Diese FanFiction wird in nur wenigen Tagen vervollständigt. Vor Weihnachten.
Hoffentlich gefällt sie euch.
Meerlia
Müde hob ich den Kopf und schaute aus einem Fenster des Klassenzimmers, in dem ich saß. Ich vermisste den Trubel der Großstadt und sogar das Gerede der Leute. In Forks passierte einfach nichts, was einen von den eigenen Sorgen ablenken könnte.
Doch ich musste hier sein, denn Charlie hatte einen Autounfall und brauchte jemanden der ihn pflegte und für ihn da war. Mein Vater lag jetzt seit gestern im Krankenhaus und war noch immer nicht aufgewacht.
Es klingelte und ich packte meine Sachen. Am Auto angekommen atmete ich tief durch und schob die Hoffnung beiseite, dass er aufgewacht sein könnte. Die Wahrscheinlichkeit war zu gering und am Ende wäre ich nur enttäuscht. Angela kam zu mir und meinte sie könnte heute vorbeikommen, wenn es mir helfen würde. Mit einem Kopfschütteln stieg ich ein und fuhr zum Krankenhaus. Ich hatte noch nicht einmal das Gesicht des Arztes gesehen und seine Stimme hatte ich nie wahrgenommen. Für mich war nur mein Vater wichtig, der immer für mich da gewesen war und auf mich aufgepasst hatte. Es passte nicht, dass er jetzt so schwach und hilflos in einem Krankenhausbett lag und ich seine Hand hielt.
Meine Hausaufgaben waren schnell erledigt und die Schule hatte mich vom Sportunterricht in den letzten beiden Stunden befreit, damit ich bei Charlie sein konnte.
Die Tür ging auf und eine Decke wurde über meine Schulter gelegt. Seit wann war ich hier? Die Dämmerung hatte ich verpasst, denn draußen herrschte tiefste Nacht. Ein Flüstern ließ meinen Kopf hochschnellen und ich sah eine Schwester, die mich besorgt musterte.
„Du solltest nach Hause fahren, oder zumindest etwas schlafen." Stur schüttelte ich den Kopf, aber die Schwester ließ trotzdem ein Klappbett ins Zimmer tragen. Ich bewegte mich nicht von der Stelle und erst als das erste Tageslicht ins Zimmer fiel stand ich auf. Die Ersatzkleidung nahm ich mit ins Bad und duschte erst einmal. Dann zog ich mich an und ging in die Schule. Nach zwei Nächten ohne Schlaf konnte ich mich nur schwer auf den Unterricht konzentrieren. Irgendwie schaffte ich es doch den Tag zu überstehen und schleppte mich ins Auto.
Erleichtert, dass ich nicht wie erwartet zusammengebrochen war, schloss ich die Augen und atmete einmal tief durch.
Erschrocken riss ich die Augen auf, als ein komisches Geräusch an mein Ohr drang. Verwirrt drehte ich den Kopf und schaute einem Mann entgegen, den ich noch nie gesehen hatte. Allerdings war er auch nur schwer zu erkennen, weil aus irgendeinem Grund nicht mehr die Sonne schien. Ich schaute auf die Uhr und die Müdigkeit war verflogen. Es war halb neun. Dann war ich wohl im Auto eingeschlafen und dieser Mann hatte sich wahrscheinlich gewundert, warum so spät noch jemand auf dem Schulparkplatz stand. Benommen kurbelte ich das Fenster runter und wandte mich an den Fremden. „Sorry. Bin wohl eingeschlafen. Ich fahr schon weg." Gerade als ich den Schlüssel aus meiner Tasche ziehen wollte legte sich eine Hand auf meinen Arm. Erschrocken fuhr ich zusammen und starrte ihn an. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich dich in diesem Zustand fahren lasse." Die Stimme klang sanft, aber auch bestimmt. „Ich wüsste nicht was sie das angeht. Es ist meine Sache in welchem Zustand ich fahre." Wütend riss ich meinen Arm zurück und steckte den Schlüssel ins Zündschloss. Was bildete der sich eigentlich ein? Er kannte mich ja nicht einmal. Und doch... seine Stimme kam mir bekannt vor.
Dann wurde die Beifahrertür aufgerissen und er saß neben mir. „Was soll das?" Er zuckte nur mit den Schultern. „Wenn ich dich nicht vom Fahren abhalten kann werde ich wenigstens dafür sorgen, dass du sicher im Krankenhaus ankommst." Woher wusste er wo ich hinwollte? Sicher Charlie war Polizeichef, aber nur, weil ihn jeder kannte bedeute das nicht das Selbe für mich. Wie versteinert saß ich da und starrte ihn an. „Ich kenne sie überhaupt nicht und jetzt raus aus meinem Wagen!" Mit einem solchen Wutausbruch hatte er nicht gerechnet, schaute aber nur verblüfft zu mir rüber. „Ich behandle deinen Vater Isabella. Und ich bin ein guter Freund von ihm. Es ist sicher nicht in seinem Sinne, dass du wegen ihm selber im Krankenhaus landest." Daher kannte ich seine Stimme. Sie gehörte zu dem Arzt, der versuchte mir klar zu machen wie es um Charlie stand. Sofort schluckte ich meine Wut runter und schaute nach vorne. An seinen Namen konnte ich mich nicht erinnern, irgendwas mit „C". Grübelnd blieb ich still sitzen und hörte ihm schon wieder nicht zu. Erst als er mich leicht an der Schulter schüttelte drehte ich mich zu ihm um. „Wenn du willst kann ich dich auch fahren." Nein, so schlecht ging es mir nicht. Der Motor heulte auf und ich fuhr über den lehren Parkplatz und die nassen Straßen zum Krankenhaus. Angekommen sprang ich aus dem Auto und drehte mich nicht einmal um, um zu sehen ob er ebenfalls ausgestiegen war. An Charlies Bett angekommen setzte ich mich neben ihn und hielt seine Hand. „Tut mir Leid Dad, dass ich erst jetzt komme." Schuldbewusst, als würde er mir gleich eine Standpauke halten, weil ich zu lange feiern war, senkte ich den Kopf. Die Geräte piepten und machten mich nervöser als die etlichen Schläuche die Charlie einwickelten.
„Du solltest schlafen. So kannst du ihm nicht helfen." Schon wieder der blonde Arzt. „Nein. Ich hab im Auto lange genug geschlafen." Ich glaubte ein tadelndes Schnauben zu hören, doch als ich mich zur Tür drehte war er verschwunden. Gut so. Der sollte mit seinen schlauen Sprüchen bloß jemand anderes nerven. Wieder machte ich an Charlies Seite kein Auge zu und ging am nächsten Tag nur widerstrebend in die Schule. Heute wollten sie untersuchen, ob es einen neurologischen Grund gab, warum er nicht aufwachte. Vielleicht ein Hämatom, oder ähnliches. Daraufhin hatte ich sie erst einmal angeschrien, warum sie das nicht schon gemachte hatten und beruhigte mich erst gegen sieben Uhr morgens wieder.
In der Schule fragte Angela mich nach Charlie, und ich berichtete ihr von der heutigen Untersuchung. „Das wird schon. Charlie ist hart im nehmen, der kommt auch wieder auf die Beine." Leider halfen ihre Worte nicht und am Nachmittag saß ich wieder neben Charlie.
Gleich drei Ärzte betraten das Zimmer und versuchten mich davon zu überzeugen weitere Untersuchungen würden helfen, aber ich konnte nicht mehr. Bebend vor Wut stürmte ich aus dem Zimmer und rannte durch die Gänge, bis ich nicht mehr wusste wo ich war. Meine Wut und Frustration ebbten ab und wichen einer tiefen Erschöpfung. Langsam ließ ich mich an der kühlen Wand zu Boden gleiten und war sofort wurde mir schwarz vor Augen.
