Anmerkung des Autors:

Alle Figuren sind Eigentum von J. . Ich verdiene kein Geld mit diesen Erzählungen.

Dies ist meine erste selbst geschriebene Geschichte. Einige weitere Kapitel sind fertig. Freue mich über Rückmeldungen.

Habe die zeitlichen Abläufe teilweise etwas verschoben, so wie ich es für meine Geschichte gebrauchen konnte.

31.08.2015, 18.30 Uhr, Schleswig-Holstein

Lucy Schulz klappte den Deckel ihres großen Koffers zu. Sie hatte die letzten Tage mit Packen verbracht. Endlich war sie zuversichtlich alles zusammen zu haben. Morgen in aller Frühe würde sie ganz nach Muggelart mit dem Taxi zum Flughafen fahren und nach England fliegen. Nach London genauer gesagt. Am dortigen Bahnhof würde sie die Welt der Muggel verlassen und einen Zug am Gleis 9 3/4 besteigen. Lucy hatte keinen Grund zur Annahme jemals wieder in der Welt zu leben, in der sie aufgewachsen war. Ihre Großmutter, bei der sie die letzten Jahre gelebt hatte und zu der sie, nach dem Unfalltod ihrer Eltern vor 8 Jahren, ein inniges Vertrauensverhältnis aufgebaut hatte, war vor 3 Monaten verstorben. Friedlich eingeschlafen, wie es immer ihr Wunsch gewesen war. Trotzdem war Lucy unendlich traurig und hätte gerade jetzt, wo sie kurz davor stand ihr Leben so vollständig umzukrempeln, ihre Oma brauchen können, die die Gabe hatte, ihr allein durch ihre ruhige Präsens Sicherheit zu geben. Aber Lucy würde die Herausforderung allein meistern müssen. Und sie freute sich darauf, die Referendariatsstelle auf Hogwarts, der wohl bekanntesten Schule für Zauberei, anzutreten. Sie war stolz darauf, aufgrund ihrer guten Schulnoten und ihrer praktischen Erfahrung im Labor ihres letzten Arbeitgebers, die Möglichkeit zu haben, an einer so renommierten Schule ihre Ausbildung zur Lehrerin beginnen zu können. Noch mehr darauf, nach einer ersten freundlichen Absage noch mehrfach nach gebohrt zu haben. Nach mehrfachen Briefwechsel mit dem Schulleiter, Herrn Albus Dumbledore, der auch in Deutschland als großer Zauberer bekannt war, hatte der letzte Brief schließlich eine Zusage enthalten. Am 1. September 2015 sollte sie ihre Stelle als Referendarin im Fach Zaubertränke antreten. Ihre Großmutter hatte diesen Sieg mit ihr gefeiert. Jetzt saß Lucy auf Ihrem gepackten Koffer in der ansonsten leeren Wohnung und fühlte sich schrecklich angesichts ihres Traums der morgen in Erfüllung gehen sollte.

Apathisch stand Lucy auf um sich im Bad fertig zu machen. Bevor sie unter die Dusche ging betrachtete sie sich einen Moment im Spiegel. Sie war verhältnismäßig groß, die langen, leicht gewellten Haare färbte sie seit einigen Jahren neongrün. Ihr schlanker Körper und ihre gesamte Figur gefielen Lucy durchaus, obwohl sie wenig Wert auf Äußerlichkeiten legte. Ihre Arme und Beine trugen eine Anzahl unterschiedlicher Narben, die Lucy jedoch als Andenken betrachtete. Sie rührten zumeist von ihrer Leidenschaft her, in ihrer Freizeit an Muggelfahrzeugen, am liebsten an Motorräder herumzuschrauben und damit herumzufahren. Niemals hätte sie diese ehrlich erarbeiteten Zeugnisse ihrer Leidenschaft entfernen wollen, auch wenn es mittels Magie ein Leichtes gewesen wäre. Endlich stieg Lucy unter die Dusche, schlüpfte anschließend in ihren Schlafanzug um früh ins Bett zu gehen. Unerwarteter Weise ließ der Schlaf nicht lange auf sich warten.

Als um 4.00 Uhr der Weckzauber losging, war Lucy erstaunlich ausgeschlagen und ging methodisch daran ihren endgültigen Auszug aus der Wohnung ihrer Großmutter vorzubereiten. Nachdem sie angezogen war, rollte sie ihr Bettzeug zusammen um es dem Reisegepäck hinzuzufügen, zauberte ein Stück Brot mit Leberwurst zum Frühstück, machte einen letzten Rundgang durch die Räume die ihr Zuhause gewesen waren und verlies die Wohnung. Der Schlüssel kam wie abgesprochen in den Briefkasten, für die neuen Mieter. Draußen kündigte sich der Sonnenaufgang an, das Taxi wartete an der Straße. Beim Verladen ihres Koffers ins Taxi, löste bei Lucy dann doch freudige Erwartung den Abschiedsschmerz ab und die sinnbefreite Popmusik aus dem Radio des Taxifahrers schaffte es nicht, Lucy wie gewöhnlich zu entnerven.

Während des Wartens am Flughafen malte sich Lucy aus, wie ihr neues Leben aussehen würde. Sie hatte Bilder von Hogwarts gesehen, aber wie sah das Schloss von innen aus? Wie waren die Schüler, die Kollegen, der berühmte Schulleiter? Wie würde ihre Ausbildung ablaufen? Sie wusste, dass es große Unterschiede zwischen den Zauberschulen gab. Das deutsche Internat, dass sie besucht hatte, war in jedem Fall deutlich kleiner als Hogwarts und es hatte keine Häuser gegeben, denen die Schüler zugeordnet wurden. Noch heute abend würde sie zumindest auf einige Fragen Antworten erhalten.