New Moon Project.
Kapitel 1 Getting Lost.
Schallendes Gelächter brach über der abendlichen Stille der Cupsle Coorperation herein. Das all monatliche Grillfest der Familie Briefs war schon seit Längerem im Gange und alle erfreuten sich an den spaßbringenden Geschichten aus der Vergangenheit, die man sich bei Laternenschein und dem Duft von brutzelndem Fleisch über den ganzen Tisch hinweg erzählte. Son Goku und das „Automonster", Yamchus und Chichis erstes Aufeinandertreffen, Vegetas rosarotes Hemd. Tatsächlich schienen die Familien der größten Krieger aller Zeiten das nachzuholen, was ihnen in den letzten Jahren entgangen sein musste. Frieden, Spaß und Lebensfreude. Wann könnten sie sonst noch einmal die Gelegenheit beim Schopfe packen und alle vollzählig in Bulmas Garten zu sitzen, um sich gegenseitig an ihre jugendlichen Peinlichkeiten zu erinnern? Es war nun schon fast sechs Jahre her, als sich Boo seinem damaligen Herren widersetzte und unter den Erdenbewohnern Angst und Schrecken verbreitete. Sechs Jahre lang hatte Frieden auf der Erde geherrscht und doch war der bittere Nachgeschmack, den Kid Boo hinterlassen hatte, nie verschwunden. Das Böse ruhte immer nur für kurze Zeit, und so waren sowohl Son Goku, als auch seine Freunde immer im Begriff zu trainieren, um stärker zu werden und eine weitere Katastrophe von der Erde abwenden zu können. Bis jetzt hat das Glück ihnen immer zu Seite gestanden, doch was würde passieren, wenn dieser Schutz nicht mehr währte? Würde es das Ende der Welt bedeuten?
„Hier sind noch drei Schweinesteaks fertig! Vegeta?", Kuririn schwenkte breit grinsend ein aufgespießtes, dampfendes Stück Fleisch in der Luft, gefährlich nahe an Vegetas Kopf vorbei. Dieser grunzte abwertend und beobachtete wie der kleine, ehemals glatzköpfige junge Mann mit dem triefenden Schweinefleisch kleine Fettflecken auf Mrs. Briefs Tischdecke hinterließ.
„Ich rate dir mit dem Teil nicht so herumzuwedeln, Kahlbirne, sonst landet dieses Steak in deinem Hintern" Glücklicherweise hatte sich der Prinz antrainiert nur so laut zu reden, dass es die meiste Zeit den Ohren seiner Frau verwehrt blieb, denn von Bulmas allseits bekannten Standpauken hatte er schon nach wenigen Wochen die Nase voll gehabt. Die Einzigen die diese, sehr wohl ernst gemeinte, Drohung mitbekommen hatten waren Son Goku und Kuririn selbst, der verlegen einen Schritt zur Seite machte und sich das Grinsen hastig aus dem Gesicht wischte, um die Schwarzhaarigen nicht noch mehr zu provozieren. Man konnte ja nie wissen.
„Kahlbirne... Pah!", als wolle er testen, ob ihm seine Haarpracht schon wieder ausgefallen war, tastete er nach seinem Schopf, „Den Spitznamen kannst du dir abschminken"
„Haha, also wenn du das Fleisch nicht willst, Vegeta, ich hab immer noch saumäßigen Kohldampf. Außerdem ist mein Teller schon wieder leer"
Fast schon mitleidig betrachtete Son Goku seinen Teller, ehe er seinen Freunden ein fröhliches Grinsen schenkte. Gerade wollte er den Teller heben, um Kuririn damit zu signalisieren, dass er ihm das Gegrillte ruhig reichen konnte, da schien es sich Vegeta anders überlegt zu haben, riss seinen Teller in die Höhe und hielt ihm dem Grillmeister als Erstes unter die Nase,
„Ich hab's mir überlegt", bemerkte er tonlos, nicht ohne seinem ewigen Rivalen einen flüchtigen Blick zu zuwerfen. Son Goku schnitt enttäuscht eine Fratze und schüttelte den Kopf.
„Gut, dann nehme ich die nächsten, dass fertig wird"
„Tut mir Leid, Son Goku, aber das waren wohl die letzten" Kuririn machte ein Kopfnicken in Richtung des Berges Müll, der Hauptsächlich aus Verpackungstüten von Tiefkühlgrillgut bestand, neben dem Grill.
„Waaas?! Das darf doch nicht wahr sein! Und was ist mit meinem leeren Magen?"
Der Saiyajin sprang auf die Beine und betrachtete den leeren Grill mit wahrer Verzweiflung. Von irgendwoher erklang ein Lachen und riss ihn aus seinem aufkeimenden Selbstmitleid.
„Keine Sorge, wenn du Glück hast findet sich in unserer Speisekammer noch was. Wenn man zwei Saiyajins durchfüttern muss, braucht man doch immer noch einen lang anhaltenden Vorrat" Bulma hatte sich erhoben und wuselte um den Tisch herum, um nach der Steaksoße am anderen Ende des Tisches zu greifen. Sie hatte eine Zigarette im Mundwinkel und paffte munter vor sich hin.
Vegeta schien allerdings weniger begeistert von der Idee. Hastig schluckte er das Stück Fleisch herunter, das er gerade am Kauen war, damit er protestieren konnte. „Soll das ein Witz sein?! Soweit kommt's noch, dass sich Kakarott an meinen Vorräten vergreift. Nur über meine Leiche", mit einem verächtlichen Schnauben nickte er, um seinen Beschluss noch besonders zu unterstreichen.
„Deine Vorräte?"
„Natürlich meine Vorräte. Hast du damit ein Problem, Weib?", Was wagte sich seine Erdenfrau in seine Angelegenheiten einzumischen? „Von mir bekommt Kakarott jedenfalls keine Extrawurst"
„Hörst du dich reden, Vegeta? Es ist wohl immer noch mein Haus und somit mein Vorrat und meine Sache, ob Son Goku eine Extrawurst bekommt oder nicht. Pah"
Man hörte Vegeta heftig fluchen und er wollte sich gerade erheben, um seiner Frau klar zu machen, dass man so ganz sicher nicht mit dem Prinz der Saiyajin umging, als er mitten in der Bewegung das Weinglas von Dr. Briefs vom Tisch fegte und es auf dem Boden zerschellte.
Verflucht, warum machte er sich eigentlich ständig zum Affen?!
Bulma schüttelte nur verzweifelt den Kopf, zwinkerte dem Rivalen ihres Mannes fröhlich zu und bedeutete ihm mit einem Kopfnicken, dass er ruhig einmal einen Spaziergang in Richtung Vorratskammer machen konnte, soweit er Lust hatte.
Oolong grunzte, „Du hast echt Mut, Bulma, einen Saiyajin freiwillig in einen Raum voll Essen zu lassen. Ich hoffe, du weißt was das bedeutet"
„Sicher, sicher. Aber ich habe heute so ein sonniges Gemüt"
Ihr ausgelassenes Lachen begleitete Son Goku noch bis in das Gebäude hinein.
„Scheiße, das Zeug muss doch hier irgendwo sein"
Tiefkühlpizza, Hähnchen, Gänsebrust, Schweinehaxen, Brötchen und Baguette für das Frühstück, Eiscreme, Torte. Wo, um alles in der Welt, waren diese verflixten Steaks hin?!
Begleitet von seinem gurgelnden Magen kramte der Saiyajin eifrig in der Tiefkühltruhe der Familie Briefs, schien dabei alles um sich herum vollkommen vergessen zu haben. Es fiel ihm noch nicht einmal auf, das sich seine Finger vor Kälte kaum noch bewegen lassen wollten und auch den eisigen Ansätzen seiner Haarspitzen schenkte er wenig Beachtung.
„Son Goku?"
Er brauchte einige Sekunden, um die fremde Stimme in seinem Bewusstsein zu bemerken.
„Son G--"
„Huh? Was gibt's?"
„Was machst du an unserer Kühltruhe?"
„Ich suche Steaks. Oder wenigstens ein paar Grillwürstchen. Bulma sagte, wenn ich Glück habe, findet sich noch etwas", erst jetzt schienen seine angefrorenen Finger zu schmerzen und er zuckte zusammen, als er eine ausweitende Handbewegung machen wollte. „Himmel Herrgott - kalt!"
„Hast du Son Goten gesehen? Er ist vor einer Stunde auf die Toilette verschwunden, aber dort ist er nicht mehr" Trunks schien ehrlich besorgt. Seine sonst so glatte Stirn lag in Falten und er warf einen nervösen Blick aus der Vorratskammer heraus in den Gang.
„Nein, tut mir Leid. Vielleicht hat Pan ihn wieder zu einem Kampf herausgefordert. Oder Bra? Deine Schwester scheint einen ganz schönen Narren an meinem Sohn gefressen zu haben"
Son Goku erhob sich lächelnd, klopfte den imaginären Staub von seinen Knien und schloss die Tiefkühltruhe grummelnd,
„Nichts zu machen. Da ist doch tatsächlich kein einziges Steak mehr für mich übrig"
Trunks rang sich ein leichtes Lächeln ab, als er anschließend – und trotz seines knurrenden Magens - auf ihn zutrat und ihm mit feierlicher Miene auf den Rücken klopfte. „Na dann wollen wir uns doch mal auf die Suche nach dem verlorenen Sohn begeben"
„Großmutter?"
Pan hatte es sich schon länger auf Chichis Schoß bequem gemacht und beobachtete die anderen zufrieden dabei, wie sie sich ausgelassen unterhielten. Sie war mit ihren fünf Jahren schon sehr aufmerksam, was das Verhalten anderer anging und ließ es sich nicht nehmen hier und da mal ein offenes Ohr für die Geschichten ihrer Familie und ihrer Freunde offen zu haben. Sicher, sie hätte wohl viel lieber mit Bra, Marron, Trunks und Goten irgendetwas unternommen, doch die hatten sich schon ganz früh nach Beginn des Grillfestes aus dem Staub gemacht und das kleine Mädchen war mit ihren kurzen Beinchen einfach nicht schnell genug hinterher gekommen. Und da auch das Fliegen noch nicht so klappte wie es sollte, hatte sie es schließlich aufgegeben den Älteren folgen zu wollen.
„Was ist denn, mein Schatz?"
„Wo ist denn Großvater?" Pan blickte sich mit großen Augen in der Runde um. Der Platz, auf dem Son Goku vorhin noch gesessen hatte, war nun von Kuririn besetzt, der mit Yamchu in eine eifrige Diskussion verwickelt schien.
„Son Goku meinst du?", erst jetzt schien der älteren Frau das Fehlen ihres Mannes aufzufallen und ließ suchend den Blick umherschweifen, „Ich weiß nicht"
„Er soll mit mir spielen" Die Kleine verzog schmollend eine Fratze und verschränkte die Arme vor ihrer schmalen Brust.
„Geh' in doch suchen"
„Nee, dann verlauf' ich mich. Und dann lacht Onkel Goten mich aus"
„So, tut er das?"
Ein amüsiertes Lächeln bildete sich auf den schmalen Lippen der älteren Frau bei dem Gedanken und sie strich ihrer Enkelin unwillkürlich über das Haar, „Nun, dann sag deinem Onkel, wenn er das noch einmal tut, bekommt er Ärger mit Großmutter Chichi"
„Wirklich?" Pan war wohl die Einzige, die ihre Großmutter noch nie in Rage erlebt hatte. Doch aus Erzählungen ihres Vaters wusste sie, mit welcher Impulsivität das vor sich ging und so duckte sich die Fünfjährige schon mal vorsorglich. Trotzdem, mit solchem Beistand hatte sie nicht gerechnet.
„Aber ja"
„Yeah!" Schon war Pan mit einem eleganten Hüpfer von ihrem 'Thron' herabgestiegen und lief mit kurzen, eiligen Schritten auf das Hauptgebäude der Cupsle Coorperation zu. „Ich sag's ihm!"
„Halt! Pan!" Vom einen auf den anderen Moment klang die Stimme ihrer Großmutter seltsam panisch. Auch das Geräusch der vielen wirren Stimmen, das der Rest der Gruppe verursacht hatte, war verklungen und war einer erdrückenden Stille gewichen. So konnte das Mädchen in ihrer kindlichen Neugierde nicht anders, als sich umzudrehen und zu ihnen zurückzublicken.
„Komm zurück! Sofort!", Chichi war aufgesprungen, ihr Gesicht schien zum zerreißen angespannt. Obwohl es dunkel war, konnte Pan sehen, wie blass sie auf einmal wirkte, während ihr Blick zwischen ihr und einem Punkt am Himmel hin und her schwankte. Auch die Anderen schienen wie gebannt auf etwas zu starren, dass sich ganz klar über ihrem Kopf befand.
Und dann ging alles ganz schnell.
Die Erde wurde von etwas erschüttert, dass sie nicht sehen konnte. Sie hörte viele Stimmen, die ihren Namen riefen, ihr Vater war auf die Beine gesprungen und hatte sich vom Boden abgestoßen, raste nun auf sie zu, das Gesicht ganz angespannt vor Sorge.
Ihr Blick
wandte sich gen Himmel – Sie wollte sehen, wovor die Anderen auf
einmal so große Angst hatten. Doch, bevor sie den riesigen Feuerball
näher betrachten konnte, der mit rasender Geschwindigkeit direkt auf
die Cuple Coorperation niederging, wurde ihr kleiner, schmaler Körper
gepackt und mit festem Griff in starke Arme gezogen.
Doch es war
nicht ihr Vater, der sie da gerade vom Eingang des Gebäudes
wegbrachte, bevor das monströse Etwas auf der Erde aufschlagen
konnte. Sie hatte jedoch keine Zeit weiter darüber nachzudenken,
denn schon im selben Augenblick gab es eine solch gigantische
Explosion, dass sie für einen Moment nicht wusste wo oben und wo
unten war.
Sie wurden
durch die Luft gewirbelt, das kaum zu beschreibende Geräusch der
Kollision schien ihr das Trommelfell wegfetzen zu wollen.
Schmerz
überall, Schreie, kaum vernehmbar unter dem gewaltigen Klang der
Explosion und auf einmal ging sie zu Boden, ebenso wie die Person,
die sie plötzlich ganz klar als Piccolo erkannte. Ein Laut der Angst
entrang sich ihrer Kehle.
Dann war es plötzlich Still.
Ihr Gehör blieb taub.
Die Stille der Dunkelheit umfing sie.
