Disclaimer: Wiedermal gehört mir nichts und JKR alles. Das wenige, das ihr nicht gehört, ist Verasilyns, und mir bleibt wieder mal nichts.
Org.
Autorin: Verasilyn
Übersetzerin: Nyarna
Reviews:
machen hier gleich zwei Menschen glücklich. Wollt ihr uns
glücklich machen. Ich wusste es. Ihr seid klasse.
Through the Door We Never Opened
Eine Geschichte, die hauptsächlich Liebe und Freundschaft betrifft
Für Rosa, die immer zugehört hat
Footfalls echo in the memory
Down the passage which we did not take
Towards the door we never opened
Into the rose-garden.
-T. S. Eliot, "Four Quartets"
Summary
Remus Lupin ist die wahrscheinlich ungewöhnlichste Hauptfigur, die es je gegeben hat.
Er hat keinerlei Dinge vollbracht, die Anlass gegeben hätten, ihn als Held zu betrachten:
Er hat keine junge Schönheit aus den Klauen teuflischer Drachen tief im Herzen des Urwalds errettet; keine verzweifelte Jungfrau vor einer fürchterlichen Stiefmutter gerettet; keine Prinzessinnen aus fernen Ländern mit liebenden Händen gepflegt; er hatte noch nicht einmal irgendwelche entfernten königlichen Verwandten, die ihn als einzigen Erben eines Königreiches hinterließen, in dem ihn Minister und Priester erwarteten, um ein tödliches und intrigantes Spiel in der Schlacht um den Thron mit ihm zu bestreiten.
Und vor allem war er etwas, das ein Held nie, und zwar absolut niemals sein dürfte: verheiratet – obwohl das vielleicht dadurch entschuldigt werden könnte, dass es eine miserable Ehe war, da er das Pech hatte, von einer Frau geliebt zu werden, die er nicht liebte, es aber vortäuschen musste. (Ja, wenn du darüber nachdenkst, mag es vielleicht besser sein als das Junggesellendasein. Für einen so schlechten Held ist es unabdinglich, Sympathie zu erwecken wo auch immer er hingeht)
Insgesamt war er einfach nur ein armer, dürrer Mann mit einem halbwegs hübschen Gesicht und einer seltsamen Abwesenheit jeden Monat, von der jedoch niemand wirklich Notiz nahm. So blieb er Remus Lupin, und zwar nur Remus Lupin, der für die meisten anderen nicht besonders wichtig war.
Am wenigstens für diejenigen, die lebten.
Nein, in dieser Welt gibt es nicht nur Böses, genauso wenig wie alles flauschig und gut ist und Engel ihren lieblichen Gesang erklingen lassen. Es gibt weder weiß noch schwarz, nur alle Abstufungen von Grau. Aus anderen Gründen und zu anderen Zeiten erinnerte sich Remus, unser gewöhnlicher, unbeachtlicher, durchschnittlicher Remus, an eine Zeit zurück, in der er nicht so...farblos gewesen war.
Zu dieser Zeit war er noch jung. Jung an Idealen, jung an Gedanken, jung im Herzen. In dieser Zeit hatte er noch gewünscht, gehofft, geträumt. In dieser Zeit kannte er das Schicksal noch nicht, das ihn und seine Freunde erwartete.
Aber er konnte nicht, sollte nicht und würde es auch nicht ändern, denn schließlich war es eine Zeit, mit der er sich freiwillig befasste, und jeder weiß, dass man nicht versuchen soll, die Vergangenheit zu verändern– denn das kann in absoluter Zerstörung von allem enden, das man je lieben lernte.
Aber verrann Zeit so schnell? War die Vergangenheit so leicht, dass man ihr erlauben konnte, einfach nur Vergangenheit zu sein? War sein Herz so einfach zu betrügen?
Nein, es gab Jahre, die er noch einmal durchmachen musste. Nein, denn er war nicht der gleiche Remus Lupin, obwohl die Welt noch die gleiche war. Nein, denn Liebe sollte nicht berührt und weggeschoben werden können in einen Kasten, in dem sie fest verriegelt werden kann.
Nein... und so verfloss die Zeit ineinander, ganz gleich ob er es wagte oder nicht.
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Life may change, but may fly not;
Hope may vanish, but can died not;
Truth be veiled, still it burneth;
Love repulsed,—but it returneth.
— P. B. Shelley
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Dies ist eine traurige kleine Geschichte, mit einem glücklichen Ende, das sogar mein Bedürfnis stillt. Ich glaube, trotz all dem, dass es vom Anfang bis zum allerletzten Wort Menge Dummheit, nie sterbende Hoffnung, alterslose, zeitlose Liebe und tiefe, starke Freundschaft geben wird – aber am allermeisten handelt diese Geschichte von einem namenlosen, ungelobten Mut: dem Mut zu leben, der Welt ins Gesicht zu sehen, weiterzumachen, selbst wenn du am absoluten Tiefpunkt bist, wenn jeder, um den du dich sorgst, dich verlassen hat, wenn keiner, den du liebst, noch für dich da ist, wenn der Freund, von dem du dachtest, dass er bei dir wäre, dir den Rücken zuwendet, wenn die ganze Welt dich für deine Existenz bestraft, wenn es scheinbar keinen Grund gibt, noch weiter zu leiden – finde in dir selbst den Mut, den Kopf hoch zu halten und schreie laut in die Welt hinaus, dass du es schaffst.
Kurz: achte auf das Sternenlicht, wenn die Sonne untergegangen ist.
