Titel: Harry Potter and the Veneficus Quies (1/?)
Autor: Atlantis Potter, translated by MasterKazoom
E-mail: atlantispotter@yahoo.com (E-mail MasterKazoom: gggh@gmx.net)
Kategorie: Romanze, Mysterien
Schlüselwörter: Jahr 5, Harry, Hermione, Ginny, and Petunia
Rating: R

Disclaimer: This story is based on characters and situations created and owned by JK Rowling, various publishers including but not limited to Bloomsbury Books, Scholastic Books and Raincoast Books, and Warner Bros., Inc. No money is being made and no copyright or trademark infringement is intended.

Disclaimer (deutsch): Diese Geschichte basiert auf Charaktere und situationen die von JK Rowling erschaffen und besessen werden, sowie verschiedene Publisher, beinhaltend aber nicht außschließlich Bloomsbury Books, Scholastic Books und Raincoast Books, und Warner Bros., Inc. Kein Geld wird hiermit gemacht und auch keine Copywright oder trademark-Verletzung ist beabsichtigt.



Harry Potter and the Veneficus Quies
by Atlantis Potter, translated by MasterKazoom

Kapitel 1: Ein neuer Freund

Die Autofahrt von King's Cross zu Little Whinging wurde jedes Jahr länger. Es war ein wunderschöner, sonniger Sommertag und Harry Potter hätte sich über nichts mehr aufregen können. Harry mochte die Sommerferien, anders als der normale Schüler, überhaupt nicht. Er würde lieber bei seiner Schule sein, Zaubersprüche studieren, Knöpfe in Käfer transfigurieren und natürlich Quidditch spielen. Nein, Harry Potter wirklich kein normaler Schüler und sein Onkel Vernon verstand dies das von allen Menschen am besten. Der brummige Verwandte lenkte gerade sein neues Auto die Autobahn entlang und sein Blick war auf die Straße gerichtet und auf nichts anderes. Seine Hände packten das Lenkrad fest an und niemand hätte sie von dort entfernen können. Er schien genauso verärgert wie Harry, der nachdem er kurz seinen Onkel angeschaut hatte für den Rest der Fahrt aus dem Beifahrerfenster starrte.

Die Sommerferien nach seinem Vierten Jahr in Hogwarts waren alles andere als versprechend. Es war kein Trip zum Fuchsbau geplant und auch kein Quidditch World Cup zum anschauen. Dafür hatten ihm seine Lehrer einen Riesenhaufen an Hausaufgaben aufgegeben. Er würde nicht einmal Ron zur Hilfe haben um sich Vorhersagen für Professor Trelawneys Unterricht auszudenken. Dumbledore hatte ihm klar gemacht dass er den Sommer komplett bei den Dursleys verbringen müsse, vor allem nachdem was bei dem Triwizard Tournament geschehen ist.

Mit einem Schauder versuchte Harry nicht über das Ende des letzten Schuljahres zu denken. Die alptraumhaften Umstände waren ihm frisch in Erinnerung geblieben. Er sah Cedric's leblosen Körper, die Schatten seiner Eltern und die roten, schlangengleichen Augen von Lord Voldemort.

Vernon bemerkte dass Harry schauderte.

"Was ist dein Problem, Junge?"

"Nichts." Antwortete Harry leise und schaute nicht in die Richtung seines Onkels.

Vernon grunzte nur.

Stille umhüllte das Auto wieder und Harry schaute herunter an seinen Händen, die gefaltet in seinem Schoß lagen. Seine Augen fanden einen losen Faden an einem Ärmel seines Shirts und er begann daran rumzuspielen. Er zwang seinen Verstand sich auf den Faden zu konzentrieren, und auch nichts anderes.

Vernon räusperte sich. "Deine Tante und ich haben beschlossen dass du diesen Sommer, also dass du diesen Sommer ein paar ein paar Extraaufgaben machst. Ich habe genug von deiner Zeitverschwenderei wenn du etwas sinnvolles machen könntest. Und ich will nicht dass du wieder mit diesen dummen Ideen ankommst, um deine, na diese-diese, also deine Sorte von Leuten zu besuchen."

"Hab ich nicht vorgehabt." Antwortete Harry, seine Stimme mit einem bitteren Ton den er nicht beabsichtigt hatte.

"Hörst du auf so mit mir zu reden! Wenn du weiter so mit mir redest dann schmeiß ich dich raus, ein armer Penner, wie deine Eltern welche waren!"

Harry sehnte sich danach seinen Onkel zu erwürgen. Oder etwas nach ihm werfen, oder schreien --- Er war so wütend, Wut die seit dem Triwizard Tournament nur angefeuert wurde, und nur mit Zähneknirschen und viel Selbstkontrolle konnte er sich zurückhalten. "Meine Eltern waren keine Penner. Du hast bereits genug über meine Eltern gesagt und es wäre das beste wenn du einfach die Klappe darüber hälst."

Der geschockte Blick auf Vernons Gesicht spiegelte wider was Harry fühlte. Hatte er gerade wirklich das gesagt? Er hatte keine Zeit darüber nachzudenken denn Vernon wäre beinahe in den entgegenkommenden Verkehr gefahren. Sein Gesicht wechselte die Farbe zu Aubergine und stotterte sinnlos. Vernon ließ ein tierähnliches Gebrüll verlauten nachdem er die Kontrolle des Fahrzeugs wiedererlangt hatte.

"Wehe du wagst es so mit mir zu sprechen! Was denkst du wer du bist? Nach allem was wir für dich getan haben! Du bist schamlos und undankbar. Du hast viel Zeit verschwendet dich nur herumzurekeln, keine echte Arbeit machen. Du bist wertlos und wenn es nach mir gegangen wäre hätte ich dich niemals in mein Haus gelassen. Deine Tante hatte mit unerklärlichen Gründen darauf bestanden dass du bleibst. Wenn es nach mir gehen würde dann wärst du gar nicht mehr bei uns, all die Sachen nehmen die wir dir gegeben haben..."

Harry hörte auf zuzuhören. Harry war erschreckt während Vernon weiter lärmte und immer röter wurde. Seine Tante hatte darauf bestanden? Vernon muss falsch liegen. Oder, vielleicht besaß seine Tante ein Stückchen Menschlichkeit. Harry bemerkte dass ein Teil von ihm sich schon immer gewundert hatte warum sie ihn aufgenommen hatten.

Er fegte den Gedanken beiseite als Vernon in die Einfahrt von Nummer Vier, Privet Drive einbog. Vernon stieg aus und blieb nicht einmal lang genug um Harry mit seinen Sachen zu helfen und ging sofort ins Haus. Harry ging um das Auto herum und grübelte darüber nach wie er seine schweren Sachen ganz allein ins Haus und in sein Zimmer bekommen sollte.

Der aufmüpfige Teil in ihm wollte seinen Koffer sofort öffnen und die Sachen einzeln in das Haus tragen nur um die dummen Gesichter der Dursleys zu sehen, wie Harry Roben und Pergament und Federkiele durch die Gegend trug. Allein sein Besen würde Petunia hysterisch machen. Aber er überlegte es sich anders, die Viertelstunde Spaß würde die harte Bestrafung nicht wettmachen. Mit all seiner Kraft hievte er seinen Koffer aus dem Kofferraum und zuckte nur einmal zusammen als der Koffer etwas zu hart gegen die Stoßstange knallte. Er zog den Koffer in das Haus und die Treppen hoch und ging dabei sicher dass er wenigstens ein bisschen Lärm erzeugte.

Er ging an Dudleys Raum vorbei und sah seinen Cousin an seinem Computer sitzen. Als er in seinen Raum ging blieb er abrupt stehen. Alle Dinge die vorher in diesem Raum gewesen waren, waren nun verschwunden. Der Raum war komplett ausgeräumt, es war kein kaputtes Spielzeug und es waren auch keine Bücher mehr da. Übrig geblieben waren sein Bett, der leere Schreibtisch und ein Nachttisch. Die Lampe war nur eine Glühbirne und sein Wecker war das einzige Zeichen von Leben in seinem Raum, und er blinkte was ein sicheres Zeichen war dass er nicht gestellt war. Harry schaute auf seine Armbanduhr und machte sich auf den Wecker richtig zu stellen, auf fünf Uhr nachmittags. Doch es war nicht einfach, der Minutenknopf klemmte und als die Zeit endlich richtig war hörte der Wecker nicht auf mit dem blinken. Harry ergab sich der Tatsache dass es wohl sehr schlechte Ferien werden würden und fing an seinen Koffer auszupacken.


***


Harry schaute elendig zu seinen Schulbüchern und checkte die Liste der Aufsätze die er über die Ferien anfertigen sollte. Der drei-Fuß lange Aufsatz über verschiedene Wahrheitstränke sah einfach tödlich aus und sein Transfiguration-Aufsatz war auch kein Zuckerschlecken. Harry hatte sich gerade hingesetzt um mit seinem Aufsatz für Transfiguration anzufangen als seine Tante von unten hochschrie dass es Zeit für das Abendessen sei. Die Treppen hinunterstampfend dachte Harry darüber nach warum sein Zimmer so komplett kahl war. Seine Frage wurde beantwortet als er sich an den Tisch setzte.

"Ich habe eine Liste von Aufgaben für dich gemacht, und deinen Raum leergeräumt damit du nichts hast um dich abzulenken." Sagte seine Tante nebenbei als sie Kartoffeln für Dudley auftat und dann die Schüssel an Vernon weiterreichte. Harry schluckte eine verärgerte Antwort runter und schaute stattdessen an die Decke. Super - Als würde ihn ein Haufen kaputter Spielsachen ablenken.

"Ich erwarte dass du im Garten anfängst zu Arbeiten gleich nach dem Abendessen. Ich bin einem Gartenclub beigetreten und ich will dass die Beete vom Unkraut befreit werden und natürlich geharkt werden bevor du anfängst zu pflanzen. Morgen machst du weiter mit dem Garten, mähst den Rasen und wäschst das Auto. Am Abend hilfst du meinem Duddykins mit seinen Hausaufgaben," fuhr seine Tante fort und reichte ihm die Schüssel mit Kartoffeln.

"Aber Tante Petunia! Was wird aus meinen Hausaufgaben?" fragte Harry. Er hatte sogar vergessen sich über all die Gartenarbeit aufzuregen, immerhin würde sie diesem Club beitreten, nicht er. Seine Verärgerung verdreifachte sich als er sah dass die Schüssel leer war. Er schmiss den Löffel wieder in die Schüssel und stellte sie mit einem lauten Geräusch wieder auf den Tisch.

"Ich scher mich nicht um deine dreckigen Hausaufgaben, Junge! Wäre doch gleich besser wenn du aus dieser Schule rausfliegen würdest! Dann könntest du endlich eine ehrlichen Job annehmen und was für deinen Lebensunterhalt beitragen!" brüllte Vernon plötzlich. Harry war überrascht.

Harry versuchte seinen Zorn der in ihm aufbrauste herunterzudrücken, doch er scheiterte. Harry war rot vor Zorn und brachte die Vase mit Blumen direkt auf dem Tisch zum zerspringen. Dudley verdrückte sich unter den Tisch und Vernon brüllte erneut. Er schnappte sich Harry am Hemd und zog ihn über den Tisch voller Scherben. Harry versuchte sich zu befreien und während er versuchte sich aus dem griff herauszuwinden sah er den geschockten Ausdruck in Vernons Gesicht, dicht gefolgt von Entsetzen. Vernon ließ Harrys Hemd los und im gleichen Moment bemerkte Harry das er gar nicht mehr auf dem Tisch lag. In Wirklichkeit schwebte er ein paar Zentimeter darüber. Er sah den Blick seiner Tante kurz bevor sie schrie, was ihn dazu brachte direkt auf den Tisch zu krachen. Er raffte sich auf, sprang vom Tisch und rannte hoch in sein Zimmer. Seine Schritte donnerten durch die Wohnung und Bilder von Dudley wackelten an der Wand.

In seinem Zimmer fiel Harry sofort auf sein Bett, immer noch komplett schockiert. Es war fast zwei Jahre her dass er so die Kontrolle verloren hatte. Mit einem amüsierten Lächeln dachte er an das letzte Mal; Tante Marge schwebte in der Küche, aufgeblasen wie ein Ballon. Er hatte fast gelacht doch nun dachte er an den Ausdruck in Petunias Gesicht zurück. Er sah ihr pferdeähnliches Gesicht, und war fast noch einmal genauso schockiert wie vor einer Minute. Hatte seine Tante ihn angelächelt?


***


Die Nachmittagssonne brannte erbarmungslos auf Harrys Rücken als er arbeitete. Seine Tante Petunia schaute ihm aus der klimatisierten Küche beim abackern im Garten zu. Es war klar dass der erste Ferientag komisches Wetter mit sich bringen würde. Heute kein Regen und auch keine kühle Brise. Stattdessen Sonne satt und Windstille. Der Tag war trübe und schien nicht zu enden. Harry hatte ihm einen kleinen Eimer gegeben in den er das Unkraut packen sollte und nach draußen gescheucht, doch davor hatte Harry noch eine Standpauke von Onkel Vernon bekommen ("Noch einmal und du bist aus meinem Haus!"). Nachdem er im Garten fertig war ging er hinein um Mittag zu essen. Das appetitliche Mahl bestand aus einer Scheibe alten Brotes und ein Glas lauwarmes Wasser aus dem Wasserhahn. Harry entschied sich dagegen sein Wasser zu erhitzen damit er richtigen Tee machen könnte, er wollte den Zorn seiner Tante nicht heraufbeschwören.

Als er wieder draußen war wollte er den Rasen mähen. Der Rasenmäher war alt und schon teilweise kaputt, doch Harry kam nicht zum mähen. Harry hörte Flügelschlagen über ihm und als er aufschaute sah er zwei Eulen auf ihn zufliegen. Die erste ließ einen Brief mit smaragdgrüner Schrift in seine Arme fallen, und der Zweite war gar nicht erst gekennzeichnet. Harry öffnete den ersten Brief zuerst.

Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry

Draco Dormiens Nunquam Titillandus

Sehr geehrter Herr Potter,

Im Licht der derzeitigen Situation der Zaubererwelt wird Hogwarts ein neues Trainingsprogramm starten an welchem die zehn besten und klügsten Hexen und Zauberer von Hogwarts teilnehmen werden. Dieses Programm beinhaltet intensivstes Lernen des üblichen Lernstoffes als auch zusätzliche Studiengänge und Fächer. Damit jeder Schüler gerecht behandelt wird werden alle Schüler in ihrem Vierten Jahr und darüber irgendwann in ihren Sommerferien einer Prüfung unterzogen. Die Prüfung wird per Eulenpost ankommen und sollte innerhalb der vorgegeben Zeit beendet werden. Sollten sie für dieses Programm ausgewählt worden sein werden sie weiteres Informationsmaterial bekommen. Damit sie bestens vorbereitet in die Prüfung gehen können wird empfohlen dass sie durch die Zusammenfassungen der letzten Schuljahre durchgehen und sie auffrischen. Dies sollte sich als sehr nützlich herausstellen. Viel Glück.

Mit freundlichen Grüßen

Minerva McGonagall

Stellvertretende Direktorin, Hogwarts-Schule

School of Witchcraft and Wizardry

Harry grübelte ein wenig über den Brief. Es schien unwahrscheinlich dass er in das Programm kommen würde, aber er könnte sich schon ein paar andere vorstellen die es wohl schaffen würden. Nachdem Harry merkte dass er noch ein Brief in der Hand hatte öffnete er auch diesen, nicht überrascht wer der Absender war.

Harry,

Hast du schon den Brief über das neue Programm bekommen? Ich bin aufgeregt wie die Prüfung sein wird. Kannst du dir vorstellen dass wir dort an anderen Themen arbeiten als die üblichen? Es wird schrecklich aufregend werden. Natürlich ist das kleine Problem, die Aufnahmeprüfung, da. Ich habe eine kleine Bücherliste zusammengestellt die helfen sollte. Glaubst du die Dursleys erlauben es dir Ron und mich in London zu treffen um ein wenig zu lernen? Schick deine Antwort mit Hedwig!

Mit Liebe,

Hermione

Er lächelte als er den Brief nochmals las. Während jeder andere eine Prüfung in den Ferien als puren Horror empfand, so war Hermione gespannt auf die wahrscheinlich schrecklich schwere Prüfung. Harrys Gedanken drifteten zu dem Kuss auf der Plattform 9 ¾. Abwesend strichen seine Finger an der Stelle der Wange entlang, an der sie ihn geküsst hatte. Was hatte der Kuss bedeutet? Niemals bevor hatte Hermione ihre Gefühle so offen gezeigt. Harry lächelte wieder und schaltete den Rasenmäher aus. Gerade als Harry hereinging schritt Vernon an ihm vorbei, ein blödes Grinsen auf seinen Lippen. Er legte seine Hand in einer väterlichen Weise auf Dudleys Schulter und gab Harry einen eiskalten Blick, und doch schaffte er es dabei Dudley anzustrahlen. Als Vernon ihn nicht mehr anschaute gab Harry ihm einen verärgerten Blick.

"Wie würde dir ein Urlaub diesen Sommer gefallen, Dudders?"

"Urlaub?" antwortete Dudley dümmlich.

"Grunnings bietet seinen Angestellten diesen Sommer einen Urlaub an, der besonders für Väter mit ihren Söhnen ist. Ich dachte wir könnten die Gelegenheit ergreifen, den Urlaub machen und dann mal bei deiner Tante Marge vorbeischauen bevor du zum neuen Jahr nach Smeltings musst." Dudley grinste aufgeregt als Petunia in die Küche kam. Sie hatte einen Blick aufgelegt als hätte ihr jemand Mist unter die Nase gehalten. Während Vernon ihr seine Pläne mit Dudley erzählte konnte sie den puren Terror nicht aus ihrem Blick halten. "Ich werde nicht die ganzen Ferien allein mit dem da verbringen!" schrie sie und ein wilder Finger zeigte auf Harry. "Aber Petunia, wir haben bereits zugesagt! Es wird doch nur für einen Monat sein, und außerdem braucht Dudley die Bindung zu einem Mann, und das braucht Zeit!" sagte Vernon und schaute sie bedeutend an.

"Dudley muss doch seine Hausaufgaben bevor die Schule startet fertig kriegen. Wie soll er das denn machen?" sagte sie, eine andere Methode der Überzeugung versuchend. "Der Junge kann ihm helfen bevor wir losfahren." Sagte Vernon in einem Ton als wenn Harry gar nicht im Raum wäre, ja gar nicht existieren würde.

Als der Streit weiterging wusste Harry nicht ob er sich freuen oder heulen sollte. Auf der einen Seite, die Idee dass Dudley und Vernon für die meiste Zeit der Sommerferien weg waren war verlockend, doch auf der anderen Seite war die Idee den Sommer nur mit seiner Tante zu verbringen erschreckend. Und als weiterer negativer Punkt musste er jetzt vor dem Trip mehr Zeit mit seinem walähnlichen Cousin verbringen als normalerweise nötig war. Während er sein Debakel überdachte kam der Streit zu einem Ende.

"Petunia! Es ist genug! Es ist Zeit dass du Dudley loslässt! Wir werden völlig okay sein und es wird Dudley gut tun. Ich werde meinem Sohn solche Freiheit nicht verbieten!"

Petunia erbleichte und begnügte sich damit Vernon's Rücken böse Blick zuzuwerfen, während dieser mit Dudley weiter den Trip besprach. Das Abreisedatum war der 30. Juli und Harry grinste, er bekam ein unerwartetes Geburtstagsgeschenk.

"Du, Junge! Was ist so komisch?"

"Nichts, Onkel Vernon."

"Ich möchte nicht hören dass du deine Tante peinlich dastehen lässt!"

Harry bemerkte die Möglichkeit und ergriff sie. "Onkel Vernon, kann ich nach London?"

"Warum würde ich dafür bezahlen dass du verdammt noch mal nach London kommst?" Vernon war verwirrt, am meisten darüber warum Harry so etwas vorschlagen würde.

"Na ja, wir haben Erlaubnis zu zaubern damit wir uns für diese Eingangsprüfungen vorbereiten können. Und ich weiß wie du es hasst wenn ich zaubere. Ich will Tante Petunia nicht in eine peinliche Situation bringen." Er betonte das Wort ‚zaubern' und wartete geduldig auf die Reaktion seines Onkels.

Vernon stotterte als er hörte was sein Neffe sagte und Harry sah es mit Genugtuung.

"Und du erwartest dass ich für dafür bezahle?"

"Natürlich nicht."

"In Ordnung, aber wenn du nur einmal, in meinem Haus, dann-"

Harry grinste und bevor Onkel Vernon seinen Satz beenden konnte war er schon die Treppenstufen hochgelaufen um Hermione und Ron zu schreiben.


***


Harry legte das Buch nieder, dass er bis eben für seine Hausaufgaben über die Ferien brauchte. Er schob sich die Brille auf die Stirn und fasste sich an den Nasenrücken, die Augen geschlossen. Das kommende Fünfte Jahr in History of Magic war erwartungsweise aufregender als die vorigen Jahre. Es würden keine Goblin-Rebellionen mehr dran kommen. Die Schüler würden moderne Magiegeschichte durchgehen und es waren neue Bücher und keine langweiligen Aufgaben mehr für den Unterricht. Schule, wie er sich jetzt, in der ersten Ferienwoche, schon darüber Gedanken machte. Es würde eine Menge zu tun sein mit den OWLs. Alles wird viel schwerer sein und Harry fand dass das alles sehr einschüchternd wirkte, wenn auch auf eine gewisse Weise tröstend.

Alles was seine Gedanken von dem Triwizard Tournament abhielt war willkommen. Er erlaubte sich einen kurzen Einblick in die Erinnerungen und fast sofort kam eine Welle der Schreie in seinem Kopf über ihn. Er hatte das Grass auf dem Platz getroffen und die panischen Schreie der Menge hatten ihn sofort übermannt. Sein Herz zog sich zusammen als die Erinnerungen weitergingen. Das Duell mit Voldemort war schrecklich und seltsam gewesen. Die Bilder seiner Eltern schwebten durch seinen Kopf, geistähnliche Figuren. Sie waren eins der vielen Dinge die Harrys Alpträume heimsuchten. Er hörte die Stimme seiner Mutter. Er spürte den Schmerz des Cruciatus Fluches der ihm von Voldemort zugefügt wurde. Er stellte sich erneut vor wie das Blut langsam seinen Arm runterlief bis zum Ellbogen, und er schaute es sich jetzt an. Es war von einer blass-pinken Farbe. Madam Pomfrey hatte es so gut geheilt wie sie konnte, aber sie hatte ihm auch gesagt dass nichts die verbleibende Narbe heilen könnte.

Eine andere Narbe.

Er bestrafte sich geistig selbst. Eine Narbe? Eine Narbe war gar nichts gegen das was Cedric hatte. Oder was er eher nicht hatte. Am lebhaftesten von allen gemeinen Dingen an diesem Abend in dem Friedhof erinnerte sich Harry an das Gewicht von Cedrics leblosen Körper. Er erinnerte sich an die Anstrengung um Cedric hinter sich herzuziehen, an den Pokal zu kommen...

Ein Schluchzer kam in Harrys Hals hoch. Es war egal wie stark Harry gegen Voldemort kämpfen würde. Es war egal ob Harry ein ebenbürtiger Gegner war. Es war egal wie Harry um seine Lebensspanne kämpfen würde. Es war egal was passieren würde, der Gedanke des Todes verweilte mit Harry. Harry musste von Anfang an damit leben dass seine Eltern tot waren, doch er hatte noch nie wirklich Tod miterlebt. Trotz all seines Kämpfens und stärker werdens, Harry konnte nichts gegen den Tod tun. Es war zu spät gewesen für Cedric. Harry hatte sich entschieden als er den Körper zurück nach Hogwarts brachte. Niemals wieder. Niemals wieder würde Voldemort Harry mit seiner Macht übertreffen. Harry würde solange kämpfen bis einer von beiden tot war. Wirklich tot. Es würde nicht ausreichen wenn Voldemort wieder entkommt, als Schatten seiner selbst. Ein Gefühl von blindem Hass durchzog ihn, durch und durch. Er war erzürnt.

Harry schloss seine Augen enger und fühlte wie die Tränen an seinen Wangen herunterliefen. Harry bat innerlich um Gnade. Eine Begnadigung für seine Schuld und sein Schrecken und seine Wut. Harry wusste dass er innerlich zerfiel. Er brauchte jemanden der ihn unterstützen könnte und der ihn bedingungslos als Freund lieben würde. Er brauchte jemanden auf den er sich stützen könnte und der ihm versichern würde dass alles wieder in Ordnung kommen würde.

Als wäre sie aufgerufen worden, flog Hedwig leise durch das Fenster in das Zimmer. Sie landete neben ihm auf dem Bett und ihre bernsteinenden Augen zeigten große Sorge um ihn. Er nahm ihr das kleine Stück Pergament ab und gab ihr ein Eulenleckerli. Sie flatterte zu ihrer Stange und Harry brach das Siegel auf dem Pergament.

Harry,

Ich hoffe dass es dich nicht stört dass ich dir diesen Brief schreibe. Ich weiß dass es spät ist und ich hoffe dass ich dich nicht aufgeweckt habe. Ich wollte dir nur sagen dass ich mir Sorgen um dich mache. Ich hoffe dass du dich nicht selbst verantwortlich machst für dieses Durcheinander. Es ist nicht deine schuld und glaube keine Sekunde dass es deine ist. Ich wollte dass du weißt dass wenn du jemanden brauchst, dem du vertrauen kannst, dass ich für dich da bin. Schick mir ne Eule, egal ob Tag oder nacht, und ich werde mein Bestes geben um für dich da zu sein. Beste Wünsche, Harry.

Dein Freund,

Ginny

Harry lächelte. Ginny würde ein guter Freund sein. Seit dem zweiten Jahr teilten sie die ungewöhnliche Bindung eines schrecklichen Ereignisses. Es hatte ihm die Freundschaft mit Hermione und Ron gebracht und er hoffte dass er seine Freundschaft mit Ginny ebenso verbessern könnte. Sie war eine intelligente Hexe und hatte einen schnellen Verstand. Sie hatten nicht viel miteinander geredet seit dem zweiten Jahr, aber er hatte sie immerhin jedes mal in den Korridoren beachtet und ab und zu hatte er mit ihr geplaudert. Er war dankbar für diese Ausweitung der Freundschaft von diesem Mädchen, von der er wusste dass sie ein gutes Herz hatte, was der Antrieb dafür ist, als alles andere.

Seufzend griff Harry nach dem abgelegten Buch. Das Buch glitt ihm aus der Hand und fiel zu Boden. Es war halb Zwei morgens und Harry wartete darauf dass Vernon sich aufregen würde. Doch es war nur Stille, vermischt mit leichtem schnarchen von Dursleys. Er hob das Buch auf und es fiel offen in seinen Schoß. Das Buch war aufgeschlagen in der Kunstsektion. Ein Zaubererphoto auf der Seite zeigte eine heitere junge Schauspielerin bei einer Verleihung. Die kleine Überschrift benannte die Schauspielerin als Amarante Zinia. Sie war groß und dünn, mit fließend rotem Haar. Ihr Augen waren hellblau. Sie winkte und lächelte ihn frech an. Ab und zu zwinkerte sie.

Die Geschichte der lebenslustigen jungen Schauspielerin machte Harry traurig. Nach dem Artikel war sie großartig gewesen. Sie war in der ganzen Zaubererwelt für ihren Part in einem Zaubererstück beliebt. Jeder hatte sie geliebt. Jedoch verschwand sie ohne eine Spur sechs Monate bevor Voldemorts Fall. Niemand hatte seither von ihr gehört, und Harry wurde immer trauriger. Sie war die zweitbeste in ihrer Klasse gewesen, in Beauxbatons, und war erst Anfang zwanzig als sie verschwand. Die kurze Zusammenfassung erzählte komischerweise nichts über die Familie der jungen Hexe. Noch ein Opfer Voldemorts. Wie viele andere waren dort noch?

Etwas an dem Bild erhaschte Harrys Aufmerksamkeit. Die Augen waren so vertraut. Sie vereinnahmen den Betrachter und verlangten ein Höchstmaß an Aufmerksamkeit. Er schaute und schaute bis er bemerkte dass die Augen verschwunden waren. Die Schauspielerin lag nun auf dem Podium wo sie ihren Preis empfangen hatte, eingerollt in ihrer Robe. Harry schloss langsam das Buch. Er machte das Licht aus. Ein kurzer Kampf schepperte durch seinen Kopf. Sein müder und schmerzender Körper bettelte ihn an nicht das Bett zu verlassen, aber er wollte es nicht riskieren dass das Buch erneut herunterfiel. Harry wünschte er hätte seinen Zauberstab sodass er das Buch auf den Schreibtisch levitieren könnte. Natürlich war das nicht möglich, Magie bei Minderjährigen wurde nicht gern gesehen, und das war nett ausgedrückt.

Plötzlich, Harry fühlte sich als hätte man eine große Last von ihm genommen. Er öffnete seine Augen und wirklich, eine wurde von ihm genommen. Sein Buch schwebte mehrere Zentimeter über seiner Bettdecke, wo es vorher gelegen hatte. Es wackelte ein wenig, balancierte auf einer unsichtbaren Ebene. Harry hob seine Hand und schwenkte sie in die Richtung des Buches. Er war neugierig doch fühlte sich ziemlich dumm dabei. Plötzlich bewegte es sich blitzschnell Richtung Schreibtisch. Harry erwartete dass das Buch in die Wand krachen würde und kniff die Augen zu. Doch es kam kein Geräusch, und Harry öffnete ein Auge vorsichtig. Er schaute unsicher zu dem Buch, das nun auf seinem Schreibtisch lag. Seine Erschöpfung vergessen, sprang Harry von seinem Bett und bewegte sich diebesgleich auf den Schreibtisch zu und fürchtete sich was passieren würde wenn die Dursleys erwachen würden. Er schaute das Buch eindringlich an und bewegte wieder seine Hand. Doch es blieb am Fleck, komplett unbeweglich. Er wedelte mit seiner Hand ein zweites Mal. Wieder, nichts. Er fühlte sich wie ein Idiot. Doch bevor er darüber nachdenken konnte warum es nun nicht klappte kämpften Harrys Verstand und Körper wieder mit ihm, damit er ins Bett gehen würde. Er erlaubte seinen Gummibeinen zurück zum Bett zu gehen, wo er zusammenbrach. Die Schläfrigkeit übermannte ihn und trug ihn in traumlosen Schlummer.


***


Das Dursley-Haus was umhüllt in Chaos. Vernon und Dudley liefen wie Verrückte durch das Haus, hier und da Sachen für ihren Trip packend. Dudley regte sich gerade wieder einmal auf da ihm Vernon gesagt hatte dass er wohl sein Rennfahrrad nicht brauchen würde und deswegen hier lassen sollte. Harry packte auch einige Sachen für seinen Ausflug nach London, obgleich er nicht so eine Szene veranstaltete.

Während er eine Robe in seinen Rucksack legte flog eine große Eule in das Zimmer. Nachdem Harry den Brief losgebunden hatte gab er der Eule ein Leckerli und sie flog davon durch sein Fenster.

Harry,

Ich wurde von deinem kommenden Ausflug nach London informiert. Da du in Diagon Alley sein wirst, solltest du sicher sein. Dennoch werden wir ein Auge auf dich werfen und wenn irgendetwas passieren sollte habe ich einen Portschlüssel mitgeschickt, der dich sofort nach Hogwarts bringen wird. Sei vorsichtig und schau dass du nicht in Schwierigkeiten gerätst.

Albus Dumbledore,

Direktor, Hogwarts

Harry öffnete die kleine Box in der der Portschlüssel sein sollte. Er gluckste als er einen der SPEW Anstecker von Hermione sah, der auf einem Stück Stoff lag. Er schüttelte seinen Kopf und warf die Box in einen Beutel der ein wenig Zauberergeld beinhaltete. Er hakte die Sachen die er für diesen Trip brauchen würde in seinem Kopf ab. Ein paar der Schulbücher die Hermione vorgeschlagen hatte, Pergament, Federkiele, zwei saubere Roben und ein paar Eulen-Leckerlis. Nachdem er entschieden hatte dass er nun fertig war, schwang er sich seinen Rucksack auf die Schulter und machte einen kehligen Laut als der das Gewicht spürte. Während er die Treppen heruntermarschierte hoffte er dass das Wochenende nicht allzu lang sein würde.


So, ich danke nochmals Atlantis Potter für die Erlaubnis seinen Fanfic übersetzen zu dürfen! Und da er dies hier wahrscheinlich nicht lesen kann, werde ich es eben nochmal auf English wiederholen: Thanks for permission Atlantis, your the best!!!

So, ich hoffe dass ich damit der deutschen Community ein wenig weiter helfe. Wahrscheinlich wird diese Übersetzung hier bei Kaya gelinkt sein (www.translations-for-Harry.de). Ach, und es kann sein dass ich in ein paar Tagen diese Datei nochmals update, denn noch bin ich schneller als mein Betaleser und ich will euch dennoch nicht warten lassen, denn ich bin relativ zufrieden mit meiner Rechtschreibung.

Alle Reviews, alles Lob und jeder Flame geht an Atlantis. Ich bin nur das Sprachrohr seiner Arbeit!

Achja, ich werde einen Glossar der Wörter unten anhängen, die ich frei aus dem englishen übernommen habe. Dort unten sind sie dann übersetzt. Scrollt einfach runter wenn ihr über so ein Wort stolpert. Leute die meine Werke bereits gelesen haben wissen vielleicht darum, dass ich Harry Potter bisher nur auf English gelesen haben und daher viele der deutschen Begriffe nicht weiß, und die, die ich kenne, finde ich einfach doof. Aber ehrlich, wen stört das schon? schaut unten nach, und gut ist :-)

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Unübersetzte Wörter:

Little Whinging - Keine Ahnung, Der Ort in dem Harry lebt (nicht Surrey)
King's Cross - Königskreuz (?)
Quidditch World Cup - Quidditch-Weltmeisterschaft
Triwizard Tournament - Trimagischer Wettkampf
Privet Drive - Lingusterweg
Hogwarts School of Witchcraft and Wizardry - Hogwarts-Schule der Hexerei und Zauberei