One Vision – genau mit diesen Worten hat sich ein Gedanke in mir geformt. Ich liebe Musik und die Gefühle, die durch eine einfache Melodie hervorgerufen werden. In einer derartigen Stimmung habe ich mir bei JKR die Figuren ausgeliehen. Von dieser Geschichte gehört mir nichts und Geld mach ich damit auch nicht.

Ich weiß nicht, ob meine Story so funktioniert und wäre daher recht dankbar für jede Anregung und Kritik.

Was zählt, ist das große Ganze. Das Ziel gibt den Weg vor und jetzt wünsch ich euch viel Spaß damit.

Und vielleicht gefällt euch ja, was und wie ich schreibe. Lasst es mich wissen und vielleicht schreib ich dann ja weiter….


One Vision

Und wieder war es einer dieser Nächte. Vielleicht – oder besser – hoffentlich die letzte ihrer Art.

Ich küsse dein Gesicht und lösche leise das Licht.

Ich bleibe einfach bei dir liegen.

Wenn ich noch lange hier bleibe, verlier ich den Verstand.

Ich werde dich noch einmal lieben, dann bring ich dich zum Fluss.

Ihre Ehe war ohne jedes Gefühl vollzogen worden. Und genauso lebte jeder für sich. Doch in dieser Nacht musste sie sich ihm hingeben. Jede Hure wäre sich wertvoller und geliebter vorgekommen. Es war für das Ansehen und die Familienehre jedoch notwenig. Sie musste ihrer Erziehung folgen.

Was macht ein Mann, der zwischen Mensch und Tier nicht unterscheiden kann?

Vermutlich konnte sie sich sogar noch glücklich schätzen, dass er es nur als Akt sah und im direkten Anschluss problemlos einschlief. So stand Bellatrix in einem leichten Hemd – fast nackt – auf dem Balkon und ließ ihre Tränen vom kalten Nachtwind trockenen.

In dieser vom Schicksal geprägten Nacht stand sie einfach nur da und schien ihre Leben von außen zu betrachten. Die Wahl ihrer Mutter war nicht ihre gewesen.

Everybody´s looking for a something
One thing that makes it all complete
You´ll find it in the strangest places
Places you never knew it could be

When you´ve found that special thing
You´re flying without wings

Schon vor der Hochzeit war Bella klar gewesen, dass ihr Mann sie nicht wollte und nur nahm, weil der Anstand es verlangte. Natürlich waren dies nicht die besten Voraussetzungen. Doch auch die Rettung lag in greifbarer Nähe.

Gerüchte waren an ihr Ohr gedrungen. Ein Orden, vielleicht eine Sekte. Der Name des Anführers war völlig unbekannt.

Komm, denn es ist nur ein Stück.

Komm! Nur noch ein Stück.

Du willst es doch auch.

Du fühlst es doch auch.

Sie musste weg, zum Fluss. Ja, sie hatte es versprochen und würde sich daran halten. Es war an der Zeit herauszufinden, ob sie noch am Leben war oder schon vor viel zu langer Zeit dem Tod anvertraut worden war.

Behind those eyes lies the truth and grief
Behind thos
e beautiful smiles,
I've seen tragedy
The flawless skin hides the secrets within
Silent forces that secretly ignite your sins

Die Nacht war sternenklar und dabei so kalt, das Blut in den Adern hätte gefrieren können. Alles passte nur zu gut zu diesem Tag, ja selbst zu ihr. Hier war sie auf der Suche nach sich selbst, Freiheit und Erlösung.

one flesh one bone
one true religion
one voice one hope
one real decision
gimme one vision

Schon am Eingang fiel ihr ein Mann auf. Er wirkte weder alt noch jung, strahlte dabei eine Macht aus, die ihr benahe die Sinne raubte. Zwischen ihnen fiel kein Wort, nur ein Blick.

Und dann begann das Programm. Eine Frau und ein Mann hielten eine flammende Rede nach der anderen. Doch Bellatrix interessierte sich nur äußerst oberflächlich dafür.

Da ist etwas in mir,
Das unterschwellig an mir zerrt.
Mich verzehrt - mich verwirrt.
Dieser Mangel an Selbstbeherrschung
Fürchte ich, wird niemals aufhören
Mich zu kontrollieren.

Das war ihr Anker, denn tot fühlte sie sich schon viel zu lange. Sie hatte gefunden, was sie gesucht hatte und war sich dessen doch nicht bewusst.

Zwei Stunden später war alles vorbei. Alle waren schon gegangen und so – vielleicht war es tatsächlich ein Zufall – blieb Bella mit dem fremden Zauberer alleine.

„Du scheinst deiner Sache ziemlich sicher zu sein." Sprach er sie an. „Warum?"

„Ich bin tot und versuche doch zu leben. Mir war und ist eigentlich egal, wer mich rettet." Gestand sie und konnte den Blick nicht von seinen Augen wenden.

„Komm mit mir." Damit streckte er ihr die Hand hin und sie nahm sie einfach ohne auch nur darüber nachzudenken an.

I'll take you by the hand.

Show you the promis land.

Bellatrix folgte ihm und er sprach auch nicht. Eigentlich kannte sie ihn gar nicht. Trotzdem hatte sie das Gefühl, ihn schon ewig zu kennen. Eine nie gekannte Ruhe durchflutete all ihre Zellen.

„Schließ die Augen." Forderte er und ohne Widerrede folgte sie auch dieser Aufforderung.

Als sie schließlich ihre Augen wieder aufschlug, fand sie sich in einem weitläufigen Park vor einer riesigen Villa. Ja fast schien es ein Schloss zu sein. Erstaunt und sprachlos zugleich konnte sie nur starren. Das zauberte regelrecht ein Lächeln auf seine Lippen.

„Komm weiter." Es war kein Drängen und doch blieben keine Zweifel daran, dass er keine Widerrede dulden würde. Doch es war ihr egal, denn sie fühlte sich schon jetzt viel entspannter und befreiter.

So let mercy come
And wash away
What I've done

Zuerst betraten die Beiden eine weitläufige Empfangshalle. Und wieder konnte sie ihr erstaunen nicht im Geringsten verbergen. Seine Mundwinkel zuckten dieses Mal nur, ehe er sie weiter hinter sich her zog. Nur einen Hauch eines Wimpernschlages später öffnete er eine Tür, zog sie hindurch und schloss die Tür hinter ihnen wieder.

Wenn du mich lässt
halt ich dich fest

„Hier bist du in meinem Reich." Nun ließ er ihre Hand los und breitete stattdessen seine Arme aus.

Verwundert blickte sich Bellatrix um. In einem weitläufigen Raum stand ein riesiger Schreibtisch mit Blick auf ein ebenso riesiges Bett. Dunkle Stoffe dominierten das Bett, welches sich fast gespenstisch vom hellen Boden abhob. Ebenso dunkel war der Schreibtisch, dessen schweres Holz ebenso den Raum zu dominieren versuchte, wie es das Bett problemlos vermochte.

„Wenn du wirklich willst, kannst du ein Teil davon werden." Nun sah er ihr tief in die Augen.

Langsam wurden ihre Knie weich unter diesem Blick und doch konnte sie nicht anders, als in diese Augen zu schauen. Unbewusst leckte sie mit der Zungenspitze über ihre Lippen, die sich plötzlich trocken und rissig anfühlten.

„Wie kannst du mir ein solches Angebot machen, ohne meinen Namen zu kennen?" traute sie sich heiser zu fragen.

„Bellatrix, du wärst erstaunt, was ich alles über dich weiß." Winkte er ab, schenkte ihr ein zartes Lächeln. „Doch um deine Frage zu beantworten: man nennt mich Lord Voldemort. Doch du – mein Engel – darfst mich nennen, wie es dir in den Sinn kommt."

„Ich…" setzte sie an und war unfähig sich zu rühren oder gar zu sprechen.

Für einen winzigen Moment herrschte Stille, dann überbrückte er den Schritt und legte seine Hand an ihre Wange. Zart strich er darüber, überschwemmte nur damit all ihre Sinne. Ihre Augenlieder zuckten, schlossen sich vollkommen. Davon angestachelt beugte er sich vor, berührte ihre Lippen in einem sanften Kuss. Nie im Leben wäre ihm zugetraut worden, etwas so vorsichtiges zu tun. Und doch war er es und sich seiner selbst völlig bewusst.

She's not feeling stable
She's unable to breathe
Her heart's beating faster

Etwas Derartiges hatte sie noch nie erlebt. Er hatte sie wirklich geliebt. Es war nicht einfach nur Sex als Akt gewesen, sondern ihr waren Zärtlichkeiten zuteil geworden, die so völlig gegen seine Natur zu spielen schienen. Und doch war es ihm nicht aufgefallen. Was Bellatrix jedoch Sorgen bereitete war, dass sie nicht wusste, wie sie ihn denn nun ansprechen sollte.

But life still goes on
I can
't get used to

livingwithout

„Denk einfach nicht darüber nach. Genieße den Augenblick, so wie er sich dir hingibt. Alles andere löst sich von selbst." Flüsterte er in ihre Gedanken hinein, hatte diese problemlos erraten.

„Was ist mit dem Kerl, den ich heiraten musste? Ich kann nicht zurück zu ihm." Hauchte sie atemlos, ängstlich, hilflos.

„Aber du wirst wohl müssen." Zuckte er mit den Schultern und gab sie aus der Umarmung frei.

„Dann hast du mich also auch nur benutzt?" schockiert war Bella kaum in der Lage, die Worte auszusprechen.

Doch Voldemort lachte nur kehlig auf und erhob sich ganz. Während er einige Wäschestücke aufhob, teilweise anzog und den Rest in ihre Richtung warf, umrundete er das Bett vollends. Dann lächelte er ihr zu und streckte eine Hand nach ihr aus.

„Nein, ich habe dich nicht benutzt." Gab er ohne umschweife frei heraus zu. Noch immer war Bellatrix – die weiterhin im Bett lag – zu keiner Reaktion fähig. „Du hast mich angezogen, voller Magie und Leben. Nicht wie die Anderen. Denn die unterwerfen sich mir, knien nieder. Doch du bist stark und hast deinen Willen – auch wenn dein Selbstbewusstsein schon ziemlich gelitten hat. Wenn du mich lässt, werde ich dir zu Ruhm und Ehre verhelfen, doch ich biete dir gleichzeitig auch den Platz an meiner Seite an."

Jetzt gib mir endlich deine Hand
Und komm ins Licht
Es ist ein winzig kleiner Schritt
Und es gibt kein zurück mehr

„Was ist mit Rodolphus?" immer heftiger zitterte auch ihre Stimme. Und daran konnte so schnell nichts etwas ändern. Ob er nun ehrlich zu ihr war oder nicht, spielte dabei keine Rolle.

„Du wirst wissen, was zu tun ist." War der Lord überzeugt und half ihr auf.

All das führte dazu, dass Bellatrix wenig später tatsächlich aus diesem Schlafzimmer, aus diesem Arbeitszimmer geworfen wurde.

Tief befriedigt und mit einer absolut unumstößlichen Gewissheit machte sie sich auf den Heimweg. Und doch kam es ihr vor, als könnte sie keinen klaren Gedanken mehr fassen. Alles kreiste um dieses Erlebnis, von dem sie nur hoffen konnte, dass es eine Widerholung geben würde. Aber das zu hoffen, war beinahe zu viel für ihren Verstand.

Es war ihr bewusst, dass durchaus Tage, Wochen und Monate ins Land ziehen könnten, ehe ihr Wunsch in Erfüllung gehen würde. Doch sie konnte warten, denn das hatte sie schon immer getan.


Soweit also der erste Teil. Wie gesagt, ich würde mich über eure Hilfe freuen. Wenn es euch gefallen hat und ihr gerne mehr von meiner Idee erfahren wollt, lasst es mich auf alle Fälle wissen. Kalalina