Kapitel 1

Ab heute sind wir vier

Es war mal wieder soweit, in Konoha begann ein neues Schuljahr. Die frischgebackenen Chuunin betraten nach langer Zeit ihren Klassenraum. „Wo ist Sasuke - kun?!", quiekte eine aufgedrehte Ino quer durch den Raum, während Sakura ihren Freund Naruto umarmte, weil sie ihn seit einer Woche zum ersten Mal wieder zu Gesicht bekam. Die beiden waren seit ungefähr drei Monaten ein Paar, jedoch sahen sie sich wegen der vielen Sonderaufgaben, die Naruto aufgrund seines Wunsches, einmal Hokage zu werden, auf sich nahm, nur sehr selten. „Ino, hör auf zu quieken, das ist lästig!", murmelte Shikamaru, der mittlerweile auch aufgetaucht war und mal wieder voll und ganz zeigte, wie ungern er es hatte, wenn sein Leben eben war, wie es war: beschwerlich. „Aber mein Sasuke ist noch nicht da!", kreischte Ino noch lauter. In diesem Moment betrat Team 8 den Raum und Shino stellte, sachlich wie er war, fest, dass der Klassenraum nun jeweils Viererreihen hatte. „Du hast ja recht!! Warum? Warum sind hier so viele Sitze?", wunderte sich Naruto, während er lebhaft durchs Klassenzimmer streifte. In diesem Moment öffnete sich die Tür erneut und Sasuke Uchiha betrat die Klasse, sichtlich genervt von seinen „Fans", die ihn sofort kreischend umringten. In diesem Moment erschien in einer Rauchwolke Kakashi - sensei, der um Ruhe bat. „Wie ihr seht, habt ihr ab heute alle sechs Wochen Theorie, und zwar unter Anleitung verschiedener Lehrer. Ich möchte euch bitten, jetzt ruhig zu sein, denn die ehrenwerte Hokage (geht das? Die Hokage?!) Tsunade möchte euch einige Dinge erklären." In diesem Moment öffnete sich die Türe und Hokage Tsunade erschien.

So, wie ihr seht, haben diese Klassenräume Viererreihen...nicht umsonst, denn es gibt eine wichtige Neuigkeit: Zehn Chuunin werden von heute an auch Konoha - Chuunin sein und in jedem eurer Teams wird eine oder einer aufgenommen. Das Auswahlverfahren ist schon längst erfolgt, gemessen an den Fähigkeiten der Gruppe und des Neuzugangs." Es ging ein Raunen durch die Klasse. Ich verlese nun die Namen, das Team nimmt denjenigen auf und heißt ihn willkommen.", sie sah ernst in die Runde, „Team 1: Hana Kamamiya...Team 2...Team 7: Miyu Amamiya -", die Tür schwang sanft auf und ein Mädchen erschien in der Tür. Die ganze Klasse tuschelte erstaunt, während sich ein Mädchen mit mitternachtsblauen, welligen Haaren und obsidianfarbenen Augen in Richtung ihres neuen Teams bewegte. „Sie sieht aus wie Sasuke.", ging es Kakashi durch den Kopf. Nicht nur ihm war aufgefallen, dass Miyu eine gewisse Ähnlichkeit zu Sasuke aufwies. „Ruhe, die einzige, die redet, bin ich!", empörte sich Tsunade – san vorne. „Ähm, irgendetwas habe ich doch noch...ach so...jedes vollzählige Team verlässt die Schule und lernt seinen neuen Kameraden erst einmal kennen! Wir sehen uns in sechs Wochen! Team 8..." Unter einigem Gemurmel verließen die Schüler den Raum und die Schule.

Das „neue" Team 7 machte sich unter Narutos Führung Richtung Ramenbar auf. Am Tisch angekommen, bestellte Naruto eine Runde. „Ab heute sind wir also vier, jetzt lernen wir uns kennen.", meinte Sakura lächelnd, „Sollen wir uns erst vorstellen oder-" Miyu nickte nur. Sakura war kurzzeitig irritiert, aber vermutete, dass es einfach Schüchternheit war. „Ich bin Sakura Haruno, bin Chuunin aus Konoha und freue mich, dich kennenzulernen." Miyu lächelte verhalten. „Naruto...", stupste Sakura ihren Freund an. „Naruto Uzumaki, Konoha Chuunin und künftiger Konoha Hokage!" Miyu zog eine Augenbraue hoch und grinste amüsiert. In diesem Moment fing Sakura an zu lachen. Miyu drehte sich ihr zu und sah sie irritiert an. „Haha...ihr hättet euch sehen müssen...haha...du und Sasuke...ihr guckt genau gleich...haha..."(Sakura und Naruto sitzen gegenüber von Miyu und Sasuke) Miyu drehte sich zu diesem Sasuke um und sah ihn prüfend an. Es war fast als sähe sie in einen Spiegel, denn der Junge neben ihr hatte den selben prüfenden Gesichtsausdruck. Der Junge räusperte sich und stellte sich vor:„Ich heiße Sasuke Uchiha, bin Chuunin aus Konoha und möchte so stark werden, wie nur möglich." Seine Mimik, das fiel Miyu auf, veränderte sich kurzzeitig. Sie strich sich durchs Haar und begann dann zu sprechen: „Mein Name ist Miyu Amamiya, ich bin Chuunin aus dem Dorf, das versteckt hinter den Seen lag, und mein einziges Ziel ist es, Rache zu nehmen." Ihre Augen blinkten kurzzeitig rot auf. Bei ihrem letzten Satz verschluckte sich das „alte" Team 7 an seinem Ramen. „War- an wem?!", platzte es aus Sakura heraus. „Ich rede nicht gerne darüber...entschuldige, bitte." Sakura und Naruto ließen es dabei beruhen, aber Sasuke beschloss, später noch einmal mit ihr zu reden. Nach dem Essen verließen Naruto und Sakura das Lokal, weil sie ihre freie Zeit gemeinsam nutzen wollten. Auch Miyu stand auf:„Ich glaube, ich werde auch gehen, konbanwa, Uchiha - san." „Warte, darf ich dich begleiten?" „Hn.", meinte Miyu und drehte sich um. Sasuke ging neben ihr.

Kaum waren sie draußen ein paar Meter vom Zentrum entfernt und alleine, sagte Sasuke: „Können wir noch mal reden, ich habe ein paar Fragen..." Miyu blickte Sasuke erstaunt an: „Ja, Uchiha - san." Sie deutete auf eine Bank und die beiden setzten sich. „Was ist der Grund für deine Rache, Miyu - san?" „Ich glaube, das ist meine Angelegenheit." „Hat jemand deinen Clan getötet?" Miyu erschrak. Woher weiß er das? Aber sie wahrte die Fassung. „Meine Familie wurde getötet. Unser Dorf wurde...massakriert...", ihre Augen füllten sich mit Tränen, doch sie ließ diese nicht fallen,„..meine Heimat...mein Leben wurde zerstört.. und ich...musste...zusehen...er hat mich...gezwungen...ich war zu schwach..." Sasukes Mund stand offen. Er hatte das Gefühl, seine eigene Lebensgeschichte zu hören. „Wer hat dich gezwungen?" „Ich kenne seinen Namen nicht...er hat...",Miyu kippte zur Seite und Sasuke sah den Schmerz in ihrem Gesicht. Sie fing sich wieder und lächelte. „Egal, was passiert, dieser Mensch kann froh sein, wenn ich ihn nicht seinen Tod mehrmals durchleben lasse..." Sasuke sah Miyu an. Kann es sein, dass sie den selben Feind hat wie ich? Er schüttelte den Kopf. „Lass uns gehen, Sasuke - san." Sie standen auf. „Du bist doch so alt wie ich...nenn mich ruhig Sasuke oder Sasuke - kun.", meinte er schließlich vor ihrer Haustür. „Wenn du möchtest, Sasuke. Du kannst mich von mir aus auch Miyu - kun oder Miyu - chan nennen, aber bitte nicht Miyuki." Seine rechte Augenbraue zeigte fragend, aber ohne eine Antwort zu erwarten, nach oben. „Meine Familie, da hieß ich noch Miyuki...", in ihrem leeren Blick konnte der junge Chuunin lesen wie in einem Roman.

Er war voller Schmerz und Sehnsucht.