Titel: Schmerzliche Erinnerungen

Autor: Sailanis

Disclaimer: Keiner dieser Charaktere gehört mir, leider, sondern J.R.R. Tolkien. Nur die unbekannten (aber die will ich eigentlich nicht...) und die Handlung. Und die Songtexte sind auch nicht mir, sondern von Soul Asylums Runaway Train.

Rating: PG-13, aber erst für spätere Kapitel.

Warnung:

1.Das ist ein AU-Fic, denn. Aragorn ist unsterblich, Arwen musste ihre Unsterblichkeit also nicht aufgeben. Sie ist trotzdem tot , vor ungefähr 15, 16 Jahren gestorben.

2.Diese Geschichte enthält Slash! Es wird eine Paarung zwischen zwei Männern geben.

Enjoy!





Schmerzen der Erinnerung

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Runaway train never going back

Wrong way on a oneway track

Seems like I should be getting somewhere

Somehow I'm neither here nor there

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Prolog

Er blickte in den großen Spiegel an der Wand seines Zimmers. Der Anblick, den er dort sah, ließ ihm einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Er hasste dieses Gesicht, zumindest hatte er sich das die letzten Jahre eingeredet. Missmutig griff er zu der Haarbürste, die neben dem Spiegel lag. Seine Haare waren seit damals wieder gewachsen, sie waren wieder genauso lang wie zuvor, doch es hatte lange gedauert, länger, als es von einem solch jungen Elben zu erwarten war.

Er hatte die Haarbürste schon in der Hand, wollte sie zu seinen blonden, ineinander verschlungenen Haarsträhnen führen, als er das Messer sah. Es lag direkt neben der Bürste, einfach so, als wäre dort sein natürlicher Platz. Vorsichtig berührte er den Griff des Messers. Er konnte die zarten Linien unter seiner Hand spüren, das Wappen des Hauses Gondor. Fest umklammerte er den Griff. Die Klinge, die in hellem Silber glänzte, faszinierte ihn in diesem Moment mehr als alles andere. Er legte das Messer von einer Hand in die andere, beobachtete, wie die wenigen Sonnenstrahlen von der Klinge reflektiert wurden.

Plötzlich wurde sein Blick auf seine Handgelenke gerichtet. Da waren sie noch immer, die Narben. Bis heute waren sie nicht ganz verheilt. Er erinnerte sich, wie ihm dieses Messer schon einmal weggenommen wurde, von Aragorn, wie diese Narben entstanden waren. Zusammen bildeten sie ein Kreuz, an jedem Handgelenk eines. Mit einem mal war alles wieder da, der Schmerz, die Verzweiflung, die Trauer. Und diese eine Frage: Wieso? Warum ausgerechnet er? Und warum hatte er sich das angetan? Noch immer sah er die Gesichter seiner beiden Freunde, Aragorn und Gimli, ihre fragenden Blicke, das Mitgefühl, aber auch den Ärger und die Frustration. Wie hatten sie ihm jemals verzeihen können?

Er war dankbar für sie, dankbar dafür, dass es sie gab. Aber er wollte ihr Mitgefühl nicht, ihre mitleidigen Blicke. Sie wussten nicht, wie es war, wie schlimm die Schmerzen gewesen waren, wie groß seine Verzweiflung. Er selbst wollte sich nicht mehr erinnern, wollte alles vergessen, nicht mehr zurückdenken. Er hob seinen Kopf und blickte wieder in den Spiegel. Die Schmerzen zu verdrängen war das eine, doch wusste er auch, dass die Narbe, die sich über sein Geicht erstreckte, nicht einfach zu vergessen war.

Erneut senkte er seinen Kopf, beobachtete wieder das Messer. Er hätte all dem schon ein Ende setzen können, doch beide Male hatte er versagt. Und ein drittes mal wollte er es nicht wirklich probieren. Nicht wegen seiner selbst, aber wie konnte er Gimli und Aragorn den Schmerz bereiten, einen Freund zu verlieren? Sie hatten Arwen verloren, die Hobbits lebten auch nicht mehr, und Gandalf war schon vor langer Zeit in den Westen gesegelt. Da waren sie also, Gimli, Aragorn und er, die letzten verbleibenden Mitglieder der Gefährten.

Und trotzdem, wieder kam dieser Wunsch in ihm auf. Er dreht das Messer in seiner Hand, führte es näher an seinem Arm. Er war es Leid, wollte einfach nicht mehr. ‚Ich will nicht sterben' sagte er zu sich selbst. ‚Aber ich weiß auch nicht, wie ich leben soll.' Es war sein vorerst letzter Gedanke, bevor er ohnmächtig zu Boden sank. Blut durchtränkte den Teppich, das Messer fiel zu Boden. Wäre Aragorn nicht in diesem Moment in das Zimmer seines Freundes gekommen, dann wäre es wohl wirklich Legolas letzter Gedanke gewesen.







Ich hoffe, ihr mochtet es bis hierhin. Würde mich über Reviews freuen...ob gut oder schlecht...