ÜBERSETZUNG
Die original Fanfic trägt auch den Titel "Tremor" und ist von crazyabouttwilight.
Da ich, als angehende kaufmännische Fremdsprachenassistentin, grade 2 Wochen Ferien hab, und mich irgendwie auf das kommende 4-wöchige Praktikum in Malaysia vorbereiten muss, ist es sicherlich eine gute Idee eine der besten Fanfics im englisch-sprachigen Bereich zu übersetzen. Dazu kommt, dass die deutschen Twilight-Fics die 50er Marke immer noch nicht überschritten haben. Wenn ich also Zeit/Lust hab, werd ich immer mal ein bisschen weiter übersetzen (im Moment hat Tremor 4 Kapitel).
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Das ist eine klassische „Was wäre passiert, wenn Edward seinen Durst an dem Tag, an dem er Bella getroffen hat, nicht unter Kontrolle gehabt hätte"-Story.
Sie fängt auf Seite 27 im 1. Band an.
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Tremor
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Ruhig ging ich zum Schreibtisch und reichte ihr den Schein, mein Gesicht war ausnahmsweise weiß statt rot.
"Wie war dein erster Tag, Liebes?" fragte die Sekretärin in einem mütterlichen Ton.
"Gut", log ich mit schwacher Stimme. Sie sah nicht überzeugt aus.
Um sie zu beruhigen, brachte ich den Anflug eines Lächelns zustande, drehte mich auf dem Absatz um und ging in Richtung Tür. Beim verlassen des Büros holte ich tief Luft und versuchte meine Gedanken zu beruhigen. Es funktionierte nicht.
Meine Schritte wankten, als ich zu meinen Truck rannte, der jetzt einer der beiden letzten Autos auf dem Parkplatz war. Meine Augen drohten die Tränen laufen zu lassen und ich sprintete noch schneller zu meinem Auto; Ich wollte warten bis ich meine Emotionen besser unter Kontrolle hatte und dann erst nach Hause fahren. Aber zu meinem Bestürzen rannten bereits ein paar salzige Tropfen meine Wangen hinunter, als ich den alten Pick-Up endlich erreichte.
Ich wischte sie schnell weg und ging um die Ladefläche herum, dann blieb ich wie angewurzelt stehen.
Jemand lehnte lässig an der Fahrerkabine, mit dem Rücken an der Fahrertür, die Arme vor der Brust verschränkt. Als ich genauer hin sah, war es kein anderer als Edward Cullen. Sein Körper befand sich im Schatten des Trucks, aber ich konnte seine extrem helle Haut und seine auffälligen schwarzen Augen leicht erkennen.
Ich versuchte mein Bestes, um nicht erschrocken nach Luft zu schnappen und schniefte stattdessen leise. Gleichzeitig versuchte ich die Reste meines emotionalen Zusammenbruchs wegzuwischen. Es war schlimm genug, dass Edward mich auf diese Weise beeinflusste; es würde noch schlimmer werden, wenn er es wüsste. Ich konnte mir nur vorstellen, wie er mich behandeln würde, wenn er wüsste, dass meine verräterischen Tränen nur seinetwegen geflossen sind.
Ich ging einen Schritt auf ihn zu und stopfte meine Hände in meine Hosentaschen, um nach dem Schlüssel zu suchen. "Äh..." murmelte ich, nicht sicher was ich sagen sollte.
Edward kam auf mich zu und blieb direkt vor mir stehen. Sein Gesicht war jetzt nicht länger vom Fahrerhaus verdeckt. Ich war von seinem unehrlichen Grinsen, welches anmutig auf seinem Gesicht lag, geschockt. Seine Augen waren immer noch sonderbar, wie ich feststellte. Sie waren sogar schmerzerfüllt, als hätte er sich grade eine schwere Verletzung zugezogen. Aber ihre Schwärze und Tiefe glühten. Ich war sprachlos und meine Gedanken waren ein einziges Durcheinander.
"Hallo, Bella", sagte Edward zu mir. Seine Stimme hörte sich wie geschmolzener Honig an. Ich sah, wie er seine Augen schloss und tief durch den Mund einatmete, aber sofort presste er seine Lippen zusammen zu einer schmalen Linie. Seine Augen öffneten sich und während er versuchte wieder zu lächeln, schaute er mich an.
Die Wut und der Ärger, die ich in der Cafeteria gesehen hatte, fanden zurück in seine pechschwarzen Augen. Erschrocken durch seine plötzliche Verhaltensänderung, machte ich einen kleinen Schritt zurück. Nun da meine Gedanken von seinen wunderschönen Augen freigelassen wurden, konnten sie sich wieder ordnen. Warum wartete er bei meinem Auto auf mich? Wieso redete er mit mir? Er hat mich den ganzen Tag wie die Pest gemieden, und jetzt denkt er, dass ich es wert bin?
"Was machst du hier?" fragte ich ihn mit so viel Stärke in meiner Stimme wie nur eben möglich. Ich hoffte, dass meine Angst nicht mitschwang, verlagerte mein Gewicht auf ein Bein und stemmte trotzig die Hände in die Hüften.
Edward schien von meiner Entrüstung amüsiert und lachte. Es hörte sich wie das Läuten tiefer Glocken an. "Ich frage mich, ob du mir die Ehre erweist mit mir einen Spaziergang im Wald zu machen."
Ich sah ihn nachdenklich an. Noch eine abrupte Verhaltensänderung? Was war mit dem Kerl los?
Wenn er nicht manisch-depressiv war, dann hatte er sicherlich eine multiple Persönlichkeitsstörung.
Schwach hörte ich das Geräusch eines startenden Autos und aus dem Augenwinkel sah ich einen blauen Sedan vom Parkplatz fahren. Ms. Cope war grade gefahren, Edward und ich waren jetzt die einzigen, die noch an der Schule waren.
Ich starrte weiter in seine Augen und versuchte herauszufinden was er dachte. Kein Glück.
Also, was wenn er mit mir spazieren gehen wollte? Er hat mich den ganzen Tag fürchterlich behandelt; er hat mich nicht mal in Biologie beachtet. Wieso soll ich mich überhaupt mit ihm herumärgern?
Weil du ihn interessant findest, teilte mir eine ruhige Stimme in meinem Kopf mit. Ich schob den Gedanken sofort beiseite. Obwohl ich fand, dass Edward und die anderen Cullens außergewöhnlich würdevoll und anziehend waren, war ich nicht drauf und dran mein Vertrauen in jemand zu setzen, der mich mit solcher Ignoranz behandelte. Ich kniff die Augen zusammen und starrte ihn an.
"Warum?" fragte ich ihn.
"Weil ich dich gerne besser kennen lernen möchte", erklärte er mir beiläufig, als wenn wir regelmäßig jeden Tag unseres gesamten Lebens miteinander sprachen.
"Was? Warum?" fragte ich ihn noch mal, Ärger ersetzte die Neugierde in meiner Stimme. "Es ist doch offensichtlich, dass du mich nicht magst. Eigentlich würde ich nicht mal bezweifeln, dass du mich hasst. Du hast den ganzen Tag nicht mit mir geredet. Also, warum jetzt? Warum interessiert du dich jetzt für mich?"
Er machte noch einen Schritt auf mich zu, zwischen uns war jetzt weniger als ein Meter Platz. Die plötzliche Nähe zwischen ihm und mir machte mir Angst.
Edward schloss seine Augen und seufzte, indem er die Luft durch seine Nase blies. Sein Mund war noch immer geschlossen. Ohne zu denken sog ich seinen süßen Atem auf. Er roch himmlisch. "Bitte vergib mir mein unhöfliches Verhalten. Es gab ein paar Probleme, mit denen ich mich auseinander setzen musste und die mich störten. Dummerweise hab ich meinen Ärger an dir ausgelassen und es tut mir wirklich sehr leid. Ich möchte dich um Verzeihung bitten und hoffe auch dich besser kennen zu lernen."
Er öffnete seine Augen und starrte in tiefer Konzentration in meine. Ich fühlte mich, als könnte er direkt in meine Seele sehen. Seine Augen brannten sich in meine. Ohne es zu merken lehnte ich mich nach vorne und verlor mich in ihrer Tiefe. Mein Atem erlosch mit einem Zischen.
Und genau in diesem Augenblick, kippte die Anziehungskraft, in der ich einen Moment zuvor ertrunken bin, in ein geschmackloses, schwarzes Ekelgefühl. In eine Abscheu, die stärker war als alles was ich bisher erlebt hatte. Meine Augen wurden groß und ich stolperte rückwärts. Angst breitete sich rasend schnell in meinen Magen aus. Ich hörte, wie mich mein Gewissen anschrie und ich wusste, ich sollte rennen. Weg rennen - weit, weit weg.
Aber ich konnte nicht.
Es war so, als gäbe es eine magnetische Kraft zwischen Edward und mir, die uns zusammenhält und mich vom Fliehen abhält. Im Inneren schimpfte ich mit mir selbst; Wie konnte jemand, den ich so wenig kannte eine solche Auswirkungen auf mich haben?
"Ich will nicht mit dir spazieren gehen", sagte ich und betete, dass er gehen würde.
Aber er ging nicht.
Edward neigte den Kopf zur Seite und sah mich neugierig an. Es sah so aus, als würde er ein schwerwiegendes Problem in seinem Kopf lösen.
Und der Blick in seinen Augen wechselte von Interesse zu Wut, und dann zu Hunger. Nicht Hunger im Sinne von sexueller Anziehung, sondern wie der Hunger von jemandem, der sein Essen anschaut. Sein Opfer. Er sah mich an, als wäre ich sein Opfer.
Mir lief es Kalt den Rücken hinunter und ich ging noch einen Schritt zurück. Aber dieses Mal kam er mir nach.
Das war nicht gut. Das war gar nicht gut.
Ich wich weiter zurück und er folgte mir sofort wieder, der Hunger beherrschte nach wie vor seinen Blick. Mein Herzschlag dröhnte in meinen Ohren und das Blut verließ mein Gesicht.
Gerade als ich mich umdrehen wollte, um ins Sekretariat zu laufen, fiel mir ein, dass überhaupt keiner mehr da war. Ms. Cope war gerade vor ein paar Minuten gefahren. Ich drehte mich wieder zurück zu Edward, nur um zu sehen, dass er wenige cm vor mir stand. Ich konnte die Kälte seines Körpers auf meinem fühlen und zitterte sofort wieder. Nicht nur wegen der Temperatur.
Er machte langsam einen Schritt nach vorn und starrte mich immer noch an. Ich sah zu ihm hoch, sah mein ängstliches Spiegelbild in seinen pechschwarzen Augen und wich sofort ein paar Schritte zurück.
Ich fing schnell an rückwärts zu gehen, meine Füße stolperten über einander, bis mein Rücken gegen etwas Hartes, Kaltes stieß.
Gegen die Ladefläche meines Trucks.
Edward, der jeder meiner Bewegungen gefolgt war, machte plötzlich einen großen Schritt nach vorne. Und plötzlich trennten uns nur noch weniger cm Luft. Seine Hände, die die ganze Zeit über in seinen Jackentaschen gewesen waren, befanden sich auf einmal links und rechts von meinen Schultern. Es war wie ein Käfig.
Und ich war in ihm gefangen.
Meine Atmung wurde flach und mein Herz raste. Ich stemmte meine Händen gegen seine Brust und drückte ihn so fest ich konnte von mir weg. Ich warf mein ganzes Gewicht gegen ihn.
Er rührte sich nicht.
Ich schlug mit meinen Fäusten gegen seinen Brustkorb, seine Arme und seinen Bauch, versuchte verzweifelt ihn von mir weg zu schieben.
Er fuhr fort mich anzustarren.
Ich fragte mich, wofür er mich brauchte. Was war er? Warum behandelte er mich so? Warum sah er mich so an, als wäre ich sein Abendessen?
"Warum starrst du mich so an?" fragte ich ihn. Meine Angst hatte entschieden sich in der Art und Weise aufzulösen, wie es all meine Emotionen taten - in Tränen. Augenblicklich liefen große Tränen meine zitternden Wangen hinunter. Ich wusste, dass es dumm von mir war, eine solche Schwäche vor so einem ... Raubtier zu zeigen. Aber ich konnte es nicht ändern.
Kurz sah ich Reue in seinen Augen aufblitzen. Ich schniefte leise und der Hunger kam umgehend zurück.
"Warum ich?" schrie ich und die Tränen flossen stärker. "Warum ich?" Ich schluchzte stärker und fuhr fort schwach auf ihn ein zu schlagen. "Was hast du mit mir vor?"
Er sah mich noch ein letztes Mal an, bevor er seinen Kopf langsam zu meinem Nacken herunterbeugte. Als seine eisigen Lippen meinen Hals berührten, stockte mein Atem und mein Herz setzte einen Schlag aus.
"Es tut mir leid", hörte ich ihn murmeln, als seine Lippen meine Haut streiften, aber ich war mir nicht sicher. Zwei scharfe Gegenstände stachen plötzlich durch meine Haut am Hals und ich schnappte vor Schmerz nach Luft.
Ich bildete mir ein jemand Fremdes schreien zu hören, bevor mich das Feuer verschlang.
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Uh, ich hab vergessen wie schwer es ist KEINE Wirtschafts-, Börsen- oder Handelskorrespondenztexte zu übersetzen. Die Umgangssprache hat mich an einigen Stellen echt fertig gemacht, wie man bestimmt merkt. Abgesehen davon ist mir wieder aufgefallen, wie viel freundlicher doch die englische Sprache ist, wie leicht man alles ausdrücken kann, allein schon durch die Verlaufsform eines Verbs.
