Disclaimer: Harry Potter und alle dazugehörigen Marken gehören J.K. Rowling. Der Rest der Geschichte "Poison Pen" ist geistiges Eigentum von GenkaiFan. Ich habe die Story lediglich mit seiner Genehmigung übersetzt. Weder der Autor noch der Übersetzer verdienen an diesem Werk. Dieser Disclaimer erscheint nur im ersten Kapitel, später gibt es nur noch Verweise.

Erweiterte Zusammenfassung: AU Jahr 5. Harry hat es satt seinen Ruf im Tagespropheten zertrampelt zu sehen und entscheidet sich etwas zu unternehmen. Er benutzt den fiktiven Namen "Oliver Twist" um den Tagespropheten in einem Brief zur Rechenschaft zu zwingen. Nach einer Enthüllung von Gringotts und der Aufmerksamkeit des Klitterer auf Oliver Twist wird Harry zum anonymen Botschafter gegen die Unlogik und Vorurteile der magischen Welt.


Kapitel 1: Sehr geehrter Redakteur


Tagesprophet-Reporterin Emily Anderson war auf dem Weg in das Büro des Chefredakteurs, als ein zusammengeballtes Stück Pergament an ihr verbeiflog.

„Was ist los Lord Charles? Noch eine Beschwerde?", fragte die schlanke Brünette als sie sich beugte um es aufzuheben. Sie summte, während sie es entfaltete und las.

Sehr geehrter Redakteur,

ich habe den ganzen Sommer lang den Tagespropheten gelesen und bin verwirrt. Sind sie eine Zeitung oder ein Käseblatt? Amüsiert es sie Artikel zu drucken, die keinen Sinn machen? Wo ist ihr Professionalismus und Stolz beim Berichten von Neuigkeiten?

Warum ich diese etwas unverschämten Fragen aufbringe? Nun ja, diese andauernde Schmierkampagne gegen einen Teenager lässt mich doch wundern. Wovor haben sie und der Minister Angst? Ich meine, kommt schon, Harry Potter ist nur fünfzehn Jahre alt. Ich sehe weniger negative Neuigkeiten was die Rückkehr von Du-weißt-schon-wem betrifft als über Harry Potter.

Sind sie und der Minister so unsicher? Wo sind die Fakten? Der solide Journalismus? Alles was sie drucken sind Hörensagen und Vermutungen, welche Harry Potter vom Heiligen zur Verwerflichkeit der Größe Du-weißt-schon-wessen degradieren. Es geht nicht wirklich beides gleichzeitig. Wo in Merlin's Namen bekommen sie ihre Informationen her, oder erfinden sie einfach etwas? Wenn das der Fall ist, gelten nicht Verleumdungsgesetze? Wenn sie über mich schreiben würden, hätten sie den Anwalt meiner Eltern am Hals! Nur weil Potter niemanden hat der ihn vertritt heißt es nicht, dass er automatisches Ziel ist. Wenn sie nur halb so viel Hörensagen über Ihn-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf drucken würden, hätten sie wohl bald keine Zeitung zum Drucken mehr.

Hat irgendjemand mal wirklich nur Potter gefragt, was seine Sicht der Geschichte war? Alles was die berichtet haben war „Mr. Potter ist für einen Kommentar nicht zu sprechen." Das ist der einfache Ausweg. Wo sind diejenigen, die dafür bekannt sind seine Freunde und Vertrauten zu sein? Warum haben sie die nicht interviewt? Ist das Ministerium so voller Angst vor ihren Antworten? Leiten sie ihre Zeitung oder tut es das Ministerium? Ist der Ausdruck „Pressefreiheit" ein Mythos?

Nun, lassen sie mich als Student von Hogwarts ihnen etwas über meine Beobachtungen von Harry Potter erzählen. Ich hatte ein Paar Klassen mit ihm ich kann ihnen sagen, der Potter, den sie in ihren Artikeln darstellen, und der, welchen ich in Hogwarts sehe, sind komplett unterschiedlich.

Bitte sagen sie mir, drucken sie wirklich die Wahrheit, wie eine seriöse Zeitung verpflichtet ist? Oder drucken sie die Wahrheit, die ihnen die Politiker des Ministeriums vorgeben?

Und wegen der Debatte, ob Du-weißt-schon-wer wirklich zurück ist, ich bin neutral. Dieser Brief ist nicht über das, sondern mehr über den Missbrauch der Macht der Presse. Was ich mich frage ist, drucken sie die Artikel um die Leser über aktuelle Ereignisse zu informieren, oder degradieren sie sich zu den niederen Standards der Klatschtüten, die ihre tägliche Dosis Drama und Nervenkitzel suchen?

Sie werden diesen Brief zu veröffentlichen. Tun sie dies nicht, weiß ich, dass sie wirklich vor der Wahrheit und der Machtspitze Angst haben.

Oliver Twist

„Der Junge hat die Ansätze richtig", sagte sie zu ihrem Boss schauend.

Lord Charles Witherspoon der Vierte, Chefredakteur des Tagespropheten, schnaubte. „Und wenn ich den Brief drucke, geht mir Fudge an die Kehle. Wir können es uns nicht leisten ihn zu verärgern. Sehen sie, Anderson, ich weiß, dass sie zwei Jahre auf der anderen Seite des großen Teiches verbracht haben, aber ich sage ihnen immer wieder, dass die Dinge hier anders laufen."

„Als ob ich's nicht wüsste!" Sie seufzte und verdrehte die Augen. Sie hatte schon das Vergnügen mit dem Minister. „Also, kann ich das behalten? Ich habe vielleicht eine Idee, wie wir dem Jungen antworten können und uns dabei nicht entblößen." Sie dachte für einen Moment nach und las den Brief erneut. „Irgendeine Chance, dass es Potter selbst ist?"

Lord Charles schüttelte den Kopf. „Allen Berichten nach ist Potter ein mittelmäßiger Student von passabler Intelligenz. Welches an sich seltsam ist, da seine Eltern beide erstklassige Zauberer waren."

„Okay, danke Lord Charles. Also, wer denken sie steckt dahinter?", fragte sie.

Lord Charles zuckte die Achseln. „Twist ist kein Reinblut-Name, also ist es wahrscheinlich ein Muggelgeborener oder ein Halbblut mit Muggelbeziehungen."

‚Idiot.' Emily verdrehte die Augen und grinste in sich hinein. ‚Aber vielleicht hat er Recht, die meisten Reinblüter scheinen nicht in der Lage zu sein sich ihre eigene Meinung zu bilden und wenige kennen ihren Dickens.' Sie ging zurück zu ihrem Schreibtisch und fingerte den Brief nachdenklich. ‚Ich glaube kenne ich genau die richtige Person die das hier liebend gerne sehen möchte.'


Xeno Lovegood beschäftigte sich gerade mit der Recherche über die sexuellen Gewohnheiten von schrumpfhörnigen Schnarchkacklern, als jemand an seine Bürotür klopfte.

„Oh? Na guten Tag auch Miss Anderson", sagte Xeno und dirigierte die brünette Journalistin in sein Büro. „Wie kann ich dir helfen?"

„Ich habe hier einen Brief, den Lord Charles ungern drucken möchte und ich dachte mir, dass du vielleicht interessiert wärst?"

Xeno Lovegood mag vielleicht vielen als exzentrisch vorkommen, aber er erkannte eine gute Story wenn er sie sah. Einer der Gründe, warum er den Klitterer gestartet hatte, war eine Möglichkeit zu haben, die Wahrheit ans Licht zu bringen und außerdem seine Meinung ohne Zensur sagen zu können.

Den Brief lesend hebte er erst eine Augenbraue, dann die andere. ‚Ach du Schande', dachte er. ‚Da haut aber jemand gewaltig auf den Sack!'

„Also, dem Propheten wurden ungemütliche Fragen gestellt und schon verweigern sie ihre Verantwortung der Öffentlichkeit gegenüber", lachte er.

Emily Anderson grinste. „Hab mir schon gedacht, dass du es so sehen würdest."


Harry Potter war stocksauer über die magische Welt im Allgemeinen und Dumbledore im Besonderen. Der Schulleiter, in seiner unvergleichlichen Weisheit, hatte entschieden, dass Harry dieses Jahr mal wieder sicherer bei seinen Verwandten aufgehoben wäre.

‚Und lass uns nicht den guten alten Fudge vergessen, der sich weigerte Voldemort's Rückkehr zu akzeptieren. War ja klar", dachte Harry während er seine Zimmertür mit bösen Blicken durchlöcherte. ‚Dann entschied Dumbledore auch noch, dass es nicht sicher für mich wäre die Zeitung zu kriegen und hat mein Abonnement des Propheten gekündigt. Nicht schlecht, Dumbledore! Lass uns den Goldjungen ignorant halten! Es ist ja nicht so als ob ich wissen muss, was draußen vor sich geht. Ich habe ja keinen Dunklen Wichser am Hals der mich umbringen will.'

Ein langsames, böses Grinsen erschien auf Harry's Gesicht. Dumm gelaufen, dass der alte Arsch nicht realisiert hat dass er einen Weg um die ganzen Einschränkungen herum gefunden hat. Bevor er Hogwarts verließ hatte der Goldjunge eine Taktik würdig eines Slytherins durchgezogen. Er hatte das einzige Wesen in Hogwarts, das loyal nur zu ihm war, um Hilfe gebeten – Dobby. Der Hauself, der sich insgeheim an ihn gebunden hatte, würde alles für seinen Lieblingshelden und Meister tun.

Als Folge dessen stellte Dobby sicher, dass, wenn Harry nicht gerade selbst wie ein Hauself arbeitete, seine persönlichen Bedürfnisse ohne die Kenntnis Dumbledores oder des Ministeriums erfüllt wurden. Anscheinend lief die Magie der Hauselfen unterhalb des Radars des Ministeriums und wurde nicht von Schutzzaubern eingeschränkt.

Als Dobby während des Sommers vor Harry's zweitem Schuljahr den Schwebezauber benutzt hatte, imitierte er absichtlich Harry's magische Signatur und legte somit Harry die Schuld des Zwischenfalls auf. Nun hingegen maskierte er seine Magie rund um den Ligusterweg und dafür war im Harry ewig dankbar. Harry hat seit Hogwarts noch keine Mahlzeit verpasst und Dobby half ihm außerdem bei seinen vielen Tätigkeiten rund um das Haus. Seine Verwandten hatten Dobby noch nicht bemerkt, zum Glück für Harry.

Harry hatte nun einen Weg die Zeitung zu empfangen und mit Anderen Kontakt aufzunehmen, wenn er es wollte. Und wenn schon, dass er quasi-Gefangener war und in einem einzelnen Raum lebte, wenn man es denn leben nennen kann, in dessen Haus außerdem drei sehr magie-phobische Muggel lebten. Mit Dobby's Hilfe war es Harry möglich zu kommen und zu gehen wann immer er mochte und niemand, Zauberer oder Muggel, wusste darüber Bescheid.

„Meister Harry Potter, Sir", ertönte eine hohe und quietschige Stimme auf Hüfthöhe.

Harry lächelte als er von seinem Zaubertrank Aufsatz aufsah. Eine weitere Sache, für die er Dobby dankbar war; seltsam wie Sachen nicht in abgeschlossenen Koffern blieben mit einem Hauself bei der Arbeit. „Ja, Dobby?"

„Zeitung drucken Brief nicht. Schicken aber Brief zurück."

„Oh?" Harry nahm die Zeitung und überflog sie. Ein langsames Grinsen formte sich während er las. „Das ist perfekt!"

Eine kleine Anzeige im Editorial las sich:

An Oliver Twist. Wir haben ihre Fragen zur Kenntnis genommen. Wir hören, dass der Klitterer nach interessanten Artikeln wie ihrem sucht, daher haben wir ihn an ihre Mitarbeiter weitergeleitet. –die redaktionelle Leitung des Tagespropheten

„Dobby, bitte besorge ein Abonnement des Klitterers für mich, unter dem Namen Oliver Twist. Lass es an mein privates Postfach liefern. Ich werde in Zukunft etwas Besseres mit den Goblins regeln", befahl Harry und legte die Zeitung beiseite.

„Dumblydore liest immer noch Meisters Briefe?" fragte Dobby händereibend.

Harry seufzte und nickte. „Er hält sogar Hedwig in Hogwarts. Sagt, es sei nicht sicher für sie zu fliegen."

„Dumblydore ist böser Mann, Meister Harry Sir."

„Das ist der Grund, warum ich das Postfach eröffnet habe. Hast du noch den Schlüssel?"

Dobby's Kopf bewegte sich rapide auf und ab. „Ja Sir, Meister Harry, Sir. Dobby bewahrt ihn sicher auf."

Harry grinste. „Perfekt."

Seit seiner Grundschulzeit hatte der junge Zauberer seine wahre Natur und Potential vor der Welt geheim gehalten. Die Dursleys hatten es nicht gemocht, wenn er ihren hochverehrten Dudders den Rang ablief, also hatte Harry sich verstecken müssen. Es war ihm nur zu Recht, dass Dudley und seine Gang eine fast allergische Reaktion auf Bibliotheken und Bücher hatten, was sie zu Harry's beliebtesten Verstecken machten. So wurden seine Bücher zu den Freunden, die er durch Dudders nicht bekam.

Typischerweise, als er dachte er sei endlich frei von solcher Unterdrückung, fand er heraus, dass er in der magischen Welt genauso gefangen war. Also entschied Harry sich, auch vor ihnen seine wahren Talente versteckt zu halten.

Er glaubte nicht, dass Hermine oder Ron wussten wie intelligent er wirklich war und obwohl er seine Freunde wirklich gern hatte, er konnte es sie nicht wissen lassen. Hermine war stolz auf ihr Wissen und darauf erste zu sein, und er wusste, dass sie es ihm übel nehmen würde, wenn er besser wäre als sie. Ron hingegen war oft eifersüchtig und wollte meistens nur abhängen. Also entschied sich Harry sich an Ron's Leistung zu richten und somit Konflikte zu vermeiden.

Auf lange Sicht gesehen war es doch ganz egal, ob er jetzt mittelmäßige Aufsätze abgab. Er war sich nicht sicher, ob er überhaupt bis zum Erreichen seines siebzehnten Geburtstages leben würde. Zwischen Dumbledore's blödsinnigen Tests von Harry's Selbsterhaltungsfähigkeiten, Snape's Feindseligkeit und Tom's Entschlossenheit ihn zu töten war Harry's Lebenserwartung nicht sehr lang oder sehr angenehm!

Das war der Grund, warum der dem Propheten geschrieben hatte. Er hatte es leid, dass dieses Käseblatt seinen Ruf durch den Dreck zog. Wenn er erwachsen wäre, würde er die Firma für Verleumdung anklagen. Er war nicht so dumm wie die Leute dachten, er wusste, dass wenn er mit seinem richtigen Namen unterzeichnet hätte, würde ihm sofort jeder an die Kehle gehen für so einen Vorwitz und somit in den Augen der magischen Welt dem Propheten Recht geben.


Emily lächelte während sie die nächste Ausgabe des Klitterers las. Oliver Twist's Brief erschien auf der ersten Seite im Editorial. Xeno Lovegood druckte den Brief Wort für Wort, und seine Antwort war unbezahlbar.

Sehr geehrter Mr. Twist,

unglücklicherweise hat unser geschätzter Mitbewerber, der Tagesprophet, aus nur ihnen bekannten Gründen sich geweigert ihren Brief zu drucken. Nur sie können ihre Fragen akkurat beantworten, und ich spreche hier nicht für den Propheten.

Jedoch bin ich sehr erfreut diese faszinierenden Fragen anzusprechen. Ich mag daran zwar scheitern, aber ich gebe mein bestes.

Wahrheit ist leider ein relativer Begriff in der magischen Welt. Die Wahrheit eines Mannes ist die Lüge eines anderen. Der Prophet schreibt für die Autoritäten, ich schreibe für die Wahrheitssuchenden. Obwohl meine Klientel kleiner ist hoffe ich, dass sie sich ihre eigene Meinung bilden können.

Ihre Kommentare über Harry Potter entsprechen denen meiner Tochter, die zufälligerweise ein Jahr hinter ihm in Hogwarts ist. Ihr zu Folge sorgt sich Harry Potter mehr um die Sicherheit seiner Freunde und das nächste Quidditch Spiel als darum Aufmerksamkeit zu suchen. Wenn überhaupt versucht Mr. Potter sich vor den Massen zu verstecken, anstatt ihre Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen.

Sofern ich weiß wurden wir von der Presse gebeten Mr. Potter nicht aufzusuchen, da er im Moment den Sommer mit seiner Familie genießt. Sofern wir also nichts von ihm persönlich hören haben wir keine andere Wahl als zu sagen „Mr. Potter ist nicht für einen Kommentar zu sprechen", da es die Wahrheit ist.

Nur in Amerika findet man wahre Pressefreiheit. Soweit ich es verstehe ist es eines der Grundrechte, die jedem Menschen vom Gesetz her garantiert werden. Ich werde das weiterführend recherchieren müssen, aber ich glaube, dass der Prophet ein privat finanziertes Unternehmen ist und somit ihren Investoren antworten muss. Wenn diese keine Einwände haben kann man sicher sein, dass die Information auch gedruckt wird.

Sie stellen ihre Fragen zu einer Zeit, in der wir unsere Überzeugungen und Loyalitäten neu überdenken müssen. Ich hoffe ich konnte einige ihrer Fragen zu Genugtuung beantworten. Falls nicht lade ich sie dazu ein zurückzuschreiben und einen Dialog zwischen uns aufzubauen.

Xeno Lovegood
Chefredakteur
Der Klitterer