Die Charaktere von Weiß Kreuz gehören nicht mir. Ich mache mit dieser Story keinen Profit.
Diese Geschichte hat mir geholfen, ein paar Dinge klarer zu sehen und ist generell nur für mich gedacht gewesen. Ich hoffe, dass sie euch trotzdem gefällt.
LG, Sonea
Warte auf mich!
Die Anderen wollen nicht dass ich dich besuchen komme.
Das sei nicht gut für mich sagen sie.
Ich komme trotzdem.
Heute habe ich mich wieder davon geschlichen. Aya hat mir Suppe gebracht, damit ich wieder gesund werde, aber ich habe so getan als würde ich schlafen. Dann bin ich über den Baum vor meinem Fenster nach draußen geklettert. Am Anfang habe ich nicht einmal gemerkt, dass ich nur meinen dünnen Schlafanzug anhatte.
Ich bin einfach zu dir gekommen, so wie ich es jedes Mal tue. Habe mit dir geredet, dir gesagt wie sehr ich dich vermisse.
Ich kann immer noch nicht fassen dass ich dich nie wieder in meine Arme schließen kann. Du mich nie wieder anlächeln wirst. Ich nie wieder deine weichen Haare durch meine Finger gleiten lassen kann, oder sie dir flechten. Das hast du nie gemocht, aber ich habe es trotzdem getan, während du geschlafen hast, nur um dich zu ärgern...
Wir waren unzertrennlich, nicht einmal Aya oder Crawford konnten uns auseinander bringen.
Du bist der Grund warum ich mich überhaupt so sehr geöffnet habe, dass die Anderen zu Freunden werden konnten, anstatt nur Kollegen zu sein. Du warst derjenige, der mir gezeigt hat, dass es auch Menschen gibt die mich nicht im Stich lassen, und mich so mögen wie ich bin. Du hast mich in den Arm genommen wenn ich mal wieder wegen einem Albtraum hoch geschreckt bin. Hast meine Tränen nicht ignoriert sondern sie sanft weggewischt, leise in mein Ohr geflüstert dass alles ok ist und mir erlaubt, mich in deinen Armen vor der Welt zu verstecken.
Weißt du überhaupt, wie eifersüchtig ich war, jedes Mal wenn ein anderer dich berührt hat, oder umarmt. Deine Aufmerksamkeit von mir gestohlen hat? Natürlich wusstest du es. Du hast es in meinem Blick gelesen, mindestens genauso offensichtlich wie in meinen Gedanken.
Und es hat dich nicht von mir weggetrieben oder dich abgeschreckt, dass ich dich so sehr gebraucht habe. Du hast mich verstanden, wo andere nur ratlos mit dem Kopf schütteln konnten. Dass ich jemanden brauche, der nur mir ist, ganz für mich allein... Damit ich wissen kann, dass dieser eine Mensch sich nicht von mir wendet. Und du bist geblieben, wo andere mich verlassen hätten.
Es regnet. Ich habe gar nicht gemerkt wie es angefangen hat. Die Erde auf der ich sitze weicht langsam auf, aber das stört mich nicht. Ich bin bei dir. Wenn ich dich doch nur noch einmal umarmen könnte. Schon wieder laufen Tränen mein Gesicht entlang, vermischen sich mit den Regentropfen, fallen auf die Erde, in der du liegst. Eine Weile sehe ich nur die immer wiederkehrenden Wassertropfen, wie sie sich auf dem Grabstein sammeln, und auf dem Boden kleine Pfützen bilden. Es regnet so stark, dass das Rauschen die sich nähernden Schritte übertönt.
Erst als die Tropfen aufhören auf mich zu fallen merke ich, dass Brad mich wieder einmal gefunden hat. Ich protestiere nicht als er mich in seine Arme hebt und, unter dem Schirm geschützt, zu seinem Auto trägt. Oder als ich von Yohji auf dem Rücksitz in eine Decke gewickelt und angeschnallt werde während Brad den Wagen startet.
Ich sehe nur dich. Wie du mich mit deinen grünen Augen anstrahlst als ich „Ja" sage. Wie du mir meinen Ring ansteckst und ich dir deinen.
Warte auf mich, bald schon sehen wir uns wieder.
