The Vampires Student Teil IX:

Die Königin von Luft und Dunkelheit"

Kapitel 1: "Tiny und Cailleach "

Desmond Tiny lächelte böse und schnippte mit den Fingern, bevor sein grinsendes Antlitz von der Dunkelheit verschlungen wurde.

Die Zeit schnappte mit einem schnalzenden Geräusch wieder ein, und hinter Gillian stürzten sich Darren Shan und Steve Leopard knurrend und zähnefletschend aufeinander.

„Ich hasse dich!", schrie Darren.

„Ich hasse DICH!", brüllte Steve zurück.

„Du hast Crepsley getötet!", schluchzte Darren schrill.

Die beiden Jungs waren in einem Knäuel ineinander verhakt, und wälzten sich auf dem Boden der Plattform, und schlugen mit messerscharfen Klauen aufeinander ein.

Das flackernde Kerzenlicht der Kronleuchter warf ihre verzerrten Schatten an die Wand, und für Vancha March, der zu der Planke stürzte, um auf die Plattform zu gelangen, sah es so aus, als würden noch zwei weitere Gestalten dort oben kämpfen.

Zwei Schatten, undeutlich und verwischt…

Vancha fuhr sich über die Augen.

Das Licht musste ihm einen Streich spielen.

Er balancierte so schnell er konnte über die Planke, konnte aber nicht anders, als einen Blick zu dem grausig durchbohrten Körper Larten Crepsleys in die Grube hinab zu werfen.

Sein Herz krampfte sich zusammen.

Weiter, Vancha…du musst zu Darren.

Doch er kam zu spät.

Darren Shan schaffte es, mit seinem Schwert Steve Leopard den Bauch aufzuschlitzen.

Doch Steve hatte seine Klauen in seinen Hals gejagt und drückte erbarmungslos zu.

Überall war Blut, als Vancha March herbeistürzte und Darren von Steve wegzog.

Steve verließen die Kräfte, seine Hände erschlafften.

Er blutete aus einem tiefen Schnitt am Bauch, und brach zusammen.

Vancha zog Darren in seine Arme.

Der Lord der Schatten stürzte sich auf Des Tiny und seine zu Klauen geformten schattenhaften Hände griffen nach dessen Kehle.

Tiny versuchte, zu entkommen, doch die Dunkelheit war überall.

Der Schatten packte ihn und begann ihn mit vor Hass brennenden Händen zu würgen.

Es tat weh.

Es brannte.

Aber es konnte ihm nichts anhaben.

Desmond Tiny begann zu lachen.

Er sah zu Cailleach.

„Hass? Du versuchst mich wirklich mit Hass zu töten? Ha! Haha… Muhahhhahaha!"

Ein dämonisches Lachen entrang sich seiner Kehle, und steigerte sich, umso mehr der Lord der Schatten versuchte, ihm die Luft abzudrehen.

Die Muskeln in den Armen des Lords der Schatten blähten sich auf, als der Lord versuchte, stärker zu zudrücken. Er presste Des Tiny die Kehle so stark zu, dass er ihn auf den Boden drückte, doch auch der Lord der Schatten konnte das dämonische Gelächter Des Tinys nicht abstellen.

Gillian trat neben ihn und sah auf den dicken Mann herab, der sich vor Vergnügen kringelte.

„Nein, Tiny. Nicht dich töte ich. Nur deinen Körper. Es wird bestimmt eine Weile dauern, bis du wieder einen Wirt findest, dessen Seele schwarz genug ist, um dich zu ertragen."

Sein Gelächter erstarb.

In Gillians Hand erschien ein Strang Dunkelheit und formte sich zu einer Peitsche.

Tiny keuchte entsetzt auf, als er begriff, was sie vorhatte.

Er zappelte und trat mit den Füßen nach dem Lord der Schatten.

Doch der hielt ihn unbarmherzig fest.

Gillian schwang den Strang Dunkelheit in ihrer Hand herum, so dass er zischend durch die Luft schoß, und nach Des Tinys Gesicht schnappte, wie eine Schlange.

Wo sie ihn traf, verbrannte die Schattenpeitsche ihn wie Feuer, wie gebündeltes Sonnenlicht, und Rauch kräuselte sich auf von einer langen Narbe, die jetzt quer über Tinys Gesicht verlief. Schreiend schlug er die Hände schützend vor sich.

Er quiekte wie ein kleines Mädchen.

Der Lord der Schatten drückte Tiny weiter gegen den Boden, und in einer schnellen Folge schwang Gillian die Peitsche herum, ließ sie unbarmherzig auf ihn niedersausen, und verbrannte seinen Körper zu Asche.

Als kaum noch etwas von ihm übrig war, drehte sie sich um, und überließ seine Reste dem Schatten.

Vancha March zog Darren in seine Arme und betrachtete besorgt die tiefen Schnitte an seiner Kehle.

Da erschien aus dem Nichts eine Frau, in einem Wirbel aus Luft und Dunkelheit.

Sie trat neben Steve Leopard, der zuckend am Boden lag, und aus einem Schnitt in seinem Bauch stark blutete.

Sie kniete sich hin, und zog ihn auf ihren Schoß.

Vancha starrte sie an.

War das Gillian?

Wohin war sie verschwunden, und wie war sie eben aus dem Nichts wieder erschienen?

Gillian zog Steve auf ihren Schoß.

Er hatte eine übel aussehende Bauchwunde, und blutete stark.

„Steve…", hauchte sie.

Ihr Herz krampfte sich zusammen.

Sie konnte es nicht ertragen, ihn sterben zu sehen…das war schon einmal zu viel gewesen…

Er sah zu ihr auf.

Sein Körper zuckte, und Blut trat ihm aus dem Mund.

Seine Augen suchten ihre. „Gill…Gillian?"

Tränen traten ihr in die Augen. „Ja…", hauchte sie.

„Es…es tut mir leid…", flüsterte er schwach. Er hustete, und roter Speichel flog davon.

„Steve nicht…", sagte Gillian gequält.

„Kannst…kannst du mir …verzeihen?", presste er hervor. Sein Körper krampfte sich zusammen.

Dicke Tränen traten aus ihren Augen und rollten ihre Wangen herab.

„Das habe ich schon", sagte Gillian sanft.

Er wurde ruhiger.

Gillian beugte sich herab, und wollte ihn küssen.

„Nicht…mein…Blut…", brachte er mit letzter Kraft hervor.

Gillian streichelte seine glatte Wange und lächelte ihn an. "Dein Blut kann mir nichts anhaben."

Ihre Lippen berührten seine und sie küsste ihn ganz sanft.

Steve verkrampfte sich voller Angst.

In seinem Mund und auf seinen Lippen war überall Blut, und auf Gillians Zunge prickelte es, als sie es kostete.

Ihre Lippen lagen ganz sachte auf seinen, und ein warmes Gefühl breitete sich in ihr aus.

Sie löste sich von seinem Mund und flüsterte an seinen Lippen: "Dein Blut ist nicht böse."

Mit einem tiefen Seufzer entspannte er sich.

Alle Anspannung wich aus seinem Körper.

Gillian zog ihn fester in ihre Arme und wiegte ihn sachte hin und her, während sie darauf wartete, dass er starb.