die ich kannte, die mehr als nur das übliche Mainstream-Zeug mochte. Wir verbrachten Stunden diskutierend über den Fortschritt zwischen den Alben und schrieben bis tief in die Nacht schlechte Songs in ihrem Stil. Keiner von uns konnte singen, aber das machte nichts. Wir hatten unglaublich viel Spaß, als wir seltsame Zeilen reimten und größenwahnsinnige Pläne machten, der Band den Sommer lang auf Tour zu folgen.
Wir wurden schnell unheimlich gute Freunde, auf die Art, wie man es mit jemand Neuem nie erwartet hätte, aber schon bald steckte ich ihn in eine Schublade mit Dorcas und Lily. Ich war mir nicht sicher, ob er das Gleiche für mich empfand- trotz allem waren die Rumtreiber merkwürdig überfürsorglich füreinander. Man hatte das Gefühl, sie würden sich einen Avada für die anderen einfangen, und obwohl das theoretisch sehr schön klang, war ich mir nicht sicher, ob ich selbstlos genug war, das Gleiche für meine Freunde zu tun.

Und weil ich dann so viel Zeit mit Remus verbrachte, zeigten plötzlich auch seine Freunde Interesse an mir. Sirius, den ich immer für einen hitzigen Stimmungswandler gehalten hatte, stellte sich als witziger heraus, als ich für möglich gehalten hatte. Und obwohl Remus einer meiner engsten Freunde war, begannen Sirius und ich zu flirten.
Wir waren beide zu laut und unangemessen für den armen Remus- die Dinge, die ihn rotwerden und nuscheln ließen, veranlassten Sirius und mich, hysterisch zu lachen und nachdem wir uns einige Zeit lang umschlichen hatten, fragte er mich um ein Date, direkt vor den ZAGs. Wir hatten ein paar tolle Monate zusammen, bevor ich ihn bei James über den Sommer besuchen kam und mit den Vieren in einen Nachtclub gegangen war.
Dann hatte es angefangen- das Anbaggern anderer Mädchen und die lahmen Ausreden. Wir trennten uns und ich heulte zwei Wochen lang, bis er eine Woche vor Schulbeginn vor meiner Tür stand. Weil meine Eltern nicht in der Stadt waren und sich meine Schwester bei einer lächerlichen Veranstaltung für zukünftige Führungspositionen befand, vertrugen wir uns in den nächsten zwei Tagen und waren so stark wie nie als wir zurück nach Hogwarts kamen.
Und dann passierte es wieder. Wir waren bis zum Rand voll Drama, aber da war diese Hitze zwischen uns, und egal wie sehr ich mir einredete, dass wir nicht zusammen sein sollten- wir fanden stets zueinander zurück.
Also konnte ich es Remus oder Peter oder Lily oder sonstwem nicht verübeln, die Augen zu verdrehen wenn ich mich über ihn beschwerte. Sie mussten es mittlerweile sehr genau kennen.

„Was machst du da eigentlich gerade?", fragte ich und trat Remus' Bein unter dem Tisch.

„Verteidigung."

„Kann ich abschreiben?", grinste ich.

„Nein", sagte er augenverdrehend und erneut umblätternd. „Du wirst nie was lernen wenn du immer nur von mir und Lily abschreibst."

„Lily lässt mich auch nie abschreiben", maulte ich und verschränkte meine Arme. „Mit euch befreundet zu sein ist wie Freundschaft mit Albus und Minerva."

Er lachte. „Ich wusste nicht, dass ihr euch beim Vornamen nennt."

„Oh doch, gestern haben wir uns auf ein Butterbier im Drei Besen getroffen und uns gegenseitig die Füßnägel lackiert", sagte ich, noch immer die Feder in der Hand. „Apropos... Was macht ihr alle am nächsten Hogsmeade-Wochenende?"

Remus zuckte mit den Schultern und sah zu Peter, der mit der Zunge zwischen den Zähnen eine Zeichnung anfertigte.
„Ich weiß nicht- jetzt wo du und Sirius euch getrennt habt, machen wir wahrscheinlich Jungswochenende."

„Yeah, Feuerwhiskey", sagte Peter, ohne aufzuschauen.

„Hm, ich denke, die Mädels und ich machen dann wohl einen Mädelsabend", sagte ich. „Kann ich mit euch rechnen?"

Die Jungs schauten mich ausdruckslos an und ich lachte. Manchmal konnte ich die Worte einfach nicht davon abhalten, über meine Lippen zu kommen.
Remus und Peter tauschten einen weiteren verächtlichen Blick und gingen wieder ans Werk.

Genervter als vorher begann ich, einen zufälligen Rhythmus auf dem Tisch zu klopfen und übte, zu pfeifen. Ich war eine absolute Null darin, konnte kaum einen Laut erzeugen, aber Remus hatte letzte Woche versucht, es mir beizubringen und jetzt war ich ab und zu in der Lage, gehauchte, höhe Quietschgeräusche zu machen.

Ich hörte Peter sein Buch zuschlagen und Remus seufzen, und als ich sie anschaute, packten beide ihre Sachen ein. Waren sie schon fertig mit den Aufsätzen? Ich überlegte, ob Remus mir seinen zu lesen geben würde, nur um mir einen Überblick zu verschaffen und mich inspirieren zu lassen. Er war unheimlich organisiert und Peter sah ungeduldig aus, als Remus seine Pergamentrollen durchsah und sie dann perfektionistisch in seine Tasche legte.

„Wir gehen in den Gemeinschftsraum", sagte er endlich und schwang sich die Tasche über die Schulter. Er sah zu mir herunter. „Kommst du mit?"

„Hast du den Verteidigungs-Aufsatz schon fertig?"

Peter schnalzte mit der Zunge und Remus lächelte geduldig. „Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn du hier Pfeifen übst. Mal ehrlich, Kate, du klingst wie ein sterbender Vogel."

„Ja, komm mit in den Gemeinschaftsraum, wo es bestimmt laut genug ist, um dich zu übertönen", meinte Peter. „Hier ist es einfach nur peinlich."

„Aber er wird wahrscheinlich da sein", seufzte ich. „Und wenn mich niemand abschreiben lässt, sollte ich wohl an meinem Aufsatz arbeiten."

Peter räusperte sich, winkte zum Abschied und überließ es Remus, auf seine weise, aber herablassende Art den Kopf zu schütteln.
„Du bist ein hoffnungsloser Fall." Er stupste mein Knie an. „Schreib den Aufsatz im Gemeinschaftsraum. Und klär das mit Sirius. Ich kann diese dunkle Wolke über dir nicht ab."

„Hey! Hast du nicht gesagt, du fragst Emmeline, ob sie mit dir nach Hogsmeade geht? Was hat sich da so getan?", fragte ich, als ich meine Tasche über die Schulter hing und seinen Kommentar ignorierte.

Er zuckte mit dem Schultern. „Ich weiß nicht. Sie war mal mit ihm zusammen- es könnte sauer werden."

Ich lachte und schüttelte den Kopf während wir die Bibliothek verließen. Ich ignorierte Madam Pince gezielt, denn ich war mir sicher, dass sie mir, wenn sie mich erkannte, ebenfalls Hausverbot erteilen würde.
„Es ist ihm nicht wichtig genug zum sauer werden", lachte ich. „Wir beide könnten hier und jetzt anfangen zu knutschen und es wäre ihm höchstwahrscheinlich sehr egal."

Als er nicht antwortete, drehte ich mich zu ihm, sah, wie ihm das Blut in den Kopf stieg und hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Ich vergaß immer wieder, dass es ihm unangenehm war, laut über Knutschen und alles was damit zusammenhing, zu reden.
Er war viel zu reif, oder schüchtern, was auch immer. Manchmal fragte ich mich, ob er überhaupt jemals jemanden geküsst hatte, aber ich wollte ihn nicht fragen, es wäre ihm peinlich gewesen. Remus war der süßeste, netteste und ritterlichste Typ, den ich kannte, aber dabei war er so unschuldig, es war lächerlich.
Er wurde jedes Mal rot, wenn er mich und Sirius beim Rummachen in ihrem Schlafraum erwischte, und das war schon mindestens zwölfmal passiert.
Trotzdem, er hatten genau den richtigen Humor und sah auf alle Fälle gut aus, also überlegte ich, ob das Einzige, was ihn von einer Beziehung abhielt, sein Selbstwertgefühl war.
Ich hatte nicht die geringste Ahnung, warum er dauernd so selbstkritisch war, vielleicht weil er oft krank war oder im Schatten von James und Sirius stand. Aber bald waren wir im Heiratsalter, und wenn er sich nichts bald etwas Erfahrung beschaffte, zog ich ernsthaft in Betracht, die Sache in die Hand zu nehmen zu müssen. Wenn es jemanden gab, der es verdiente, glücklich zu sein, dann war es Remus.

Als wir in den Gemeinschaftsraum kamen, saß der blöde Angeber beim Feuer und sah James und Peter mit einem grüblerischen Gesichtsausdruck dabei zu, wie sie Zauber-Schnippschnapp spielten. Ich nickte Remus zum Abschied zu und steuerte auf Lily und Dorcas zu, ohne mich zu den Sofas nahe dem Feuer umzudrehen.

Meine Freundinnen sahen aus, als arbeiteten sie an dem Verteidigungs-Aufsatz, also holte ich mein Buch heraus, und gab vor zu lesen. Ich hoffte, sie würden bald irgendwie über die wichtigsten Punkte der Hausaufgabe sprechen.

„Also, ihr beide habt euch wieder getrennt?", fragte Lily, ohne von dem Buch, das sie las, aufzuschauen.

Dorcas kratzte sich mit ihrer Feder am Kopf. „Moment, wart ihr nicht schon getrennt?"

„Nein", antwortete Lily kopfschüttlend. „Weißt du nicht mehr, dass sie im Sommer wieder zusammen gekommen sind? Da war dieser Streit letzte Woche, aber das hat sich erledigt."

„Ach ja, tut mir leid." Dorcas lächelte mich an. „Ich kann mit euch beiden einfach nicht mithalten."

Ich rollte mit den Augen und schrieb meinen Namen oben auf mein Pergament. Hmmm. Und jetzt? Ich unterstrich meinen Namen und kritzelte das Datum daneben.
„Hör auf, so zu tun, als würden wir jeden Tag Schluss machen. Offensichtlich trennen wir uns nicht jeden Tag. Manchmal streiten wir uns jeden Tag, aber wir trennen uns nicht immer. So bescheuert sind wir nicht", stellte ich klar. Ich schielte auf den oberen Teil von Dorcas' Pergament und fing an, ihren ersten Satz aufzuschreiben.

„Ja, ich glaube, die sehr schockierende Kunde einer erneuten Trennung würde uns fertigmachen", sagte Lily sehr überzeugt, lehnte sich zurück und dehnte ihren Rücken wie eine Katze. Ich starrte mein Pergamentstück ungehalten an und versuchte, Dorcas' Aufsatz unauffällig so zu drehen, dass ich ihn lesen konnte.

„Kate, ich mache Verwandlungs-Hausaufgaben", lachte sie und zog ihr Blatt von mir weg.

Ach verdammt. Ich strich den eben frisch geschriebenen Satz grummelnd durch und warf einen Blick ins Verteidigungs-Buch. Jetzt würde ich wirklich etwas dafür tun müssen. Es war nicht so, dass ich meine eigenen Aufsätze nicht schreiben konnte, ich war einfach nur zu faul! Außerdem spukte der Idiot in meinem Kopf herum.

„Kate, können wir jetzt reden?", fragte Sirius, seine Stimme voll von dieser nervigen, attraktiven Selbstgefälligkeit. Ich hatte ihn nicht kommen hören und war einigermaßen überrumpelt, versuchte jedoch, mir nichts anmerken zu lassen.

„Na ja, ich weiß nicht, wie es dir geht, aber ich kann schon seit gut fünfzehn Jahren reden. Vielleicht sogar etwas länger. Ich war eine Frühentwicklerin", sagte ich schnippisch und konzentrierte mich auf das Schreiben meines ersten Satzes.

„Ja, das ist mir schon aufgefallen", erwiderte er verschmitzt, und obwohl meine Freundinnen stöhnten, konnte ich nicht anders als zu grinsen.

„Geh weg", sagte ich und zwang mich, Kälte zurück in meine Züge zu bringen. „Du bist nicht lustig."

„Warum geht ihr nicht beide weg, damit wir hier in Ruhe arbeiten können?", fragte Lily und rammte mir den Ellbogen so hart in Seite, dass ich fast vom Stuhl fiel.
Sirius fing mich natürlich auf seine irritierend galante Weise auf. Er schnippte sich einige Haare aus dem Gesicht und ich hielt ein Seufzen zurück. Warum musste er die ganze Zeit so gut aussehen?

„Komm schon", flüsterte er und verschränkte unsere Finger ineinander wobei er mir in die Augen sah.
Ich hatte noch nie viel Willenskraft.

Wir hatten in seinem Bett für schon fast eine Stunde herumgeknutscht, bis die Jungs uns unterbrachen.
„AGHH, meine Augen!", kreischte James wie ein Fünfjähriger.

Sirius saß vor mir, sodass ich mein Shirt glattstreichen konnte und lachte, als ich James sich sein Augen zuhalten sah, Remus rotwerden und zu Boden sehend, aber Peter uns offen anstarrend.

„Oh, mach doch ein Foto, Peter", spottete ich, während ich meine Haare richtete und mich zurück in Sirius' Kissen lehnte. Er gesellte sich zu mir, legte einen Arm um mich und küsste meine Schläfe.
Peter steckte mir die Zunge heraus und verschwand ins Bad, während James auf sein Bett neben Sirius' zuging und sich flach darauf auf den Rücken fallen ließ.

„Wir kommen später wieder", stammelte Remus peinlich berührt. Aw, er sah so niedlich aus, wie er versuchte, nicht herzuschauen. Nicht so wie dieser Spanner Peter.

„Schon gut, Mann, wir sind hier fertig", sagte Sirius und streckte sich.

„Ach, du Schwein", sagte ich eingeschnappt, schüttelte seinen Arm ab und schnitt eine Grimasse als er lachte.

„Also Kate, Lily sagt, sie geht schon mit jemand anderem nach Hogsmeade, hast du eine Idee wer es ist?", fragte James beiläufig und drehte sich auf die Seite, um mich anschauen zu können.

„Hmm, könnte Amos Diggory sein. Oder Timothy Whithe. Oder nein, warte, vielleicht Charlus Doxy", zählte ich auf und spielte mit meinen Haarspitzen. Einige waren schrecklich gesplisst. Zeit für einen neuen Haarschnitt. Ich grinste in mich hinein, als ich ihn entsetzt stottern hörte, und verdrehte dann die Augen, um ihn aus seiner Qual zu erlösen.
„Enspann dich, James", sagte ich, richtete mich auf und band meine Haare zusammen. „Sie geht nur mit Dorcas und mir."

Ich hörte ihn erleichtert seufzen und dann traf sein Kissen meinen Kopf. Ich lachte und warf es zurück.

„Wenigstens hat sie es dir nett gesagt", meinte Sirius schulterzuckend. „Es gibt wohl ein erstes Mal für alles."

„Hey! Sie ist meine beste Freundin!"

„Und er ist mein bester Freund", gab er zurück. „Sie könnte ihm wenigstens eine Chance geben. Schau dir den armen Kerl doch mal an."

Wir drehten beide die Köpfe, um James zu sehen, wie er einsam den Baldachin seines Himmelbettes anstarrte und seufzte.

„Krone, vielleicht solltest du dich ein wenig zurückhalten. Sie hasst dich nicht mehr, aber wenn du sie jede freie Minute fragst, wird sie dich irgendwann nicht mehr ernst nehmen." Remus klopfte ihm auf die Schulter, während er seine Schultasche für den nächsten Tag packte. Ernsthaft, der Junge war so organisiert, dass es weh tat. Warum brauchte er eigentlich so lange, wenn er die Tasche doch sowieso die ganze Zeit packte und umpackte?

„Eine brilliante Idee, Remus- Hör auf deine Freunde, James", riet ich ihm, während ich von Sirius' Bett aufstand und mich streckte. „Willst du mich zum Schlafsaal begleiten, Loser?"

Sirius ächzte. „Ist das dein Ernst? Du willst, dass ich dich den ganzen Weg nach unten und zwei Schritte durch den Gemeinschaftsraum bringe, nur damit ich dich eine andere Treppe hochgehen sehen kann und dann den ganzen Weg zurück laufen muss?"

„Yup", nickte ich.

„Du bist Schmerz in meinem Arsch."

„Und du liebst es."

„Mach, dass du raus kommst, Kate", stöhnte James und Sirius lachte bellend.
„Dann komm mal mit", sagte er, nahm meine Hand und leitete mich zur Tür.
„Bis morgen früh", rief Remus uns nach.

„Sirius?", fragte ich, als wir die Treppe der Mädchenschlafsäle erreichten. Der Gemeinschaftsraum war nun leer. Jeder war noch in der Eingewöhnungsphase und war vor Mitternacht im Bett, obwohl wir schon einen Monat lang hier waren.

Sirius sah genervt von mir aus, nickte aber unter Gähnen.
„Hatte Remus jemals eine Freundin?"

Er hob eine Augenbraue. „Nein. Das weißt du."

„Jaa", sagte ich und spielte mit den Fransen der Wandteppiche. „Aber ich meine... Hat er jemals jemanden geküsst?"

Sirius zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung."

„Was?", fragte ich. „Du bist einer seiner besten Freunde!"

„Du auch! Warum fragst du ihn nicht?"

„Na ja, ich bin sein Mädchen-Kumpel. Er würde mir nicht das Gleiche erzählen wie dir."

Sirius seufzte und fuhr mit einer Hand durch seine wundervollen Haare. „Wirklich, Kate, wir reden nicht über so etwas."

Ich sah ihn skeptisch an. „Du erzählst ihnen nicht, wie weit du mich gekriegt hast?"

Er lachte verlegen und nickte. „Klar hab ich das. Ich meine... wenn es passiert, natürlich gebe ich ihnen die kurze, schmutzige Version. Aber wenn nicht, dann reden wir einfach nicht darüber."

„Also du sagst, er hat noch nie jemanden geküsst?"

Sirius seufzte und setzte sich auf die unterste Stufe, ächzte, als sich die Treppe in eine Rutsche verwandelte. Er lehnte seinen Kopf zurück und ließ ihn ein paar Mal gegen den Marmor krachen. „Jedes. Verdammte. Mal."

„Also?", drängte ich ihn und setzte mich neben ihn.

„Also ich glaube nicht. Hat er noch nie. Aber wen interessiert's? Er wird schon irgendwann dazu kommen."

„Hmmhmm", machte ich nachdenklich und tippte mir gegen die Lippen.

„Oh nein." Sirius schloss die Augen und überschirmte sie dann mit der Hand.

„Was?", fragte ich unschuldig.

„Du hast diesen Ausdruck in den Augen", sagte er und schielte vorsichtig zwischen seinen Fingern hindurch.

„Moi?" Ich tat überrascht und zwirbelte eine Haaarsträhne zwischen meinen Fingern.

„Vous!", bestätigte er. „Es ist dieser Katie-Blick."

„Nenn mich nicht Katie", verlangte ich genervt. „Kate ist schon ein Spitzname- und es macht keinen Sinn, ihn wieder zu verlängern, indem man noch einen Buchstaben einschiebt. Außerdem klingt es, als wäre ich drei."

Er lachte. „Es ist der Name für dein zweites Ich- wenn du dich besonders teuflisch verhältst. Dieser Blick... Er bedeutet, dass du eine sehr schlechte Idee hast, und mich überreden wirst, dir dabei zu helfen."

„Alsooo", begann ich lächelnd, „Ich dachte mir, dass wir Remus vielleicht helfen sollten."

„Nein."

„Ach, komm schon, Sirius, nur ein kleiner Schubs in die richtige Richtung. Wusstest du, dass er Emmeline nur nicht um ein Date gebeten hat, weil er dachte, du könntest sauer werden?"

Er stutzte. „Echt? Warum sollte er das denken?"

„Weil du mit ihr zusammen warst und er ein sehr netter, nachdenklicher Junge ist, nicht so wie einige andere, die ich kenne", erklärte ich und tätschelte ihm die Schulter. Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf.

„Ich rede mit ihm."

„Er wird sie wahrscheinlich trotzdem nicht fragen", glaubte ich und er lachte sein spöttisch.

„Lass den armen Kerl in Ruhe. Er ist nur nervös."

„Genau! Er ist so unheimlich schüchtern- niemand wird je sehen, wie toll er ist, wenn er nicht da raus geht. Und deshalb sollten wir helfen!"

„Ich brauche keine Rolle in diesem Wahnsinn, danke", sagte Sirius und setzte sich auf. „Jetzt sei leise, küss mich, und kletter die Rutsche hoch, damit ich auf dem Weg deinen Hintern bewundern kann."

„Wag es nicht!", drohte ich, bedeckte meinen Oberkörper mit einem Arm und tolerierte den schnellen Kuss, den er mir aufdrückte. Dann drehte ich mich um und begann den Aufstieg, wobei ich meinen Hintern die ganze Zeit bedeckt hielt.
Als ich ihn mir jedoch hinterher pfeifen hörte, konnte ich nicht anders als zu lächeln.