"Sebaaas-chaan!"
Kurz zuckte er zusammen als er die schrille stimme vernahm die seinen Namen rief.
"Sebaaas-chaan, Sebas..."
"Was?" Fuhr er herum und blickte in ein paar funkelnde grüne Augen, die bewundernd zu ihm aufschauten. Als er jedoch keine Antwort von seinem gegenüber bekam fragte er erneut.
"Grell was zur Hölle willst du? Ich habe noch jede Menge Dinge zu erledigen."
"Was denn für Dinge?" fragte der Shinigami neugierig.
Sebastian schüttelte nur den kopf, massierte sich mit Zeige- und Mittelfinger seine rechte Schläfe, versuchte sich ein wenig zu beruhigen.
/Ich darf jetzt nicht die Fassung verlieren, bocchan würde das nicht für gut heißen!/
Doch trotz das Sebastian eine so gute Körperbeherrschung hatte viel es ihm wirklich schwer bei dem nervösen etwas, das vor ihm stand nicht all seine Prinzipien zu vergessen.
Er konnte wirklich nicht verstehen warum sein Herr den Shinigami bei sich aufgenommen hatte.
Grell der noch immer auf eine Antwort seines Schwarms wartete, hatte jedoch genug und begann Sebastian nun aufgeregt an seinem Jackett zu zupfen.
Als dieser das bemerkte funkelte er Grell böse an und dieser schreckte zurück.
"S-sebas..chan was hast du denn?"
"Ich habe dir doch gesagt dass ich jetzt keine Zeit habe. Weder für dich noch für sonst jemanden."
Mit diesen Worten drehte sich der Dämon um und ging mit schnellen Schritten den Flur entlang bis er nicht mehr zu sehen war. Nun war es doch passiert er hatte sich nicht mehr beherrschen können und so gegen den befehl seines Herrn verstoßen. Manchmal hasste er es ein Butler zu sein.
Grell wusste nicht was er davon halten sollte. Er wusste dass Sebastian ihn nicht besonders mochte aber diesen Blick hatte er noch nie zuvor bei ihm gesehen. Dieser Blick hatte ihm Angst gemacht und doch war es ein Blick der dem Shinigami unheimlich gefiel.
/Vielleicht ist er nur ein bisschen gestresst, und vielleicht bin ich derjenige der etwas dagegen unternehmen sollte./
Mit einem breiten grinsen im Gesicht machte er sich auf den weg in sein Zimmer, welches er freundlicherweise von dieser Göre bekommen hatte. Er war gezwungen Ciel um Obdach zu fragen, da er mal wieder gegen einige Todesgott-Vorschriften verstoßen hatte und von William auf unbestimmte Zeit suspendiert wurde. Und nur weil Ciel seine Erinnerung verloren hatte, hatte er Grell nach langem hin und her letztendlich doch in seinem Anwesen aufgenommen. Sehr zum Leidwesen Sebastians. Aber er konnte sich wirklich nicht beklagen, es gefiel im richtig gut in diesem großen Anwesen, und außerdem konnte er seinem Sebas-chan so den ganzen tag nah sein. Was Grell jedoch am meisten Freude bereitete war, dass Sebastian nichts dagegen tun konnte, da er sonst gegen die Anordnungen des Zwergs verstoßen würde. Da ihm befohlen wurde er sollte sich darum kümmern das Grell sich hier wohlfühlen sollte. Tja es ist doch nicht immer so leicht ein Butler zu sein.
In seinem Reich angekommen schmiss er sich erst mal auf sein Bett und starrte an die Decke. Er braucht Zeit zum nachdenken er musste sich überlegen was er für Sebastian tun konnte damit dieser sich besser fühlte und vielleicht anfing ihn ein bisschen zu mögen.
Grell tat sich jedoch schwer damit sich eine Überraschung für seinen Dämon auszudenken. Wusste er doch nur zu gut das er als Butler nicht viel taugte und so auch seine Fähigkeiten was kochen und andere Dinge anging mehr als unzulänglich waren.
Sebastian, hielt sich derweil in der Küche auf um das heutige Mittagessen vorzubereiten. Er wusste wirklich nicht was in letzter Zeit mit ihm los war, wieso fiel es ihm in letzter Zeit nur so schwer sich zu beherrschen? Sonst hatte er doch auch keine Probleme damit. /Dieser Shinigami raubt mir noch den letzten nerv!/ Er konnte nichts gegen seine Gedanken tun, denn ihm war aufgefallen, dass es ihm besonders in Anwesenheit des rothaarigen Todesgottes schwer fiel sich zusammenzureißen. Woran das lag konnte er sich selbst nicht erklären, doch er war sich sicher dass etwas dagegen unternehmen musste. Doch zuerst musste er sich um das Mittagessen kümmern.
Als Grell auf die Uhr schaute stellte er fest das er nun schon mehr als eine Stunde hier herum lag und nichts tat. Er setze sich auf und beschloss Sebastian etwas nun doch etwas zu kochen. Obwohl er sich eigentlich sicher war das dieser nicht mit selbstgekochtem zu beeindrucken wäre, schließlich war er selbst ein ausgezeichnet guter Koch, doch im Moment fiel Grell beim besten Willen nichts Besseres ein. Er ging hinunter in die Eingangshalle und zog sich seinen Mantel an. In der Küche konnte er Sebastian deutlich hören, wie dieser schon das essen für heute Mittag vorbereitete. Noch ein guter Nebeneffekt, er wurde von Sebastian bekocht und zwar Tag ein Tag aus und er genoss es wirklich, auch wen er wusste das Sebastian nicht für ihn sondern für diesen Bengel kochte. Er fand es war wirklich Zeit sich dafür zu revanchieren, noch immer von seinen Gedanken abgelenkt griff er nach einem Korb der neben ihm stand und merkte dabei wie seine Hand gegen etwas stieß. Dieses etwas brauchte auch nicht lange bis es laut klirrend zu Boden fiel. Grell drehte sich vorsichtig um und sah auf den Boden, doch nur um dort eine Vase zu erblicken, die nun in tausende Scherben zersprungen war. Sofort kniete er sich hin und begann die Scherben einzusammeln.
"Was ist passiert?"
Er drehte sich um und erblickte Sebastian hinter sich.
"E-es es tut mir leid Sebas-chan ich wollte die Vase nicht zerbrechen."
Der Butler schaute sich die Scherben an die überall auf dem Boden verstreut waren und schloss kurz die Augen, versuchte sich zu entspannen. /War das denn noch nicht genug für heute?/ Dachte er sich genervt, doch letztendlich half es ja alles nichts und so kniete er sich neben grell und fing an die Scherben einzusammeln.
"Es ist in Ordnung ich erledige das schnell. Mach du am besten irgendetwas anderes, bei dem du mir nicht im Weg bist." sagte er, dabei versuchte er seine Stimme so ruhig wie möglich klingen zu lassen.
"Nein Sebas-chan ich mache das schon, du hast doch schon so viel zu tun." beschwerte sich Grell und zuckte zusammen als er kurz einen schmerz verspürte. Als er sich seine Hand ansah, konnte er erkennen dass aus einerkleinen Wunde das Blut lief. Auch das noch jetzt hatte er sich auch noch geschnitten. /Ich bin wirklich niemandem eine Hilfe./ dachte er geknickt.
"Zeig mal her.." Als Sebastian Grells Hand in seine nahm um sich die Wunde anzusehen, konnte Grell ein deutliches Kribbeln in seiner Magengegend verspüren. Doch was er nicht wusste war das dieses Gefühl sich nur noch verstärken würde.
"Da-das ist nichts, es ist..."
"Doch, wir sollten die Wunde auswaschen, bevor sie sich entzündet. Mit so etwas ist nicht zu spaßen." Wurde er von Sebastian unterbrochen.
"Dann lass uns schnell in die Küche gehen." Grell wollte schon aufstehen als er merkte wie Sebastian noch immer seine Hand festhielt.
"Nein das dauert zu lange wir sollten sie gleich hier säubern."
Grell war ihm unheimlich dankbar das Sebastian sich so sehr um ihn sorgte und er hatte Hoffnung das dieser doch irgendwann etwas für ihn empfinden würde.
"Aber wie willst du..." Der Shinigami, der seinen Kopf noch immer in Richtung Küche gewandt hatte, verstummte augenblicklich als er etwas Nasses an seinem Finger spürte.
Er drehte seinen Kopf und sah wie Sebastian das Blut an seinem Finger aufleckte. Dann nahm dieser den Finger komplett in den mund und begann daran zu saugen.
Grell glaubte jeden Moment ohnmächtig zu werden und dieses Gefühl das er im Moment spürte war unbeschreiblich, das was in diesem Moment passierte hätte er sich nie erträumt. Er glaubte zu Träumen, und wahrscheinlich bildete er sich das nur ein aber er konnte nicht glauben mit wie viel Gefühl Sebastian sich um seine Wunde kümmerte. Und je länger er dem Dämon bei seiner ''Tätigkeit'' in die Augen schaute umso mehr merkte er dass ihm die Röte ins Gesicht kroch.
Als Sebastian von seinem Finger abließ schaute er dem Shinigami direkt in die Augen.
"Geht es dir schon besser?" fragte Sebastian und schenke Grell ein kleines lächeln. Nun war es endgültig um Grell geschehen er war nicht mehr in der Lage auch nur ein vernünftiges Wort herauszubringen. In der Zwischenzeit war Grell so rot geworden das selbst Sebastian nicht mehr unterscheiden konnte wo Grells Haare aufhörten und sein Gesicht anfing. Und auch er begann sich zu fragen was eigentlich mit ihm los war. Er konnte sich sein eigenes Verhalten wirklich nicht erklären. Er wusste nur das es irgendetwas mit dem Mann zu tun hatte der gerade mit einem knallroten Gesicht vor ihm saß.
"Grell was zum Teufel ist hier los?" Grell fuhr herum nur um Ciel zu erblicken, welcher mit finsterer Miene vor ihm stand.
"I-ich..."
"Verzeiht mir bocchan, es war meine Schuld. Ich werde dieses Chaos natürlich sofort beseitigen und eine neue Vase besorgen." mit diesen Worten verbeugte sich der Butler kurz vor seinem Herrn, bevor Ciel sich wieder umdrehte um sich wieder in sein Zimmer zu begeben.
Als er nicht mehr zu sehen war rappelte Grell sich auf, klopfte sich kurz seinen Mantel aus und schaute verlegen zu Boden.
"Wieso hast du ihn angelogen? Nur wegen mir?" Durch diese frage erhoffte sich Grell die Antwort auf die er so lange warten musste. Hoffnungsvoll blickte er dem Dämon in die Augen, doch seine Hoffnung wurde jäh zunichte gemacht als dieser ihm Antwortete.
"Nein."
"NEIN?" Grell konnte nicht glauben was er da hörte.
"Was heißt hier nein warum hast du dann gelogen?"
"Ich wollte hier jetzt keinen großen Aufstand veranstalten und schnell wieder an meine Arbeit." sagte er mit kalter monotoner stimme und plötzlich war nichts mehr von der Freundlichkeit übrig die Grell noch kurze Zeit vorher verspürt hatte.
Wütend schnappte er sich den Korb öffnete die Tür und bevor er ging schaubte er noch einmal verächtlich, ehe die Tür mit einem lauten Knall zugeschmissen wurde.
Sebastian welcher nun alleine in der Eingangshalle stand konnte sich ein leises kichern nicht verkneifen. Natürlich hatte er gelogen. Er wollte einfach nicht as Ciel den Shinigami rausschmiss. Doch aus irgendeinem Grund mochte er es einfach wenn sich er Shinigami so aufregte er hatte sogar richtig gefallen daran gefunden. Noch immer lächelnd fing er an die Scherben aufzuheben ehe er sich wieder in die Küche begab um seine Arbeit fortzusetzen. Und er musste feststellen dass sich seine Laune nun erheblich gebessert hatte.
Grell der während dessen auf dem Weg in die Stadt war um seine Einkäufe zu erledigen, war immer noch wütend, jedoch verflog diese Wut schnell wieder als er sich ausmalte was am heutigen Abend alles passieren konnte. Noch nie hatte er sich für jemanden so ins Zeug gelegt, noch nie wollte er jemanden so sehr wie er Sebastian wollte und noch nie war er so furchtbar aufgeregt gewesen.
Gedankenverloren ging er durch die Stadt und suchte nach etwas geeignetem was er heute Abend für Sebastian kochen konnte. Dies erwies sich jedoch schwieriger als gedacht, da er sich noch keinerlei Gedanken darüber gemacht hatte was er seinem Butler heute Abend servieren sollte.
Nach ziellosem hin und her laufen durch die Stadt entschied er sich letztendlich für etwas, dass sogar er hinbekommen sollte. Er entschied sich einfach für Sushi und als Nachspeise einen Obstsalat. Die Kombination klang zwar seltsam aber zumindest musste er so nicht direkt kochen und wenn man es richtig zubereitete schmeckte es sogar. Schnell besorgte er alles nötige, und dazu noch einige andere Kleinigkeiten es sollte ja schließlich perfekt sein.
Nach zweieinhalb Stunden kam er wieder am Anwesen der Phantomhive an und als er die große Halle betrat musste er feststellen das weder Ciel noch Sebastian zuhause waren.
/Das läuft ja alles perfekt/
Auf dem Weg nach Hause hatte er sich nämlich schon Gedanken gemacht was er mit den beiden machen sollte damit er mit ruhe seinen perfekten Abend vorbereiten konnte. Doch diese Sorgen hatten sich innerhalb von Sekunden in Luft aufgelöst.
Schnell entledigte er sich seinem Mantel und begab sich in die Küche. Dor angekommen band er sich schnell die Haare zusammen, krempelte sich die Ärmel hoch und zog sich eine Schürze an, schließlich wollte er nachher nicht aussehen als hätte er eine Essensschlacht hinter sich. Da er sich nicht sonderlich oft in diesem Raum aufhielt dauerte es seine Zeit bis er sich dort zurechtgefunden hatte, und alle Utensilien beisammen hatte die er benötigte.
Nach, für ihn, stundenlanger arbeit war er fertig. Sichtlich zufrieden mit seinem Werk nickte er und stellte das fertige Essen in einen Schrank und deckte es mit einem Handtuch ab, hoffte das Sebastian es nicht schon vorher entdecken würde. Er entledigte sich der schürze und löste das Band aus seinem Haar.
Er ging in einen Raum von dem er wusste das dieser keinen besonderen nutzen hatte. Dort begann er schon einmal den Tisch zu decken und alles wichtige vorzubereiten. Als er auch damit fertig war schloss er die Tür ab und nahm den Schlüssel mit sich.
Den Rest des Tages verbrachte er damit auf Sebastian zu warten, der nun schon den ganzen Tag mit Ciel weg war. Langsam wurde er ungeduldig und versuchte sich abzulenken, doch schaffte er es nicht Sebastian auch nur für einen einzigen Moment aus seinen Gedanken zu vertreiben. Leise seufzte er und lies sich auf seinem Bett nieder. Er war de ganzen Tag so aufgeregt gewesen das er gar nicht darüber nachgedacht hatte was er machen würde wenn sein plan nicht aufgehen würde, wenn Sebastian seine Geste nicht anerkennen würde. Was würde er dann tun? Könnte er es dann noch ertragen den Dämon jeden Tag weiterhin zu sehen? Könnte er so tun als wäre nichts gewesen?
Langsam fing er an zu glauben dass die ganze Sache doch keine so gute Idee war, doch bevor er auch nur weiterdenken konnte schüttelte er schnell seinen Kopf, verscheuchte so die schlimmen Gedanken, die ihm solche angst machten.
Als er hörte wie unten eine Tür ins schloss fiel setzt er sich schnell auf, richtete noch einmal seine Frisur und öffnete vorsichtig seine Tür. Doch nur um Ciel zu erblicken der mit schläfrigen Blick an ihm vorbei ging, dicht gefolgt von Sebastian.
/Das läuft ja besser als geplant/ Nun musste er sich noch nicht einmal Gedanken darüber machen was er mit Ciel anstellen konnte damit er und Sebastian ihre Ruhe hatten.
Schnell schloss er seine Tür wieder und zog sich schnell um, schminkte sich noch etwas- schließlich wollte er Sebastian ja gefallen- und öffnete dann seine Tür erneut als er erneut Schritte vernahm.
"Sebas-chan? Hast du kurz Zeit?" fragte er und der Butler der schon an Grells Tür vorbeigegangen war, drehte sich um und staunte nicht schlecht.
Da stand Grell, mit aufwendig frisierten Haaren und noch mehr geschminkt als sonst. An seiner Kleidung hatte sich nicht viel verändert, nur das er diesmal mehr aussah wie ein Butler.
"Wofür soll ich denn Zeit haben?" fragte dieser und ahnte nichts Gutes.
"Ich habe eine Überraschung für dich." grinste ihn sein gegenüber an, und mit diesen Worten wurde er am Arm gepackt und mit gezogen. Wozu sollte er sich wehren, er würde die 'Überraschung' einfach auf sich zukommen lassen.