Name:
Bello-Marito
Untertitel: Liebe auf den ersten
Blick
Serie: Beyblade
Autorin:
Marjaneh
Pairing: KaiXRei
Kapitel:
1 von 1
Disclaimer: Mir gehört außer die
Idee selbst nichts, alle Charas a.k.a. Kai, Rei, Max, Takao und Yuriy
sind Takao Aokis, ich verdiene kein Geld, will auch keine Rechte bzw.
das Copyright verletzen -drop-
Weiteres: Rei - Ray,
Yuriy - Tala
Info: Die FF spielt nicht, wie ihr
wahrscheinlich annehmt, in Japan, sondern in Deutschland
Bello - Marito
"Hey
Max", begrüßte mich Rei, als er in den Schulbus
stürmte.
Ich schaute auf, schenkte ihm ein flüchtiges
Lächeln und vertiefte mich wieder in mein Mathebuch. In diesem
Fach war ich eine absolute Niete und musste dringend etwas dafür
tun.
Wir hielten gerade an einer Ampel, als ich merkte, dass mit
Rei irgendetwas nicht stimmte. Er zappelte weder auf dem Sitz, noch
schimpfte er über seine lästige Verehrerin Mariah.
"Alles
okay?", fragte ich ihn besorgt.
"Hallo?"
Ich
bekam keine Antwort. Rei starrte wie verblödet geradeaus, den
Mund sperrangelweit offen.
"Denkst du gerade nach?"
Keine
Reaktion. Es war aber auch sehr unwahrscheinlich, dass jemand beim
Nachdenken so dämlich aussehen konnte. In Reis Gehirn schien
jede Funktion ausgefallen zu sein.
"Hast du 'ne
Starre?"
Wieder nichts. Ich folgte Reis Blick, konnte aber
nichts Besonderes erkennen.
"Geht's dir nicht gut?"
Ich
musste an einen Film mit Robert de Niro denken. Der war auch
plötzlich in eine Starre gefallen und war den Rest seines Lebens
vor sich hin vegetiert.
"Hallo, es ist Zeit des
Erwachens!" Ich schüttelte Rei.
"Ähm...
was?" Endlich. Er guckte mich an.
"Was glotzt du denn
so?", fragte ich.
Rei packte meine Hand und drückte sie
so fest, als säße er als Angeklagter im Gericht kurz vor
dem Urteil.
"Aua."
"Hast du den schon mal
gesehen?", wollte er wissen.
"Klar hab ich Zeit des
Erwachens schon gesehen."
"Häh?" Rei sah
mich verständnislos an.
Mir dämmerte, dass wir gerade
aneinander vorbei redeten.
"Was genau soll ich denn schon mal
gesehen haben?"
"Ob du den schon mal gesehen
hast?"
Rei zeigte fast unmerklich mit dem kleinen Finger in
Richtung Busanfang.
"Wen?"
"Psst. Brüll
doch nicht so!"
Ich hatte überhaupt nicht gebrüllt.
"Wen?", flüsterte ich.
"Den tollen Typen da
vorne", wisperte Rei.
In diesem Bus war kein toller Typ, da
war ich mir sicher. Der einzige tolle Typ setzte wahrscheinlich
gerade seine Käppi auf sein dunkelblaues Haar und skatete zur
Schule- leider nicht zu meiner.
"Dritte
Reihe, rechts am Gang", sagte Rei.
Ich reckte den Kopf.
Breiter Rücken, weißer Schal, zottelige grau- silberne
Haare, MP3- Stöpsel in den Ohren.
"Den findest du süß?",
fragte ich ungläubig. Gut, ich hatte ja noch nicht viel
gesehen.
"Süß? Süß ist gar kein
Ausdruck. Der ist..." Rei rang nach Worten.
"Umwerfend?",
schlug ich vor.
Rei schüttelte den
Kopf.
"Überwältigend?"
Auch damit lag ich
nicht richtig.
"Der tollste Typ der Welt. Der Mann meines
Lebens!", plapperte Rei und reckte möglichst unauffällig
den Kopf. Das klappte aber nicht so gut.
Der Mann seines Lebens?
War er übergeschnappt? Er hatte ihn ja noch nicht einmal von
vorne gesehen.
"Du hast ihn...", wollte ich ihn
vorsichtig darauf hinweisen, wurde aber unterbrochen.
"Versuch
nicht, ihn mir auszureden", flüsterte Rei, während er
sich den Hals ausrenkte, "ich fühle, wenn ich dem Mann
meines Lebens begegne. Instinktiv. Das ist Liebe auf den ersten
Blick!"
Okay, gegen dieses Argument konnte ich nichts
einwenden. Als ich Takao zum ersten mal gesehen hatte, war es mir
nicht anders ergangen.
"Na schön, dann ist es eben dein
Traumtyp", sagte ich Schulter zuckend und wollte mich wieder ans
Mathelernen machen.
Aber das ging leider nicht. Durch das ganze
Große- Liebe- Gequatsche kam ich nicht mehr dazu.
Der Bus
parkte vor der Schule und wir mussten uns beeilen, das Klassenzimmer
rechtzeitig zu erreichen.
Verdammt!
Als es endlich zur Pause
gongte, zogen mich zwei Arme auf den Schulhof.
"Er ist auf
unserer Schule, ich habe ihn eben am Getränkeautomaten gesehen",
verkündete Rei aufgeregt und fummelte an seinem langen,
schwarzen Zopf. Seine katzenhaften Augen suchten funkelnd den
Schulhof ab.
Im nächsten Moment fiel er wie ein Häufchen
Elend in sich zusammen.
"Oh Gott, da ist er!"
Reis
Bus- Erscheinung schlenderte mit ein paar Freunden über den
Schulhof. Er war tatsächlich umwerfend- zumindest vom Aussehen.
Die blutroten Augen, kombiniert mit diesem ganz speziellen,
entschlossen Blick, wilde Haare, muskulöse Arme- vermutlich
hatte Rei mit seiner Behauptung, dieser Typ wäre der Hübscheste
der Welt, recht.
"Ja, ganz ansehnlich der Kerl. Aber er steht
sicher nicht auf Jungs."
Als ich Reis funkelnde Augen
bemerkte, die wie hypnotisiert an Mr. Gott klebten, seufzte ich
auf.
"Oh man, dich hat es ja voll erwischt", stellte ich
kopfschüttelnd fest.
"Was glaubst du denn? Glaubst du,
ich rede zum Spaß von der Liebe meines Lebens!"
Ich
zuckte mit den Schultern.
"Max, bitte tu mir einen Gefallen.
Geh mal näher ran und versuch was rauszukriegen", wisperte
Rei.
Ich seufzte. "Okay." Rei hielt mich fest und
schaute mir eindringlich in die Augen. "Aber unauffällig!"
"Ja
doch!"
Ich schlich mich an Reis große Liebe heran.
Dieser stand zusammen mit ein paar Freunden in der Nähe des
Getränkeautomaten. Umständlich nestelte ich an meiner
Hosentasche, klimperte mit Kleingeld und fand die passenden Münzen,
um mir eine Cola zu ziehen. Die öffnete ich und postierte mich
trinkend neben Mister Gott und seiner Clique, die Ohren
aufgesperrt.
"Der Schwarzhaarige da starrt dich die ganze
Zeit an!", meinte plötzlich ein Rothaariger mit eisblauen
Augen, nach ein paar Minuten Gerede über Fußball.
"Wer?",
fragte Reis Objekt der Begierde und drehte sich suchend um. Ich
stöhnte innerlich auf. Rei und sein "aber unauffällig".
Er musste sich mal zusammenreißen, schließlich war er
derjenige, der immer und überall auffiel.
"Ich zeig ihn
dir gleich, Kai", unterbrach ihn der Rothaarige bei dessen
Suche.
Aha, vermerkte ich innerlich. Name: Kai. Das war immerhin
eine brauchbare Information.
Mittlerweile hatte ich meine Cola
auch ausgetrunken, wollte nicht mehr untätig herumstehen und
machte mich zurück auf den Weg zu Rei.
"Los, erzähl
schon, hast du etwas herausgefunden?", drängte der auch
sofort.
"Allerdings", sagte ich stolz. "Er heißt
Kai."
Rei haute diese Bahn brechende Neuigkeit fast um. Er
schnappte nach Luft und ruderte wild mit den Armen. Unauffällig
natürlich.
"Rei und Kai. Kai und Rei. Ja, das geht. Das
hört sich gut an, oder?"
"Das hört sich
perfekt an", sagte ich und verkniff mir hinzuzufügen, dass
Takao und Max allerdings nicht zu toppen war.
"Der da!",
unterbrach uns plötzlich eine kalte Stimme. Der Rothaarige mit
den kalten Augen. Und neben ihm Kai. Der beäugte Rei
interessiert.
"Kann ich helfen?", imitierte ich einen
Verkäufer um die allgemeine Aufmerksamkeit auf mich zu lenken.
Rei schien die Rolle als Hauptattraktion nicht zu gefallen.
Ich
grinste Kai an.
"Yuriy, verzieh dich", befahl dieser und
lächelte mir zu.
Der Rothaarige, Yuriy, wie ich eben erfahren
hatte, drehte sich um und verschwand düster guckend in der
Schülermenge.
"Ich bin Max und das ist Rei",
stellte ich uns vor.
Rei stand nämlich wie ein Stockfisch
neben mir und bekam den Mund nicht auf.
"Oh, da fällt
mir ein, mein Freund wartet in der Klasse auf mich. Ich muss dann
wohl los", flötete ich entschuldigend. Rei gab mir einen
kräftigen Fußtritt. Strafe für
Auffälligsein.
"Tschüssi", verabschiedete ich
mich, rieb mir das Schienbein und humpelte in Richtung Schulgebäude
davon.
Hübscher Mann, schoss es mir durch den Kopf.
Und
wehe Rei nutzte diese Chance nicht!
Als Rei 10 Minuten später grinsend in die Klasse kam, hatte die Stunde leider schon angefangen. Auch in der 5 Minuten Pause gab es keine Gelegenheit mit ihm zu reden- er schoss wie von der Tarantel gestochen aus dem Zimmer und kam erst drei Minuten nach Stundenanfang wieder.
In
der großen Pause hatte ich endlich die Gelegenheit mit Rei zu
reden.
"Hat Kai schon Schluss?", fragte ich, weil ich
annahm, dass er mir sonst nicht das Vergnügen seiner Anwesenheit
schenken würde.
Rei setzte sich an unseren Stammtisch und
lächelte. "Ja."
"Aha."
Mariam und
Salima, zwei Mädchen aus der Klasse über uns, die schon
seit der 5. Klasse unsere Tischgesellinnen waren, setzten sich zu
uns.
"Hey ihr beiden, na wie war die Schule?", begrüßten
sie uns mit ihrer Stammfrage.
"Ganz okay, nichts Neues",
antwortete ich.
Rei schaute versonnen auf den Tisch. "Wish
you were here", trällerte er. Er benimmt sich wie ein
Mädchen, schoss mir durch den Kopf.
"Was ist denn mit
dir los?", fragte Salima verblüfft.
"Nichts",
erwiderte Rei und strahlte sie an.
Beim Essen strich er eine
Viertelstunde die Butter auf seinem Brot hin und her. Salima, Mariam
und ich wechselten fragende Blicke.
"Wenn du im Lotto
gewonnen hast, bestehe ich darauf, dass du es uns erzählst",
witzelte Mariam.
Rei lachte. "Darf man hier nicht mal gute
Laune haben, ohne das gleich alle Freunde verstört sind?"
Er
durfte.
In den nächsten Stunden benahm sich Rei zunehmend
merkwürdig.
Er kam wie jeden Nachmittag mit zu mir- seine
Mutter arbeitete und wollte nicht, dass ihr Sohn immer Tiefkühlpizza
aß.
Meine Eltern hatten sofort angeboten, dass er immer zu
uns kommen konnte. So hatte sich das eingespielt und seit
mittlerweile 2 Jahren kam Rei jeden Nachmittag zu mir. Ihn nervte es
zwar ("Mum, ich bin kein Kind mehr, ich kann für mich
kochen, okay!"), aber seine Mutter blieb standhaft. Und da Rei
gerne bei uns war und sich gut mit meiner Mutter verstand, hatte sich
das Problem erledigt.
So schlenderten wir wie jeden Nachmittag den
kurzen Weg von der Bushaltestelle zu mir nach Hause. Wäre ja
nichts Besonderes gewesen, gäbe es nicht diesen einen, kleinen,
gravierenden Haken: Rei starrte die ganze Zeit auf den Display seines
Handys.
"Hast du eine SMS bekommen?", fragte ich ihn
interessiert.
Er schaute mich an und sagte keinen Ton. Neugierig
schaute ich über seine Schulter und erhaschte einen Blick auf
die Unterschrift.
Kai.
"Dir hat Kai also geschrieben. Was
denn?", rief ich.
Rei seufzte und gab mir sein Handy.
Hey
Rei, ich hoffe du hast die Schule überlebt ;-) Hast du nachher
noch Zeit? Ich würde dich gerne zu einem Eis einladen. Wir
könnten am Abend noch zu einer Party gehen- Yuriy hat mich
eingeladen. Nimm doch deinen Freund mit- diesen Blonden.
Kai
"Hey,
super", rief ich und gab ihm sein Handy.
Rei grinste breit.
"Irgendwie schon. Aber warum will er, dass du mitkommst?"
Ich
verdrehte die Augen. "Da steht, dass Yuriy ihn eingeladen hat.
Höchstwahrscheinlich werden noch mehr seiner Kumpels da sein. Er
will wahrscheinlich nicht, dass du dir dumm vorkommst. Ein echter Mr.
Perfect, dein Kai. Hast du ihm schon zurück geschrieben?"
Rei
verneinte. "Kann ich jetzt ja machen."
Schule überlebt- alles noch heil Super, zum Eis einladen lass ich mich immer gern. Treffen wir uns um 17.00 Uhr im "Veronica"? "Dieser Blonde" und ich kommen gern zu Yuriys Party. Wo, wann? Rei"
Die
Party hatte schon angefangen als ich dort ankam. Rei war gleich nach
dem Eis mit Kai dorthin gegangen.
Ca. 5 Minuten suchte ich nach
ihm, dann gab ich es auf. Ich hatte keine Lust mich zu den vielen
Tanzenden zu gesellen, also stellte ich mich zu einer Gruppe Jungs
und quatschte über Gott und die Welt.
Und dann fand ich Rei.
Er stand an der Wand gelehnt und trank eine Dose Cola. Ich bemerkte
gerade noch, wie Kai ihm etwas ins Ohr flüsterte. Rei nickte und
Kai verschwand.
Ich zupfte Rei am T-Shirt. "Ich hau ab."
Rei
nickte. Er sah aber nicht so aus, als habe er den Inhalt meiner Worte
verstanden.
"Ich bin eine Schmeißfliege", sagte
ich zum Test.
Rei nickte wieder mit demselben, Nichts kapierenden
Lächeln.
Ein hoffnungsloser Fall.
Ich machte mich auf den
Weg nach Hause und telefonierte für den Rest des Abends mit
Takao.
-Reis Pov-
Um
2 Uhr beschlossen Kai und ich die Party zu verlassen.
Wir
entschieden uns in den Stadtpark zu gehen. Dort legten wir uns ins
dunkle Gras. Nachdem wir ein paar Minuten schweigend die Sterne
betrachtet hatten, erzählte mir Kai von seinen Freunden und ich
ihm von meinen.
"Und dann hat Max Takao einfach geküsst
und seitdem sind die beiden ein Paar", erzählte ich.
Die
Zeit verging wie im Flug. Wir plauderten über zwei Stunden
ununterbrochen. Es ist fast wie mit Max, dachte ich kurz.
Kai
erzählte einen Witz nach dem anderen und ich lachte mich
kaputt.
"Guck mal, der heißt Rei!" Kai deutete auf
einen schwarzen Kater, der mit fließenden Bewegungen durchs
Gras jagte.
"Typisch Rei, du fällst einfach jedem auf",
sagte Kai lächelnd.
Ich war erstaunt. So sah Kai mich? Fand
er mich denn nicht unauffällig?
"Findest du wirklich,
dass ich so bin?"
Kai nickte. Dann waren wir beide ganz still
und beobachteten den Rei- Kater, der nun mit einer grauen Katze
spielte.
"Du, Rei... Ich... Ich wollte dich fragen,
ob..."
"Ja?"
Kai legte einen Arm um meine
Schultern.
"Ob du... ähm... mein... also..."
Ich
legte ihm den Finger auf den Mund. "Ja!"
"Ja?",
fragte er ungläubig nach.
"Ja", sagte ich noch
mal.
Wir grinsten uns lange an.
"Du hast da was",
meinte Kai irgendwann und zupfte mir mit den Fingern ganz sanft einen
Käfer aus dem Haar.
Ich pustete ihn ins Gras. "Gute
Reise!"
Kai streichelte mir mit der Hand über die Wange.
"Das ist ganz weich."
Und dann ging alles wie von
allein. Ich dachte überhaupt nicht mehr nach. Unsere Köpfe
kamen sich immer näher, ich schloss die Augen und dann berührte
mein Mund seinen Mund. Seine Lippen waren ganz weich und warm. Wir
blieben einfach so da sitzen, die Lippen aneinander gedrückt und
Nasenspitze an Nasenspitze. In meinem Herz klimperten jede menge
kleiner Glöckchen und ich war verdammt froh, dass ich nicht auf
meinen wackeligen Beinen stehen musste.
"Das war schön",
sagte ich leise, als wir unsere Lippen voneinander gelöst
hatten.
Kai nickte. "Und ich glaube, ich kann das noch
besser", sagte er.
Und dann küssten wir uns noch einmal.
Und noch einmal. Und noch einmal. Und es wurde von Mal zu Mal
schöner.
Ich hoffe es hat euch gefallen! ich freue mich über jeden Review...
