Title: Quid pro quo

Rated: PG-13

Summary: Ideen des zweiten Filmes. Will ist verhaftet. Freundschaft verpflichtet, aber wie weit? Ganz nach dem Sprichwort „Im Notwendigen Einheit, Im Zweifel Freiheit, In allem Liebe". Schaut einfach mal rein. Jack/Elizabeth, Will/Elizabeth

Sooo, ich schreib mal wieder was. Ich hoffe es gefällt euch. Und ich komme rechtzeitig zum Weiterschreiben. Reviews helfen natürlich ;)

Hier erstmal der Prolog.


In necessariis unitas, in dubiis liberats, in omnibus caritas

römisches Sprichwort


Er nahm einen tiefen Atemzug.

Das war Freiheit!

Das modernde Holz riechen, das Salz des Meeres.

Nichts zu sehen außer den schwarzen Segeln seiner geliebten Pearl. Die Segel und die unvorstellbare Weite des Meeres.

Ihr Steuer zu berühren. Die rauen Finger streichelten seine abgegriffene Holzoberfläche.

Was war es für ein Abenteuer gewesen! Verfluchtes Aztekengold, verlorene Söhne, untote Piraten und Ladies in Not.

Und es, Captain Jack Sparrow als der Held. Der Fluch war gebrochen, der Sohn mit seiner Vergangenheit versöhnt, die Piraten endgültig tot, nur die Lady… die hatte er nicht bekommen.

Aber schließlich traf Held es auch nicht. Viel mehr Pirat.

Pirat durch und durch. Verlogen, opportunistisch, gefährlich und frei.

Viele sagten Piraten hätten nur eine Geliebte und das sei der Rum.

Nun dies stimmte durchaus nicht. Zwar gab es jene, welche nur noch den Rum hatten und mehr Zeit in den zwielichtigen Bars Tortugas verbrachten als auf ihren Schiffen, doch hatten die meisten Piraten noch eine Geliebte mehr: Das Meer.

Grab für so unendlich viele von ihnen und doch ihr große Liebe. Heimat, Zuflucht, Leben.

Wobei das im Prinzip auch für den Rum galt dachte Jack bei sich, grinste, zog die salzige Luft tief ein und schlug das Steuerrad Richtung Backbord ein.

Auf zu neuen Abenteuern, Schätzen und Gefahren.

Yo ho, a pirates life for me.

Viele Tage waren vergangen seit seiner Abfahrt aus Port Royal. Vermutlich waren Will und Lissy inzwischen verheiratet.

Ein bisschen bereute er es, die Situation auf der Insel nicht ausgenutzt zu haben.

Er.

Sie.

Der Rum und das Feuer.

Und doch… schien es ihm zu unvorstellbar. War Elizabeth schließlich Elizabeth. Viel zu wohlerzogen für ihn. Zu englisch, Zu arrogant. Zu unschuldig…

Zu abwegig sie zu berühren mit den gleichen Händen, die zuvor nur Huren berührt hatten.

Gar zu küssen, mit den Lippen, die schon alles berührt haben, von bereits erwähnten Huren, über Schiffsjungen bis hin zu Piraten. Ohja, Jack Sparrow hatte schon eine Menge erlebt.

„Capt'n"
Gibbs war zu ihm getreten. „Die Männer brauchen mal wieder Landgang. Der Rum ist auch bald aus!"

Diese Aussage riss Jack aus seinen Gedanken „Kein Rum? Und Landgang sagst du?"

„Ay!"

Jack sah auf seinen Kompass. Nach einigen mehr oder weniger erfolgreichen Kaperungen Bei Kuba war er wieder auf dem Weg nach Port Royal um dort aus den erbeuteten Waren Geld zu machen. Also wieso kein Halt in Tortuga. Wie immer.

„Tortuga?"
„Ay, Tortuga!"


Land unter den Füßen. Das freie, weite Meer verlassen. Der Geruch aller möglichen Körperflüssigkeiten erfüllt die Luft. Dunkelheit und Laternen.

Lärm. Schlägereien, Stöhnen, Geschrei.

Ein Paradies für einen Piraten.

Jack durchstreifte die engen Gassen Tortugas. Fasziniert von der Atmosphäre. Abstoßend und zugleich anziehend. Hier hatte sich der Abschaum der Karibik versammelt.

„Jaaaaack!"

Jack fuhr herum. Er sah Ann an einer Hauswand stehen. Eine der vielen, mit denen er einige Minuten in einer dunklen Ecke der Stadt verbracht hatte.

Ihre strähnige hochtoupierte Frisur hing ihr halb aufgelöst im Gesicht. Verschmiertes Make-up. Einladendes Dekoltee.

Langsam ging sie auf ihn zu. Wie sie ihre Hüften bewegte. Auf diese Art auf die nur Frauen ihre Hüften bewegen können.

Sie stützte sich mit dem rechten Ellenbogen an die Wand und strich Jack mit der Hand desselben Armes durch die Haare.

„Jaaaack Sparrow!"
Die Art, wie sie das r rollte täuschte ihn nicht über ihren Fehler hinweg.

„Captain Ja-„

„Jaja isch weiß." Sie sah ihm in die Augen und kam näher. Sie drückte sich an seine Brust und sah ihn von unten an, während ihre Finger mit seinen Haaren spielten.

„Wie sieht es aus Captain? Du und isch? Wir beide?'ier und jetzt?"

Ein durchaus verlockendes Angebot, doch während sich sein Gesicht ihrem näherte überwog der Geruch des Alkohols und ungewaschenen Haars. Er wand sich ab.

„Nein, Ann. Nicht heute!"

Erstaunen in ihrem Blick. Dann Beleidigung. Wenig später Zorn.

„Isch wusste es. Dass es stimmt. Was sie gesagt 'aben. Du und dieses verzogene Gouverneur-Tochter. Und nun sind wir dir nischt mehr gut genug! Aber dein kleines Engländerin ist nun so gut wie tot. Was nun? Musst du doch wieder uns nehmen? Armes Jack" schrie sie ihn an.

Ihr versuch ihn zu ohrfeigen wurde von ihm aufgehalten. Er hielt ihre Arme fest.

„Was? Was sagst du?"

Seine dunklen Augen voller Wut und Besorgnis.

Ein Lächeln auf Anns Lippen „Du weischt es nischt? Deine Engländerin und der junge Mister Turner sind angeklagt. Hochverrat. Schade um ihn eigentlisch. Hätte ein großer werden können. Wie sein Vater."

Doch Jack war schon verschwunden.


Als die Pearl Richtung Port Royal in See stach fragte er sich wieso eigentlich. Pirat. Ohne Gewissen, ohne Schuldgefühle. Frei und ungebunden.

Eigentlich…