Anmerkungen: Tja, nun Eowyn spricht mit ihren Bruder über Pflichten, die
sie wahrnehmen soll. Text ist wohl mehr dramatisch, nicht gerade episch.
Bitte reviewen.
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Man erwartet von mir, dass ich zu Hause bleibe und bange, was aus euch
wird. Ich soll verstehen, dass ein Mädchen nicht mit Hosen rumläuft, sich
nicht prügelt, Schwertkampf lernt und nicht im Dreck herumwälzt. Ich soll
mich damit abfinden, zu tun was man mir sagt. Das Denken anderen, klügeren
Menschen überlassen. Mich von anderen abhängig machen. Die kleine dreckige
Eowyn soll erwachsen werden. Soll sich richtig verhalten. Richtig? Dieses
Wort ist eine Beleidigung! Wer sagt, was richtig ist? Ich bin die Nichte
des Königs und soll anderen ein Beispiel sein. Ein Beispiel, wie man sich
vornehm benimmt. Ich bin mit dem zukünftigen Herren der Mark verlobt. Als
Herrscherin muss ich erwachsen und weise sein. Als ob ich jemals Herrin der
Mark werden wollte. Macht verheißt Freiheit, heißt es. Ich sehe keine
Freiheit, überall um mich herum nur Regeln, mächtige Mauern aus guten
Benehmen. Ich soll glücklich werden auf dem Thron.
Sage mir, Eomer, was für ein glückliches Mädchen soll aus deiner kleinen Schwester Eowyn werden. Was werde ich alles tun müssen, um ein klein wenig Glück im Leben zu erfahren. Wie oft meine Überzeugungen verraten, hinter dem Ofen sitzen, während meine liebsten Menschen in den Tod gehen. Zu sitzen und zu verstehen. Zu verstehen, dass ich nicht frei sein kann. Beneidet von Dummköpfen, die vor lauter Gold die Stangen meines Käfigs nicht sehen können. Zu verstehen, dass ich so sein soll wie die anderen, liebenswürdig, adrett gekleidet, perfekt frisiert, höflich, zuvorkommend, nur redend, wenn ich gefragt werde. Niemals zu wissen, was mit mir passiert. Niemals das dümmliche Lächeln aufgeben, wenn ein anderer im Raum ist. Willst du, dass das aus mir wird. Ein dummes Weibstück, das sich dem erstbesten verkauft, der ihr schöne Kleider anbietet.
Ich würde es versuchen, Bruder, wenn du es verlangst, würde ich es versuchen, so zu leben. Dir zu Liebe würde ich alles aufgeben, damit du stolz sein kannst. Doch erwarte nicht, dass ich glücklich sein werde. Ich kann so nicht glücklich werden. Ich frage mich, wenn du das willst, wieso hast du mir den Geschmack der Freiheit erst gegeben. Wieso hast du mich nicht einfach im Nähzimmer sitzen lassen, wenn du ausgeritten bist? Wieso hast du mich dann in Prügeleien verwickelt und mir Schwertkampf beigebracht? Wie sollte ich je die stickige Luft einer Kammer ertragen können, wenn ich den Wind gespürt habe, der mir beim Galopp um die Ohren sauste? Wie sollte ich den muffigen Gestank alter Handarbeiten ertragen, wenn ich den Duft des frischen Grases riechen durfte? Wie sollte ich jemals die engen Wände eines Palastes ertragen, wenn ich über das weite Grasland blicken konnte? Wie sollten sich meine Hände an die Nadeln und Fäden gewöhnen, wenn sie schon Blasen von dem rauhen Zaumzeug haben? Wie soll ich brav in einer Kutsche sitzen, wenn der weiche Rücken eines Pferdes mich durch die Welt getragen hat? Sag mir Bruder, würdest du so leben können?
Ich werde so leben müssen. Jedes kleine Leid niemals nach außen tragen. Eine treue Puppe für einen Ehemann sein. Eine kleine Puppe, die immer lächelt. Eine kleine Puppe bis zum Ende. Lebewohl Eomer. Dann wirst du wohl nie wieder deine Schwester Eowyn treffen können.
Sage mir, Eomer, was für ein glückliches Mädchen soll aus deiner kleinen Schwester Eowyn werden. Was werde ich alles tun müssen, um ein klein wenig Glück im Leben zu erfahren. Wie oft meine Überzeugungen verraten, hinter dem Ofen sitzen, während meine liebsten Menschen in den Tod gehen. Zu sitzen und zu verstehen. Zu verstehen, dass ich nicht frei sein kann. Beneidet von Dummköpfen, die vor lauter Gold die Stangen meines Käfigs nicht sehen können. Zu verstehen, dass ich so sein soll wie die anderen, liebenswürdig, adrett gekleidet, perfekt frisiert, höflich, zuvorkommend, nur redend, wenn ich gefragt werde. Niemals zu wissen, was mit mir passiert. Niemals das dümmliche Lächeln aufgeben, wenn ein anderer im Raum ist. Willst du, dass das aus mir wird. Ein dummes Weibstück, das sich dem erstbesten verkauft, der ihr schöne Kleider anbietet.
Ich würde es versuchen, Bruder, wenn du es verlangst, würde ich es versuchen, so zu leben. Dir zu Liebe würde ich alles aufgeben, damit du stolz sein kannst. Doch erwarte nicht, dass ich glücklich sein werde. Ich kann so nicht glücklich werden. Ich frage mich, wenn du das willst, wieso hast du mir den Geschmack der Freiheit erst gegeben. Wieso hast du mich nicht einfach im Nähzimmer sitzen lassen, wenn du ausgeritten bist? Wieso hast du mich dann in Prügeleien verwickelt und mir Schwertkampf beigebracht? Wie sollte ich je die stickige Luft einer Kammer ertragen können, wenn ich den Wind gespürt habe, der mir beim Galopp um die Ohren sauste? Wie sollte ich den muffigen Gestank alter Handarbeiten ertragen, wenn ich den Duft des frischen Grases riechen durfte? Wie sollte ich jemals die engen Wände eines Palastes ertragen, wenn ich über das weite Grasland blicken konnte? Wie sollten sich meine Hände an die Nadeln und Fäden gewöhnen, wenn sie schon Blasen von dem rauhen Zaumzeug haben? Wie soll ich brav in einer Kutsche sitzen, wenn der weiche Rücken eines Pferdes mich durch die Welt getragen hat? Sag mir Bruder, würdest du so leben können?
Ich werde so leben müssen. Jedes kleine Leid niemals nach außen tragen. Eine treue Puppe für einen Ehemann sein. Eine kleine Puppe, die immer lächelt. Eine kleine Puppe bis zum Ende. Lebewohl Eomer. Dann wirst du wohl nie wieder deine Schwester Eowyn treffen können.
