Mir gehört nichts, JKR alles. Ich verdiene keine Geld!
Hermine Granger war wütend. Sie war, mal wieder, über ein paar Schuhe ihres werten Mitbewohners gestolpert und hätte sich beinahe an der Tischplatte ihren Schädel gespalten.
Sie hatte ihm sicher schon eine Quadrillionen Mal gesagt, er solle sein Zeug aus dem Wohnzimmer räumen. „Malfoy, du kleines schlampiges Frettchen, beweg deine reichen Hintern hierher und räum deinen Kram weg. Dean kommt gleich."
Draco hörte Hermine von unten rufen. Sie teilten sich als Schulsprecher einen Turm. Die Zimmer waren auf höher gelegenen Ebenen als der Wohnraum und Draco war einfach zu faul sein Zeug bis nach oben zu schleppen. Seine Laune war so eben auf den Nullpunkt gesunken und jetzt hatte er erst recht keine Lust mehr aufzuräumen. Warum sollte auch gerade er für ihren doofen Freund aufräumen, schließlich fand er ihn als Hermines Freund völlig ungeeignet.
Er durfte sich mittlerweile auch erlauben so etwas zu denken und zu äußern, denn die beiden, Hermine und Draco, verstanden sich ziemlich gut.
Leider nicht so gut, wie Draco sich das wünschte. Ein erneutes Rufen Hermines gab ihm seine Lust auf aufräumen zurück und er flitzte nach unten. Er wollte nicht, dass sie sich genötigt sah, ihre Drohung war zu machen. Irgendwann wollte er schon Kinder haben.
Hermine hatte soweit alles in Ordnung gebracht und wartete auf ihren Freund. Seit drei Monaten waren sie jetzt zusammen und wenn alles gut lief, würde es auch nicht länger dauern. Hermine mochte Dean, aber er langweilte sie und eigentlich war sie gerade dabei sich für jemand anderen zu interessieren.
Zum Glück kam sie mit Draco gut aus, denn ansonsten wäre er wohl kaum einverstanden, sie für die nächst Stunde im Wohnzimmer alleine zu lassen. Draco und sie hatte nach einigen ziemlich fiesen Streichen, die zumindest er anschließen mit einem Besuch auf der Krankenstation bezahlen musste, beschlossen einen Waffenstillstand zu schließen und wenn man anderthalb Augen zudrückte, war ihre Beziehung als durchaus freundschaftlich zu bezeichnen.
Dean kam und Hermine und er setzten sich und aßen eine Kleinigkeit. Dean quasselte die ganze Zeit und als sie fertig waren und sie sich auf das Sofa vor den Kamin setzten und Dean sie küssen wollte, sah Hermine ihre Chance. „Dean, warte! Ich muss mit dir reden." Dean betrachtete sie aufmerksam und griff nach ihrer Hand. „Es tut mir wirklich leid, aber ich denke nicht, dass ich gut zu dir passe oder du zu mir. Wir sind einfach zu verschieden und ich denke für mich ist es das beste, die Sache zu beenden." Nach so einer Ansage muss wohl nicht erwähnt werden, dass Hermine sehr direkt und praktisch veranlagt war.
Dean jedenfalls schien überrasch zu sein. Er hatte nicht erwartet, dass sie unzufrieden war in ihrer Beziehung.
Hermine hätte sich gewünscht, dass er seiner Meinung etwas leiser Ausdruck verliehen hätte, doch ob er leise oder laut sprach, da Draco so oder so lauschte, war das ziemlich egal.
Als Hermine Dean endlich losgeworden war, kam Draco zu ihr und setzte sich neben sie auf die Couch. Sie setzten sich, wie schon einige Male zuvor im Schneidersitz gegenüber und Draco grinste sie an. „Was ist los Frettchenfresse?" Hermine meinte es nicht böse, die beiden konnten einfach nicht freundlich zueinander sein. „Ach nichts Hasenzähnchen!"
Weder auf Hermine, noch auf Draco trafen diese Spitznamen zu. Draco bezog ihn immer noch auf ihr viertes Schuljahr, genau wie Hermine auch und beide wussten, dass es „freundschaftlich" gemeint war.
„Ich wollte nur die Frau ohne Taktgefühl sehen, die ihren Freund mit den Worten „für mich ist es das beste, die Sache zu beenden" abserviert. Echt mal Granger, das hat der Milchbubi nicht verdient. Wenigstens ein „Danke, war nett" oder „Es liegt nicht an dir, aber" hättest du springen lassen können."
Hermine sah ihn entrüstet an. „Du elender Lauscher! Übrigens, du hattest ja auch keinen Sex mit ihm, sonst würdest du nicht so reden." Hermine war wirklich enttäuscht gewesen, als sie vor knapp einen Monat das erste Mal mit ihm geschlafen hatte. Eigentlich sollte Sex ja nicht so wichtig sein, aber wenn auch der Rest der Beziehung alles andere als unterhaltsam war, dann war Sex durchaus ein Pro- Argument die Beziehung zu beenden.
„Wow, Granger, du hattest schon Sex? Mit Dean Thomas? Ich hätte dir für dein erstes Mal jemand besseren gewünscht." Hermine starrte ihn entrüstet und auch etwas rot im Gesicht an. „Erstens, was glaubst du denn, was wir in meinem Zimmer gemacht haben? Schach gespielt? Und zweitens hab ich mein Jungfräulichkeit nicht Dean Thomas geschenkt."
Draco war neugierig und schockiert zugleich. Hier taten sich Abgründe auf. Da dachte er Hermine sei noch eine kleines Unschuldslamm und dabei hatte sie schon einiges an Erfahrung gesammelt. Er wollte mehr als gern wissen, wer der Glückliche gewesen war, der Miss know it all Granger deflorieren durfte. „Nein, du bist zu schlecht für Schach. Ich dachte du versuchst ihm lesen beizubringen. Wer war derjenige, der sich dir annehmen durfte." Hermine lachte. Er versuchte wirklich sie durch die beiläufige Frage zu überrumpeln. „Dean kann schon ganz gut lesen, deshalb hatte ich ja auch keine Ausrede mehr parat und glaub nicht, ich würde dir dieses wohlgehütete Geheimnis anvertrauen. Das weiß niemand!"
Draco schmollte. Irgendwann würde er es aus ihr heraus bekommen.
Hermine ging am nächsten Morgen in die große Halle zum Frühstück. Sie fühlte sich erleichtert, die Sache mit Dean endlich hinter sich zu haben und setzte sich zu Harry, der sich gerade eingehend mit Ginnys innerem beschäftigte und zu Ron, der dem missmutig gegenüber war. „Morgen!" trällerte sie. Ginny löste sich von Harry und wandte sich strahlend zu Hermine. „Hast du es endlich geschafft?" Hermine nickte und auch Harry verstand, nur Ron stand mal wieder auf dem Schlauch. „Was geschafft?"
„Man Ron, seit Wochen redet Hermine davon, Dean ab zu servieren und wenn es soweit ist checkst dus nicht, ehrlich mal, niemals glaub ich das ich mit dir verwandt bin!!!"
Ron schmollte und sah mit einem eigenartigen Blick zu Hermine. Hermine schwante fürchterliches und verließ fluchtartig die Halle.
Ron war aber leider ein ziemlich guter Sportler und er hatte Hermine im Kerker beinahe eingeholt. Als er nach ihr rief, erspähte sie einen blonden Schopf und griff nach seinem Arm. „Du hast was gut, wenn du mitspielst!" Hermine hatte Draco an die Wand gedrückt und drückte ihre Lippen auf seine. Draco war zwar anfangs verdutzt, aber nach einer Sekunden machte er mit und drehte Hermine um, so das sie jetzt an der Wand stand.
Um die Sache authentischer wirken zu lassen, strich er mit seiner Zunge über Hermines Lippen und bat so um Einlass. Hermine empfand den Kuss als viel zu angenehm, um ihm diesen zu verwehren. Der Kuss wurde schnell leidenschaftlich und sehr authentisch. Den eigentlichen Grund, warum sie hier standen, hatten sie schon längst vergessen.
„HERMINE, was zur Hölle machst du da?" Ron war so eben die Treppe herunter gestürmt und sah die beiden bestürzt an. Zwar wusste er, dass Draco ganz in Ordnung war, doch leiden konnte er ihn nicht. „Oh mein Gott Ron. Jetzt ist alles aus und vorbei, du hast uns erwischt. Bitte sei mir nicht böse, aber lerne Draco erst mal so kenne, wie ich dann verstehst du meine Entscheidung."
Draco war sich nicht sicher, ob er jemals eine schlechtere schauspielerische Leistung gesehen hatte. Hermine hatte in komplett gleicher Stimmlage diese Erklärung herunter geleiert und dabei mit den Händen völlig unpassend gestikuliert. Völlig fertig machte ihn allerdings Weasley, der ihr das wirklich abzunehmen schien. „Ich muss das erst mal verdauen, Mine!" Dann war er wieder weg und Draco nahm ganz deutlich ein unterdrücktes Lachen wahr. Potter und das Mini- Wiesel standen noch ziemlich weit oben auf der Treppe und verfielen in hemmungsloses Gelächter.
Hermine stand mit völlig unbewegter Mine da, doch in ihren Augen funkelte es belustigt.
„Was ist denn los Leute? Ich freue mich ja, dass ihr die Sache so gut aufnehmt, aber das heißt ja nicht, dass ihr solche Heiterkeitsausbrüche haben müsst."
Harry fing sich wieder und versuchte Luft zu kriegen. „Das war nicht nur gemein, Mine, sondern auch die schlechteste schauspielerische Leistung, die ich jemals gesehen habe."
Auch Ginny hatte sich wieder beruhigt. „Also der Kuss war bühnenreif! Sehr authentisch ihr zwei."
Hermine machte einen tiefen Knicks. „Ich danke euch. Vielen Dank für euer Lob." Sie wurde wieder ernst. „Nein, im Ernst, ich wusste mir nicht anders zu helfen und ich wollte Ron nicht genauso schonend, wie Dean abweisen. Glaub mir sein Blick hat alles gesagt. Ich dachte, er wolle mich vom Fleck weg heiraten. Danke übrigens Draco. Wer weiß, wen ich erwischt hätte, wenn du nicht da gewesen wärst." Bei diesem Gedanken schüttelten sich alle, da alle vier unabhängig voneinander Crabbe vor Augen hatten.
„Nichts zu danken Granger, denk dran, ich hab was gut bei dir!" Hermine wurde Angst und Bange, aber besser Malfoy blamierte sie, als dass Ron sie ehelichte.
Draco sah nun endlich seine Chance gekommen, Hermine für sich zu gewinnen. Er musste sich schon vor Wocheneingestehen, dass er in sie verliebt war und nun schmerzte es ihn zwar, dass sie ihn nur als Fluchtmöglichkeit vor Weasley nutzte, doch ein Malfoy gab nicht auf.
Weihnachten stand vor der Tür und Hermine wollte das erste Mal seit langem die Feiertage wieder mal zu Hause verbringen. Seit dem Sturz Voldemorts war alles unbeschwerter und Harry fuhr mit Ron wahrscheinlich zum Fuchsbau. Sie wollte schon gerne mit den beiden und natürlich Ginny feiern, doch ihre Eltern würde sie lange Zeit nicht sehen. Ihre Freunde sah sie jeden Tag in der Schule und wenn Hermine weit weg studieren sollte, konnten sie jederzeit zu ihr apperieren, ihre Eltern nicht.
„Mine, kommst du mit zum Fuchsbau?"
„Nein Ron, ich fahre zu meinen Eltern."
„Oh schade."
Hermine hatte leider aufklären müssen, dass mit Malfoy nichts lief, da sie Draco da nicht mit reinziehen wollte und bereits Gerüchte im Umlauf waren. Sie hatte Ron beiläufig erzählt, dass sie im Moment keine Beziehung suche und dass sie nur mal die Gerüchte über Dracos angebliche Fähigkeiten überprüfen wollte. Einerseits hatte Ron nun wieder Hoffnung und andererseits glaubte er, warten zu müssen, ihr seine unsterbliche Liebe zu gestehen, da sie ja momentan keine Beziehung suchte.
Draco war niedergeschlagen. In zwei Wochen war Ferienbeginn und alle bis auf ihn würden weg sein. Seine Mutter hatte wieder geheiratet und war mit ihrem neuen Mann unterwegs und sein Vater saß in Askaban.
Weihnachten in der Schule war eigentlich nicht schlecht, wenn man nicht alleine war, doch da dies das erste Weihnachten nach dem Krieg war, wollten alle mit ihrer Familie feiern.
Draco wurde plötzlich von einem Schneeball getroffen. Er war am See unten und völlig in seine Gedanken vertieft gewesen und hatte nicht bemerkt, dass jemand gekommen war.
Hermine stand breit grinsend ein paar Meter entfernt mit noch einer Ladung Schnee in Händen. „Na Frettchen, was gibt es zu schmollen? Mach nicht so ein trauriges Gesicht, es ist immerhin Vorweihnachtszeit. Wenn du nicht lächelst, bewerfe ich dich mit DIESEM unglaublich perfekt geformten Schneeball."
„Das wagst du nicht!" Natürlich wagte sie sich und Draco spukte Schnee. Er rannte auf Hermine zu, die ihm jedoch auswich und die Flucht ergriff. Draco war Quiddichspieler und ausdauernd, schnell und kräftig. Hermine war zwar nicht unsportlich, doch trotz aller Wendigkeit, fing Draco sie relativ schnell. Er war sich nicht sicher, ob sie nicht nachgeholfen hatte, doch da sie nun unter ihm im Schnee lag und sich vor Lachen schüttelte, weil er sie kitzelte, war ihm das egal. Sie kämpften noch eine Weile im Schnee herum, doch als Draco sah, wie durchgefroren Hermine schon war, hob er sie über die Schulter und trug sie in ihre Wohnung.
„Ich würde dir ja auch noch beim Ausziehen helfen, aber irgendetwas sagt mir, dass du mich nicht helfen lässt, darum gehe ich dir Wasser einlassen. Mach aber hinne, mir ist auch etwas kühl."
Hermine ließ ihn ziehen und schlich in sein Zimmer. Dort suchte sie seine Badehose und ging sich selbst einen Bikini anziehen.
Ihre Bade Wanne war eigentlich ein rundes Becken, mit ca vier Metern Durchmesser und einem Meter fünfundvierzig Tiefe. Es war eher ein kleiner Pool, also groß genug für zwei.
Hermine ging ins Bad. Draco stand vor der Wanne und ließ verschiedene Düfte und Wasser ein. Hermine trat mit ihrem Bademantel bekleidet hinter ihn. „Wenn du möchtest kannst du mit rein kommen, dann musst du nicht so lange warte, Malfoy."
Perplex dreht er sich zu ihr. Grinsend hielt sie ihm seine Badehose hin und mit hochgesogenen Brauen, nahm er sie entgegen. „Ach Granger, ich dachte schon du würdest deine prüde Seite fallen lassen und eine wilde Badeorgie mit mir feiern."
Hermine grinste nur noch breiter. „Niemals. Ich denke nicht, dass wir uns gut genug kennen, um Orgien zu feiern, aber ich bin gnädig, schließlich darfst du überhaupt mit ins Wasser." Mit einem Schlenker ihres Zauberstabs hatte sie Draco in seine Badehose gesteckt.
Draco konnte es kaum fassen. Sie war dreist! „Wenn du nicht willst, dass ich Weasley Liebesbriefe schicke, von denen er annehmen wird, dass sie von dir sind solltest du das lassen!"
Hermine war blass geworden. „Das würdest du nicht tun."
„Wenn du meinst. Wir wissen ja beide, dass wir Slytherins für unsere ehrliche und moralisch richtigen Charaktereigenschaften bekannt sind, nicht wahr."
Hermine funkelte ihn wütend an. „Das würdest du bereuen. Denn dann würde auch deine Verlobte in spe, die liebe Pansy, einen sehr romantischen Beweis deiner Liebe erhalten, klar soweit."
Auch Draco funkelte sie böse an. „Das traust du dich nicht!"
„Da hast du wahrscheinlich Recht. Wir Gryffindors sind ja eher für unsere Feigheit bekannt, da würde ich nie den Mut aufbringen solche Dinge zu tun."
Draco war gegen seinen Willen begeistert von Hermine. Sie hatte schon ein paar Eigenschaften der Slytherins in sich. So hinterhältig würde man sie gar nicht einschätzen.
„Ich biete dir Frieden an. Mir ist kalt und ich will baden. Also los jetzt."
Draco musste schlucken, als Hermine ihren Bademantel auszog. Ihm war ja schon lange klar, wie auch dem Rest der männlichen Bevölkerung Hogwarts, dass Hermine einfach atemberaubend hübsch war, aber im Bikini brauchte sie eigentlich einen Waffenschein für sich.
Hermine wusste um ihre Wirkung bei Draco. Sie wusste, dass sie einen schönen Körper hatte auf jeden Fall von vorne. Im Krieg hatte sie zwar im großen und ganzen viel Glück gehabt, aber einige Erinnerungen waren doch erhalten geblieben. Ihr ganzer Rücken war von kleineren Narben durchzogen. Eine größere, acht Zentimeter lange war die schlimmste Verletzung, die sie erlitten hatte.
Sie ging rasch ins Wasser, denn obwohl sie sich nicht schämte, waren ihr die Narben unangenehm.
Auch Draco glitt schnell in das Wasser hinein. Er hatte zwar auch Narben vom Krieg, letztendlich hatte er ja doch auf der guten Seite mitgekämpft, obwohl er erst fliehen wollte, um dem ganzen Scheiß zu entfliehen, doch dann entschied er sich, dass sein Leben hier sein sollte und nicht irgendwo weit weg auf der Flucht.
Es gab damals drei Möglichkeiten für ihn, die alle noch mal zwei Wendungen beinhaltet hätten. Die erste wäre gewesen, dass er auf Voldemorts Seite gekämpft hätte. Hätte Voldemort gesiegt, wäre er mehr oder weniger sicher gewesen, abgesehen davon, dass er das mit seinem Gewissen wahrscheinlich nicht hätte vereinbaren können. Hätte er verloren, wäre er nun ebenfalls in Askaban oder tot.
Die zweite Möglichkeit wäre die Flucht, der goldene Mittelweg gewesen. Im Krieg gibt es eigentlich nichts schlechteres als einen goldenen Mittelweg. Egal welche Seite gesiegt hätte, gesucht hätten ihn beide.
Die letzte Möglichkeit war die DPF- Die Dumbledore- Potter- Fraktion. Allein Potter war schon ein Contra- Punkt für diese Seite gewesen, aber wenn die Guten verloren hätten, wäre er tot gewesen und hätte von dem Übel der Welt nichts mitbekommen. Aber gewann sie, wäre er sicher vor Askaban und sein Gewissen würde es ihm danken.
Die Möglichkeiten erst mal vor Augen, war die Entscheidung ein Klacks.
Nein sein Problem waren nicht die Narben, denn auf die war er stolz und die taten seinem Körper keinen Abbruch an. Sein Problem kannte so ziemlich jeder Mann und dieses Problem wusste einfach nicht, wann es Zeit war Abzuwarten.
Mit Gedanken an einen nackte Crabbe nebst einem nackten Goyle mit einer nackten Pansy, halfen ihm dabei sich wieder abzuregen. Entspannt lagen beide in der Wanne, obwohl Draco seine Augen kaum von Hermine lassen konnte.
Es war zum Verzweifeln. Da verliebte man sich einmal in seinem Leben und dann in jemanden, von dem man gerade mal so akzeptiert wurde.
„Draco, hör auf damit!" Draco war verwirrt. Womit sollte er aufhören?
„Womit?"
„Ich hör dich bis hier her denken! Entspann dich oder wenn du das nicht kannst, nutze deine Energien um mir meinen Rücken zu massieren."
Näher an ihren Körper würde er wohl kaum kommen, also ergab er sich seinem Schicksal und zog Hermine zu sich. Sie legte ihren Kopf auf den Beckenrand und Draco stellte sich hinter sie und begann sie zu massieren.
Das erste Mal sah er Hermines Narben. Es tat auch ihrem Körper keinen Abbruch an, sie wirkte so einfach stark und verletzlich zugleich.
Einige Minuten massierte er ihre Schultern und Hermine seufzte entspannt.
Draco konnte seinen Blick einfach nicht von ihren Narben nehmen und strich über die einzelnen Striemen. Hermine zuckte zusammen und Draco nahm seine Hand weg. „Entschuldige Hermine, ich wollte dir nicht weh tun."
Hermine drehte sich zu ihm um und sah ihm geradewegs in die grauen Augen. „Es tut nicht weh, es ist nur komisch, zu bemerken, dass sie da sind. Eigentlich merke ich nie etwas davon, aber wenn jemand darüber streicht spüre ich das am ganzen Körper. Ich vermute, dass liegt an den Erinnerungen, die damit verbunden sind. Ich kann vielleicht irgendwann vergessen, aber mein Körper nicht."
Draco nickte. Er konnte verstehen, was sie meinte, schließlich spürte er seine Narben auch nur bei Berührungen ganz deutlich. „Wie ist das passiert?"
„Du meinst, wie ich mir meinen Körper verstümmeln konnte? Das hat Lucius Malfoy für mich erledigt. Er dachte wohl, ich brauche eine Erinnerung an ihn und den Krieg."
Sie zuckte mit den Schultern. Draco sah in ihre braunen Rehaugen und versank in deren Tiefe. Sie war eine so starke Persönlichkeit, obwohl sie so Schreckliches erlebt hatte. Er war irgendwie froh, dass sie nicht gesagt hatte, es wäre sein Vater gewesen. Er sah Lucius Malfoy nicht als Vater und wollte so selten wie möglich mit ihm in Verbindung gebracht werden.
Hermine merkte, dass Draco nachdenklich wurde und wollte ihn auf andere Gedanken bringen, bevor er fragen konnte, wie das alles genau passiert war. Sie hasste diese Erinnerung.
„Was machst u eigentlich an Weinachten, Draco?" Hermine schien wirklich ein Händchen für Fettnäpfchen zu haben, denn Dracos Mine wurde traurig. „Ich denke, ich werde in Hogwarts bleiben. Meine Mutter ist nicht da und Onkel Sev ist wegen Bellatrixs unterwegs. Er glaubt, dass sie an Weihnachten aus der Versenkung auftauchen wird."
Hermine fand es bedauerlich, dass nicht mal Snape an Weihnachten für Draco da war. Sie wusste, dass er sein Pate war und die beiden eher ein Vater- Sohn Verhältnis hatten, als sein echter Vater. Er hatte auch erheblich dazu beigetragen, Draco in den Orden zu holen.
Das was Hermine bisher von Narzissa Malfoy gehört hatte, ließ nicht auf ihre starken mütterlichen Gefühle schließen.
„Ähm, Draco? ... Findest du das nicht langweilig, hier zu bleiben?" Draco sah sie gespielt fassungslos an. „Du bist tatsächlich diejenige, die mich als einzige in allen Fächern schlägt und fragst mich so was? Ein wenig mehr hätte ich dir doch zugetraut. Ts ts ts, ich denke Onkel Sev hatte doch Recht mit seiner Einschätzung dir gegenüber."
Hermine zog einen Schmollmund. „Du elendes Frettchen! Ich brauchte bloß eine Einleitung für meine Frage. Aber wenn du mich so ärgerst, dann vergiss es einfach und verbring Weihnachten und Silvester mit Dumbledore, McGonnagal und vielleicht, wenn du ganz nett bist, bekommst du einen Neujahrskuss von Trelawny. Von mir bekommst du auf jeden Fall eine Karte!"
Draco schüttelte sich bei dem Gedanken an den Silvesterkuss. „Wägs, Granger, musst du immer so ins Detail gehen? Nun sag schon, was du fragen wolltest!" Hermine verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht recht, Draco. Nach dieser Bemerkung glaube ich nicht, dass es eine gute Idee ist."
Draco verdrehte die Augen. „Spucks aus, sonst schluckst du gleich Wasser!" Drohend hatte Draco seine Hände auf Hermines Schultern gelegt, bereit sie unterzutauchen. „Ist ja schon gut! Ich wollte dich fragen, obduüberdieWeihnachtsferienmitzumirkommenwillst!"
Hermine hatte so schnell gesprochen, dass es Draco schwer fiel sie zu verstehen. Nach einigen Sekunden hatte er den sinn dann doch erfasst und sah Hermine mit ausdruckslosem Gesicht an. „Ich brauche kein Mitleid, Granger. Ich bin gern auch mal allein und muss nicht von dir verhätschelt werden. Willst du für mich vielleicht auch einen Bund gründen? .R für den kleinen Draco? Ich bin keine Elfe Hermine. Ich bin kein Projekt."
Hermines Augen hatten einen kalten Ausdruck angenommen. Sie löste Dracos Hände von ihren Schultern und verließ die Wanne. Sie nahm ihren Bademantel und wollte gerade den Raum verlassen, drehte sich aber nochmal zu dem verdutzten Draco. „Ich sehe meine Freunde niemals als Projekt!"
Draco hörte nur noch das Schloss einschnappen und verließ dann ebenfalls das Becken.
Was Hermine gesagt hatte, war einfach schwierig für ihn zu verstehen. Dracos einziger Freund, den er auch als solchen bezeichnete, war Blaise Zabini. Er hatte immer zu Draco gehalten und selbst als er das dunkle Mal bekommen hatte, versuchte Blaise ihn zur Vernunft zu bringen. Er war kein bisschen einverstanden mit den Ansichten der Todesser gewesen und hatte aktiv am Widerstand teilgenommen.
Auch Draco hatte in letzter Zeit begonnen Hermine all das anzuvertrauen, was er auch Blaise anvertraute, doch dass sie ihre Beziehung als Freundschaft deklarierte, hatte er nicht vermutet.
Schweren Herzens machte er sich auf den Weg zu Hermines Zimmer. Er klopfte an und ging hinein als sie es ihm erlaubte. „Hermine?" Sie lag auf ihrem Bett und las. „Was gibt es, Malfoy?"
Draco ging einfach zu ihr, setzte sich auf ihr Bett und sah sie an.
Wäre Hermine nicht schon seit Jahren mit Ron und Ginny befreundet, wäre sie vielleicht auf die mitleidigen Augen Dracos hereingefallen und hätte ihm ohne viel nachzudenken, verziehen, doch da die gesamten Kinder der Familie Weasley diesen Trick beherrschten, kam er bei ihr damit nicht weit.
„Hallo, Malfoy! Hör auf wie ein ausgesetzter Welpe zu gucken und sag, was du zu sagen hast. Ich hab noch zu tun und wenn ich mich weiter mit unsensiblen Idioten rumschlagen will, dann geh ich zu Ron."
Draco ärgerte sich. Niemals zuvor hatte eine Frau diesem Blick widerstehen können. „Okay Granger, dann halt mal direkt. Ich denke, wir haben uns missverstanden. Na ja also, vielleicht habe ich dich missverstanden. Ich dachte, du würdest dich nur aus Mitleid mit mir abgeben und das mag ich nicht."
„Draco Malfoy! Denkst du wirklich mit deinem Benehmen würde irgendjemand Mitleid mit dir haben? Ich dachte einfach, dass wenn du eh nichts vorhast außer deiner Knutscherei mit Trelawny, dann würdest du mir bei meiner Familie Gesellschaft leisten. Denkst du wirklich, ich verbringe meine Feiertage mit Menschen, die ich nicht mag?"
Hermine fand wirklich immer die richtigen Worte, um jemandem ein gutes Gefühl zu geben. Na ja außer sie machte mit jemandem Schluss. Da war sie wirklich unsensibel.
„Also Granger steht dein Angebot noch? Ich würde mich freuen mit dir Weihnachten zu verbringen." Hermine strahlte. Das war das meiste, was ein Draco Malfoy als Entschuldigung zu Stande brachte.
„Ich muss natürlich erst meine Eltern fragen, aber ich denke das geht klar."
Draco war erleichtert. Hermine schmollte nie lange und Weihnachten musste er nun doch nicht alleine verbringen.
Hermine schrieb ihren Eltern noch am selben Tag und erzähle auch ihren Freunden von ihrer Idee. Ron war alles andere als begeistert und sah Hermine an, als wäre sie bescheuert. „Du holst dir Malfoy ins Haus? Bist du verrückt?" Hermine sah ihn tadelnd an. „Draco und ich sind so was wie Freunde und weil er sowieso nix zu tun hat, kann er auch mit zu mir kommen."
Ginny fand die Idee nicht schlecht und auch Harry war nicht allzu entsetzt. „Weißt du Mine, vielleicht schaffst du es ja, Frieden zwischen den Häusern zu schaffen. Du verstehst dich doch auch mit Zabini ganz gut und du bist beliebt. Wenn sich alle ein Beispiel an dir nehmen, dann wird es bald auch Frieden in Hogwarts geben." Seit Ende des Krieges war Harry nahezu versessen auf Frieden. Hermine war das nur Recht. Sie predigte schon seit Jahren, dass Frieden zwischen den Häusern wichtig war.
Ginny grinste spitzbübisch. „Weißt du Mine, vielleicht kannst du die Gerüchte in Sachen Malfoy nicht nur beim Küssen prüfen. Ich wollt schon immer wissen, ob das was die Mädchen in den Schlafsälen so erzählen stimmt. Ich kann das ja nicht testen, aber erzähl mir dann alles, okay."
Hermine lachte bei Ginnys hoch interessiert aussehendem Gesichtsausdruck und Harrys resigniertem. „Ginny, was soll das denn bitte heißen? Willst du damit sagen, ich reiche dir nicht und du willst wissen, was Malfoy zu bieten hat." Ginny sah Harry schockiert an und Hermine konnte sich denken wieso. Wenn Ginny nur scherzte, was ihr Interesse an Malfoys Fähigkeiten anging, sagte das noch nicht aus, dass sie mit Harry bereits aktiv war, doch durch Harrys Aussage, hatte er das praktisch bestätigt. Hermine wusste natürlich Bescheid, nicht jedoch Ron.
Dieser runzelte die Stirn und als er Harrys Worte begriff, wechselte sein nachdenklicher Blick in einen wütenden.
„POTTER, soll das heißen, du schläfst mit meiner Schwester? Sie ist doch noch ein Kind. Du, du.. du pedofiler Held der Zaubererwelt!"
Ginny schüttelte den Kopf. „Harry, du bist manchmal echt ein Trottel." Sie nahm Hermine bei der Hand und zog sie mit sich aus der Halle. „Hey, Ginny, lass mich jetzt nicht im Stich!"
„Oh, und ob ich dich im Stich lasse. Deinetwegen werden wir an Weihnachten ziemlich viele erwachsenen Gespräche führen. Mein Dad ist da unglaublich talentiert drin. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob er versuchen wird verständnisvoll zu sein oder ob er alle meine Brüder mit dir in einen Raum sperren wird. Na ja, es wird sich zeigen."
Hilflos sah Harry den beiden Frauen hinterher. Sie beschlossen hoch in Hermines Wohnung zu gehen und dort die Situation noch etwas zu analysieren.
Die beiden quatschten noch eine Zeit und merkten zuerst nicht, dass Draco auch in den Turm gekommen war. „Ich sage dir Mine, das ist alles Malfoys Schuld! Wenn er nicht so verflixt heiß wäre und für so viele Gerüchte sorgen würde, wäre das gar nicht passiert."
Grinsend trat Draco zu den beiden jungen Frauen. „Woran bin ich Schuld, weil ich heiß bin?"
Ginny und Hermine brachen in Gelächter aus. Hermine fing sich aber bald wieder und klärte ihn auf. „Ginny hat über deine sagenumwobenen ähm, Fähigkeiten gefachsimpelt und dabei ist Harry vor Ron rausgerutscht, dass Ginny wohl nicht mehr ganz so unschuldig ist, wie er dachte."
Draco sah verständnislos in die Runde. „Na und! Welche Frau in deinem Alter ist das schon, Weaslette. Ich kann mir kaum vorstellen, dass Weasley sich nicht freut, dass seine Schwester vom Retter der Zaubererwelt und gleichzeitig bestem Freund von ihm, genagelt wird."
Hermine sah Draco an, als wäre er das achte Weltwunder. „Man merkt, dass du Einzelkind bist, Draco .
Stell dir mal vor deine kleine und einzige Schwester würde von deinem besten Freund „genagelt". Wäre das nicht schlimm für dich? Zumal dein bester Freund Blaise Zabini ist, aber egal. Ich denke du würdest ihn dann auch als pedofil bezeichnen."
„Leute ganz ehrlich, mein Weihnachtsfest wird eine Katastrophe. Harry und ich werden nicht einen Moment alleine sein."
„Komm schon, Mini- Wiesel, nur weil dein Bruder bescheid weiß, heißt das doch nicht, dass er euch die ganze Zeit überwachen kann. Zumal er nicht unbedingt gerissen wirkt. Ihn auszutricksen dürfte kein Problem sein."
Ginny sah Draco an als wäre er ein Idiot.
„Malfoy, ich habe sechs ältere Brüder, von denen zwei sogar Snape ungestraft austricksen konnten, einer der so ziemlich jeden Fluch kennt, einen, der selbst Drachen lahm legen kann und einen Paragraphenreiter, der Leichen legal verscharren könnte. Nur weil einer meiner Brüder etwas minder bemittelt ist, heißt das nicht dass das auch für den Rest gilt. Und oh mein Gott, Mum wird mit mir über Schwangerschaften und Verhütung sprechen, oder schlimmer Dad wird das tun. Meine Ferien sind gelaufen!"
Das hatte Draco vergessen. Sie hatte wirklich Pech. Bei sechs älteren Brüdern, würde er acuh nicht gern die jüngere Schwester sein wollen.
„Tja Wiesel, das scheint wohl so!"
„Draco!"
„Was ist?" Hermine sah ihn vorwurfsvoll an. „Du musst ihr Hoffnung machen, auch wenn du weißt, dass es sinnlos ist."
Ginny stöhnte frustriert auf. Manchmal war Hermine genauso unsensibel ehrlich, wie Malfoy.
Ginny verließ ihre Wohnung ziemlich schnell, damit sie sich unbemerkt in ihren Schlafsaal schleichen konnte und das ging am besten, wenn noch viele Schüler wach waren.
Draco bekam noch einen Lachanfall, weil er es immer noch unfassbar fand, dass Ron Harry als pedofil bezeichnet hatte und wirklich geglaubt hatte, seine siebzehnjährige Schwester sei bei einer fast zwei Jahre andauernden Beziehung noch Jungfrau.
Ron hatte tatsächlich an alle Weasleys eine Eule geschickt und sie über seine neuesten Erkenntnisse informiert. Harry und Ginny hatte ihn nach einer Woche zwar einigermaßen beruhigt, aber die Angst vor der Familienkonfrontation blieb.
Hermine erhielt drei Tage nachdem sie ihren Eltern den Brief geschickt hatte, eine Nachricht.
„Draco?"
„Hm?"
„Meine Eltern haben mir geantwortet!"
„Und, was sagen sie?"
Dracos Müdigkeit war verflogen. Die beiden saßen in ihrem Wohnzimmer und während Hermine las, lag Draco faul in der Gegend rum.
„Sie sagen, dass sie nichts dagegen hätten, wenn ich einen Freund mitbringen würde."
„Ist doch super!" Draco hörte ein deutliches „Aber" heraus und richtete sich aus seiner Liegeposition auf.
„Ja... okay also, es gibt ein Aber."
Draco konnte nicht anders, als sich selbst zu bewundern.
„Also meine Eltern haben Freunde zu sich eingeladen und deshalb sind die Gästezimmer belegt. Du müsstest mit in meinem Zimmer schlafen."
„Wo ist das Problem? Wir leben zusammen in einer Wohnung, da kann ich auch zwei Wochen im selben Zimmer schlafen, solange du nicht schnarchst!"
Hermine steckte ihm die Zunge raus. „Man, bist du doof!"
Am nächsten Morgen erwachte Hermine recht zeitig. Sie nahm sich ein paar Klamotten aus dem Schrank und verließ dann leise ihr Zimmer. Es war ziemlich ungewöhnlich für sie, so früh aufzustehen, doch schob sie es darauf, dass ihr die Schule noch zu dicht im Nacken saß und sie deshalb noch an das frühe Aufstehen gewöhnt war.
Hermine wusch sich nur das Gesicht, putzte ihre Zähne und zog sich dann ihren Bikini an. Darüber zog sie nur ein schlichtes weißes Shirt und ein paar graue Jogginghosen und ging dann, nachdem sie Malfoy noch einen Zettel hingelegt hatte, in den Keller.
Hier befand sich der Innenpool der Grangers und Hermine hatte sich angewöhnt in ihren Ferien jeden Morgen zu schwimmen. Sie ließ sich ins Wasser gleiten und tat erst mal nichts außer ihren Kopf auf ihre Arme zu legen und sich am Beckenrand von der künstlichen Sonne bescheinen zu lassen.
Auch Draco erwachte für seine Verhältnisse früh, doch versuchte er gar nicht erst, es auf die Schule zu schieben. Draco konnte immer lange schlafen. Es lag einfach an der Anwesenheit von Granger, die ihn nervös machte und kaum schlafen ließ. Sie so nahe bei sich zu wissen, aber dennoch weit entfernt zu sein machte ihn einfach fertig.
Er sah, dass sie bereits aufgestanden war und begab sich mit seinen Klamotten, ebenfalls ins Bad. An der Badezimmertür hing ein Zettel auf dem stand, dass Hermine sich im Keller befand und er runterkommen könnte, wenn er wollte.
Er wollte! Also machte er sich schnell fertig und ging dann in engen Jeans und perfekt sitzendem Shirt runter in den Keller.
Hier hatte ihn Hermine noch nicht hingeführt und er war erstaunt über die vielen Dinge, die hier standen. Er kannte sie fast alle, denn Blaise hatte ein Faible für Muggelfreizeitgeräte entwickelt und so durfte Draco bereits einige Sommer mit Tischtennis, Kickertischen, Billardspielen und Bowling verbringen. Ihm hatte das alles Spaß gemacht, doch kannten weder er noch Blaise die Regeln und so hatte sie einfach nur irgendwie rumprobiert.
Auch hier gab es all diese Sachen. Außerdem noch eine Dartscheibe und einen Fernseher mit verschiedenen Konsolen.
Draco nahm sich vor Hermine zu zwingen, ihm all die Spiele zu erklären und sie mit ihm zu spielen, aber erst mal wollte er sie finden. Und er fand sie.
Sie war in einem hellen, warmen Raum, in dem sich ein großer Pool, ein Jakuzzi, eine Strandbar und Liegen befanden.
Hermine schwamm gerade einige Runden und Draco gab zu, dass sie ziemlich gut, wenn auch langsam schwamm.
„Morgen Granger! Wenn du mir in Hogwarts gesagt hättest, dass hier ein Pool ist, dann hätte ich meine Badehose mitgenommen."
Hermine hatte sich an den Rand gestellt und zu Draco nach oben geschaut. „Sorry! Aber nicht verzagen, Mine fragen! Siehst du die Bar dort hinten? Da müssten noch ein paar Badehosen liegen."
Draco ging zu besagter Bar und fand in einem Regal tatsächlich Badehosen in verschiedenen Formen und Farben und suchte sich eine grüne Badehose aus, die mit silbernen Buchstaben ´Beachboy´ bedruckt war. Er zog sie an und sie reichte ihm bis knapp über die Knie und saß perfekt.
Er ging wieder raus zu Hermine, die immer noch am Beckenrand stand und wartete. „Weißt du Draco, wenn dein Ego nicht eh schon so groß wäre, würde ich dir sagen, wie gerne ich dich mit nacktem Oberkörper sehe."
Draco grinste überheblich. Plötzlich fing Hermine an zu lachen und bekam sich gar nicht mehr ein. Draco sah sie verständnislos an. „Was ist los, Granger? Ich hoffe mein Anblick raubt dir nicht den Verstand!"
„Nein, nein, Draco... Es ist nur, dass wir einfach nicht aus unserer Haut können, nicht wahr?" Er verstand erst nicht, was sie meinte, doch als sie ein paar Schritte zurückging, konnte Draco die Farbe ihres Bikinis erkennen und begriff. Er war rot und war an einigen Stellen mit goldenen Fäden durchzogen.
Auch Draco grinste. „Warum habt ihr eigentlich eine ganze Kollektion an Badesachen hier?"
Hermine bedeutete ihm ins Wasser zu kommen. „Meine Mutter dachte, es wäre praktisch, falls wir mal spontan mit Besuch schwimmen gehen wollen. Sie ist da sehr praktisch veranlagt." Draco nickte.
„Los Granger. Lass uns mein Ego noch etwas vergrößern und verlier gegen mich beim Schwimmen." Hermine sah ihn erstaunt an
„Ich soll dich gewinnen lassen?" Draco grinste spöttisch. „Vom lassen kann keine Rede sein. Ich werde einfach gewinnen, so ist das."
Jetzt war es an Hermine spöttisch zu grinsen „Das glaube ich weniger, aber bitte, lass es uns testen!"
„Ich muss das nicht testen Granger, ich hab dich gesehen. Ich schwimme schneller!"
Hermine sah ihn irritiert an. „Draco, ich bin bloß ein paar Bahnen geschwommen, da ging es um Ausdauer und nicht um Schnelligkeit!"
Draco zuckte die Schultern. „Sagen wir drei Bahnen hin und zurück, der Verlierer muss den Gewinner massieren!" Hermine stimmte zu „Von mir aus. Auch wenn der Wetteinsatz bescheuert ist, du massierst mich ja auch so!"
Draco hatte jetzt die Kampfeslust gepackt und die beiden stellten sich in Startposition. Bei Hermines „drei" schwammen sie los und lieferten sich ein erbittertes Kopf an Kopf Rennen.
Letztendlich gewann keiner der beiden, da sie zeitgleich anschlugen. Keuchend stemmte Hermine sich aus dem Wasser und ließ ihre Beine im Wasser baumeln. „Wenn du magst, darfst du mich massieren Draco."
„Niemals, das wäre wie ein Zugeständnis, dass du gewonnen hast. Da ich dich bereits massiert haben wirst du mich massieren." Hermine seufzte. Glaubte er wirklich, sie würde in massieren, ohne dabei etwas zurück zu bekommen? „Draco, es war unentschieden, also schlage ich vor, jeder massiert den anderen siebeneinhalb Minuten."
Ergeben nickte Draco. ? „Na schön, von mir aus, aber ich fange an. Der letzte wird automatisch länger massiert, dass ist immer so."
Hermine nickte und legte sich auf eine der Liegen. Draco konnte wirklich schön massieren und Hermine wäre beinahe eingeschlafen, doch Gott sei Dank hatte Draco nach genau siebeneinhalb Minuten darauf aufmerksam gemacht, dass er nun dran war.
Hermine richtete sich widerwillig auf und Draco legte sich an ihrer statt auf die Liege. Hermine hatte sich ihre Hosen wieder angezogen bevor Draco anfing sie zu massieren, da sie seine Blicke schon nervten, wenn sie vollständig bekleidet war.
Hermine probierte sich ebenso wie Draco zuvor seitlich auf die Knie zu hocken, doch war Draco erheblich breiter als sie und es fiel ihr schwer um ihn herum zu greifen, um an beide Schultern gleich gut heran zu kommen.
„Geht das bald mal los, Granger?"
Hermine zuckte die Schultern und setzte sich rittlings auf Dracos Rücken. Er gab keinen Laut von sich und Hermine begann mit seiner Massage. Sie fand das gar nicht so unangenehm , wie sie zuerst gedacht hatte, Dracos Schultern u massieren. Sie hatte ja schon häufiger gesehen, wie wohlgeformt sein Oberkörper war, doch es auch zu fühlen war der absolute Wahnsinn.
Draco war mehr als überrascht gewesen, als Hermine sich einfach auf ihn gesetzt hatte und konnte ein Stöhnen nur knapp verhindern. Wusste sie nicht, dass man einem achtzehnjährigen Mann nicht unbedingt SO nahe kommen sollte, wenn man unbeschadet davon kommen wollte.
Draco entspannte sich vollkommen unter ihren Berührungen und auch Hermine spürte es. Es tat ihr beinahe schon wieder Leid, dass die Zeit um war, doch dachte sie nicht im Traum daran, ihn wieder einmal Recht haben zu lassen.
„Los Draco, hör auf zu faulenzen und lass uns Essen fassen. Ich hab Kohldampf!"
„Vielleicht solltest du dann von mir runtergehen, obwohl ich nichts gegen diese Stellung habe, auch wenn ich dir lieber ins Gesicht schauen würde."
Wie von der Tarantel gestochen sprang Hermine auf und wurde knallrot. Draco konnte darüber nur grinsen. Er fand sie sah niedlich aus mit ihren roten Wangen und obwohl er eigentlich nicht der Typ dazu war, wollte er ihr am Liebsten in die Wangen kneifen.
Resolut zog Hermine Draco mit sich hoch in ihr Zimmer. „Oh Granger, das du so rangehst, hätte ich nicht gedacht."
Hermine drehte sich zu ihm um. „Malfoy?" Sie gab ihrer Stimme einen rauchigen Unterton und Draco grinste sie zwar immer noch überlegen an, konnte aber eine gewisse Nervosität nicht verbergen. „Willst du irgendwann einmal Kinder haben? JA? Dann solltest du derartige Kommentare für dich behalten, ansonsten garantiere ich für nichts."
Draco grinste süffisant. „Sorry Granger, aber ich fühle mich noch nicht bereit für Kinder, aber danke für dein Angebot."
Hermine gab einen verzweifelten Laut von sich. „Ach Draco, weißt du wie furchtbar es ist, wenn jemand deine Drohungen absichtlich missversteht? Ich meine, soll ich dir mitten ins Gesicht sagen, dass ich dafür sorgen werde, dass nicht mal der beste Heiler der Welt es schaffen wird dich wieder zeugungsfähig zu machen, wenn ich mit dir fertig bin? Das ist mir einfach zu vulgär."
Draco gluckste, sagte aber nichts mehr. Hermine ging duschen und machte sich fertig, während Draco den Fernseher untersuchte. Als Hermine fertig gestylt aus dem Bad kam, konnte sie sich ein Lachen nicht verkneifen. Draco saß auf der Couch und sah fassungslos auf den Fernseher. Als Draco Hermine bemerkte, sah er sie entrüstet an. „Was ist das denn Granger? Diese bewegten Bilder mit Ton sind totaler Humbug. Ich habe gerade eben gesehen, wie eine Frau und ein Mann, beide nicht schlecht vom Aussehen her, sich auf tragische Art und Weise versöhnt haben. Das glaubt denen doch kein Mensch!
Er hat sie betrogen und sie verzeiht ihm, weil er sagt, er hätte DABEI an sie gedacht? Dann kann er ja noch nicht mal behaupten, dass sein Hirn sich ausgestellt hat, als er mit einer anderen Frau gevögelt hat."
Hermine lachte. „So sind Seifenopern nun mal. Eigentlich sind alle Serien, Filme und was es sonst noch so gibt, Idealbilder dessen, was sich Mann oder Frau wünscht. Mann hofft auf Vergebung und Frau darauf, dass ihr Mann an nichts anderes denkt, als an sie."
Draco grummelte. „Weißt du, was das Schlimmste war, das ich gesehen habe?" Hermine schüttelte den Kopf. „Ein gelbes löchriges gezeichnetes etwas. Es hatte eine penetrante furchtbare Stimme und lebt unter Wasser." Hermine strahlte. „Spongebob Schwammkopf!" Draco sah sie voller Abscheu an. „Dieses Ding ist schrecklich. Es tut naiv und ist in Wirklichkeit ausgekocht bis zum geht nicht mehr. Er kann unter Wasser Feuer machen, ohne Magie!"
Hermine schüttelte sich vor Lachen. Sie nahm sich vor mit Draco mal ins Kino zu gehen. Dort würde es mehr als lustig werden ihn über die falsche Darstellung von Männern und Frauen oder der Unmöglichkeit von Trickfilmen zetern zu hören. Draco ging kopfschüttelnd ins Bad und machte sich ebenfalls fertig, während Hermine ihren Freunden Briefe schrieb.
Hallo Ginny und Harry,
Ich vermute, ihr beide lest eure post sowieso gemeinsam, also wäre es sinnlos euch zwei Briefe mit ähnlichem Inhalt zu schreiben.
Ich wollte euch über den ersten Tag meiner Ferien berichten. Ich sag euch, mit Draco ist es wirklich ziemlich lustig. Meine Eltern finden ihn auch ganz nett und dachten sich, es interessiere ihn bestimmt, über meine komplette Kindheit informiert zu werden.
Hat es ihn leider auch!
Die drei verstehen sich super und ich fürchte wenn das so weiter geht, werden sie sich gegen mich verschwören!
Gott sei Dank bleiben mir noch Maria und Alfred. Die würden sich nie gegen mich stellen. Und sollten meine Eltern und Draco nicht aufpassen, dann werde ich Maria bitten, ihnen nur noch gesunde Kost vorzusetzen.
Na ja genug von den Verschwörern in meinem Haus! Ich wollte euch eigentlich fragen, ob ihr an Silvester zu mir kommen wollt? Meine Eltern werden nicht da sein und haben mir und Draco angeboten, Freunde einzuladen!
Ich denke, dass noch einige aus Gryffindor kommen werden und meine alten Freunde von
hier. Ich schätze Draco wird auch einige Namen auf die Gästeliste setzen, aber mir schnuppe.
Wie lief es eigentlich mit deiner Mum und deinem Dad, Ginny? Was haben sie zu deinem frevelhaften Verhalten gesagt? Kann Harry diesen Brief überhaupt lesen, oder ist er dank deiner Brüder dazu nicht mehr in der Lage`?
Ich freu mich auf eure Antwort!
Lieb euch
Hermine
P.s.: Hallo Ginny, ich will dir noch was erzählen und hoffe sehr zu Harrys Seelenheil, dass er ab hier aufhört zu lesen!( Falls er noch unter den Lebenden weilt)
Verdammt Ginny, weißt du eigentlich wie toll Dracos Oberkörper sich anfühlt? Das wars schon, bis bald.
Grinsend rollte Hermine ihr Pergament zusammen und begann ein neues zu beschreiben.
Hallo Ron,
du kannst dir nicht vorstellen, wie Schade ich es finde, dass wir Weihnachten nicht zusammen verbringen können.
Ich hoffe sehr, dass du dir nicht einsam vorkommst mit einem Leibespaar an deiner Seite.
Na ja egal, ich wollte dich fragen, ob du über Silvester und Neujahr zu mir kommen magst?! Deine Brüder sind natürlich alle eingeladen, ich freue mich immer sie zu sehen, besonders Fred und George. Vielleicht kannst du sie mal fragen, welche Pläne sie an Silvester haben und wenn nichts Spannendes anfällt kannst du sie gerne mitbringen.
Ich hoffe, ich seh dich bald.
Hab dich lieb
Deine Hermine
Zufrieden sah Hermine auf das Blatt Pergament. Ron einen Brief zu schreiben fiel ihr schwer, da sie Angst hatte, ihm mit jedem Wort irgendwelche Hoffnungen zu machen. Sie fand ihren Brief in der Hinsicht ganz gut und wollte ihn gerade zusammen rollen, als sie bemerkte, dass Draco sich über sie gebeugt hatte. Er nahm ihr den Brief aus der Hand und las aufmerksam.
Dann senkte er seine Hand wieder und sah Hermine spöttisch lächelnd an. „Ich dachte, du hast extra mich geküsst, damit Weasley dich in Frieden lässt und jetzt schreibst du ihm nen Liebesbrief?"
Hermine sah ihn schockiert an. „Was? Ich hab keinen Liebesbrief geschrieben! Ich bin extra neutral geblieben."
„Wenn du meinst, dann schick ihn ab. Du weißt, wo du mich findest, wenn du jemanden zum knutschen suchst. Ich hab nichts dagegen."
Hermine blickte fassungslos drein. „Was hab ich denn geschrieben?"
Draco gluckste. „Lass uns erst essen gehen. Ich hab Hunger und es ist schon zehn Uhr durch. Ich bin so unregelmäßige Mahlzeiten nicht gewöhnt."
Hermine hob die Brauen an. „TS, als ob du sonst so früh essen würdest. Du lässt das Frühstück fast immer ausfallen!"
Draco zuckte die Schultern. „Mir egal, jetzt hab ich Hunger und will essen. Nimm deinen Brief und was zu schreiben mit, ich helfe dir einen vernünftigen Brief an einen liebeskranken Trottel zu schreiben."
Sie gingen runter zum Frühstück und trafen sogleich auf Jane und Jack. „Guten Morgen ihr zwei. Habt ihr gut geschlafen?" Hermines Mutter zwinkerte anzüglich und ihr Vater setzte einen panischen Gesichtsausdruck auf, der aber gleich wieder verschwand, als er Hermines ablehnende Mine sah. „Ja ´!" Draco und Hermine setzten sich nebeneinander und steckten die Köpfe über dem Brief zusammen, denn das Essen würde noch einen Moment dauern.
„Also Draco, was ist falsch?"
Sowohl Jack, als auch Jane sahen auf. „Was? Mine hat Fehler und fragt jemand anderen nach Hilfe? Wo ist mein Kalender, ich muss mir diesen Tag ankreuzen."
Hermine verdrehte die Augen über ihren Vater.
„Ach eigentlich geht es nur darum , dass Gran.. Hermine ihrem nicht ganz so heimlichen Verehrer keine unverfänglichen Briefe schreiben kann." Draco schien sich in Hermines Familie sichtlich wohl zu fühlen, wie diese feststellen musste. Zu wohl!
„Pass auf Granger, wenn du Weasley schreibst, dass du es Schade findest, Weihnachten nicht mit ihm zu verbringen, deutest du damit an, dass er für dich am Fest der Liebe eine sehr wichtige Rolle einnimmt.
Wenn du dann auch noch schreibst, dass es mit einem Liebespaar alleine bestimmt schwierig ist, kannst du eigentlich direkt die Hochzeitseinladungen verschicken."
Hermine hörte staunend zu. „Jetzt wo du es sagst. Und wie schreib ich dann, dass er mir fehlt?"
Draco sah sie erstaunt an „Ihr seid einen Tag getrennt, wie kann er dir da schon fehlen? Und überhaupt, dachte ich nicht, dass du sonderlich gerne mit ihm Zeit verbracht hast, in den letzten Wochen."
Zähne knirschend grummelte Hermine vor sich hin. „Hermine Jane Granger, deine Eltern sind Zahnärzte und wir hassen es, wenn du mit den Zähnen knirschst."
„Sorry Mum, kommt nicht nochmal vor." Draco war erstaunt. Das erste Mal wurde Hermine hier ermahnt und dann schien das noch nicht mal ernst gemeint zu sein.
„Lass mich den Brief auch mal lesen Minchen, ich will wenigstens sehen, wie sich meine einzige Tochter ihr Grab mit einem Weichei schaufelt."
Hermines Mutter gab ein entrüstetes Schnauben von sich „JACK! Sprich nicht so über den armen Jungen! Das liegt sicher an seiner Erziehung." Draco mischte sich jetzt auch wieder mal ein. „Glaub ich nicht! Das Wiesel- Mädchen ist ziemlich cool und die anderen Weasley Kinder sind auch ganz Okay, zumindest soweit ich das beurteilen kann. Ich glaube Ronald ist das schwarze Schaf der Familie!"
Hermine war überrascht, hatte sie doch bisher geglaubt, Draco würde die gesamte Familie Weasley verabscheuen.
Sie hatte ein schlechtes Gewissen, denn immerhin war Ron ihr bester Freund und sie musste ihn verteidigen, wenn jemand schlecht über ihn sprach. „Das stimmt doch gar nicht. Ron ist ein sehr selbstständiger Mensch."
Selbst in ihren Ohren klang das absolut unglaubwürdig und Draco fühlte sich mal wieder bestätigt, was Hermines Schauspielkünste betraf. Sie waren grauenhaft.
„Wenn du meinst, Granger."
Hermines Eltern waren inzwischen fertig den Brief zu lesen und auch Jack fand den Brief unpassend. „Hermine, Draco hat Recht! Der Brief lässt ihn glauben, du hättest Interesse an ihm. Ich meine, wie kannst du denn schreiben ´hab dich lieb, deine Hermine`?"
Hermines Mutter sah aus als hätte sie es genauso gemacht und hielt lieber ihren Mund. Hermine machte erst ein verzweifeltes Gesicht und strahlte dann Draco an. „Hilfst du mir?" Sie klimperte absichtlich mit den Wimpern und Draco nickte völlig überrascht, dass sie plötzlich ihre weiblichen Reize einsetzte.
Zufrieden begann Hermine gleich als Maria und Albert das Essen reinbrachten, dieses zu verspeisen.
Wieder einmal erlebten Jack und Jane, wie zwei schlanke Menschen unglaublich Mengen verschlingen konnten. Jack konnte nicht anders und wandte sich flüsternd an seine Frau. „Das ist nicht normal!"
Jane grinste „Ich glaube die beiden mögen sich."
Jack sah sie verständnislos an. „Natürlich mögen sie sich, sonst würden sie kaum Weihnachten zusammen verbringen wollen."
Jane sah ihren Mann mitleidig an. Er hasste diesen Blick. Das hieß immer sie wusste etwas, das er nicht wusste und was sie für offensichtlich hielt.
„Ich meine sie mögen sich sehr. So wie wir beide uns in ihrem Alter mochten und jetzt mögen." Jack weitete die Augen vor Schreck. „Ist das dein Ernst? Aber sie schlafen in einem Zimmer."
Jane verdrehte die Augen. „Ich bitte dich, sie teilen sich das ganze Jahr eine Wohnung und Hermine ist bereits eine erwachsene junge Frau, denkst du wenn sie sich.. ähm mögen wollen würden, dann könnten wir sie davon abhalten?"
„Hey, wer flüstert der lügt!" Hermine sah ihre Eltern entrüstet an. „Sag mal Granger, wie alt bist du eigentlich? Wer flüstert der lügt? So ein Quatsch! Deine Eltern wollen bloß nicht alles vor einer neugierigen Person wie dir bereden, weil du alles in dich aufsaugst, wie ein Schwamm und es nie wieder vergisst. Durchaus verständlich, wenn du mich fragst."
„Dich fragt aber niemand, Malfoy! Also, was habt ihr geflüstert. Hermine sah ihre Eltern auffordernd an. „Wir sprachen nur darüber, dass wir morgen früh nicht da sein werden, genauso wenig wie Maria und Alfred. Sie haben frei und wir müssen nochmal in die Praxis, bevor die Feiertage beginnen."
Draco sah Hermines Mutter an, dass sie log. Das war garantiert nicht das, was se zuvor besprochen hatten. Er musste zugeben, dass sie um einiges talentierter war, als Hermine, wenn es darum ging sich zu verstellen und würde er nicht Severus Snape zum Onkel haben, hätte er es wahrscheinlich niemals bemerkt.
Hermines Vater wand sich an Draco. „Ich hoffe du kannst kochen, Draco. Hermine isst zum Frühstück, wie du ja gesehen hast, Unmengen an Pfannkuchen, Eiern, Brötchen und Kuchen. Maria pflegt das normalerweise, das alles frisch zu machen und ich weiß nicht wieso, aber Hermine probiert immer wieder es auch selbst hinzubekommen, wenn sie mal alleine ist. Das unsere Küche danach aussieht wie nach einer Explosion, stört sie scheinbar nicht, zum Glück kann sie ja zaubern. Das ist das einzige, was sie hier darf. Nicht mal Alfred kriegt die Küche wieder hin, weshalb wir ihr das erlauben."
Draco grinste und Jane seufzte. „Das mit dem Kochen ist wirklich das einzige, was Mine nicht hinbekommt. Das Essen schmeckt einfach furchtbar."
Hermine war rot geworden und sah ihre Eltern entrüstet an. „So schlimm ist es nun auch nicht, ja! Ich geb zu, es schmeckt manchmal etwas seltsam, aber eines Tages werde ich meine Pfannkuchen mindestens s gut hinbekommen, wie Maria."
Jack lachte. „Niemals, Mine. Tut mir leid, aber auch du hast Grenzen. Du solltest mit einem Essen deine Liebsten nicht mehr foltern. Selbst der Hund von nebenan ist krank geworden, nachdem er dein Essen probiert hat. Ich meine das Vieh hat Zement gefressen und ihm ist nichts passiert."
Hermine grummelte vor sich hin. „Irgendwann werdet ihr schon sehen."
Hermine hatte sich an diesem Tag einiges vorgenommen und schleppte Draco mit in die Stadt. Sie mochte es nicht, das man ihren Reichtum sah, weshalb sie mit dem Bus fuhren. Hermine war verblüfft über Dracos Ausdauer beim Shopping und seinem stilsicherem Geschmack. Er konnte ihr wirklich Klamotten raussuchen, die ihr hervorragend standen. „Draco?"
Er grummelte vor sich hin, da er fand sechs Stunden einkaufen wäre erst mal genug. Er hatte sich selbst ein paar neue Hosen und Hemden, sowie Shirts und ein paar Sneakers gekauft, reichte aber an Hermines Einkauf nicht ran. Sie schleppte sich beinahe zu Tode an den Massen Tüten, die sie hatte.
„Was gibt's denn nun Granger?"
Hermine lächelte ihn an. „Hast du Lust mit mir tanzen zu gehen? Ich hab gerade gesehen, dass eine neue Bar aufgemacht hat und dachte, wir können da mal hin!"
Draco staunte. Hermine die Partymaus? Passte irgendwie gar nicht zu ihr. „Klar, wenn du magst."
Sie lächelte wieder dieses Lächeln, welches Draco einfach furchtbar fand. Wie sollte Mann da zu irgendwas nein sagen?
Am Abend aßen ausnahmsweise auch Alfred und Maria mit, da sie bereits frei hatten und die Grangers sie eingeladen hatten. Hermines Dad konnte wirklich fantastisch kochen und Draco war froh, dass er Hermine verboten hatte zu helfen oder nur die Küche zu betreten, denn wenn sogar ihre Eltern Angst vor ihren Kochkünsten hatten, musste ja was wahres dran sein.
Hermine und Draco machten sich ausgehschick und machten sich wieder auf den Weg in die Stadt.
Jack bat Draco etwas auf Hermine Acht zu geben, da sie seiner Meinung nach wohl ziemlich gefragt war bei jungen Männern und Jack nicht wolle, dass einer dieser schleimigen Typen sich an sein kleines Mädchen ran machten. Draco versicherte ihm, dass er auf sie aufpassen würde, erklärte ihm aber, dass er glaubte die jungen Männer sollten ihr nicht zu nahe kommen, da sie einen ziemlichen Schlag drauf hat.
„Ja, das kann ich mir vorstellen. Hermine hatte immer Potential was Kampfsporten anging. Alle Jungs aus der Nachbarschaft hat sie mindestens einmal zum Weinen gebracht, also haben wir sie mal beim Karate angemeldet. Aber Mine hatte nie Lust dazu und nach ein paar Wochen erklärte uns ihr Lehrer, er verstehe es nicht, aber keiner der anderen Schüler traue sich mit ihr zu kämpfen, da sie alle schon umfielen, bevor Hermine sie nur anfasste. Ich schätze das war ihr erstes Mal mit Magie."
Draco grinste in sich hinein. Hermine war also immer schon ziemlich brutal und eigenwillig gewesen.
In der Bar gefiel es beiden ganz gut. Sowohl Draco als auch Hermine fanden schnell Tanzpartner, doch Dracos Bekanntschaft war schrecklich langweilig. Er sah die ganze Zeit nach Hermine, die ihre Tanzpartner recht häufig wechselte, bis sie ein kräftiger Typ beanspruchte und Hermine zum Tanzen nötigte. Irgendwann sah Draco sich gezwungen einzugreifen.
„Hallo schöne Frau, wie wär's mit einem Tänzchen?" der riesige Typ baute sich vor Draco auf und sah ihn wütend an. „Sie tanzt grad mit mir Milchbubi."
Ob Draco wollte oder nicht, das traf hart. Er war doch kein Milchbubi. Er war das, was man als Bad Boy bezeichnete und das zeigte er dem Kerl mit einem eisigen Blick. Der schien einfach zu doof zu sein um das zu bemerken und bevor Draco weitere Schritte einleiten konnte, drängte sich Hermine an dem Riesen vorbei. „Mit Freuden!"
„Hey Kleine, ich bin noch nicht fertig mit dir. Wir werden weiter tanzen." Der Typ griff nach ihrem Arm und Hermine sah die ganze Zeit während sie sprach, auf seine Hand. „Wenn du Wert darauf legst, deinen abartig großen Körper in einem Stück nach Hause zu verfrachten, dann solltest du deine widerlichen Pfoten von mir nehmen, oder es wird schmerzhaft."
Hermines Stimme war kalt. „Was willst du tun Kleines? Mich mit deinen kleinen Händchen schlagen?" Hermine wandte ihr Gesicht ihm zu und ihm verging das Lachen. Er ließ sie abrupt los, wandte sich um und verschwand.
Draco dachte nicht daran sich wieder seiner langweiligen Gesprächspartnerin zuzuwenden und zog Hermine an sich. Sie tanzten bis tief in die Nacht und gingen dann wieder Heim.
Hermine hatte das Tanzen mit Draco genossen, sich richtig wohl gefühlt und auch Draco hatte selten so gern getanzt. In Hermines Zimmer angekommen gingen sie wieder zusammen ins Bad und putzten sich die Zähne. Beide schliefen sofort ein, kaum das sie ihre Betten erreichten und schliefen am nächsten Tag bis zum späten Vormittag. Draco wachte zuerst auf und nutzte die Gelegenheit Hermine mal wieder ausgiebig zu beobachten.
Sie hatte ihre Decke zwischen die Beine geklemmt und atmete leise vor sich hin. Draco schmunzelte, als er ein leichtes Schnarchen vernahm, leise zwar, aber doch hörbar. Er sah in ihr schlafendes Gesicht und musste grinsen, als er ihre Haare sah. Sie waren nicht buschig aber extrem zerwuschelt und lockig. Es sah ziemlich wild aus und Draco konnte nicht behaupten es gefiele ihm nicht.
Draco konnte deutlich sehen, wie schlank Hermine war. Sie war nicht dürre, aber ein paar Kilo mehr hätten ihr nicht schlecht getan. Sie hatte dennoch einen knackigen runden Po und eine nicht zu verachtende Oberweite, doch ihre Beine waren sehr schlank.
„Verdammt Draco, hör auf mich mit deinem Blick zu scannen. Ich will schlafen." Hermine hatte die Augen noch immer geschlossen und legte ihr Gesicht jetzt auf die Kissen. Draco beschloss sie wirklich noch schlafen zu lassen und ging ins Wohnzimmer. Dort legte er sich auf die Couch und schaltete den Fernseher an. Ihm gefiel nichts, was lief und so sah er sich in dem Raum um. Er entdeckte eine Box mit DVDs, Hermine hatte ihm erklärt, was das war , und beschloss sich mal reinzuschauen.
Die Simpsons stand auf der Hülle und nach einigem Probieren, schaffte er es die Filme abzuspielen.
Draco war mehr als begeistert von den kleinen gelben Figuren und besonders Mister Burns und Bart hatten es ihm angetan.
Seiner Meinung nach hätte Hermine ruhig noch länger schlafen können, doch gegen eins kam sie aus ihrem Zimmer und ging direkt ins Bad.
Wie hypnotisiert hing Draco an dem Fernseher und hatte nur nebenbei Ärger darüber verspürt, dass Hermine ihm nicht guten morgen gesagt hatte.
Hermine war komischerweise immer müder wenn sie lange schlief, als wenn sie eine kurze Nacht hatte.
Wie gerädert machte sie sich im Bad fertig und nach einer kalten Dusche realisierte sie, dass Draco im Wohnzimmer saß und begeistert dem Simpsons-Wahnsinn verfallen war.
Fertig angezogen stürmte sie aus dem Bad und ließ sich neben Draco nieder, der noch immer gebannt vor der Matschscheibe saß. „Guten Morgen, Draco."
Draco witterte förmlich die Gefahr bei ihren viel zu fröhlichen Worten. „Morgen, Granger! Machs kurz! Was willst du?"
Hermine strahlte, sie war erleichtert, dass er so schnell begriff! „Lass uns kochen gehen!!!"
Draco stöhnte genervt auf. „Also los. Aber ich gebe die Anweisungen, klar?"
Hermine nickte wie ein kleines Mädchen, dass hoch und heilig versprach, ein Geheimnis für sich zu behalten und keine drei Minuten später schon zwölf Leuten davon erzählt hatte.
Draco war einer Verzweiflungstat nahe. Sie standen seit zehn Minuten in der Küche und diese glich bereits einem Schlachtfeld. Hermine stellte sich seiner Meinung nach ziemlich dämlich an, obwohl sie sich wirklich Mühe zu geben schien. „Granger, die Eier sollen langsam hinzugegeben werden, damit sich der Teig besser vermischt. Wie soll aus diesem Gebrösel noch eine zähflüssige Masse werden? Du hast viel zu viel Mehl dazugegeben.
Du bist doch so toll in Zaubertränke, wieso nicht im Kochen? Das ist das selbe."
Hermine war ganz klein geworden unter seinen Worten. Sie gab zu, sie stellte sich etwas doof an, aber nicht absichtlich.
Es war schließlich nicht ihre Schuld gewesen, dass der Deckel vom Mixer absprang und die ganze Masse rausgespritzt war. Gut sie hätte nochmal nachprüfen können, ob er richtig saß, aber dass sie über Dracos Füße gestolpert und die Packung Mehl die sie in Händen gehalten hatte in sein Gesicht geflogen war, war nun wirklich nicht ihre Schuld.
Was stand er auch so doof da rum. Er war ein wenig sauer gewesen, denn nicht nur, dass seine teuren Klamotten voller Mehl waren, nein, Hermine hatte einen Lachkrampf bekommen und Draco damit beinahe angesteckt, denn ihr klebten noch die Teigreste im Haar.
„Hermine so wird das nie was und ich hab Hunger! Ich mache Frühstück und du kochst die Eier und deckst den Tisch. Vorher kannst du aber erst mal die Küche sauber machen, darin hast du ja mittlerweile sicher Übung!"
Hermine tat wie ihr geheißen. Sie sah ein das sie es für heute lassen sollte und Draco das Feld überlassen musste. Für HEUTE!
Sie säuberte die Küche und Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie schien wirklich eine Menge Erfahrung zu haben, was das Säubern der Küche anging.
Hermine setzte Wasser auf und deckte den Tisch. Natürlich kochte das Wasser über und natürlich vergaß Hermine auch die Eier rechtzeitig aus dem Wasser zu holen.
Draco konnte nur den Kopf schütteln. Er hatte inzwischen fast alles fertig, was sie zu einem richtigen Frühstück brauchten und setzte sich gemeinsam mit Hermine an den Tisch. „Weißt du Granger," Fragte Draco als er sein Ei probiert hatte. Sie schüttelte peinlich berührt den Kopf. „Ich verstehe nicht warum wir damals die ganzen Flüche für den Kampf gegen die Todesser gelernt haben. Wir hätten sie einfach zum Essen einladen sollen und du hättest gekocht! Entweder hätten sie sich freiwillig verhaften lassen oder sie werden auf der Stelle elendig krepiert."
Er verzog das Gesicht. „Ich habe wirklich niemals geglaubt, dass jemand es schafft Eier zu Waffen umzufunktionieren. Die sind echt ungenießbar."
Draco war völlig beschäftigt mit dem Inspizieren des Eies, sodass er nicht bemerkte, dass Hermine mit einem Stückchen ihres Eies auf ihn zielte, bis es ihn traf. Unbeeindruckt pullte er das Ei von seiner verdreckten Kleidung. „Was hab ich gesagt? Die perfekte Waffe!" Hermine schnaubte ärgerlich und schoss noch ein Ei auf ihn. Draco war langsam genervt und feuerte zurück. Eine wilde Essenschlacht entbrannte und Hermine und Draco merkten nicht das Hermines Eltern in der Tür standen und zunächst schockiert und dann belustigt dreinschauten.
„Es freut uns, dass ihr euch amüsiert, aber wärt ihr so gut, diese Schlachtfeld wieder zu säubern?"
Jack sah schmunzelnd auf Hermine und Draco. Hermine und Draco schien das kein bisschen peinlich zu sein und Hermine schwang einmal ihren Stab und das Wohnzimmer glänzte.
„Weißt du Draco, wir wissen ja, dass Hermines Kochkünste, ... weniger gut sind, als die von anderen Leuten..." Draco schnaubte, „So ziemlich jeder kann besser kochen als sie. Sie ist eine wandelnde Katastrophe in der Küche!"
Jane fuhr lächelnd fort. „Ja, durchaus möglich, doch müsst ihr das Essen ja nicht zwangsweise unseren Möbeln und vor allem Pflanzen zumuten. Die armen gehen sonst auch noch ein."
Hermine sah ihre Mutter böse an, die jetzt ebenso wie ihr Vater einen Lachanfalle erlitt. Draco schmunzelte nur. Er fand es nicht fair auch noch über sie zu lachen, da ja bereits ihre Eltern seinen Part übernahmen.
Draco und Hermine zogen sich um und Hermine schlug vor die Gegend ein wenig zu erkunden. Sie machten sich auf und Hermine zeigte ihm grob ihre Wohngegend. Es glich ein wenig einem Dorf und Draco fand es ziemlich gemütlich. „Weißt du eigentlich endlich, wer morgen kommt?" Hermine sah ihn nachdenklich an. „Na ja, ich schätze mal meine Omi wird kommen und natürlich mein Opa, aber wer die Freunde meiner Eltern sein werden, weiß ich nicht. Sie sind ziemlich kontaktfreudig!"
Draco konnte nicht verstehen, wie eine neugierige Person, wie Hermine Granger, o geduldig sein konnte, nur weil sie sich sicher war, dass ihre Eltern ihr sowieso nichts sagen würden.
„Minchen, du bist wieder da! Wie geht es dir?" Ein kleiner Junge, vielleicht acht Jahre alt, kam auf sie zugerannt, gemeinsam mit einem jungen Mann von ungefähr zwanzig. Der kleine rannte direkt auf Hermine zu und sprang in ihre Arme, so dass sie fast nach hinten gefallen wäre, hätte Draco sie nicht festgehalten.
„Tobi, wie schön dich zu sehen, du bist so groß geworden." Der Junge strahlte Hermine an und dann fiel sein Blick auf Draco und verfinsterte sich. „Wer bist du denn?" Draco war erstaunt, wie abfällig dieser kleine muntere Junge klingen konnte. „Ich bin Draco Malfoy, du Knirps."
Tobi sah zu Hermine, die flehte, dass er den nächsten Satz nicht sagen würde. „Das Frettchengesicht?" Hermine lachte leicht hysterisch und fragte sich, ob Tobi und Markus, der junge Mann hinter Tobi, ihr wohl helfen konnten, wenn Draco sie erwürgte. Draco schnaubte nur und sagte nichts. Markus war inzwischen bei ihnen angekommen und begrüßte Hermine. „Hallo Mine, schön, dass du mal wieder hier bist. Ich hab dich den Sommer über vermisst."
Hermine ließ sich von ihm umarmen und sah ihn dann traurig an. „Ich war kaum hier im Sommer. Es gab wichtiges zu tun für die Schule. Ein Ferienprojekt!"
Draco staunte, dass sie den Krieg, der so viele Monate angedauert hatte, als Ferienprojekt bezeichnen konnte. Es beschäftigte ihn auch, wieso Hermine und dieser Markus sich so traurige Blicke schenkten. Hermine wandte sich nun wieder Draco zu. „Tobi, Markus, das ist Draco Malfoy. Ein Freund von meinem Internat. Er wird Weihnachten bei mir verbringen und ich bin sicher, ihr seht an seiner frendlichen Mine, das er sich ebenso freut euch kennen zu lernen, wie ihr ihn."
Draco schaute so grimmig drein, dass Hermine Schwierigkeiten hatte, nicht laut los zu lachen. Markus nickte ihm lächelnd zu, während Tobi ihn immer noch böse anstarrte. „Ich freu mich nicht ihn kenne zu lernen! Ist er dein Freund Mia?" Hermine konnte gar nichts auf Tobis Aussage erwidern, da er bereits weiter sprach. Er sah jetzt nur Draco an. „Ich hoffe sehr du lässt deine Pfoten von meiner Mine! Sie wird nämlich entweder mich oder Markus heiraten, wenn überhaupt. Du Frettchen hast keine Chance bei ihr. Markus und Mine sind schon ewig besteste Freunde."
Draco grinste den kleinen diabolisch an. Er beugte sich runter und flüsterte in sein Ohr. „Ich habe bei weitem mehr Chancen, als jeder andere hier!" Hermine unterhielt sich noch ein wenig mit Markus und auch Draco musste zugeben, dass er sehr sympathisch wirkte. „Ich schätze, Draco und ich werden einige Freunde zu Silvester einladen! Komm doch auch, wenn du nichts vorhast."
Er nickte Hermine zu und zog dann seinen Bruder mit sich, der Draco immer noch böse Blicke entgegen schleuderte.
„Was war denn das für ei Pimpf? Ich wusste nicht, dass du es so nötig hast, Granger, dass du dich mit einem achtjährigen verlobst. Aber ich vergaß, er würde dich sogar seinem Bruder gönnen." Hermine lächelte schwach. „Das ist alles etwas komplizierter und weit weniger lustig, als du es dir vorstellst, Draco!"
Draco war erstaunt. Irgendwas schien da vorgefallen zu sein. „Wieso? Erzähls mir!"
Hermine holte tief Luft. „Als ich elf war, starb Tobis und Markus Mutter. Markus war mein bester Freund und ich versuchte so gut es ging für ihn da zu sein. Ich war eine Stütze für ihn und Toby, obwohl er erst zwei war. Wir verbrachten so ziemlich unsere ganze Zeit zusammen und ich denke Toby dachte, wir wären wie eine kleine Familie, obwohl wir alle noch Kinder waren. Ihr Vater arbeitete viel und so bleib es zum größten Teil an Markus hängen, sich um seinen Bruder zu kümmern. Er war damals dreizehn oder vierzehn. Er nahm die Rolle des Papas ein und ich automatisch den der Mama."
Hermine unterbrach sich. „Toby hat immer gesagt, eines Tages würde ich Markus heiraten, weil wir eine Familie wären, doch dann kam der Brief von Hogwarts und ich musste gehen. Ich hab ihnen oft geschrieben und war in den Ferien ständig bei ihnen, aber irgendwann gestand mir Markus seine Liebe. Ich hab ihm erklärt, dass er wie mein Bruder sei und musste mich dann auch noch mit Toby auseinandersetzen, er hat ewig nicht mit mir gesprochen, weil er dachte ich hätte ihn nicht mehr lieb. Irgendwie hat er es geschafft mir ein Versprechen abzunehmen, dass ich, wenn schon nicht Markus, dann ihn heiraten müsste."
Draco war erstaunt. Er hatte wirklich eine tolle Kindheit, wenn man das verglich. Dieser Markus hatte seine Mutter früh verloren und musste dann auch noch seinen Bruder groß ziehen. „Und jetzt? Ist er immer noch verliebt in dich?"
Hermine schüttelte den Kopf. „ich schätze nicht. Er hat mich seinem Bruder überlassen, aber wir beide trauern um unsere Freundschaft. Sie war nie mehr die selbe."
Draco war erleichtert. Er hasste ebenbürtige Konkurrenz und dieser Markus war nicht nur ebenbürtig, sondern hatte auch noch eine Geheimwaffe namens Toby. Hermine schlug vor, noch ins Kino zu gehen und anschließend nach Hause zum Abendessen.
Hermine behielt Recht, was einen Kinobesuch mit Draco anging.
Sie nahm sich vor das nächste Mal in einen Männerfilm zu gehen und nicht in eine Romanze. Sie hatten sich Titanic angesehen und Draco war aus dem Schimpfen kaum rausgekommen. Sogar die Zaubererwelt kannte diesen Film und so war ihm die Geschichte durchaus bekannt, wenn auch ohne den Romantikfaktor. Als Hermine kaum Luft bekam vor Lachen und die Titanic am Untergehen war, konnte Draco sich wieder einmal nicht zügeln. Das Schiff sank und Draco sagte trocken: „Das hätte ich jetzt wirklich als letztes vermutet."
Hermine, die sich ihrer Meinung nach ganz gut im Griff gehabt hatte und lautlos gelacht hatte, prustete und lachte ebenso wie der männliche Teil des Publikums, die von ihren Freundinnen genötigt worden waren mit in diesen Film zu kommen. Diese sahen verächtlich zu Draco und schenkten Hermine hasserfüllte Blicke, da sie ihrer Meinung nach, als Frau hätte zu ihnen stehen müssen.
Der Abend klang recht friedlich ab und da am nächsten Tag der Besuch anstand, gingen sie alle früh zu Bett.
„Los Draco, spiel noch was mit mir. Ich bin noch nicht müde genug zum Schlafen."
Draco hatte krampfhaft eine anzügliche Bemerkung geschluckt und versuchte eine neutrale Mine beizubehalten. „Was willst du denn spielen, Granger. Denk daran, ich kenne die Muggelspiele nicht."
Hermine dachte kurz nach. „Gut dann Schach! Aber es ist ein normales Spielbrett ohne diese ganze Gewaltsache." Draco zuckte die Schultern und Hermine holte ihr Schachbrett.
Draco hatte schon häufig gehört, dass Hermine eine überdurchschnittlich schlechte Schachspielerin war, wenn ihre Freunde in der Wohnung zu Besuch waren. Was er jetzt erlebte, konnte nicht mit deren Aussage übereinstimmen.
Hermine spielte fantastisch und Draco, der ein wirklich guter Spieler war, hatte Probleme sie schachmatt zusetzen.
„Wow Granger, ich dachte du spieltest so schlecht." Hermine war etwas angeschlagen wegen ihrer Niederlage, sah ihn aber dennoch anerkennend an. „Hab ich nie behauptet! Ich hasse aber dieses doofe Zaubererschach. Es ist barbarisch und Menschen, die bereits so viel Krieg miterlebt haben, sollten auf sinnlose Gewalt verzichten!"
Verständliche Einstellung. Die beiden machten sich fertig und gingen zu Bett. Hermine und Draco konnten beide nicht schlafen. Erst spät in der Nacht, als die Sonne beinahe wieder aufging fanden sie einen kurzen Moment Schlaf. AHaHHH hhhjksockoöp
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Draco und Hermine halfen Alfred am nächsten Tag dabei, die Zimmer der Gäste herzurichten. Draco fand nicht, dass das Arbeit war, die er gerne verrichtete, doch was getan werden musste, musste getan werden und eigentlich war es recht entspannend.
Hermine wollte auch Maria in der Küche helfen, doch als sie diesen Vorschlag beim Frühstück äußerte, erklang ein vielstimmiges „Nein!" woraufhin Hermine schmollte.
Die Gäste sollten am späten Nachmittag ankommen und Hermine und Draco beschlossen bis dahin hinunter in den Hobbykeller zu gehen, damit Draco endlich lernte, die ganzen Spiele richtig zu spielen.
Hermine erklärte ihm sehr geduldig, wie man kickerte und es fiel Draco leicht, wenngleich er gegen Hermine immer verlor. Die anderen Spiele waren genauso wenig anspruchsvoll und Draco war ein Naturtalent in den meisten davon.
Sie machten daraus einen Wettbewerb, der Spieler mit den meisten Punkten hatte einen Wunsch frei und leider war das nicht Draco. Hermine hatte ihn um einen lächerlichen Punkt geschlagen!
„HA! Ich hab dich so was von fertig gemacht, Malfoy!"
Draco sah sie abfällig an. „Ein lächerlicher Punkt zählt wohl kaum als absolutes Fertigmachen." Hermine grinste überlegen. „Gewonnen ist gewonnen. Egal wie hoch man verliert, man hat doch verloren. Und ich hab nicht verloren, was heißt ich habe einen Wunsch frei! Ich wünsche mir das du mich in eine Karaoke Bar begleitest."
Draco hatte einen verständnislosen Blick aufgesetzt. „Was?"
„Eine Karaoke Bar." , erklärte Hermine, „Das ist eine Bar in der gesungen wird. Die Melodie eines bekannten Liedes wird gespielt und du singst den Text mit, der dir auf einem Fernseher angezeigt wird."
Draco war fassungslos. „Ich singe nicht!"
Hermine grinste ihr überlegenes Grinsen. „Klar singst du! Gemeinsam mit Harry, Ginny und Ron, dem wir übrigens den Brief noch schicken müssen, und wer weiß, wer uns noch begleitet."
Draco war sich sicher, ihre Eltern würden es merken, wenn sie plötzlich spurlos verschwand, nachdem er mit ihr im Keller verschwunden war, also ergab er sich seinem Schicksal und schlug in Hermines dargebotene Hand ein, die ihren Deal besiegelte.
„MINE, DRACO, EIN TEIL DER GÄSTE IST DA; KOMMT BITTE HOCH." Im Stillen bewunderte Draco Jane für ihre laute Stimme. Aber eigentlich war das klar gewesen. Hermine schrie genauso laut, wenn sie wütend war, irgendwo musste es ja herkommen.
Die angekommenen Gäste stellten sich als Hermines Großeltern heraus, die Hermine stürmisch begrüßte.
„Mine, schön dich zu sehen! Schau mal in den blauen Koffer, da hab ich eine Kleinigkeit für dich!" Hermine stürmte zum Koffer, wie ihr Opa gesagt hatte und kramte darin herum.
Hermines Großmutter wand sich an Draco. „Hallo junger Mann, du musst Draco sein, oder auch..." Hermine unterbrach ihre Oma, als sie sah das Draco die Augen geschlossen hatte, um Ruhe zu bewahren. „Danke Omi, ich liebe Schokolade!" Hermine hatte aus dem Koffer ein riesiges Paket Schokolade gezogen und umarmte zum Dank sowohl ihren Opa als auch ihren Opa.
„Also Opa, Oma, wie ihr schon richtig erkannt habt, ist das Draco. Ich weiß nicht, ob Mum und Dad es euch gesagt haben, aber er wird die Ferien über hier sein."
Ihre Großeltern blickten sich wissend an. „Ach so Draco, wir dürfen dich doch Draco nennen, oder?"
„Selbstverständlich!"
„Gut, du kannst uns auch duzen, Ich bin Margret und das ist mein Mann Tom."
Draco zuckte bei diesem Namen zusammen, nickte aber beiden höfflich zu. „Wir haben dir natürlich auch eine Kleinigkeit mitgebracht. Wir können von Hermine ja schlecht verlangen, ihre heißgeliebte Schokolade mit ihr zu teilen. Mine wärst du so gut und würdest das andere Paket auch holen?"
Hermine nickte und rannte wieder zum Koffer. Draco fand das mehr als niedlich. Sie war auch in Hogwarts schusselig und teilweise desorientiert, aber zu Hause benahm sie sich wie ein kleines Kind.
Draco bedankte sich bei Hermines Großeltern und half Alfred dann, wie selbstverständlich die Koffer hoch zu tragen.
Er hörte gerade noch Margret sprechen. „Nicht schlecht Mine, durchaus ansehnlich!"
Draco konnte sich denken, dass von ihm die Rede war. Nicht nur Hermines frustriertes Stöhnen ließ ihn das vermuten, er spürte auch die Blicke auf seinem Hintern.
Margret und Tom packten ihre Koffer aus und Hermine und Draco spielten gemeinsam mit Jane und Jack Monopoly. Draco fand dieses Spiel fantastisch. In null Komma nichts hatte er den Großteil der Straßen erworben ebenso wie Hermine. Wieder einmal lieferten sich die beiden ein Kopf an Kopf Rennen. Hermine hatte sich teure Straßen angeeignet und auf diesen Hotels gebaut, wodurch sie jede Runde eine immense Summe erhielt. Draco hatte zwar mehr Straßen, doch brachten einige nicht viel Geld in seine Kasse.
Hermines Eltern waren nach kurzer Zeit pleite und konnten die Preise nicht mehr zahlen, woraufhin Hermine ihnen anbot, eine ihrer Straßen abzukaufen.
„Hermine, wir sind deine Eltern!"
Hermine grinste sie frech an . „Das weiß ich! Wisst ihr was ihr noch seid? Schuldner! Ihr Schuldet mir horrende Summen und könnt froh sein, dass ich euch nicht verklage!"
„Man oh man Jane, ich hoffe, wenn wir mal alles verloren haben, müssen wir uns kein Geld von Mine leihen. Dann doch lieber unter der Brücke leben!"
Jane grinste ihn schief an. „Das ist deine Erziehung, Schatz! Du hast ihr immer eingeredet, bei Geld hört die Freundschaft auf!"
Jack seufzte und gab Hermine seine beste Straße. Sie nahm sie freudestrahlend entgegen, als es an der Tür klingelte.
Jane rannte erleichtert zur Tür und ließ die neuen Gäste ein. Hermine ließ alles stehen und liegen und ging ebenfalls zur Tür. Draco hörte sie quietschen und folgte Jack in die Eingangshalle.
Draco spürte einen Stich, als er sah, dass Hermine in den Armen eines anderen Mannes lag und stellte sich demonstrativ daneben. Hermine löste sich von dem Klammeraffen und wand sich Draco zu. „Draco, das ist Anthony. Tony, das ist Draco, er ist ein Freund aus der Schule und bleibt über die Ferien." Tony reichte Draco die Hand, die er widerwillig ergriff. Dann drehte sich Tony wieder zu Hermine. „Wieso warst du so überrascht, dass ich komme? Ich hatte es deinen Eltern doch mitgeteilt, dass ich meine Eltern begleite."
Hermine grinste verlegen. „Ich hab nicht gefragt und du kennst meine Eltern. Sie hätten mir irgendwann nicht mehr geantwortet und da dachte ich, ich lass mich überraschen."
Tony lachte.
Da es bald Abendessen gab, begab sich die ganze Gesellschaft zu Tisch. Hermine saß wie immer neben Draco und ihr gegenüber saß Tony. Draco war genervt. Die ganze Zeit glotzte dieser Typ Hermine an und konnte seinen Blick nicht abwenden. Draco schenkte ihm den kältesten Blick, den er hatte und hoffte, es würde genügen, aber Fehlanzeige. Der Typ war zu dämlich, es zu bemerken, befand Draco.
Hermine lud Tony ein, mit auf ihr Zimmer zu kommen. Natürlich schlug diese.. Person die Einladung nicht aus, obwohl Draco sich so an die Hoffnung geklammert hatte, in Hermines und seinem Zimmer, zu erfahren, wie die beiden zueinander standen.
Tony ging erst spät in sein eigenes Zimmer. Er faselte irgendwas von Geschenke einpacken, schließlich war am nächsten Morgen Weihnachten d.h. Bescherung.
Hermine und Draco gingen auch bald zu Bett, doch hatte Draco keines Wegs vor, gleich zu schlafen. „Los Granger, erzähl mir was über diesen Typen! Muss ich Angst haben einen Raum zu betreten, wenn ihr beide allein darin seid oder wie?"
Hermine blinzelte, dann lachte sie. „Draco, du bist echt lustig. Tony und ich sind nur Freunde. Ich kenne ihn schon ewig. Meine Eltern und seine Eltern sind zusammen in den Urlaub gefahren und wenn sie weggegangen sind, musste Tony immer auf mich aufpassen. Er hat es gehasst, ich glaube er ist fünf Jahre älter als ich, oder so, und wollte damals andere Dinge machen, als auf Klein- Mine aufzupassen. Ich denke er sieht in mir immer noch das kleine nervige Mädchen."
Draco sah sie entsetzt an. „Aber Granger, du bist doch seit damals sicherlich gewachsen, oder?" Hermine schmiss ein Kissen nach ihm. „Du bist doof. Und jetzt schlaf ! Ich will ausgeruht sein, wenn ich meine Geschenke auspacke. Mist, da fällt mir ein, ich hab gar nichts für Tony und seine Eltern! Pech!"
Draco war froh, ein paar allgemeine Geschenke gekauft zu haben, als er mit Hermine shoppen war. Tonys Familie würde er zwar nichts schenken, aber Jack, Jane, Margret, Tom, Maria und Alfred schon. Und natürlich Hermine! Etwas aufgeregt war er schon, ob ihr sein Geschenk gefiel. Es war doch ziemlich persönlich und er nahm sich vor, ihr es zu geben, wenn sie alleine waren.
Der Weihnachtsmorgen brach schnell an und Draco musste zugeben, dass er es so nie erlebt hatte. Sie schmückten morgens gemeinsam ihre Bäume, backten Kekse und sangen Lieder, wobei jeder dankend auf ein Duett von Jane und Jack verzichtete.
Nach dem Abendessen kam die Bescherung und Draco war fassungslos, dass jeder, außer Tonys Familie, ein Geschenk für ihn hatte. Wohlgemerkt ein gut durchdachtes.
Von Hermine bekam er ein Buch, was ihn zum Schmunzeln brachte, doch das Buch war wirklich gut überlegt und Draco freute sich darüber. Es war ein Gedichtband mit allen Werken, die Zauberer in der Muggelwelt geschrieben hatten.
Sie sagte ihm, dass sie noch etwas hätte und auch Draco wollte, dass sie später mit ihm kam, da er außer den Kaschmirpullover, den Hermine in der Stadt hatte haben wollen, aber der ihr zu teuer war, ihr noch etwas geben wolle.
Nachdem alle ihre Geschenke ausgepackt hatten, zog Hermine Draco mit nach draußen und gab ihm ihr Geschenk. „Hier Draco, alles gute zu Weihnachten!" Draco gab ihr wortlos sein Geschenk und beide öffneten es gleichzeitig.
Draco und Hermine sahen sich an und fingen an zu lachen.
Draco hatte Hermine eine silberne Kette geschenkt mit einem silbernen Löwen mit grünen Smaragden in den Augenhöhlen.
Hermine hatte Draco ein Armband geschenkt. Es war golden mit einer goldenen Schlange, die in den Augenhöhlen Rubine hatte.
„Danke schön Draco, die Kette ist wunderschön."
Draco grinste. „Gerne, aber es gibt noch einen kleinen Zusatz." Draco wich Hermines Blick aus. Es war ihm etwas unangenehm ihr zu sagen, welche Besonderheit die Kette hatte. „Wenn dir Gefahr droht, dann leuchten die Smaragde auf und die Kette wird warm."
Draco verschwieg absichtlich, dass er das Gegenstück dazu besaß. Er machte sich wirklich Sorgen um sie, nach der Schule würde sie nicht mehr ständig umgeben von Freunden und Beschützern sein und er war sich sicher, dass sie mindestens ebenso ein Ziel der freien Todesser war, wie Potter und er selbst.
Hermine nahm ihn in den Arm und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. Dann lächelte sie verlegen. „Draco, mir ist aufgefallen, dass du immer langärmlige T- Shirts trägst, selbst wenn du abends ins Bett gehst, sieht man nie deine Unterarme! Sogar als wir schwimmen waren, hast du penibelst darauf geachtet, dass ich deinen Unterarm nicht sehe. Du hast das dunkle Mal, nicht wahr?"
Draco sah sie schockiert an. Warf sie ihn jetzt aus dem Haus? Warum erst jetzt, obwohl sie es doch schon seit einiger Zeit zu ahnen schien.
Draco seufzte. „Ja Hermine, ich hab das dunkle Mal."
Zu seiner großen Verwunderung lächelte Hermine ihn an. „Dacht ich es mir. Denn mein Geschenk hat auch eine kleine Besonderheit."
Hermine strich Dracos Ärmel nach oben und legte das Mal frei. Draco war das sichtlich unangenehm, doch Hermine strich behutsam darüber und er entspannte sich etwas. Sie nahm das Armband aus seiner Hand und legte es um sein Handgelenk.
Draco staunte nicht schlecht. Das Mal war verschwunden. Hermine lächelte leicht über seine verdutzte Mine. „Es ist so was wie ein Illusionszauber. Solange du das Armband trägst, bleibt das Mal unsichtbar und unaufspürbar. So gut wie nichts wird dein Mal wahrnehmen können. Auch keine Todesser."
Draco war sprachlos. Sie hatte nicht nur keine Angst davor, dass er ein Todesser war, sie wusste auch noch das es einer seiner größten Wünsche gewesen war, nicht mehr davon gezeichnet zu sein. Einen anderen großen Wunsch, den er seit einigen Wochen hatte, wollte er sich jetzt erfüllen.
Hermine stand immer noch nahe vor ihm und Hatte seine Hand in ihrer liegen. Draco beugte sich zu ihr hinunter und auch Hermine näherte sich seinem Gesicht. Kurz bevor sich die Münder der beider trafen, kam Hermines Großvater in den Flur. „Hermine, ‚Draco wir wollen... oh entschuldigt, ich wollte nicht stören." Draco und Hermine waren auseinander geschreckt und während Hermine aussah, als würde sie am liebsten im Boden versinken, verengte Draco seine Augen und sah Tom böse an.
„Verzeiht, ihr beiden, ich sollte euch holen, wir wollen die Weihnachtsgeschichte erzählen. Und ‚Mine, du bist dieses Jahr dran!" Hermine seufzte ergeben und ließ erst jetzt Dracos Hand los. Er folgte ihr, als sie in das Wohnzimmer trat, wo bereits alle, ob jung, ob alt, vor einem Sessel auf dem Boden saßen und gespannt warteten. Bevor Hermine ins Wohnzimmer treten konnte, hielt Draco sie noch einmal zurück.
Verwundert ließ sie sich aus dem Blickfeld ihrer Familie ziehen. „Was gibt's Draco?"
„Ich will dir deine Kette anlegen." Hermine strahlte ihn an und gab ihm die Kette, die sie die ganze Zeit in der Hand gehalten hatte. Draco drehte Hermine um, so dass sie mit dem Rücken zu ihm stand und ließ die den Anhänger bewusst langsam über ihr Decolté und ihr Schlüsselbein gleiten, bis er es im Nacken verschließen konnte.
Sie schenkte ihm noch ein Lächeln und nahm dann Platz in dem großen Sessel. Draco setzte sich ebenfalls auf den Boden und lauschte ihrer Stimme. Er kannte diese Geschichte noch nicht und war fasziniert, wie angenehm es war einfach nur Hermines Stimme zu lauschen. An der Reaktion ihrer Familie merkte er, dass sie die Geschichte anders erzählte, als man es normalerweise tat.
Jane war begeistert von ihrer Tochter. Sie erzählte die Geschichte mit viel Witz, verstellte ihre Stimme und brachte jedes einzelne Gefühl richtig rüber.
Jane schielte zu Draco rüber und schmunzelte. Er hing an Hermines Lippen und Jane war sich sicher, dass in seinen Augen nicht nur Interesse an der Geschichte lag.
Als Hermine fertig erzählt hatte, setzten sich alle auf einen bequemen Platz und unterhielten sich. Es bildeten sich kleine Grüppchen und natürlich saßen nach kurzer Zeit Hermine und Draco zusammen. Sie unterhielten sich leise und keiner sprach den Fast- Kuss an.
Tony besah das ganze mit skeptischem Blick. Soweit er wusste, waren die beiden kein Paar und dennoch suchten die zwei die Nähe zueinander und rutschten immer näher zusammen.
Draco und Hermine saßen dicht nebeneinander und unterhielten sich angeregt und Tony setzte sich in den Sessel gegenüber und versuchte Hermines Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Als Hermine sich wegen einer Meinung wiederholt an Draco wandte, beschloss Tony sich näher mit ihm zu beschäftigen. „Und du Draco? Wieso bist du hier und nicht bei deinen Eltern ?"
Draco grinste ihn verschlagen an. „Meine Eltern sind verhindert."
Das schien Anthony zu gefallen, denn auch er setzte nun ein überhebliches Grinsen auf. „Ach, haben deine Eltern nicht genug Geld, an Weihnachten nicht arbeiten zu müssen und schieben ihren Sohn deshalb zu wohlhabenden Leuten ab?"
Hermine sah besorgt zu Draco, dann warf sie Tony einen bösen Blick zu. „Ich glaube nicht, dass Dracos familiäre Verhältnisse dich irgendwas angehen. Und wenn es dich wirklich interessiert, kann man auch weniger direkt fragen, meinst du nicht?"
Draco freute sich, dass Hermine ihm half, doch eigentlich wollte er diesem Bengel liebend gern erzählen, wo seine Eltern waren. „Schon gut Granger, ich unterhalte mich gerne mit ... Tony. Also, meine Mum hat sich von meinem Vater getrennt, wegen... unüberbrückbarer Differenzen und befindet sich momentan mit ihrem neuen Lebensgefährten auf unserem Anwesen in Frankreich. Mein Vater befindet sich momentan ähm... im Erziehungsurlaub,...hey Granger nicht einschlafen! Kann man das Gefängnis mit Erziehungsurlaub vergleichen?" Hermine hatte sich an Draco gelehnt und antwortete mit müder Stimme. „Ich weiß nicht so recht. Vielleicht ein Erziehungsheim für unheilbar kriminelle Verrückte?"
Draco zuckte mit den Schultern, was ihm einen Klaps von Hermine einbrachte, da diese dadurch aus ihrer Position rutschte. Kurzerhand schnappte sie sich ein Zierkissen, platzierte es auf Dracos Schoss und legte ihren Kopf darauf. Draco schmunzelte bei Tonys ungläubigen Gesicht. „Na ja von mir aus, er befindet sich in einem Erziehungsheim für unheilbar kriminelle Verrückte." Tony schluckte.
„Dein Vater sitzt im Knast?"
Draco sah ihn gespielt enttäuscht an. „Ja, leider! Es war ein Schlag für mich, als ich hörte, dass er handgreiflich wurde, als ein einfacher Student ihm unangenehme Fragen stellte. Ich denke die Malfoys waren immer schon recht impulsiv, wenn ihnen etwas nicht passte."
Draco war erstaunt, wie freundlich Tony ihm plötzlich gegenübertrat. Er konnte sich gar nicht erklären, wo sein plötzlicher Sinneswandel hergekommen war.
Nach dieser etwas pathetischen Unterhaltung über Dracos Familie unterhielten sich die beiden noch recht gut. Hermine schlief schon lange und da Draco sie nicht wecken wollte, blieb er sitzen. „Draco, wart ihr schon bei Toby und Markus? Soweit ich weiß geht Mine jedes Jahr an Heiligabend oder an Weihnachten zu ihnen, um mit ihnen Zeit zu verbringen."
Draco schüttelte den Kopf . „Ich schätze, sie wird morgen gehen. Ich glaub dann wäre es besser, sie ginge dann jetzt ins Bett." Vorsichtig hob Draco Hermines Kopf hoch, schlüpfte unter ihr weg, legte sie ab und hob sie dann auf die Arme. Er wünschte allen eine gute Nacht und nahm die Danksagungen Jacks entgegen. „Gott sei Dank bist du da Draco, Hermine ist jetzt schwerer als mit zwölf, wenn auch unwesentlich. Aber ich bin alt und schaffe es nicht mehr sie hoch zu tragen."
Draco lächelte leicht. Sie schien jedes Jahr im Wohnzimmer einzuschlafen.
Draco legte Hermine in ihr Bett, machte sich ebenfalls fertig und ging schlafen. Er konnte sich nicht erinnern, jemals ein so schönes Weihnachtsfest gehabt zu haben. Seine Eltern luden jedes Jahr zu einem großen Fest ein, Draco bekam massig unnützen Plunder und verbrachte den Tag lesend in seinem Zimmer.
Hier war alles so liebevoll und herzlich. Jeder schien hier jeden zu mögen und es kam nicht auf den Wert des Geschenkes, sondern auf den Gedanken an.
Früh am nächsten Tag wurde Draco von Hermine geweckt. „Draco, ich gehe zu Toby und Markus, ja? Wenn du magst kannst du weiter schlafen, oder mitkommen, wie du magst!"
Draco wollte dem Mini- Mensch noch ein wenig Freizeit mit Hermine gönnen und blieb liegen. Hermine ging mit einem Haufen Pakete aus ihrem Zimmer, doch auch als wieder Ruhe herrschte, konnte Draco nicht wieder einschlafen.
Er stand auf und machte sich fertig, dann ging er nach unten in die Küche. Es musste verboten früh sein, denn niemand außer Maria war wach. „Guten Morgen Draco, wo ist denn Mia? Ihr seid doch sonst unzertrennlich." Draco war nicht beleidigt auf Grund dieser Aussage, es stimmte ja auch. Er suchte Hermines Nähe, auch wenn er sich mit dem Rest ihrer Familie gut verstand. „Mein siamesischer Zwilling ist zu ihrer Ziehfamilie gegangen und ich wollte nicht stören." Maria nickte verstehend. „Es war hart für die beiden Jungs. Ich glaube es ist schlimm für sie, dass Mia nur noch so selten da ist. Besonders das letzte Jahr, war schrecklich für sie und uns. Ich denke, Toby dachte Hermine hätte ihn vergessen. Er war todunglücklich und hat tagelang nichts gegessen. Erst als Hermines riesiges Geschenk ankam, war er wieder glücklich.
Für uns ihre Familie, die wir wussten, was sie tat und wie gefährlich es war Post zu verschicken, hatten unglaubliche Angst um sie."
Draco hatte gar nicht darüber nachgedacht, wie es für diese Familie sein musste, wenn ein Kind, Frau, Tochter, was auch immer, in einem Krieg steckte und niemand wusste, wie es ihr ging. „Hermine war unglaublich. Ich habe niemals zuvor eine solch starke Kämpferin gesehen!" Er wusste nicht wieso, aber er fand es wichtig das gesagt zu haben. „Machst du dir Vorwürfe Draco? Hermine hat uns von dir erzählt. Nicht nur von dir als Frettchengesicht, auch als potenziellen Feind. Sie hatte unglaubliche Angst davor eines Tages ausgerechnet gegen dich kämpfen zu müssen." Draco war überrascht. Nachdem was er Hermine alles angetan hatte, glaubte er nie, dass sie Zweifel hatte, gegen ihn zu kämpfen, hatte sie doch die Chance, ihm alles heimzuzahlen. „Ja, ich bereue es, und ich mache mir Vorwürfe! Ich war nie ein überzeugter Todesser, habe niemals gemordet oder gefoltert, aber dennoch gehörte ich dazu. Ich habe zugesehen und unterstützt, was mein Vater und andere Bekannte, Menschen angetan haben und erst viel zu spät konnte ich den Mut aufbringen, zu gehen und GEGEN diese Menschen zu kämpfen."
Maria sah ihn nachdenklich an. Sie wusste, was er getan hatte, wie Hermine ihr von ihm erzählt hatte und was sie über Draco Malfoy gedacht hatte. „Mia hat immer an dich geglaubt, wusstest du das? Sie hat mir erzählt, dass sie sich sicher war, du wärest anders und hättest es nur noch nicht erkannt. Ich denke das war ihre größte Angst. Mia täuscht sich selten und hätte sie gegen dich kämpfen müssen, dann wäre sie einem Irrtum erlegen gewesen."
Die beiden schwiegen, dann fragte Draco, ob er helfen könne und Maria nahm die Hilfe dankend an. „Ich weiß immer gar nicht, wie ich Mia freundlich aus der Küche komplementieren kann. Sie guckt einen immer mit diesen großen braunen Rehaugen an und nur der Gedanke an das Chaos, welches sie immer anrichtet, bringt mich wieder zu Verstand."
Draco grinste. Seit gestern Abend ging ihm der Fast- Kuss nicht mehr aus dem Kopf, doch hatte er es geschafft, nicht dauernd daran zu denken, doch nun konnte er nicht anders.
Sie hätte den Kuss erwidert, aber warum? Sie hatte ihn zwar schon einmal geküsst, doch nur um Weasley zu entkommen. Gestern Abend hätte sie ihn grundlos geküsst, wenn nur Tom nicht dazwischen geplatzt wäre.
Na ja vielleicht nur Dankbarkeit für ihr Geschenk.
Hermine kam erst gegen Mittag zurück und war froh zu sehen, dass Draco und ihr Vater in einer Diskussion über irgendeinen Sport vertieft waren. Draco lernte schnell Regeln von Sportarten und da er Sport liebte, kannte er auch die meisten Muggelsporte.
Toby und Markus würden an Silvester ebenfalls kommen und Hermine nahm sich einen Stapel Pergamente und schrieb Einladungen und Listen für diesen Tag.
In den Einladungen für ihre Freunde aus der Zaubererwelt, schrieb sie, dass sie sich hier wie absolute Muggel zu verhalten hätten, nur das Feuerwerk dürfe magisch sein und ihren alten Freunde sagte sie, sie sollten irgendwas essbares mitbringen.
Einen Brief an Ron hatte sie gestern schon verschickt und Dank Draco, würde er ihn hoffentlich nicht fehl interpretieren.
„Draco? Schickst du auch noch Einladungen raus? Ich hab eine Liste geschrieben, da steht drauf wen ich schon eingeladen habe, ja?" Draco nickte und schrieb ein paar Leuten ebenfalls eine Einladung.
Die nächsten Tage verbrachten Hermine und Draco damit, alles möglich zu machen, was auch Muggel den ganzen Tag taten.
Am 31.12. hatten sie alles vorbereitet, was für einen Silvesterabend wichtig war. Jane und Jack verabschiedeten sich von Hermine und Draco und gingen seufzend zu dem Zahnärzteball.
Gegen sieben kamen Ginny, Harry, Ron, Fred, George und sogar Charlie. Als Hermine ihn sah, wurde sie knallrot und Draco nahm sich vor später nach dem Grund zu fragen. Um halb acht kam Blaise mit seinem kleinen, acht Jahre altem Bruder. Er entschuldigte sich genervt und erklärte, dass seine Eltern ihn gezwungen hatten, Luca mit zu nehmen, da sie selbst heute Abend etwas vor hätten.
„Kein Problem, nachher kommt noch ein Junge in deinem Alter, Luca, ihr könnt euch ja vielleicht zusammen beschäftigen, ja?" Hermine stellte schmunzelnd fest, dass er einem Bruder verflixt ähnlich war. Der kleine wickelte Ginny gekonnt um seinen Finger und zeigte deutlich, dass sich an diesem Abend kein anderer in ihre Nähe wagen sollte.
Halb neun war das Haus voll, denn auch Hermines alte Freunde waren gekommen und tanzten mit den Zauberern und Hexen. Hermine war Ron bisher gekonnt aus dem Weg gegangen, doch kaum einen Moment nicht aufgepasst, da stand er wieder mit diesem Hab- mich- lieb- Blick vor ihr. „Hi Mine, hast du vielleicht Lu..." Weiter kam er nicht, denn in dem Moment kam Draco und zog Hermine in seine Arme. „Los Granger, du schuldest mir noch einen Tanz."
Er zog sie auf die improvisierte Tanzfläche und da ein relativ langsames Lied spielte, zog er sie eng an sich und wiegte sie im Takt der Musik. „Draco, du bist mein Ritter in strahlender Rüstung. Ich glaube Ron wird erst aufgeben, wenn ich verheiratet bin." Draco lachte. „Glaub ich nicht. Außer du heiratest einen deiner Brüder, vielleicht denkt er sich, dass es unmoralisch wäre seiner Schwägerin nachzusteigen. Apropos seine Brüder, warum läufst du rot an, wenn du Charlie Weasley siehst?" Hermine stöhnte. „Weil es mir peinlich ist, ihm ins Gesicht zu sehen!" Draco, unzufrieden mit der Antwort, sah sie auffordernd an. „Mein Gott Draco, ich hab zu viel getrunken, als wir einmal in Harrys Haus waren und dann hab ich mit ihm rumgeknutscht."
Wieder stieg Hermine die Schamesröte ins Gesicht. „So, so Miss Granger, sie scheinen ja ein reges Interesse an den Weasleys zu haben. Fehlen nur noch die Zwillinge." Hermine grinste. „Ich bin ja noch jung."
Der Abend verlief super und Toby und Luca waren die gefragtesten Jungs auf der Party. Luca stürzte sich ins Getümmel und sammelte die Küsschen, wo er nur konnte, während Toby schockiert zu Lavender sah, als sie ihn auf die Wange küsste. „Tut mir wirklich Leid Lavender, aber mehr als tanzen geht nicht! Ich heirate doch mal Mine!" Lavender und die umstehenden lachten laut und auch Draco konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Er war Toby dankbar, dass er Hermine von so ziemlich jedem Jungen fernhielt und sie mitten im Tanz weglotste, doch leider war Draco sein ärgster Feind und auch er hatte mit Hermine nicht zu Ende tanzen dürfen.
Draco kniff die Augen zusammen, als er sah, dass Hermine mit Fred oder George Weasley tanzte. Auch hier mischte sich Toby ein und wies Fred, oder George freundlichst daraufhin, dass er die Pfoten von seiner Zukünftigen zu lassen hätte. Leider war Fred, oder George, schlau genug zu behaupten, er wäre so was wie Hermines großer Bruder und ihm sehr dankbar, dass er so gut auf Mine Acht gab. Das schien Toby leider friedlich zu stimmen und er ließ sie tanzen. Viel zu eng, nach Dracos Meinung.
Es war kurz vor Mitternacht und Draco hatte es geschafft, Hermine mal wieder von Ron zu trennen, der sein Möglichstes versuchte, um Mitternacht in Hermines Nähe zu sein. Die beiden standen auf der Terrasse des Hauses und sahen zu, wie einige Freiwillige die Feuerwerkskörper aufbauten. Toby rannte an dem See entlang, der sich gleich neben den Feuerwerkskörpern befand und Draco wunderte sich, dass sei großer Bruder lieber mit einem der Patil- Zwillingen knutschte, anstatt sich um seinen Bruder zu kümmern. Am See war es nach Dracos Meinung genauso gefährlich, wie auch am Feuerwerk und Toby befand sich direkt daneben.
Was zählte schon Dracos Meinung, schließlich war er Einzelkind und hatte nie Verantwortung übernehmen müssen.
Er und Hermine redeten und lachten miteinander und obwohl oder gerade weil beide wussten, dass man um Mitternacht seinem nebenstehenden einen Neujahrskuss gab, blieben sie beisammen.
Der Countdown wurde angezählt und wieder näherten sich Hermines und Dracos Lippen. Als das Feuerwerk losging und sich ihre Münder beinahe trafen, erklang ein Schrei. Draco und Hermine wandten sich von einander ab und suchten nach der Quelle des Schreis, als Draco sah wie Toby in den See fiel vor Schreck. Eine Rakete war nahe an ihm vorbei geflogen und hatte ihn aus dem Gleichgewicht gebracht.
Draco sprang über sie Brüstung und rannte zum See. Es schien niemand bemerkt zu haben, dass der Kleine in den See geplumpst war und Draco war sich sicher, dass er nicht schwimmen konnte, schon gar nicht bei den Temperaturen, die in dem See herrschten. Draco hechtete in den See und suchte nach Toby. Der Kleine schien der Ohnmacht nahe und war schon ziemlich tief gesunken. Draco ignorierte die Kälte und schwamm in schnellen Zügen zu dem Jungen. Er erwischte ihn am Kragen und führte einen stablosen Wärmezauber aus. Dann zog er ihn über Wasser an das Seeufer, wo Hermine schon stand und ihm heraushalf. So schnell Draco konnte, rannte er mit Toby ins Haus und legte ihn auf die Couch.
Markus war sofort zur Stelle und versuchte seinen Bruder zu erwärmen, der trotz des Wärmezaubers durchgefroren war. Hermine bat Markus aus ihrem Zimmer frische Klamotten zu holen und schloss hinter ihm die Tür. „Draco, geh mal zur Seite. Ich kenn ein paar hilfreiche Sprüche."
Draco fand sie erstaunlich gefasst und trat zur Seite. Hermine zog ihren Stab und führte einige Diagnose und Heilzauber aus. „Er hat nur einen Schreck bekommen und ihm ist kalt, aber in ein paar Minuten ist er wieder fit." Draco nickte. Markus kam mit ein paar Shorts, dicken Socken, und einem Kapuzenpulli von Hermine zurück und Hermine nahm den kleinen Toby auf den Arm, was bei ihrer Größe ein Wunder war, und half dem Kleinen, er war wieder wach, seine Kleidung auszuziehen. Draco war erleichtert, dass Toby immer noch Witze reißen konnte, denn als Hermine ihn auszog, sagte er müde „Aber Mine, Markus sagt, wir müssen bis zur Hochzeitsnacht warten."
Auch Hermine lachte, genau wie Markus, erleichtert auf. Als Toby angezogen und dick eingemummelt in einer Decke da lag, bat Markus darum, hier bleiben zu können, falls noch etwas mit ihm war. Hermine und Draco brachten Toby in ein Gästezimmer und Markus holte von sich zu Hause die wichtigsten Sachen.
Nachdem Hermine leise die Zimmertür geschlossen hatte, fiel sie Draco um den Hals und schluchzte. „Danke Draco, ich bin dir so unendlich dankbar." Draco hielt sie fest an sich gedrückt und streichelte ihr beruhigend über den Rücken. Nach zehn Minuten hatte sie sich wieder beruhigt und sah ihn an. Draco lächelte aufmunternd zurück und führte sie in eines der renovierten Badezimmer, in dem sie sich frisch machen konnte.
Danach gingen sie wieder auf die Party. Kaum einer der Gäste hatte etwas mitbekommen und da es Hermine wieder besser ging tanzten Draco und sie wieder miteinander.
Gegen fünf Uhr morgens waren entweder alle in den Betten oder zu Hause und auch Hermine und Draco gingen in ihr Zimmer. Hermines Laune hatte sich wieder gebessert und sie war ganz die Alte. Als Draco sich hinlegen wollte, hielt Hermine ihn fest und dreht ihn zu sich. „Weißt du, was nicht fair ist, Draco?" Er verneinte und sie sprach weiter und näherte sich dabei seinem Gesicht. Draco nahm einen leichten Alkoholgeruch war, beachtete ihn aber nicht. „Ich find es unfair, dass ich dieses Jahr meinen Neujahrskuss nicht bekommen habe."
Draco war wie gebannt, denn ihre Münder waren nur noch Zentimeter voneinander entfernt. „Ich denke dann sollten wir dafür sorgen, dass du noch einen nachträglich bekommst, bei deinem Gerechtigkeitssinn..." Er war zum Schluss hin immer leiser geworden und verschloss dann ihre Lippen mit seinen.
Es war ein zarter Kuss und eigentlich wollte sich Draco von ihr lösen, um nicht zu weit zu gehen, doch Hermine schien daran nicht zu denken und schlang die Arme um seinen Nacken. Der Kuss wurde intensiver, leidenschaftlicher und Draco drang mit seine Zunge in ihren Mund ein. Er drängte sie zu ihrem Bett und sie ließ sich darauf fallen. Der Kuss dauerte lange und als ihnen die Luft ausging, trennten sie sich um anschließend fortzufahren.
Draco löste irgendwann den Kuss und Hermine war zu müde, wenn auch erregt, um zu protestieren. Er legte sich schweren Herzens in sein Bett, deckte Hermine jedoch vorher zu und schlief schnell und glücklich ein, genau wie auch Hermine.
