A/N: Halli hallo ihr Lieben :) Ich melde mich nach mehrwöchiger Pause im FF-Geschäft zurück und zwar mit meiner ersten „Fluch der Karibik"Fanfiction. Habt bitte ein wenig Nachsicht, ich versuche erst noch, in diesem Genre Fuß (oder Huf?) zu fassen. Würde mich wirklich wahnsinnig über Reviews und Kommentare freuen und hoffe, ihr könnt halbwegs etwas mit dem anfangen, das ich hier fabriziere.
Disclaimer: Hm...bei wem liegen eigentlich so genau die Rechte? Bei Disney, oder? Na wie dem auch sei, nichts gehört mir :)
Achtung: Noch recht kurz, weil Prolog. Werde aber nach Besserung streben!
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Mit dem Rücken zur Wand
Prolog
Die See lag ruhig und unendlich weit vor ihnen. Wie ein einziger türkisblauer Teppich umwogte das klare Meereswasser die Longevity, eines der größten Schiffe der Handelsmarine, das sich auf der Rückreise nach Port Royal befand, nachdem es den langen Weg bis nach England zurückgelegt hatte. Die Segel des Dreimasters blähten sich im angenehmen Wind auf, wölbten sich auf Drängen der Brise hin weit nach außen.
Captain Triggs war soweit zufrieden. Sie machten schnelle Fahrt trotz des voll beladenen Schiffes und bislang war ihnen noch kein verdammter Pirat in die Quere gekommen. Aber von einer guten Reise konnte man erst dann sprechen, wenn man das Gebiet des Karibischen Meers ohne einen Überfall oder dergleichen durchfahren hatte. Aber zumindest bisher konnte er guter Dinge sein. Als er an diesem frühen Morgen das Deck betrat und seine schweren Lederstiefel jeden seiner Schritte auf den ordentlich geschrubbten Planken verriet, schien es noch so, als sollte alles wie geplant ablaufen. Die Bermuda-Inseln, die nördlich von ihnen lagen, würden sie am Abend um gute hundert Seemeilen passiert haben. Nur wenig mehr als eine Woche und die Longevity würde im heimischen Hafen anlegen. Das Geschrei der Möwen würde in der salzigen Luft um Meilen voraushallen und die Heimkehrenden bereits begrüßen, wenn sie von Land aus noch ein kleiner Punkt am Horizont waren.
„Das Meer liegt still...ein wenig zu still, wenn Ihr mich fragt, Captain."Diese Worte stammten von Dilbert Morris, einem Burschen von vielleicht sechzehn Jahren, der erst vor wenigen Monaten bei der Handelsmarine als Matrose angeheuert hatte und dessen mit Sommersprossen übersäter Körper sowie das feuerrote Haar unweigerlich dessen irische Herkunft verrieten. Seine Stimme war schrecklich laut und schief, sodass man den Eindruck bekommen konnte, dass der Junge nie aus seinen Stimmbruch kommen würde. Aber seine stechend grünen Augen waren stets wach und aufmerksam, verrieten Intelligenz hinter der Fassade eines ungelenken ärmlichen Jungen. Trotzdem würde er als Ire nie wirklich überzeugend Königstreue beweisen können. Genauso gut hätte man ein Schaf als König unter den Wölfen ernennen können. Einzig das kleine bisschen Geld, das er hier verdiente, hatte ihn zur Royal Navy gelockt und alles aufgeben lassen, was er einst seine Heimat genannt hatte. Die natürliche Abneigung gegen Engländer würde er mit Sicherheit bewahren.
„Morris, ich kann mich nicht entsinnen, dich gefragt zu haben. Überlass solche Dinge lieber den Offizieren und Steuermännern, denn die haben genügend und vor allen Dingen mehr Erfahrung auf See als du jemals erlangen wirst, wenn du nicht lernst, zur rechten Zeit Stillschweigen zu üben.", entgegnete Triggs mit überheblicher Stimme und warf dem Matrosen einen vernichtenden Blick zu, als dieser in Versuchung geriet, trotz des allzu deutlichen Hinweises erneut ungefragt das Wort zu erheben. „Aye, Captain", murmelte Morris kleinlaut und machte sich wieder an die Arbeit, die ihm eigentlich zugeteilt war – das Überprüfen der Segel und, wenn dies bei ruhigem Wind wie diesem nicht vonnöten war, diverse Arbeiten in der Kombüse.
Der Captain defilierte gemächlich entlang der Reling, warf ab und an einen flüchtigen Blick zum Himmel, der sich an diesem Morgen als besonders wolkenlos erwies, und prüfte sicherheitshalber den Kurs. Alles verlief in geordneten Bahnen. Zwar mochte der Alltag auf hoher See größtenteils recht ermüdend sein, vor allen Dingen an so verdächtig ruhigen Tagen wie diesen, dennoch liebte Triggs seine Arbeit zu Diensten Ihrer Majestät. Und dass Burschen wie Morris, die noch ganz grün hinter den Ohren waren, Unheil wittern wollten, nur weil alles so verlief wie es auch verlaufen sollte, hielt Triggs schlichtweg für Seemannsgarn. Burschen wie er gingen mit der Illusion von Abenteuer und Matrosenromantik auf See, doch dann traf sie die erschütternde Wirklichkeit, die aus nichts anderem bestand als harter rauer Arbeit und einem Hungerlohn, der gerade einmal dazu reichte, den eigenen Bauch zu stopfen.
„Wir kommen bald an die Grenze...", hörte er plötzlich eine dieser nutzlosen Seeratten munkeln, die den lieben langen Tag nichts besseres zu tun haben schien als die Arbeit zu vernachlässigen. Man musste nicht im Besitz hoher Intelligenz sein, um als Schiffsjunge anzuheuern – selbst bei der noblen Royal Navy nicht. Es genügte nur, ordentlich zupacken zu können. Wenn diese Faulpelze wenigstens die Muße hätten, den kleinen Finger krumm zu machen, würde sich Triggs nicht einmal ihres Geplänkels wegen beschweren, doch tatenlos konnte er eine solche Trägheit an Bord der Longevity, die unter seinem Befehl segelte, nicht länger ertragen.
„Ich verlange wahrhaft nicht viel von Eurer Seite, Jeremy Alvin Preston, noch ein Grund, warum Ihr mich nicht zusätzlich zur Weißglut bringen müsst, indem Ihr tollkühne Geschichten erzählt, die Euch nicht einmal ein achtjähriger Junge abkaufen würde!", herrschte der Captain den Matrosen an, dessen graues Haar nur an den viel zu langen Koteletten und am Hinterkopf erkennbar war, denn auf der restlichen Kopfhaut blitzte nichts anderes als eine Glatze auf.
„Entschuldigt, Captain, aber ich erzähle keinesfalls Lügenmär, wenn ich von dem unheimlichen Bermudanebel spreche...", Preston traute sich gerade mal, die Worte in geheimnisvollem Flüsterton zu verkünden, als lauschte ihm eine mysteriöse Übermacht in jenem Augenblick. „Schluss, Preston, oder ich kürze Euch den Lohn und...", keifte Triggs los, dessen Gemüt wahrlich nicht viel bedurfte, um außer Kontrolle zu geraten.
Der ergraute Seewolf aber ließ sich hiervon nicht abschrecken und begann seinen Kumpanen, die sich wissbegierig um ihn scharten, das zu erzählen, was ihm vor kurzen zu Ohren gekommen war: „Man sagt, diese Gegend hier sei verflucht! Vor über zwanzig Jahren soll hier ein Captain mit seiner Crew verunglückt sein, weil er trotz Nebel und schlechter Witterung den Kurs halten wollte. Man sagt, dass der erste Maat den Captain noch gewarnt haben soll, aber der hat sich nicht reinreden lassen, weil er wusste, dass dies seine letzte Fahrt sein würde. Die Royal Navy hatte ihn für zu alt befunden, um Handelsschiffe unter sein Kommando zu stellen. Der Captain wollte also die Fracht trotz des Sturmes sicher in den heimischen Hafen bringen, um zu beweisen, was er drauf hatte. Aber..."
„Preston, ich wiederhole mich ungern...", fauchte Triggs, dem diese Respektlosigkeit sichtlich an die Nieren ging. „...das Schiff ging in der Bucht vor den Bermudas unter, mit dem Captain starben über dreißig Seelen in den Fluten. Auf seiner Seele liegt nun ein Fluch, sagt man. Er wird bis zum Ende aller Tage alle Handelsschiffe der Royal Navy verunglücken lassen, die es auch nur wagen, in sein Gebiet zu segeln...und in dieses fahren wir geradewegs...", endete Preston mit mysteriöser Stimme.
„Erzählt diese wundersame Geschichte Commodore Norrington, wenn wir in Port Royal ankommen. Glaubt mir, Ihr werdet ihn mit diesem Schabernack gewiss nicht zum Lachen bringen und zum letzten Mal auf See gewesen sein!", spottete Captain Triggs und wandte sich wutschnaubend von der trägen Besatzung ab, die ihn nur besorgt nachsah. Einen hörte Triggs noch rufen: „Captain, es stimmt aber, was er sagt. Ich habe schon von 2 oder mehr Schiffen gehört, die in dieser Region verschwunden sind...wir sollten das Schicksal nicht herausfordern..."
„Ihr solltet mich besser nicht herausfordern!", polterte Triggs zurück, „Welch einfältige Narren, mit denen ich auf See fahren musste...ich werde nach der Ankunft in Port Royal einen Antrag auf Strafversetzung für diese faulen Hunde stellen...die werden sich noch wundern...glauben wohl, mir auf der Nase herumtanzen zu können..."
Ja, Captain Triggs war nicht gerade das Musterbeispiel eines vorbildlichen Offiziers der Königlichen Marine, aber er erfüllte seinen Sold, Handelsschiffe sicher von einem Hafen in den nächsten zu führen und daher störte sich niemand so recht an seiner exzentrischen Art.
Er wollte in seiner Schimpftirade fortfahren, als ein seltsam dumpfes Geräusch ihn aus seinem zornigen Redeschwall hinausriss. Es war, als fiele Stoff in sich zusammen, als würfe man Leinentücher aus großer Höhe aufeinander. Nun, ähnlich bildlich hätte sich erklären lassen, dass die Segel erschlafften, weil die angenehme Brise, die ihnen bereits den gesamten Morgen über um die Nase wehte, urplötzlich zum Erliegen gekommen war und die Segel schlaff wie einfache Bettlaken herabhängen ließ.
„Was zum?!", stieß Captain Triggs irritiert aus, als er die großen weißen Segel wie stumme Gespenster starr am Mast liegen sah. „Zieht die Taue straffer!", rief er in seiner aufkommenden Verwirrung aus, doch Preston und die anderen Seeleute sahen ihn nur verwundert an. „Captain, wenn wir die Taue straffer ziehen, reißen sie...es ist vollkommen windstill!", sagte einer, den sie nur Tackle nannten, dessen richtiger Name dem Captain in jener Situation aber nicht einfallen wollte. Triggs sah zum Himmel auf und leckte sich nervös die Lippen. So eine abrupte Windstille konnte doch nur im Auge eines Sturmes eintreten, nicht aber mir nichts dir nichts bei normaler Fahrt und wolkenlosem Himmel. Bevor Triggs auch nur in Versuchung geraten konnte, sich das Geschehene auf rationale Weise zu erklären, rief Morris fuchsteufelswild aus: „Captain, Captain, seht Euch das an!"
Triggs Kinnlade schien ins Bodenlose zu fallen.
Wo der Himmel zuvor noch klar und nahezu makellos in seinem strahlenden Blau mit dem sauberen Wasser wetteiferte, legte sich ein dichter grauer Nebel über die Wasseroberfläche, rollte in lautlosen Wogen auf den Bug des Schiffes zu, um die Longevity bald gänzlich zu verschlingen.
„Wie...wie ist das möglich?", murmelte Triggs, unfähig, seiner unruhigen Crew auch nur einfachste Befehle zu erteilen, seine Mundhöhle war völlig ausgetrocknet, die Stimme ein heiseres Krächzen.
„Preston hat Recht gehabt! Die Gegend ist verflucht! Wir werden alle dafür büßen müssen, hierher gesegelt zu sein!", plärrte ein junger Matrose hysterisch. „Wir müssen wenden!", stimmte ein weiterer zu, „Solange wir noch können!" Zustimmendes Raunen ging durch die Crew, die sich mittlerweile fast vollständig an Deck eingefunden hatte. „An was für abergläubigen Schwachköpfe bin ich denn hier geraten? Ein Kurswechsel würde einen Zeitverlust von knapp einer Woche bedeuten! Und was soll ich dem Commodore vortragen, wenn die Hälfte der Fracht verdorben ist, weil ihr euch vor einer lächerlichen Spukgeschichte fürchtet?!", entgegnete der Captain und bemühte sich, ausgeglichen und ruhig zu klingen. „Besser verdirbt die Hälfte der Fracht, als dass dieses Schiff überhaupt nicht mehr am Hafen von Port Royal anlegt!", wagte es eine tapfere Seele den Captain anzubrüllen.
Dieser konnte sich vor unbändiger Wut und gleichzeitiger Furcht vor dem plötzlichen Nebel kaum zu einer vernünftigen Tonlage seiner Stimme durchringen.
„Wir werden nicht umkehren. Ihr seid eine Schande für die Royal Navy! Allesamt, die ihr an eurem aberwitzigen Aberglauben festhaltet!"Triggs wollte in seinem Zorn fortfahren, als Preston sich ihm entgegenstellte: „Woher stammt Eurer Meinung nach der plötzliche Nebel, Captain? Und wie konnte der Wind so unverhofft verkommen? Erklärt es mir, dann werde ich Eurem Ersuch, weiterzusegeln, nachkommen..."Triggs Mundwinkel arbeiteten wild, zuckten und schnitten unwillkürlich Grimassen. „Denkt hier jeder so?", fauchte er mit dem letzten bisschen Autorität, das er aufbringen konnte. Furchterfülltes und zögerliches Nicken machte die Runde. Dann ging Preston ans Äußerste und zog das Schwert an seinem Gürtel, hielt es dem Captain dicht ans Kinn, dessen Augen ungläubig geweitet waren
„Das nennt man Meuterei, ihr elenden Nichtsnutze!", zischte Triggs und Preston, der gut einen halben Kopf größer war als er selbst, sah abschätzend zu ihm hinab. „Dafür werdet ihr vor ein Gericht gestellt und dann gnade euch Gott!", fuhr Triggs fort, machte aber einige vorsichtige Schritte rückwärts. „Ich nenne so was Überlebenstrieb, Captain. Ihr werdet mir noch dankbar dafür sein! Geht über Stag!", rief Preston dann und starrte mit blitzenden Augen in die kreidebleichen Gesichter der Besatzung. Selbst der erste Maat stand völlig neben sich, ein Phantom seiner selbst.
Als das Steuerrad der Longevity hart backbord gedreht wurde, gab der Rumpf ein dumpfes Poltern von sich. Die Fahrtgeschwindigkeit, die sie bei vollem Wind zuvor gehabt hatten, reichte kaum aus, um die nötige Kraft aufzuwenden und das Schiff bei dieser absoluten Windstille zu wenden. „Da seht ihr es, es ist ohnehin zu spät!", schrie Triggs fast triumphierend aus. Dass er wenig Durchsetzungsvermögen hatte, war der Navy schon immer bekannt gewesen, doch nie hatte sich dieser Umstand als so verhängnisvoll erwiesen wie an jenem Morgen. Die Witterung, die sich so plötzlich zu ihren Ungunsten verändert hatte, machte die Besatzung nervös, sodass sie allein durch ihre paranoiden Ängste Geistergeschichten wahr werden lassen konnten.
Wieder drang ein Poltern an die Ohren der Crew, die im dichten Nebel, der sie nun einschloss, kaum die Hände vor Augen erkennen konnte. „Was ist das? Was geht hier vor? Wir wenden nicht mehr...", stammelte Morris mit zittriger Stimme.
„Weil wir mit dem Kiel gegen irgendetwas prallen... . Hart steuerbord, wir reißen uns sonst den ganzen Kiel auf!", plärrte Preston, der am ganzen Leib zitterte. Die Longevity knarrte bedrohlich, gab für nervenzermürbende Sekunden ein ohrenbetäubendes Kreischen von sich, bis sie völlig verstummte.
Die Matrosen und Schiffsjungen, die sich die Ohren zuhielten und teilweise sogar flach auf dem Deck ausgestreckt lagen, nahmen zögerlich die Hände von den Ohren und blinzelten einander unsicher an. „Da seht ihr, was ihr von dem Wendemanöver habt...rein gar nichts...sobald wir in Port Royal ankommen, werde ich...", rief Triggs aus, in dessen Herzen blinde Wut den Platz der Angst eingenommen hatte. Doch viel weiter kam er nicht, denn Donner grollte plötzlich durch die Stille, ließ alle zusammenfahren und verschluckte jedes andere Geräusch, das es gewagt hatte, neben ihm zu existieren.
Das letzte, was die Crew der Longevity sah, bevor der monströse Dreimaster von der Dunkelheit verschluckt wurde, war ein greller, leuchtender Blitz, der den Horizont, der nunmehr in Nebelschleier gehüllt war, mit der Kraft von hundert Leuchtfeuern verschwinden ließ.
Zwölf Tage später, am Morgen des sechzehnten Aprils im Jahre 1718, wurde die Longevity in Port Royal als verschollen gemeldet. Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits fünf andere Schiffe der Handelsmarine vermisst. Und für Commodore James Norrington sollte eine lange und harte Zeit anbrechen... .
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Tadaaa...das war mein Prolog. Im Laufe der Geschichte werden wir natürlich auf alte Bekannte wie Jack Sparrow, pardon, Captain Jack Sparrow als auch Will und Liz treffen...lasst euch überraschen. Ich versuche, im 10-Tage Rhythmus ein Update machen zu können, sodass der Termin für Kapitel 1 auf den 20.10. fallen würde. (yay me, ich kann rechnen!) Ich würde mich wirklich riesig über Feedback freuen :)
