Hallo, ihr Lieben,

eine neue Geschichte ist unterwegs und ich freue mich schon sehr darauf, sie mit Euch zu teilen!

Anmerkungen:
Dies ist eine Femslash-Story. Solltet Ihr Geschichten dieser Art nicht mögen, dann rate ich Euch davon ab, diese Fanfiction zu lesen.

Den Prompt, der mir bereits große Freude bereitet, gab mir eine Userin des deutschen Fanfiktion-Forums.
Zu dem Titel dieser Geschichte hat mich ein Lied der bezaubernden Judy Garland inspiriert ("Almost Like Being In Love/This Can't Be Love"). Sie spielt zu Beginn des sechsten Schuljahres und greift den einen oder anderen Handlungsstrang aus "Harry Potter und der Halbblutprinz" sowie früherer Werke auf.

Das Rating liegt derzeit bei T, da ich noch nicht genau einschätzen kann, wie sich das Ganze entwickelt. ;-)

Begrifflichkeiten, die schottisch-gälischen, lateinischen oder anders gearteten Ursprungs sein sollten, werde ich, wie bei meiner letzten Geschichte, in den Fußnoten angeben.

Auch diese Story ist ungebetat, Rechtschreibfehler bitte postwendend an mich. :-)

Alle Charaktere und Orte, die auch in den Büchern vorkommen, gehören J. K. Rowling, der kleine Rest entspringt meiner Fantasie. Geld verdiene ich keines, Eure Kommentare sind mein einziger Lohn. :-)

Ich werde versuchen, wenigstens einmal pro Woche ein neues Kapitel hochzuladen, kann aber noch nichts versprechen, da ich mich gerade auf die Endphase meines Studiums vorbereite.

Nun aber wünsche ich Euch viel Spaß mit dem ersten Kapitel!

LG


THIS CAN'T BE LOVE

Kapitel 1 - Leicht verwirrt?

Munteres Geplauder und das Klirren von Besteck erfüllte die Große Halle an diesem Oktobermorgen, als ein Rauschen über den Köpfen der Menge die Ankunft der Posteulen ankündigte. In einem Durcheinander aus Federn, Klauen und Pergament stürzten die Tiere von der verzauberten Decke und ließen ihre Päckchen und Briefe auf die versammelte Schülerschaft herabregnen.

Drüben am Lehrertisch stieß ein untersetzter Zauberer mit Walrossschnurrbart ein Geräusch ungläubiger Begeisterung aus und riss schwungvoll die Arme empor, die stachelbeergrünen Augen auf einen leicht lädiert wirkenden Steinkauz gerichtet, der gerade mit einem ansehnlichen Bündel in den Fängen auf ihn zusteuerte. Ein missbilligendes Schnauben ertönte, als die eindrucksvolle Hexe neben ihm hurtig ihren schwankenden Kelch vor dem Fall bewahrte. Sie rückte ihre quadratischen Brillengläser zurecht und warf ihrem Kollegen einen tadelnden Blick zu.

„Guter Gott, Horace", sagte die dunkelhaarige Frau in strengem Tonfall, während dieser sein Paket mit einem Ächzen auffing und umständlich zwischen ihnen auf den Tisch manövrierte, „ist es denn wirklich notwendig, dass Sie sich Ihre privaten Bestellungen an den Frühstückstisch liefern lassen?"

„Ich bedaure, Minerva", erwiderte Horace Slughorn, der sich in kindlicher Vorfreude über die Glatze strich und die Warensendung mit dem Zauberstab aufschlitzte, „doch mein Weihnachtsgeschenk für Albus per Schuleule liefern zu lassen, hat mir einiges an Zeit und Nerven erspart." Als Minerva McGonagall ihn mit hochgezogener Augenbraue aus ihren smaragdgrünen Augen heraus musterte, wand er sich unmerklich in seinem Stuhl und senkte peinlich berührt den Blick. „Zudem war die Versandgebühr unleugbar niedriger."

„Stets der umsichtige Philanthrop", murmelte die Hexe mit einem Blick in die Kiste, in der zwei Flaschen von Madam Rosmertas bestem, im Eichenfass gereiftem Met zum Vorschein kamen. Scheinbar hatte Slughorn die Gelegenheit genutzt und sich selbst gleich mitbeschenkt.

Seufzend erhob sich die hochgewachsene Frau und schritt an dem leeren Stuhl des Schulleiters vorbei. Dieser glänzte, wie so oft in den letzten beiden Monaten, durch seine Abwesenheit. Albus Dumbledore war, wie er selbst es formuliert hatte, auf Reisen, doch wohin er jedes Mal verschwand, vertraute er nicht einmal ihr an, seiner engsten Vertrauten in diesem Schloss. Minerva hatte es bereits vor langer Zeit aufgegeben, seine Beweggründe zu hinterfragen; sie vermutete, dass ihr ältester Freund sie, sollte er es wünschen, zur rechten Zeit ins Vertrauen ziehen würde.

Ein Blick auf die Uhr ließ sie zügiger voranschreiten; ihre erste Unterrichtsstunde an diesem Tag würde in einer Viertelstunde beginnen. Potter, seit Beginn des Schuljahres Kapitän der Quidditch-Mannschaft von Gryffindor, hatte für den heutigen Morgen ein Auswahltraining für das neue Team angesetzt und sie gedachte, vor dem Mittagessen einen kleinen Abstecher hinunter zum Quidditchfeld zu machen. Da Minerva in ihrer eigenen Schulzeit eine passionierte Quidditch-Spielerin gewesen war, hob der Gedanke ihre Laune zusehends. Ein kurzer Blick auf die Hoffnungsträger ihrer Hausmannschaft konnte schließlich nicht schaden, dachte sie und machte sich beschwingt auf den Weg zu ihrem Klassenzimmer.


Am Gryffindortisch herrschte allgemeine Unruhe, als sich einige Schüler erhoben, um zum Quidditchfeld aufzubrechen, unter ihnen eine junge Hexe mit störrischen, haselnussbraunen Locken, die einem Jungen mit rabenschwarzem, zerzaustem Haar zusah, wie er seinem sommersprossigen Mitschüler ermutigend auf die Schulter klopfte. Hermine seufzte leise, als sie ihre Tasche ergriff und ihren beiden Freunden Harry und Ron aus der Halle folgte.

Der herannahende Krieg machte sich nicht nur jenseits der Schlossmauern bemerkbar. Viele beunruhigte Eltern ließen durchblicken, dass sie vorhatten, ihre Kinder angesichts der drohenden Gefahren von der Schule zu nehmen, wenn sie es nicht bereits getan hatten. Am meisten erschütterte sie die Nachricht, dass die Mutter von Hannah Abbott, einer Vertrauensschülerin aus Hufflepuff, den schändlichen Verbrechen der Todesser zum Opfer gefallen war. Das beklagenswerte Mädchen war seitdem scheinbar aus Hogwarts abgereist und niemand wusste, wo sie sich befand.

Der Morgen war kühl und nebelig, und es fiel ein leichter Nieselregen, als Harry, Ron und Hermine hinunter zum Quidditchfeld schlenderten. Ron, dessen Gesicht angesichts des bevorstehenden Trainings vor lauter Nervosität eine blassgrüne Farbe angenommen hatte, trottete vor ihr mit hängenden Schultern den ausgetretenen Pfad entlang und sprach nur wenig. Vor ihnen auf dem Weg tauchten auf halbem Wege ihre Mitschülerinnen Lavender Brown und Parvati Patil auf, die die Köpfe zusammengesteckt hatten und angeregt miteinander tuschelten. Als das Trio die beiden erreichte, stieß Parvati ihre Freundin plötzlich mit dem Ellbogen an, sodass diese den Blick hob und Ron anstarrte. Hermine spürte, wie sich ihr Magen zusammenzog, als Lavender diesem ein strahlendes Lächeln zuwarf, woraufhin er sich aufrichtete und ihr grinsend zuzwinkerte.

Oh, Merlin, ich bitte dich!

Mit zusammengepressten Kiefern starrte sie auf die reifüberzogene Erde zu ihren Füßen und weigerte sich den restlichen Weg über, sich an dem Gespräch der beiden Jungen zu beteiligen. Sie konnte nicht genau sagen, weshalb, doch Ron brachte es durch sein unbedachtes und sorgloses Verhalten fertig, sie wie kein anderer zur Weißglut zu treiben. Die Freundschaft zwischen den beiden war seit jeher ein Spiel mit dem Feuer gewesen und die Tatsache, dass dieser Flegel die Aufmerksamkeit dieses naiven Görs Lavender auf sich gezogen hatte, ärgerte sie zu ihrer Verwunderung mehr, als sie sich selbst eingestehen wollte.
Ohne ein Wort des Zuspruchs für Ron nickte sie Harry zu und erklomm mit steifen Bewegungen die Tribünen und suchte sich einen Platz, möglichst weit weg von den anderen Zuschauern.


Zwei Stunden später waren die Ränge bereits ungewöhnlich gut gefüllt. Viele Schüler waren nach dem Frühstück heruntergekommen, um sich das Auswahltraining anzusehen, was sich nach einem zugegeben etwas holprigen Start in eine ganz passable Richtung entwickelt hatte. Hermine wandte gedankenverloren den Blick vom Himmel ab und ließ den ihn über die Menge auf der anderen Seite des Spielfeldes schweifen. Ihr Ärger auf Ron war mittlerweile verflogen und einem gleichmütigen Desinteresse gewichen. Sie konnte sich nicht erklären, weshalb sie die ganze Sache überhaupt derart beschäftigte. Eifersüchtig? Sie? Bei Merlin, nie und nimmer!

Eine Bewegung am Rande ihres Gesichtsfeldes erregte ihre Aufmerksamkeit und neugierig drehte sie den Kopf. Die elegante Gestalt von Professor McGonagall erschien unter am Spielfeldrand und machte sich an den Aufstieg. Sie trug einen Schal mit dunklem Tartanmuster um die Schultern und ihren Spitzhut, der wie so oft leicht geneigt auf ihrem dunklen Haar thronte. Hermine beobachtete, wie ihre schlanken Finger flüchtig über das raue Holz des Geländers glitten, während die ältere Frau einen Blick hinunter auf das Spielfeld warf. Dann plötzlich fuhr ein Ruck durch ihren Oberkörper und sie zuckte zusammen. Mit angespannter Miene hielt die Schottin inne, eine Hand auf die Brust gedrückt, und wartete. Hermine kannte ihre Lehrerin lange genug, um zu sehen, dass etwas nicht stimmte. Ohne zu zögern, stand sie auf und ging zu ihr hinüber. Zwei funkelnde, smaragdgrüne Augen flackerten zu ihr hinauf, als sie die verbleibenden Stufen hinabstieg.

„Guten Tag, Miss Granger", grüßte die Hexe, ein kleines Lächeln erhellte ihre vornehmen Gesichtszüge.

„Guten Tag, Professor", erwiderte Hermine, konnte die Besorgnis jedoch nur mit Mühe aus ihrer Stimme fernhalten. „Ist alles in Ordnung?"

Professor McGonagall wedelte ungeduldig mit der Hand. „Ein kleines Andenken an Dolores Umbridge. Glücklicherweise tritt es immer seltener in Erscheinung."

Grimmig dachte Hermine an die vier Schockzauber zurück, die Umbridge und ihre Konsorten auf ihre Lehrerin abgefeuert hatten. Diese niederträchtigen Feiglinge hatten es doch tatsächlich gewagt, sie hinterrücks in der Dunkelheit anzugreifen!
Ihr Mienenspiel musste sie verraten haben, denn die Augen der älteren Hexe glitzerten amüsiert, als Hermine aufblickte, und sie spürte, wie Hitze in ihre Wangen schoss.

„Nun, Miss Granger, wie stehen unsere Chancen, Slytherin dieses Jahr vom Spielfeld zu fegen?"

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zu der Sitzreihe, in der Hermine zuvor gesessen hatte.

„Bisher wurden die Jäger und Treiber ausgewählt", berichtete Hermine eifrig und ließ sich neben ihrer Professorin nieder, „Harry sah recht zufrieden aus, denke ich. Gleich sind die Hüter an der Reihe."

„Vortrefflich."

Professor McGonagall nickte langsam und richtete den Blick interessiert auf das Treiben unten auf dem Spielfeld. Schmunzelnd tat es ihr Hermine gleich, nur, um zu sehen, wie Ron und sein Konkurrent, ein Siebtklässler namens Cormac McLaggen, gerade ihre Besen bestiegen.


Minerva sah aufmerksam zu, wie McLaggen und Weasley einige Runden um das Feld flogen, um sich aufzuwärmen. McLaggen war weitaus kräftiger gebaut als Weasley, erwies sich jedoch als unerwartet geschickt; sein Kontrahent hingegen sah aus, als würde er vor Aufregung jeden Augenblick vom Besen kippen. Wenngleich der jüngste Weasleysohn im Vergleich zu McLaggen eher unbeholfen wirkte, so hatte er im vergangenen Schuljahr dennoch solide Leistungen als Hüter erbracht. Der blonde Siebtklässler indes, so vermutete sie skeptisch, besaß möglicherweise nicht das geeignete Temperament für einen Hüter. Dies versprach eine interessante Entscheidung zu werden.

Minerva wollte soeben ihre stumme Beurteilung einstellen, als McLaggen einen weitläufigen Bogen in ihre Richtung schlug und ein haarstäubendes Manöver vollführte. Begeisterte Rufe wehten von jenseits des Spielfeldes zu ihnen herüber, als der junge Mann kopfüber von seinem Besen hing, die Hände in Siegerpose von sich gestreckt. Als er die Stelle erreichte, an der die beiden Hexen saßen, dirigierte er sich schwungvoll wieder über seinen Besenstiel, warf im Vorbeifliegen ein großspuriges Grinsen in ihre Richtung und zwinkerte. Minerva brauchte einen Moment, um zu begreifen, dass diese Geste Hermine gegolten hatte. Neben ihr versteifte sich die junge Frau und starrte finster in die andere Richtung, während der junge Mann sich vor den Toren positionierte und den missmutigen Spielern um sich herum herrische Anweisungen zurief.

Ich muss mich korrigieren, dachte die Schottin ernüchtert, McLaggen besitzt bei Weitem nicht das Temperament für einen Hüter.

„Mir scheint, als hätten sie einen recht selbstbewussten Verehrer, Miss Granger", bemerkte sie überflüssigerweise und bedachte Hermine mit einem prüfenden Seitenblick. Hermine stieß ein unwilliges Schnauben aus und verschränkte die Arme vor der Brust. Offenbar war sie dem Burschen, der dort oben gerade prahlerisch einen Strafstoß nach dem anderen hielt, alles andere als zugetan.

Minerva seufzte.

Zu deinem eigenen Wohl, Junge.

Bei seinem letzten Versuch richtete sich Minerva in ihrem Sitz auf und beobachtete den fliegenden Gecken mit scharfem Blick. Ein winziger Gedanke, ein Funken Magie, und sie hörte, wie Hermine einen Laut ungläubiger Verblüffung ausstieß, als McLaggen beim folgenden Torschuss auf einmal in die völlig falsche Richtung stürzte und Ginnys Quaffel ins Ziel traf.


Hermine konnte ihre Schadenfreude kaum verbergen, als sie zusah, wie der erzürnte Cormac mit hochrotem Kopf Richtung Erdboden schoss.

„Da hat er sich aber mächtig verschätzt", frohlockte sie grinsend und schlug vergnügt die Beine übereinander, „es wirkte fast so, als ob..."
Sie verstummte, als sie die ältere Hexe ansah, die sich ein verdächtiges Lächeln verkniff. Ihre Augen weiteten sich, als diese einen Finger an die Lippen legte, ein verschmitztes Funkeln lag in ihrem Blick. Fassungslos sah sie zu, wie sich Professor McGonagall erneut dem Treiben am Himmel zuwandte, so, als sei nichts geschehen.

Tosender Beifall seitens der Zuschauer ließ sie vermuten, dass Ron seinerseits alle fünf Strafstöße gehalten hatte. Erleichtert lehnte sich Hermine zurück und tauschte einen zufriedenen Blick mit ihrer Lehrerin. Diese erhob sich grazil und nickte ihr zu.

„Ich empfehle mich, Miss Granger. Richten Sie Mr. Weasley meine Glückwünsche aus."

„Bis nachher, Professor", erwiderte Hermine und sah lächelnd zu, wie sich die Hexe entfernte.


A/N:
Lasst mich wissen, was Ihr denkt! :-)