Titel: French Kisses
Autor: lorelei_lee1968
Rating: ab 16
Pairing: DM/OMC

Challenge: „der verlorene Sohn 2008" lj-community Heulende_Huette (Ja – 2008! Ich weiß, ich bin total früh dran…)
Disclaimer: Alles JKR – mir nix

Anmerkungen: diese Story wird nicht Epilog-kompatibel sein… obwohl… vielleicht ja doch…


French Kisses

Seine Mutter hielt ihm ein bereits entfaltetes Pergament hin.

„Lies", sagte sie lediglich.

Pascal wurde hellhörig. Sie sprach nur englisch mit ihm, wenn sie über eine bestimmte Person sprach.

Maman, dieser Brief war nicht an mich adressiert", wandte Pascal ein. „Die Eule hat ihn dir gebracht, das habe ich genau gesehen."

Ihr Gesichtsausdruck wurde abweisend. Nun war sich Pascal sicher, dass dieser Brief etwas mit dieser einen bestimmten Person zu tun hatte.

„Es geht um deinen Vater – ich habe kein Interesse mehr daran", sagte sie mit einem bitteren Unterton. „Aber du bist jetzt alt genug um für dich selbst zu entscheiden. Für dich ist übrigens auch ein Brief da – dem Absender nach zu schließen, dürfte das gleiche drinstehen."

Sein Vater. Der Engländer, der seine schwangere Mutter verlassen und ihr das Herz gebrochen hatte. Auch Pascal hatte kein Interesse an ihm. Der einzige Vater, den er hatte und den er als solchen akzeptierte, war sein Stiefvater. In den ersten zehn Jahren seines Lebens hatte seine Mutter ihn alleine großgezogen und ihm auch die englische Sprache beigebracht. Dann war Monsieur Leclair in ihr Leben getreten, hatte sie geheiratet und sie hatte nur noch selten englisch gesprochen.

Mit milder Neugier nahm Pascal seiner Mutter das Pergament ab. Wenn sich sein leiblicher Vater nun endlich gemeldet hätte, wäre er wirklich spät dran. Pascal hatte bereits vor drei Jahren seinen Abschluss an der Beauxbatons-Akademie mit Auszeichnung bestanden.

Pascal überflog das Schreiben und seine Augen weiteten sich erstaunt.

Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

OoooOoooOoooOoooO

Draco Malfoy war sehr erleichtert, als er den Bescheid erhielt, dass die Erbin Marie Durand endlich gefunden worden war.

Er arbeitete bereits seit knapp 2 Jahren im Zaubereiministerium – etwas worauf er sehr stolz war. Der beschädigte Ruf seiner Familie hätte es für ihn fast unmöglich gemacht, diese Stelle zu ergattern.

Doch plötzlich war alles wie am Schnürchen gelaufen. Draco hatte erst aufgehört, sich darüber zu wundern, als er erfahren hatte, dass Harry Potter ein gutes Wort für ihn eingelegt hatte.

Daraufhin hatte er ihn sofort aufgesucht, mit dem brennenden Wunsch, ihm die Zähne einzuschlagen. Es blieb ihm hierbei nichts anderes übrig, als tatsächlich handgreiflich zu werden, denn sein Zauberstab wurde immer noch in unregelmäßigen Abständen untersucht. Das Vorletzte, was er wollte, war, bei einem Fluch gegen den Auserwählten erwischt zu werden – und das Letzte, was er wollte, war, von der Fürsprache besagten Auserwählten abhängig zu sein.

Nachdem Harry aus der Nase geblutet hatte und Dracos Gesicht ein blaues Auge geziert hatte, war es Harry gelungen, ihm zu erklären, dass er es nicht für ihn, sondern für Narcissa, seine Mutter, getan hatte.

Sie hat mir das Leben gerettet", hatte Harry gesagt. „Und alles nur, weil sie zu dir ins Schloss wollte. Sie hätte alles getan, um dich zu beschützen. Also sorge gefälligst dafür, dass sie wieder ein bisschen stolz auf eines ihrer Familienmitglieder sein kann!"

Draco musste bei der Erinnerung leider grinsen. Harry hatte ihm seither nie wieder unter die Arme gegriffen. Aber das war auch gar nicht notwendig gewesen. Der erste Schritt war der Schwierigste gewesen, doch mittlerweile war Draco sehr erfolgreich dabei, ein nützliches Mitglied der Zauberergesellschaft zu werden und ganz allmählich den angeschlagenen Ruf der Malfoy-Familie wieder herzustellen.

Seit fast einem Jahr arbeitete Draco nun in der Testamentsvollstreckung, denn dort gab es – auch über zwei Jahre nach Voldemorts Untergang – immer noch die meiste Arbeit.

Es hatte in der kurzen Zeitspanne, in der Voldemort faktisch an der Macht gewesen war, einfach zu viele Opfer gegeben, zu wenige Beamte und andere Prioritäten.

In den meisten Fällen war es auch unglaublich schwierig, die entsprechenden Erben aufzutreiben. Entweder waren auch diese verstorben oder sie waren unter falschem Namen untergetaucht. Die meisten Begünstigten erschienen zwar über kurz oder lang wieder auf der Bildfläche, doch einige blieben hartnäckig verschwunden.

Einer dieser hartnäckigen Fälle stand nun aber kurz vor dem Abschluss.

„Wieder einer weniger", seufzte Draco zufrieden, suchte die entsprechende Akte aus einem sehr großen Stapel heraus, fügte die Notiz – dass der Erbe gefunden war – hinzu und legte die Akte in die Schublade seines Schreibtisches, welche für die Terminplanung der Testamentseröffnungen vorbehalten war.

Die Begünstigte des Testaments lebte in Frankreich und hatte vor etlichen Jahren geheiratet. Daher waren alle Bemühungen, eine gewisse Mademoiselle Marie Durand und ihren Sohn zu finden, sehr lange ergebnislos geblieben. Erst als man herausgefunden hatte, dass die Dame nun Madam Marie Leclaire hieß, war die Suche bald von Erfolg gekrönt worden.

Wieder musste Draco grinsen.

Dieses spezielle Testament würde garantiert noch einigen Wirbel verursachen

OoooOoooOoooOoooO

Fortsetzung folgt…